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Nicht ich, meine Söhne, habe diese Stunde gewollt

 

Offenbarungen Jesu an Priester und Gläubige

 

durch Msgr. Ottavio Michelini

 

1975 - 1979

Textauswahl

 

Dieses Buch erscheint im Parvis-Verlag unter dem Titel "Die Menschheit an der Schwelle ihrer Befreiung". Alle Rechte beim Parvis-Verlag. Die Veröffentlichung der Textauszüge auf dieser Homepage erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Parvis-Verlags.

Parvis-Verlag
Route de l'Eglise 71
CH-1648 Hauteville / Schweiz

book@parvis.ch
www.parvis.ch

 

 1. Schöpfung: Staunenerregende Ordnung

Ich bin die Vollkommenheit, ich allein kann die unendliche Vollkommenheit sein. Meine Vollkommenheit strahlt wider im ganzen erschaffenen Universum, in der sichtbaren und in der unsichtbaren Welt. Sie liegt im Ursprung aller einzelnen und in der Gesamtheit aller Dinge. Sie erzeugt eine staunenerregende, ihres Schöpfers würdige Harmonie in einer nicht weniger staunenerregenden und nicht weniger bewunderungswürdigen Ordnung, in der jedes Ding stets auf seine eigene Art den Lobpreis des Schöpfers singt.

Dann folgte die Erschaffung geistbegabter, freier Wesen, fähig, das Gute zu tun und ebenso fähig zum Bösen. Aber die natürlichen Gaben, mit denen sie ausgestattet sind, waren die gleichen für alle, so daß alles zusammenspielte, um sie auf das Gute auszurichten und hinzuweisen.

So sollten sie bleiben für eine vom Vater, dem Schöpfer und Herrn aller Dinge, vorausbestimmte Zeit, und nach dieser Wartezeit hätten sich vor ihnen die Pforten des Himmels geöffnet zur Teilnahme an der unendlichen Herrlichkeit und Glückseligkeit des Vaters.

Doch das schönste und mächtigste aller Geschöpfe nach Gott wurde wegen seiner Macht und seines Glanzes hochmütig und sündigte, da es Gott gleich sein wollte, und lehnte sich gegen Gott auf. Es rief die gesamte Welt zur Auflehnung auf, deren Folgen von einer Tragweite waren, sind und sein werden, die kein menschlicher Geist je erfassen kann.

 

Störung der Ordnung: die Sünde

Die Harmonie der Schöpfung wurde derart gestört, daß sich die festgelegte Ordnung grundlegend veränderte. Das ganze Universum wurde einbezogen in diese Veränderung, und selbst die Natur seufzte unter der Last der Sünde.

Der Auflehnung der unsichtbaren Welt folgte die Auflehnung der Menschheit in Adam und Eva. Dadurch wurde die Zerstörung der festgelegten Ordnung noch größer; sie wurde Anlaß zum Bösem in der Welt, einer unerhörten Katastrophe, und das Leiden, die Kriege, die Krankheiten, der Haß, die Verbrechen, die Gewalt, die Grausamkeit wurden zum Tribut jeder Generation an Satan.

Es genügt, mein Sohn, die Erinnerung an die verdammten Seelen oder der Gedanke an die, die noch verlorengehen. Der Verlust einer einzigen Seele wiegt schwerer als alle Kriege, alle Seuchen, alle Revolutionen, als die Übel aller Zeiten. Ihr könnt dies nicht leicht verstehen, weil ihr nicht begreifen könnt, was eine Ewigkeit von Qualen bedeutet.

 

Wiederherstellung der Ordnung: Kirche und Priestertum

Mein Sohn, ich, die Liebe, konnte eine solche Zerstörung der menschlichen Natur nicht erlauben. Darum erfolgten die Menschwerdung und die Erlösung, vollzogen vom Wort, deren Zweck die Wiederherstellung der zerstörten Ordnung und die Möglichkeit des Heiles für alle Seelen guten Willens ist.

Mit der Erlösung kam die Kirche, das Sakrament des Heiles, und in der Kirche das Priestertum, um in ihm meine Priester, das heißt, meine Mitarbeiter heranzubilden, die das Rückgrat meines mystischen Leibes darstellen.

 

Priester wird man nur durch Berufung

Mein Sohn, wie die Menschen in ihrer Welt sich Mitarbeiter wählen, so wähle auch ich, das Wort Gottes, das Mensch wurde, meine Mitarbeiter. Wehe darum den Eindringlingen, den nicht Berufenen, wehe jenen, die wie Judas menschlicher Gründe und menschlicher Interessen wegen sich einschleichen unter meine Berufenen... Priester wird man nur durch Berufung; jeder andere Weg wäre nicht nur sündhaft, sondern ein Sakrileg. So stellt sich, mein Sohn, das Problem der priesterlichen Berufung.

Wie auf der Ebene der Vorsehung mein Vater in das Herz der Menschen verschiedene Vorlieben und Neigungen legt, damit die große, menschliche Familie in ihren Gliedern sich ergänzt und sich in die festgelegte Ordnung einpaßt, so lege ich in meiner Kirche in das Herz der Auserwählten den kostbaren, erhabenen Keim der Berufung, den kostbaren Keim, der umschlossen, behütet, beschützt und entwickelt wird sowohl von dem, der auswählt, als auch von den mit den Berufenen verbundenen Personen, Eltern, Erziehern...

Viele Berufungen zerbrechen durch die Schuld jener, denen es obliegen würde, sie zu schützen; sie werden es verantworten müssen. Es ist bekannt, daß heidnische und glaubenslos gewordene Personen oft Berufungen, die ich vielen Seelen gegeben habe, unterdrücken zum großen Schaden meiner Kirche. Welch fürchterliche Verantwortung!

Genug jetzt, mein Sohn. Ich segne dich; bete und opfere deine Leiden auf, damit viele Arbeiter in meinen Weinberg gehen. 23. November 1976

 

2. Der Mensch war ein vollkommenes Geschöpf und hat durch eigene Schuld sich der Auflehnung angeschlossen

Der Mensch ist eine kleine, aber staunenerregende Verbindung der drei Bereiche des Universums, ein wahrhaftiger Mikrokosmos. Als er von der unendlichen schöpferischen Allmacht Gottes erschaffen wurde, war er nicht so, wie er heute ist. Er war ein herrliches, vollkommenes Geschöpf; seine Seele spiegelte den Atem der göttlichen Allmacht wider. Er war frei und verantwortlich für sein Tun und fähig, die Materie zu beherrschen, sich in den unendlichen Horizonten der göttlichen Herrlichkeit zu bewegen, in diese einzudringen und über die Grenzen der menschlichen Natur hinauszutreten, um mit seinem Geist die unendlichen Herrlichkeiten und Freuden der göttlichen Dreifaltigkeit zu erreichen und zu berühren... Und das alles während seiner Wartezeit bis zum Eintritt in das Haus des gemeinsamen Vaters, in das Paradies.

Doch am traurigsten aller Tage wurde er umnebelt von der aus Haß und Auflehnung bestehenden Finsternis der Hölle. Durch seine eigene Schuld wurde er hineingerissen in die Auflehnung und in den Haß, aus denen er nie mehr hätte hinausfinden können, wenn ihm die Liebe Gottes, des Schöpfers, nicht die Rettung versprochen hätte durch das Werk einer Jungfrau, der Mutter des ewigen Wortes, des Erlösers der Menschheit.

