66 B.

17.01.2018

97. Von der Sünde wider den Heiligen Geist

(Mk 3, Mt 12) 

I Alle Sünden gegen den Sohn Gottes können nachgelassen werden

Ich sage euch: Jede Sünde und Lästerung wird den Menschen vergeben. Und wer ein Wort wider den Menschensohn redet, dem wird vergeben werden.

Komm zu Jesus, um dich in den gefaßten Vorsätzen zu bestärken. Wie ergreifend ist das Wort, das Er soeben gesprochen hat! Er versichert, dass Er alle Ihm zugefügten Beleidigungen, alle Undankbarkeit verzeihen wolle. Bewundere solchen Großmut. Vergegenwärtige dir, was in nahezu zweitausend Jahren in den unzähligen Beichtstühlen vergeben worden ist an Gotteslästerungen und Sakrilegien. Wahrlich, dein Erlöser hat Wort gehalten. Seine Barmherzigkeit ist noch nicht erschöpft. Auf den gewaltigen Ansturm menschlicher Ungerechtigkeit hat Er mit dem Friedenswort: «Ich spreche dich los» geantwortet.

Danke deinem Erlöser kindlich in deinem Namen und im Namen aller, die dir nahestehen. Wie kannst du anders so viel Güte und so viele Opfer vergelten, als indem du dich anerbietest, nach Kräften Sühne zu leisten und dich von nun an durch unentwegte Treue in seinem Dienste auszuzeichnen.

 

II Die Sünden gegen den Heiligen Geist können nicht nachgelassen werden

« Wer aber wider den Heiligen Geist lästert, wird in Ewigkeit keine Vergebung erhalten, sondern ewiger Sünde schuldig sein!» Denn sie sagten: «Er hat einen unreinen Geist.»

Erwäge diesen strengen Ausspruch und trachte danach, denselben richtig zu verstehen. Der Heiland will sagen: «Wie unbegrenzt die Barmherzigkeit Gottes auch sein mag, so gibt es doch eine Sünde, die nicht verziehen wird: die Weigerung, an die Göttlichkeit meiner Sendung zu glauben. Warum dies? Weil durch diese hartnäckige Widersetzlichkeit dem Erlöser gleichsam die Mittel der Gnade entrissen werden und so die Gewalt der Vergebung, die Er vom Vater erhalten hat, unwirksam gemacht wird.

Durch die hartnäckige Verweigerung des Glaubens versetzt sich also der Sünder in die Unmöglichkeit, die Gnade zu erlangen. Die ewige Verwerfung zieht sich folglich der verhärtete Sünder selbst zu. Gott will das Heil aller, und es gibt keine Sünde, die Er nicht verzeiht, wenn man sich seinem Sohne unterwirft.

Preise die göttliche Weisheit, und bete den Geist der Heiligkeit an, der durch Jesus redet. Nun weißt du besser als je, was du tun musst, um der Strenge der göttlichen Gerechtigkeit zu entgehen; du kennst die bösen Gelegenheiten, die du meiden, die Tugenden, die du erwerben und üben musst.