 

Auf das Versprechen folgte das Kommen des Erlösers

Der herrliche, vollkommene und glückliche Mensch hörte auf, so zu sein, weil er sich willentlich mit Schuld beladen hatte. Er wurde aus seiner lichtvollen Wohnung vertrieben und zur Arbeit gezwungen, die ihn nun während der ganzen irdischen Lebensdauer bis zum Ende der Zeiten begleitet.

Wie aber schon gesagt wurde, erbarmte sich Gott seiner und verließ ihn nicht. Auf die Verheißung der Erlösung folgte das Kommen des Erlösers nach einer tausendjährigen Vorbereitung, die nach dem göttlichen Willen unter dem unfehlbaren Beistand des Heiligen Geistes, dem Licht und sicheren Führer aller, beschrieben wurde, die den Weg des Heils gewollt, geliebt und dem düsteren Weg des Verderbens vorgezogen haben.

Wenn du die gegenwärtige Menschheit ohne Vorurteile betrachtest, so siehst du, mein Sohn, einen Zustand, der im stärksten Gegensatz steht zum Zustand, wie er bei richtigem Gebrauch des Lichtes der Vernunft und des Glaubens sein müßte.

Die göttlichen Hilfsmittel der Erlösung, die in einer Fülle und einem Reichtum vorhanden sind, die jede Vorstellung übersteigen, müßten vernünftigerweise benützt werden zur Erreichung der Übermacht des Guten über das Böse, des Friedens über den Krieg, der Wahrheit über den Irrtum, also zugunsten eines positiven Zustandes; welche Wirklichkeit siehst du aber, wenn du sie objektiv betrachtest?

Warum sind die Menschen, die Christen und meine Diener, obwohl ihnen machtvolle, übernatürliche Mittel zur Verfügung stehen, in das gegenwärtige Chaos geraten? Warum, mein Sohn?

 

Bewußte und gewollte Auflehnung gegen Gott

Zum Verständnis der gegenwärtigen Lage der Kirche und der Völker genügen nicht die der Menschheit geschlagenen Wunden der Erbsünde, aus der die Neigung zu den Leidenschaften und zum Bösen stammt, und der Eingriff der finsteren Mächte der Hölle auch nicht! Dazu kommt noch die menschliche Verantwortung jedes einzelnen und der Völker: Diese Verantwortung darf nicht unterschätzt werden, denn ohne sie ist unmöglich zu begreifen, was geschieht.

Gott ist gerecht und würde nie eine unverdiente Strafe zulassen; hingegen bildet die seit alter Zeit angekündigte Stunde der Reinigung den schlagenden Beweis für die Verantwortung der Menschen, der einzelnen, der Nationen und der Kirche, den Beweis für die bewußte und gewollte Auflehnung gegen Gott.

Mein Sohn, betrachte diese Menschheit in ihrem verschiedenen Aussehen:

— Betrachte die Kommunikationsmittel, die Mittel zum Verderben sind. Fernsehen, Zeitungen, Radio, alles ist Fäulnis, und mit dem Vorwand, zu informieren, verbildet und verdirbt man die öffentliche Meinung, verbreitet man die Ansteckung durch das Böse, ermutigt man zu Gewalttätigkeit, Verwahrlosung und bewirkt dadurch die Zersetzung der Gesellschaft.

— Wer kann die Verbreitung des Bösen unter der Jugend ermessen durch die in die Familien eingebrachten pornographischen Schriften, sei es durch die Eltern selbst oder durch irgendwelche Apostel des Bösen aus Lust am Bösen.

— Schau, die Prostitution ist wie der Ehebruch, wie die Abtreibung und wie andere Sünden wider die Natur zur allgemeinen Gewohnheit geworden. Man fordert öffentlich die gesetzliche Anerkennung dieser Laster und bedient sich dafür der Kommunikationsmittel und des Kinos, das übrigens nichts anderes ist als eine Schule der Gewalttätigkeit, der Räuberei, der Erpressung und vieler anderer Bosheiten.

— Beobachte andere Seiten der Gesellschaft: Die Mode und ihre Aufreizung zur Sinnlichkeit; sie ist die Ursache vieler Sünden, deren Gewicht niemand zu ergründen vermag. Diese Mode hat überall Eingang gefunden, in den Familien, in der Kirche sogar, denn es wird erlaubt, in den Kirchen Minibekleidung und Bluejeans zu tragen. Es ist eine wahrhaft teuflische Mode, vor der sich die Knie beugen und scheußliche Zugeständnisse gemacht werden.

— Richte einen Blick auf die Politik, der sozusagen immer als Hebel der Wille nach Macht zugrunde liegt. Die Loyalität nimmt nur einen geringen Raum ein, und um zum Ziel zu gelangen, wird oft zum Verbrechen gegriffen. Heuchelei und Falschheit herrschen in ihr bedenkenlos.

— Beachte auch die Welt der Kunst in ihren verschiedenen Äußerungen, die die Quelle stets aufzeigen, aus der sie sich nährt... Sie ist ein in Verwesung verfallener Körper, aus dem sich nichts anderes als ein ekelhafter Geruch verbreitet. Nie kann ein Mensch das ausdrücken, was er nicht hat und nicht fühlt. Darum sind die überspanntesten und unbegreiflichsten Dinge das sogenannte künstlerische Produkt einer vom Materialismus durchdrungenen Gesellschaft. Diese Kunst kann heute nichts anderes zum Ausdruck bringen als den Materialismus, ja, einen stets verdorbeneren Materialismus.

 

Eine große Schuld für die Kirche ersteht aus ihrem schwachen Widerstand

Mein Sohn, du könntest alle Ansichten des modernen Lebens durchgehen; das Bild, das dir geboten würde, wäre beinahe stets das gleiche. Doch ich, Jesus, möchte deine Aufmerksamkeit auf meine Kirche lenken und auf ihre Verantwortung in allen Bereichen des modernen Lebens.

Ihre große Schuld besteht darin, daß sie sich nur schwach der großen Lawine des Materialismus entgegenstellt, der nichts anderes ist als Heidentum.

Die junge Kirche ließ sich durch den heidnischen Materialismus nicht beeinflussen. Sie schenkte uns ihre Märtyrer. Die gegenwärtige Kirche hat sich in allen Belangen beeinflussen lassen und zeigt uns Fahnenflüchtige und Verräter; sie weist Irrlehren über Irrlehren auf, Übel über Übel..., für all das hat sie aber keine gültige Rechtfertigung.

In der Kirche wie in den Nationen der Erde haben sich die mit den besten Gaben ausgestatteten Menschen — von ehrenwerten Ausnahmen abgesehen — am schlechtesten verhalten. Sie sind darum am meisten für das Zersetzungverhalten auf geistigem, moralischem, bürgerlichem, künstlerischem und literarischem Gebiet verantwortlich.

Wie viele hochmütige und anmaßende Menschen rühmen sich als Erfinder einer rein materiellen Zivilisation ohne irgendwelche Geistigkeit. Was nützt aber dem Menschen auf seinem Erdenweg die Überschallgeschwindigkeit, die Raumfahrt, das Fernsehen..., wenn er schließlich als König der Schöpfung in die Hölle gelangt?

Das ist eine Wirklichkeit, über die der Mensch in seiner törichten Blindheit, mit der er heute geschlagen ist, lacht; aber es ist eine Wirklichkeit voller Tragik. Die sogenannten großen Menschen sollten nicht nur den materiellen Fortschritt fördern, sondern ebenso voranschreiten auf den Wegen des Geistes!

Welch völlige Umwälzung, mein Sohn! Diese wirklich dämonischen Menschen haben, statt die moralischen, geistigen und künstlerischen Werte mit größtem Eifer zu fördern, aus diesen Werten Mittel des Verderbens, der Verwahrlosung, des Todes und der Gewalttätigkeit aller Art gemacht... Es sind nicht mehr Menschen, sondern vom Geist des Bösen durchdrungene Ungeheuer, die sich mit dem Schein des Guten umgeben.

Mein Sohn, diese von der Welt als Wohltäter verehrten Männer sind die größten Feinde der Menschheit; sie sind Söhne der Hölle, von der Hölle unterstützt und beschützt und in der vom grenzenlosen Haß erfüllten Kirche Satans organisiert. Das ist die gewaltigste Täuschung und die ungeheure Umgarnung der Menschheit und meiner Kirche.

In diesem Licht kann man eines Tages den Sinn der Läuterung besser begreifen. Genug jetzt; ich segne dich und wie immer sage ich dir: Schenke mir deine Liebe, bete und sühne. 13. November 1978

 

3. Absage an Gott

Zwei Ereignisse fassen die ganze Menschheitsgeschichte zusammen. Das erste ist die Erschaffung des Menschen und seine Absage an Gott. Diese Absage begründet eine furchtbare Katastrophe von riesenhaftem Ausmaß, deren verheerende Folgen durch die Jahrhunderte bis zum Ende der Zeiten fortdauern.

Die Menschen, von den finsteren und geheimnisvollen Mächten der Hölle aufgehetzt, vermaterialisiert, sind sich dieser ungeheuren Tragödie, die die menschliche Natur durcheinander gebracht hat, nicht mehr bewußt. Diese wurde sogar geschwächt, tödlich verwundet, und der wunderbaren Gaben, womit sie ausgestattet war, beraubt.

Ja, die Menschen sind sich der ungeheueren Tragödie, deren Gegenstand und Opfer sie persönlich und gesellschaftlich sind, nicht mehr bewußt.

Kriege und Revolutionen, Epidemien, Überschwemmungen und Erdbeben, Erschütterungen, Leiden, Schmerzen haben hier ihren Ursprung. Was sind schon die einzelnen menschlichen Wechselfälle im Vergleich zu dieser Tragödie, wodurch die ganze Menschheit ewig verloren war.

Das zweite Ereignis, das ebenfalls die ganze Menschheitsgeschichte umfaßt, ist das Geheimnis der Menschwerdung, des Todes und der Auferstehung des Wortes Gottes: Das Werk der Heiligsten Dreifaltigkeit, von ihr gewollt als wirksame Antwort, um das Zerstörungswerk Satans zu begrenzen und einzudämmen und die Menschheit durch die Erlösung aus der Tyrannei des Bösen zu befreien.

Gott allein konnte ein solches Erlösungswerk vollbringen. Die Ungeheuerlichkeit dieses verkehrten Geschlechtes besteht darin, das wunderbare Werk der Erlösung, durch das auch die unendliche Liebe Gottes zur Menschheit sichtbar wird, wissentlich verkennen zu wollen.

Mein Sohn, konnte ich ein größeres Zeugnis für die Rettung der Menschheit geben als meine Menschwerdung, meinen Tod und meine Auferstehung? Konnte ich ein erhabeneres Zeugnis für die Verewigung des Geheimnisses des Kreuzes geben als das heilige Meßopfer?

Gibt es in der Geschichte aller Völker ein Ereignis, das diesem vergleichbar ist? Braucht es Beweise, um glauben zu können? Sie verlangen gar nicht danach. Wie viele habe ich gegeben! Etwa eucharistische Wunder? Wie viele habe ich doch in der Vergangenheit und in der Gegenwart gewirkt!

Mein Sohn, sie wollen nicht glauben. Sie fürchten, glauben zu müssen.

 

Ein riesenhafter Kampf

Die Absage an Gott, der die Liebe ist, ist eine derart schwere Sünde, daß im Vergleich zu ihr alle menschlichen Dinge und Ereignisse nichts bedeuten. Das Gefäß ist voll; es läuft über. Nur meine Geduld und Langmut, die Gebete der Guten, die Fürsprache meiner Mutter und die Tugenden der Heiligen haben den Lauf der göttlichen Gerechtigkeit aufgehalten. Dieses Geschlecht von Materialisten verkennt die Bedeutung dieser beiden Ereignisse, die die ganze Menschheitsgeschichte umschließen, oder sie erkennt sie nur dunkel und ungenau. Die Menschen von heute wissen nicht, daß sie als Gegenstand und Opfer im Mittelpunkt eines riesenhaften Kampfes stehen.

In diesen Zusammenprall zwischen Licht und Finsternis, zwischen ewigem Leben und ewigem Tod, zwischen Gut und Böse, zwischen Wahrheit und Irrtum, zwischen Rettung und Verdammnis sind alle Menschen hineingezogen.

Dieses verkehrte Geschlecht nimmt sich nicht einmal die Mühe, zu erkennen, was Gott der Schöpfer, das menschgewordene Wort, der Heilige Geist, der Heiligmacher, vollziehen, um es vom ewigen Unheil und der ewigen Verdammnis zu erretten.

Alle Vermittlungen meiner und eurer Mutter haben sie verkannt und verkennen sie noch immer, diese materialistischen Menschen. Ebenso meine Vermittlungen! Sie fürchten und schämen sich, darüber zu reden, auch meine Diener.

Die Menschen dieses verkehrten Jahrhunderts verweigern die kristallklaren und reinen Wasser der Wahrheit. Sie lieben es vielmehr, ihren Durst mit den stinkenden Wassern der Verderbnis, der Sinnlichkeit, der Vergnügen zu stillen, so daß sie selbst den Begriff von Gut und Böse verkennen, ein Begriff, den ich in die menschliche Natur eingepflanzt habe.

Mein Sohn, wie lange wird man meine Geduld noch mißbrauchen?

Siehst du, warum ich von dir Akte der Liebe, der Sühne erbitte! Siehst du, warum ich dich zum Beten aufmuntere! Laß keine einzige Stunde deines Tagewerkes vergehen, ohne mir Akte des Glaubens, der Hoffnung, der Liebe, der Reue, der Demut und der Sühne aufzuopfern.

Dadurch wirst du mir ein wenig Freude schenken. Verweigere mir diese kleine Freude nicht!

Liebe mich, mein Sohn. Ich segne dich, und mit dir segne ich alle Menschen, die dir lieb sind und für die du betest. 6. August 1975

 

4. Heilige Furcht Gottes

Wenn ich meine Lehre ändern wollte, wäre ich nicht Gott. Mein Wort ist unabänderlich; es verändert sich nie. Es ist ewig wie Gott! Nun habe ich aber den Menschen eine Lebensregel gegeben, das Gebot der Liebe, und gesagt, daß die Liebe zu Gott mit der Furcht Gottes verbunden sein müsse.

Da die Liebe eine Gabe ist, muß beständig um sie gebetet werden. Eine ebenso große Gabe ist die Furcht Gottes. Fürchte den Herrn, der vorübergeht! Doch die Menschen dieser wahrhaft verdorbenen Generation haben alles umgeworfen und versuchen, alles zu zerstören.

Von der Furcht Gottes spricht man heute nicht mehr. Wenn man von der Liebe Gottes spricht, so nicht von der Furcht, weil man sagt, daß die Furcht sich nicht mit der Liebe verbinden lasse. Wie man im Hochmut Barmherzigkeit und Gerechtigkeit nicht vereinen kann, so meint man auch, die Liebe zu Gott und die Furcht Gottes seien unvereinbar. Man nimmt also an, was der Bequemlichkeit dient, und weist zurück, was unbequem ist.

Dieses sinnlose Verhalten, das Hirten, Priester und Christen Gott gegenüber bezeugen, ist offensichtlich eine List des Feindes, der Gott in den Seelen der Menschen auslöschen will und sich dafür ihres Hochmuts bedient, um das Gebäude der Kirche zu vernichten.

Wer spricht noch von der Gottesfurcht? Wer spricht noch von der göttlichen Gerechtigkeit? Wer spricht noch von der Gegenwart Satans in der Welt, der mit seinen rebellischen Horden den Kampf gegen Gott und Menschen führt und bei letzteren Mittäter findet bis hinein in die Reihen der Gottgeweihten, Bischöfe nicht ausgenommen?

 

Wehe denen, die Gottes Zorn herausfordern

Gott ist schrecklich in seinem Zorn. Wehe denen, die den Zorn Gottes herausfordern durch die bequeme Auffassung, daß Gott nur Liebe und Barmherzigkeit sei.

Wie sehr würden die Verdammten ihre Auffassung ändern, falls sie zurückkehren könnten, jetzt, da sie die täuschende Umgarnung Satans und seine grausame Bosheit klar sehen und verstehen.

Bei euch herrscht der Wille des Sich-gehen-Lassens, was den Abscheu des Herrn für sein untreues Volk deutlich erklärt. Kriege, Revolutionen, Epidemien, Erdbeben und unzählige andere unheilvolle Ereignisse stammen vom Satan, sind aber von Gott zugelassen für die weisen Pläne seiner Vorsehung.

Die siebzig Jahre babylonischer Gefangenschaft wurden zugelassen wegen des Abscheus, den die vielen Sünden des hebräischen Volkes hervorgerufen hatten. Die Vernichtung Sodomas und Gomorrhas kam nicht von Gott; kein Übel ist jemals von Gott gekommen; es stammt immer und allein aus der Hölle und der Mitschuld und Liederlichkeit der Menschen. Sodoma und Gomorrha und unzählbare andere Züchtigungen waren Strafen, die von Gott nicht veranlaßt, sondern zugelassen wurden, um in den Menschen Reue zu erwecken. Auch die allgemeine Sintflut wurde von der Hölle und der Mitschuld der verdorbenen Menschen ausgelöst.

 

Die Liebe kann den Ruin der Menschheit nicht erlauben

Die Menschen erklären, Gott nicht zu fürchten; das ist eine schreckliche Gotteslästerung, deren böse Folgen sich auf dieser Erde und über das irdische Leben hinaus wie in früheren Zeiten auswirken werden.

Zeiten der Blindheit, Zeiten der Verfinsterung, weil Zeiten des Hochmuts! Der Mensch, der weniger ist als ein im Staub der Erde kriechender Wurm wagt es im Hochmut auf seine Wissenschaft und Technik, während der Dauer eines Tages, den Schöpfer und Herrn des Universums herauszufordern! Wie lange noch, mein Sohn?

Ich bin die Liebe. Die Liebe kann den von Satan gewollten Zerfall der Menschheit nicht zulassen. Ich bin die ewige und unveränderliche Liebe, deshalb kann ich das ewige Verderben der Seelen nicht wollen.

Die Hölle wird besiegt werden. Meine Kirche wird erneuert werden. Mein Reich, das Reich der Liebe, der Gerechtigkeit und des Friedens, wird Frieden und Gerechtigkeit der von den Mächten der Hölle unterjochten Menschheit bringen; die Hölle wird von meiner Mutter vernichtend geschlagen werden.

Eine hellere Sonne wird über einer besseren Menschheit aufleuchten. Darum Mut und keinerlei Angst!

Bete, sühne, bringe dich selbst zum Opfer dar und liebe mich. Ich segne dich. 10. Dezember 1976

 

5. Das Geheimnis der Erlösung

Ich bin der eingeborene Sohn des Vaters, der in der Fülle der Zeit Fleisch wurde im Schoß der Gebenedeiten unter allen Frauen, die mit mir, dem Erlöser, Miterlöserin der ganzen Menschheit wurde und diese aus der Tyrannei der Hölle und Satans befreite, nachdem sie diese im irdischen Paradies mit List und Lüge für sich gewonnen und des übernatürlichen Lebens der Gnade, dieser herrlichen, unverdienten und unvergleichlichen Gabe Gottes, beraubt hatte.

Im irdischen Paradies wurde von den Stammeltern unter der Mithilfe Satans das göttliche Gnadenleben vernichtet. Auf der Höhe von Kalvaria habe ich in Gegenwart und unter der Teilnahme meiner Mutter, den Triumph des Lebens über den Tod erwirkt und die Absicht meines Vaters verwirklicht, der aus mir, seinem fleischgewordenen Wort, in innigster Vereinigung mit meiner Mutter, das Herz der ganzen Schöpfung, den kosmischen Christus, den Mittelpunkt des ganzen Universums machen wollte.

Satan suchte in seinem unüberwindlichen Haß in Adam und Eva Rache an der ganzen Menschheit zu nehmen. Er unterwarf sie der Erbsünde. Auf Kalvaria habe ich, Christus, der neue Adam, in geheimnisvoller Vereinigung mit Maria, meiner und eurer Mutter, mit meinem Opfer die Erlösung bewirkt. Mit der neuen Schöpfung versöhnte ich in mir die Menschheit mit dem Vater und gab sie ihm zurück.

Warum, mein Sohn, komme ich mit großer Eindringlichkeit auf einen Gegenstand zurück, über den ich schon gesprochen und über den schon sehr viel geschrieben wurde? Weil es alle deutlich und klar verstehen müssen, daß das Geheimnis der von mir bewirkten Erlösung — ich wiederhole — unter dem geheimnisvollen Mitwirken meiner Mutter vor sich gegangen ist. Die Erlösung ist der Mittel- und Höhepunkt der ganzen Geschichte des Menschengeschlechtes. Sie wird heute in ihrer Natur und infolgedessen auch in ihren Wirkungen von vielen Priestern, Bischöfen und Theologen angezweifelt.

Wenn man die Wirklichkeit der Dämonen ablehnt, leugnet man die Erbsünde, leugnet man die Erlösung in ihrer Natur und in ihren übernatürlichen Wirkungen.

Mein Sohn, wenn man dies leugnet, leugnet man das Geheimnis des Kreuzes als Höhepunkt der ganzen menschlichen Geschichte und als Erhöhung und Verherrlichung der verlorenen und enterbten Menschheit selbst.

Mit der Erlösung ergoß sich ein neues Licht über die Menschheit. Ich bin das Licht, das in die Welt gekommen ist; aber man will heute dieses Licht auslöschen, und es ist ungeheuerlich, daß die finsteren Mächte der Hölle Verbündete und eifrige Mitarbeiter in Hirten, Priestern und vielen hochmütigen Theologen für ihr zerstörerisches Werk gefunden haben. Wie lange, mein Sohn, soll ich einen solchen Greuel noch dulden?

Hirten, Diener und Theologen der «neuen» Kirche kennen nicht mehr die Lehre, aus der die göttlichen Vorschriften ihre Wurzeln haben.

Es wird die grundlegende, wesentliche Aufgabe der erneuerten Kirche sein, darzulegen, was alles über die Schöpfung, die Versuchung und den Fall der Stammeltern und der folgenden Erlösung in der Offenbarung geschrieben steht.

Ohne die Kenntnis der Wahrheit, in der die Moral ihre Wurzeln hat, ist keine gesunde Moral möglich. Die Seelsorge im besonderen ist gegenwärtig, von wenigen Ausnahmen abgesehen, wie aus den Angeln gehoben; sie gibt sich mit unwesentlichen Dingen ab und läßt den wichtigsten Teil im dunkeln. Darum sind die Seelen verwirrt und laufen große Gefahr, sich zu verlieren.

 

Ihr Zweck: Satan Seelen entreißen

Der Zweck der Erlösung ist immer, Satan, dem Menschenmörder, Seelen zu entreißen, um sie Gott, dem Schöpfer, Heiland und Heiligmacher, zurückzugeben. Der Grund, warum heute in der fieberhaften Dynamik irriger Geschäftigkeit weniger an den hauptsächlichsten Zweck der Seelsorge gedacht wird, ist der Hochmut, der alleinigen und stetigen Wurzel aller Übel.

Der Hochmut erzeugt im Menschen Abscheu, Ekel für die Dinge Gottes, für das Gebet, und er lähmt vor allem jeden Fortschritt im innerlichen Leben der Gnade. Er verfinstert den Geist, schwächt den Willen und erleichtert dadurch die Verwirrung der Seele, die langsam in eine wachsende, verderbliche Loslösung von Gott gerät und gleichzeitig sich den Gütern dieser Welt und den Gelüsten des Fleisches zuwendet. So gelangt sie wie durch einen furchtbaren Zwang zur völlig materialistischen Auffassung des Lebens.

Mein Sohn, die beginnende Reinigung wird alles von diesem Materialismus säubern, von dem meine Kirche und die ganze Welt so schrecklich angesteckt sind.

In meiner erneuerten Kirche muß man sich vergegenwärtigen, daß die anerkannte und geliebte Wahrheit die Seele zur Demut anleitet und daß der eingeschlagene Weg zur ewigen Seligkeit führt. Die Bischöfe müssen den Katechismusunterricht als ihre wesentliche Aufgabe betrachten. Sie müssen Katechistenschulen gründen mit vertrauenswürdigen, erfahrenen und heiligen Priestern, die aus den reinen Wassern der Offenbarung schöpfen und sich stets bewußt sind, daß Einer allein der ewige und unfehlbare Lehrmeister ist, dessen Lehre sich nicht verändert noch je verändern kann, weil sie göttlich ist.

Die Kirche ist aus meinem geöffneten Herzen hervorgegangen. Sie ist die Lehrmeisterin der Wahrheit, weil sie Bewahrerin und Hüterin des Erbes der Offenbarung ist. Sie wird ihren Platz als Führerin der Völker wieder einnehmen, gestärkt durch meinen göttlichen Auftrag.

Die Unkenntnis der göttlichen Wahrheiten, die Verdrehung und Leugnung der Geschichte des Heilsgeheimnisses, war und ist die schreckliche Waffe, mit der der Feind das Chaos und die Anarchie in meine Kirche und in die Welt getragen hat.

Er wird sie aber nicht überwältigen! Schon sprießen die Keime des angekündigten Frühlings überall auf, und die Ankunft meines Reiches und der Sieg des unbefleckten Herzens meiner Mutter stehen vor der Türe.

Ich segne dich, liebe mich. 7. November 1977

 

6. Erlösung: Heiligung für alle

Der Vater, Schöpfer und Herr aller Wesen, leitet mit Weisheit, Güte und unendlicher Liebe alle Menschen und alle Dinge zur Verwirklichung des besonderen Zieles in der Harmonie des Universums.

Auch in meiner Kirche, die als menschliche und göttliche, irdische und himmlische Gemeinschaft aus meinem geöffneten Herzen hervorgegangen ist, ist alles in Harmonie und Eintracht mit dem Vater. Die Seelen werden gerufen, sich ihr anzugliedern, damit alle und jede ihr Ziel erreiche: Ihre Heiligung auf Erden und ihre Herrlichkeit im Himmel an dem ihnen zugewiesenen Platz.

In einer Gemeinschaft können nicht alle das Gleiche tun, sondern jeder folgt der eigenen Neigung, besser gesagt, der eigenen Berufung. Jeder hat seine Aufgabe zu erfüllen, den vom höchsten Ordner gewollten und vorherbestimmten Beruf zum Wohl aller. Auf diese Weise fügt sich das Geschöpf, selbst wenn es sich dessen nicht voll und ganz bewußt ist, in das Ganze ein. Die einzelnen ergänzen sich gegenseitig in einem Akt der Liebe, der für das Zusammenleben und das Überleben der menschlichen Natur wesentlich ist. Natürliche und ursprüngliche Liebe muß vorhanden sein für die feste Zusammengehörigkeit, um aus allen eine einzige Familie, eine einzige Gesellschaft zu gestalten, deren verschiedene Glieder nicht auf ihr persönliches Wohl hin handeln dürfen, sondern allein für das soziale Wohl aller.

So hat der Vater es angeordnet, so ordnet er die menschliche Gesellschaft.

 

Aufgabe meiner Kirche

Wer sich gegen die Absichten des Vaters, des Schöpfers und Herrn, des höchsten Ordners aller Dinge und aller Geschöpfe auflehnt, bricht das göttliche, natürliche Recht und sündigt schwer gegen Gott und seine Brüder, also gegen die Gesellschaft; er wird so zur Ursache vieler persönlicher aber auch gesellschaftlicher Zwietracht von ungeheurer Tragweite.

Aus der gegenwärtigen sozialen Ordnung der kapitalistischen und kommunistischen Völker und auch aus der Ordnung meiner Kirche steigt ein Schrei der Rache zu Gott auf. Die Menschen, auch die Christen, verstoßen gegen die festgelegte Ordnung, verletzen Recht und Gerechtigkeit. Gott kann dies nicht weiterhin dulden; diese Menschen werden zermalmt bei der Begegnung mit Christus, dem Befreier und Erlöser.

Meine Kirche ist grundsätzlich nach besonderen Regeln gestaltet, nach denen sich die große menschliche Familie ausrichten muß. Meine Kirche unterscheidet sich von allen anderen menschlichen Gesellschaften in ihrer Anlage als vollkommene Gemeinschaft, in der das Menschliche und das Göttliche sich begegnen, sich durchdringen und vereinen. Sie erhebt sich über die Familie der Völker, über die anderen menschlichen Gesellschaften durch ihre geheimnisvolle Natur, die ihre Bestimmung bezeichnet: Zu führen und zu orientieren mit dem Licht ihrer Wahrheiten, deren Bewahrerin und Hüterin sie ist. Sie muß die Völker auf den Weg des ewigen Heiles lenken.

Keine Gesellschaft außerhalb meiner Kirche hat eine ähnliche Aufgabe, Würde und Heiligkeit. Man muß sich aber klar sein, daß die Größe meiner Kirche nicht in ihrer Prachtentfaltung, nicht im Reichtum, nicht in ihren Äußerlichkeiten begründet ist, sondern immer und allein im Geheimnis ihrer menschlichen und göttlichen Natur, in ihrer Sendung in der Welt, die Menschen und Völker in das himmlische Vaterland, das Paradies, zu führen.

 

In der Kirche kommt dem Priestertum ein Platz von höchster Bedeutung zu

Das ist die edelste und schwierigste Aufgabe, die der Zeit anzupassen ist. Das Geheimnis der Kirche erstreckt sich auch auf das Priestertum das in seinem hierarchischen Aufbau einen Platz von höchster Bedeutung einnimmt.

Aus meinem Priestertum entspringt das Königtum; ich bin der höchste und ewige König. Durch mich ist alles erschaffen worden, und alles gehört mir. An diesem Königtum und ewigen Priestertum gebe ich denen Anteil, die von Ewigkeit her von meinem himmlischen Vater auserwählt sind.

Der Auserwählte, ein menschliches Geschöpf, wird mit meiner göttlichen, königlichen, priesterlichen Würde bekleidet, mit einem Auftrag in meiner Kirche; er wird mein unmittelbarer Mitarbeiter und Miterlöser für die Verwirklichung des Geheimnisses der Erlösung. Mein Sohn, erkläre dir mit menschlichen Worten die menschliche und göttliche Größe der Natur, der Macht, der Würde des Priesters. Es ist nicht möglich, denn eure Worte, eure Ausdrucksmöglichkeiten können das Göttliche, das Übernatürliche, das Ewige und Unendliche nicht erklären... Wenn aber meine Priester aufmerksam über das Mysterium, an dem sie teilnehmen, nachdenken, kann das mithelfen, daß sie sich ihrer großen Verantwortung bewußter und in der Erfüllung ihrer Aufgabe eifriger werden.

Mein Sohn, für heute genug! Wir werden unser Gespräch wieder aufnehmen, denn es ist noch in keiner Weise erschöpft.

Ich segne dich, und mit dir segne ich alle, die dir besonders teuer sind. Liebe mich und opfere mir deine Leiden und Gebete für die Bekehrung vieler meiner Priester auf. 26. November 1976

 

7. Die Erlösung wird vollzogen

Es ist wohlbekannt, daß es in Gott keine Widersprüche gibt und geben kann; Gott ist unveränderlich: Ich, Gott, der Eine und Dreifaltige, bin unendlich einfach. In mir gibt es keine Merkmale, die vollkommener oder weniger vollkommen sind. Ich bin die Wahrheit, die Weisheit und die Macht, die Gerechtigkeit und die Barmherzigkeit, das Licht und das Leben. Die Hölle, die für die Verworfenen geschaffen wurde, widerspricht nicht der Barmherzigkeit. Sie entspricht der Gerechtigkeit. Ich, wahrer Gott und wahrer Mensch, habe alle Sünden der Menschheit in meiner schrecklichen Passion und in meinem Tod auf mich geladen und so der Gerechtigkeit und der Barmherzigkeit Genugtuung geleistet. Das Geheimnis meiner Menschwerdung ist ein Akt unendlicher Barmherzigkeit; das Geheimnis meines Leidens und Sterbens ist ein Akt unendlicher Gerechtigkeit.

 

Eure Passion

Ich bin das Haupt meiner Kirche; ihr seid deren lebendige, freie und verantwortliche Glieder. Ich habe dem Willen des Vaters in einem Akt unendlicher Barmherzigkeit entsprochen. Ihr bildet mit mir einen einzigen Leib.

Das Geheimnis der Erlösung vollzieht sich weiter. Die Tatsache, daß die Glieder wie das Haupt Leiden zu erdulden haben, steht nicht im Widerspruch zur Barmherzigkeit.

Ferner ist von großer Bedeutung: Meine und eure Mutter, die Mutter der Barmherzigkeit und der Spiegel der Gerechtigkeit, hat wiederholt die Menschheit gewarnt, daß eine schreckliche Strafe über die Nationen kommen werde, wenn die geforderten Bedingungen der Buße und der Umkehr nicht erfüllt werden.

Sie hat euch darauf aufmerksam gemacht, daß viele Seelen in die Hölle kommen. Kann nun ich, die unendliche Liebe, hinnehmen, daß die Anzahl der Seelen, die verlorengehen, beängstigend wächst, Seelen, erkauft um den Preis meines unendlichen Leidens?

Wenn die Barmherzigkeit und Liebe in ihnen nichts erreicht hat, kann ich dann bewirken, daß das durch ihre Sünden verursachte Leiden und das Chaos, das sie selbst erzeugt haben, von mir zur Rettung einer Menschheit, die im Zusammenbruch begriffen ist, verwandelt wird? Nein, meine Söhne!

Schon hat die schreckliche Stunde der Reinigung begonnen, aber die Blindheit der Menschen hindert sie, das zu sehen. Der Atheismus ist tiefe Blindheit. Die Stunde naht. Sie wird unvermeidlich kommen, allein wegen der Hartherzigkeit dieser ungläubigen Generation, die den Irrtum liebt und die Gerechtigkeit ablehnt, die überall verletzt und beleidigt wird.

Ich will eine erneuerte Kirche, in der Gerechtigkeit, Friede und Liebe in einem nie gesehenen Glanz aufleuchten. Ich will dem Verlust der Seelen, die verlorengehen, ein Ende bereiten. Ich will die gestörte Ordnung wieder herstellen. Ich will, daß mein Volk wiederum ein Volk Gottes werde, und ich werde es erreichen, indem ich mir die Dummheit und Bosheit der Menschen dienstbar mache.

Ich werde den Generationen zeigen, wie gut und barmherzig ihr Gott ist. 3. Januar 1976

 

8. Mein Leiden dauert an

Wie weit entfernt sind jene von der Wahrheit — und es sind nicht wenige — die an das Geheimnis meiner Menschwerdung, meines Leidens, meines Todes und meiner Auferstehung wie an ein im Lauf der Jahrhunderte versunkenes Geschehen denken!

Wie weit entfernt von der Wahrheit sind auch jene, die an mich denken als den im Himmel Verherrlichten, der am menschlichen Geschehen nicht interessiert ist! Das sind Verirrungen eines schwachen, kranken und von Unkenntnis angesteckten Glaubens.

Ein Christ muß von meiner Gegenwart im Himmel wie auf der Erde wissen. Christen müssen sich bewußt sein, daß ich auf Erden bin bis zur Vollendung der Zeiten. Kein Geschehen bei den einzelnen Menschen oder Völkern, seien sie klein oder groß, kann meinem erbarmungsvollen Herzen fremd sein. Ich wäre nicht Gott, wenn es nicht so wäre!

Christen müssen ebenfalls wissen, daß ich, auch wenn ich physisch nicht mehr leiden kann, im Geist äußerst betrübt bin über die Kälte und Undankbarkeit, den Verrat und die schrecklichen Gotteslästerungen, die mich unaufhörlich beleidigen.

Die Judas-Seelen haben sich ungeheuer vervielfacht. Die Liebe findet kein Echo mehr und wird oft mit Feindseligkeit und Beleidigungen aller Art vergolten, ein Leiden, das die Menschen in ihrer Herzenshärte nicht verstehen können.

Wie weit entfernt sind jene Menschen von der Wirklichkeit, die eine so vernebelte Schau vom Geheimnis der Erlösung haben. Das Kreuz ist ein wirkliches Geheimnis, das in seiner schrecklichen, wenn auch unblutigen Grausamkeit weiterdauert. Mein Blut fließt wahrhaftig weiter für die Vergebung eurer Sünden. Mein Leib wird wahrhaftig als Speise gegeben zur Nahrung eurer Seelen. Ich bin wirklich das meinem Vater dargebrachte Opfer, und in mir, dem göttlichen Opfer, begegnen und versöhnen sich in unendliche Liebe Gottheit und Menschheit.

 

Hier ist der allmächtige Gott

Mein Sohn, wenn meine Priester wenigstens die feste, unverrückbare Überzeugung hätten, daß ich, der Sohn Gottes, wahrer Gott und wahrer Mensch, der Begegnungspunkt der sündigen Menschheit mit meinem himmlischen Vater bin, daß ich stets mit euch bin, mitten unter euch, Tag und Nacht im Zustand des Opfers.

Wären sie wenigstens überzeugt, wenn sie mich zwischen die kleinen Wände des Tabernakels einschließen, daß ich auch da der allmächtige Gott bin, der Schöpfer des Himmels und der Erde, der Erlöser und Heiland, dann könnten sie den Pulsschlag der Liebe für mich empfinden. Aber für solche Überlegungen ist kein Platz in ihrem Geist.

Sie haben meine Wege, meine Pfade verlassen, sie haben keine Zeit, mich in meiner bescheidenen Wohnung zu besuchen. Nur ein lebendiger, wirklicher, von Stunde zu Stunde in beständiger Hingabe gelebter Glaube vermag in meiner Kirche einen läuternden Brand zu entfachen und die göttliche Barmherzigkeit zu besänftigen sowie den Verlust der ins Verderben eilenden Seelen aufzuhalten.

Welch eine schreckenerregende Verantwortung für meine Priester, die die Möglichkeit und die wirksamen Mittel besitzen, um mit mir für das Heil der Seelen zusammenzuarbeiten, aber wie viele interessieren sich nicht mehr dafür.

 

Vertrauen in den Arzt

«Was tun, Herr, denn wir Priester müssen in uns selbst gehen? Wir müssen aus der Dunkelheit heraus, die uns umgibt, uns loslösen aus der Gleichgültigkeit, in die wir versunken sind. Wir müssen uns selbst helfen, aus der Krise herauszukommen, in der wir uns befinden!»

Ihr müßt euch in aller Demut vom Bösen überzeugen, an dem ihr leidet. Kein Kranker, der sein Übel nicht kennt, kann das Bedürfnis haben, geheilt zu werden.

Der Kranke muß volles Vertrauen in den ihn behandelnden Arzt setzen, um rasch geheilt zu werden.

Keiner meiner vielen, von der Glaubenskrise befallenen Priester, der von seinem Übel nicht überzeugt ist, wird das Bedürfnis haben, sich geistig heilen zu lassen.

Keiner meiner in der Krise des innerlichen Lebens steckenden Priester, der kein Vertrauen in mich, den Arzt der Seelen, hat, der ich in meinem Stellvertreter gegenwärtig bin, wird die Kraft finden, sich aufzuraffen.

Ich habe durch meinen Stellvertreter Anspielungen über die Ansteckung gemacht, an der der Klerus dieses materialistischen Zeitalters leidet und die Ursachen und die Heilmittel dafür klar genannt. Aber wer hat meine Worte ernst genommen?

Abgesehen davon: Bin ich nicht der Weg, die Wahrheit und das Leben?

Habe ich nicht klar gesagt: Wer mir nachfolgen will, nehme sein Kreuz auf sich und verleugne sich selbst? Ist dies nicht eine überaus klare Weisung für alle Menschen, im besonderen für meine Priester?

Ja, mein Sohn, hier ist der Schlüssel und die Lösung für alle aus der Glaubenskrise stammenden Probleme: innere und äußere Abtötung.

Welcher Gegensatz zu dem Leben, das man führt: Kino, Fernsehen, Autofahrten, ohne irgendwelche pastorale Begründung, eifrige, doch unfruchtbare Geschäftigkeit, wenig Bereitschaft und Neigung zum Gebet!

Von da aus ist der Schritt zur inneren und äußeren Auflehnung gering. In dieser Anarchie verglimmen die letzten Funken des Glaubens, und das Leben wird völlig von der heidnischen Zivilisation dieser Zeit geprägt.

Legt ohne Zögern die Axt an die Wurzeln, schlagt ab, was entfernt werden muß, und ihr werdet in meinem erbarmungsvollen Herzen alle Mittel finden für den steilen, aber gangbaren Weg der Tugend.

Ich segne dich, mein Sohn. Liebe mich! 30. September 1975

 

9. Ich bin gegenwärtig als Erlöser, Heiland und Haupt meiner Kirche

Ich, das von Ewigkeit her vom Vater gezeugte Wort Gottes, das Fleisch geworden ist im reinsten Schoß meiner und eurer Mutter, wende mich noch einmal an dich, den ich zu meinem Werkzeug für einen großen Plan der Liebe und des Heiles auserwählt habe.

Ich bin unter euch im Geheimnis des Glaubens, wahrhaft lebendig gegenwärtig in meinen beiden Naturen, der göttlichen und der menschlichen, als Erlöser, Heiland und Haupt meiner Kirche. Ich wiederhole: Meiner Kirche, dem Ziel des ungeheuren Hasses Satans, der sie stets bekämpft. Ich bin das Haupt meiner Kirche, weil sie aus meinem Blut, aus meinem durchbohrten Herzen hervorgegangen ist. Ich bin in meiner Kirche gegenwärtig, wo so viel Ehrgeiz herrscht, so viele gewollte finstere Anschläge unternommen werden zur Befriedigung der Begierden des Geistes und des Fleisches, Gelegenheiten für viele Sünden, Entweihungen, Sakrilegien, die man mit dem Deckmantel des Gewähren-Lassens, der Heuchelei und des Egoismus schändlichster Art zudecken will.

Sehr oft haben ich und meine Mutter eingegriffen mit deutlichen Mahnungen an jene, die die großen geistigen Wirklichkeiten der Schöpfung und der Erlösung vergessen zu haben scheinen. Ich sagte dir in einer Botschaft, daß viele meiner von der Irrlehre der Geschäftigkeit angesteckten Gottgeweihten in dieser zersetzenden Betriebsamkeit gleichsam ersticken. Durch ein solches Verhalten und ohne sich darüber Rechenschaft zu geben, entfernen sie sich mehr und mehr von dem immer neu belebenden Brunnen des göttlichen Lebens.

 

Sie wollen es nicht zulassen, daß ich mich ohne ihre Zustimmung an jene wenden kann, die glauben...

Ich habe diese nicht ohne ihre eigene Verantwortung und Schuld blind gewordenen Seelen eingeladen, sich an mich, den Gekreuzigten, zu wenden, nach Kalvaria, den Weg des Meisters, hinaufzusteigen, um die Seelen mit den Lehren meines Leidens, meines Todes und meiner Auferstehung vertraut zu machen; ich habe alle Gottgeweihten aufgefordert, mir nachzufolgen auf dem Weg des Verzichts, der Demut, des Gehorsams und der Armut, einen Blick zu werfen auf den ans Kreuz Genagelten und zu überlegen und zu betrachten. Es hätte genügt, in ihnen reinigende Reue zu erwecken, den fast völlig verlorenen Glauben wiederzufinden, und das beinahe erloschene Feuer der Liebe wieder zu entfachen... sie haben es nicht getan!

Manche haben meine Botschaften nicht der geringsten Aufmerksamkeit gewürdigt, weil sie in ihrem anmaßenden Unglauben nicht zulassen können, daß ich, wahrer Gott und wahrer Mensch, der ich in meiner Kirche bin, mich an jene wende, die an mich glauben, wo, wie und so oft ich es will. Ich sollte sie, ihrer Anmaßung entsprechend, um Erlaubnis fragen, zu den mir kostbaren Seelen sprechen zu dürfen!

Es ist wahr, daß ich ihnen höchste Würde und Macht verliehen habe, doch zum Wohlergehen der ganzen kirchlichen Gemeinschaft, nicht um ihren Durst nach Macht, Reichtum, persönlicher Geltung zu befriedigen. Wenn ich ihnen also Macht und Würde verliehen habe, so habe ich es getan, um sie in den Dienst meiner ganzen Kirche zu stellen.

Beachte den Hochmut, mit dem sie ihre Untergebenen behandeln. Mein Sohn, du weißt wohl, und sogar aus eigener Erfahrung, daß alles, was ich dir sage, nicht eine Frucht deiner Phantasie ist; wäre Demut in ihnen, so hätte es keine heftige Reaktion gegeben, die, wie wir feststellen, beständig anschwillt. Sie bestätigt dir, obwohl dies nicht mehr nötig ist, die traurige Wirklichkeit, in der die Kirche lebt.

 

Wenn ich dir Leiden verursache, so sind sie die offensichtliche Bestätigung der Wahrheit, die ich dir kundgetan habe

Mein Sohn, ich habe dir vorausgesagt, daß man dich als verrückt betrachten wird. Meine Mahnungen erfolgten nicht irrtümlich. Was hindert sie, diese Feststellung zu machen? Der Hochmut! Mein Sohn, nie habe ich dir anderes versprochen für dein Erdenleben als Leiden. Sie wissen nicht, daß diese dir verursachten Leiden eine offensichtliche Bestätigung der Wahrheit sind, die ich dir kundgetan habe. Laßt euch aber nicht beeindrucken; mit mir vereint habt ihr nichts zu befürchten.

Mein Sohn, während meines ganzen irdischen Lebens habe ich meine Macht nie dazu gebraucht, meine Feinde zu demütigen, zu kränken oder zu verletzen. Wenn ich einige Beweise meiner Macht gegeben habe, so nur deshalb, um die von mir gelehrte und gepredigte Wahrheit zu bestätigen. Ich habe auf Erden weder Verherrlichung noch Ansehen gesucht, sondern im Gegenteil nur Demütigung; keine bevorzugte Stellung, keinerlei Wohlergehen, sondern Armut; keine Autorität, sondern Gehorsam bis zum Tod.

Mein Sohn, ich habe intensives innerliches Leben verlangt. Ich habe Demut, Armut, Väterlichkeit, Festigkeit verlangt; was habe ich erreicht? Bete und rege zum Beten an; sühne, bringt alle eure Mühen zum Opfer dar, damit die Waagschale auf der Seite des Bösen nicht überfließt. Ich segne dich, mein Sohn, und mit mir segnen dich meine allerheiligste Mutter und der heilige Josef. 5. Juni 1978

 

10. Die großen Wahrheiten

Aus dem Mund der Weisheit ist die Mahnung ergangen: «Gedenke der letzten Dinge, und du wirst in Ewigkeit nicht sündigen.»

Der Heilige Geist wollte vor eure Seelen vier große Wirklichkeiten stellen:

Tod — Gericht — Himmel — Hölle!

Die Realität des Todes ist eine sehr konkrete, von der ihr indirekt alle Tage eure Erfahrung macht: Eines Tages werdet ihr sie auch persönlich erleben.

Und doch, mein Sohn, scheint es nicht wahr zu sein, denn tatsächlich kümmert sich niemand darum. Man lebt mehr oder weniger fröhlich dahin, als müßte man überhaupt nicht sterben.

Wer ist es, der die Menschen, die Christen, die Priester daran hindert, der Einladung des Heiligen Geistes Folge zu leisten, über den Tod, dem keiner zu entfliehen vermag, nachzudenken?

Es ist Satan! Er ist es, der die menschliche Seele mit seinen Ränken und Verführungen, mit seinen Lügen umgarnt: Sicut leo rugiens, quaerens quem devoret. (Wie ein brüllender Löwe, suchend, wen er verschlinge.) Ihr seid gewarnt worden! Es wurde euch gesagt, daß er brüllt, aber er kann euch nicht beißen, außer wenn ihr euch willentlich seinen Angriffen aussetzt.

Zu diesem Thema besitzt ihr viel Licht.

Die Heilige Schrift, das Leben der Heiligen und der Märtyrer ist eine Geschichte furchtbarer Kämpfe zwischen dem Menschen und dem Fürsten der Finsternis. Denkt an Tobias, der Sara befreite, und an tausend andere Vorkommnisse.

 

Der Schutzengel

In dieser Auseinandersetzung wollte ich den Menschen nicht allein lassen. Weil der Kampf sonst ungleich wäre, habe ich jedem einen Engel zur Seite gegeben, der stets bereit ist, einzugreifen, wenn er darum gebeten wird.

Leider bewirkt der Unglaube, daß sich nur wenige an ihn wenden.

Wie oft sind meine Engel durch den Unglauben der Menschen fast zu vollständiger Untätigkeit verurteilt! Manchmal sind sie gezwungen, sich zurückzuziehen. Sie sollen dem Gemetzel, das der Mensch in sich selber vollzieht, nicht beiwohnen.

Mittel zur Verteidigung? Es gibt ihrer so viele! Es gibt die Sakramente, die Sakramentalien, das Gebet. Aber kein Mittel hilft, wenn die Seele in der Dunkelheit ist, und heute befinden sich sehr viele Seelen in tiefster Dunkelheit.

Der Mangel an Glauben bringt Finsternis in die Seelen.

 

Wenn ihr nicht Buße tut...

Gegenwärtig herrscht die größte Glaubenskrise seit der Erschaffung des Menschengeschlechtes.

Ein nur der Form nach christliches Leben läßt viele in der Selbsttäuschung. Viele Priester glauben, sie seien auf dem rechten Weg, wie auch die Priester, Schriftgelehrten und Pharisäer es glaubten zur Zeit, da ich in meiner sichtbaren Menschheit auf Erden lebte.

Zu allen Zeiten und an allen Orten trägt der Kampf zwischen Gut und Böse das gleiche unveränderliche Merkmal.

Wenn die gottlose Menschheit von heute nicht aufsteht und versucht, den Staub und den Rauch, der ihre Seelen verdunkelt, wegzuschaffen, wird sie zum großen Teil zugrundegehen!

Weder der Spott und die Witzeleien der Pseudo-Theologen, der unwissenden und stolzen Priester, noch die Heuchelei in allen Bereichen des privaten und öffentlichen Lebens können die Schäden, die der Mensch anrichtet, ungeschehen machen.

Sage es laut, daß die Zeit bemessen ist; rufe es laut, wie einst Jonas: «Wenn ihr nicht Buße tut, werdet ihr zugrundegehen!»

Sage es laut, daß Gott seiner nicht ungestraft spotten läßt.

Sage es laut, daß die Stunde der Finsternis nicht von Gott, sondern von den Menschen selber gewollt ist.

Rufe es laut, daß meine Mutter so viel getan hat, um die Katastrophe von der Welt abzuwenden.

Erinnere alle an Lourdes, Fatima und die vielen anderen Vorkommnisse, die oft von jenen erstickt wurden, deren Aufgabe es gewesen wäre, mit größerer Objektivität und weniger Menschenfurcht zu urteilen. Sie haben Angst vor dem Urteil der Welt...

Darin liegt die Sünde: Nicht die Wahrheit, sondern sich selbst haben sie vorangesetzt. Jetzt sprechen sie nur von der Barmherzigkeit Gottes, nicht von ihrer eigenen Verantwortung.

Wird das Licht noch einmal zurückgewiesen, wenn sie sich zu diesen Botschaften äußern?

Ich will sie alle gerettet wissen, aber sie leisten Widerstand. Sie lieben die Dunkelheit. Darin werden sie zugrunde gehen.

Du aber sollst dich nicht fürchten, fahre fort, mir treu zu sein. Du bist in meinem Herzen, und hier kann dir niemand schaden.

Ich segne dich, mein Sohn. Bleibe in mir und schreite unbeirrt voran. Ich bin der Weg, den viele nicht gehen wollen. 23. November 1975

 

11. Die Sünden der Menschheitsfamilie

Das sind die drei großen Sünden der Menschheit:

— die Menschheit hat in Adam und Eva gesündigt;

— die Menschheit hat mit dem Gottesmord im auserwählten Volk, im Volk Gottes, gesündigt;

— die Menschheit sündigt heute mit der Ablehnung Gottes.

 

Eine ungeheure Undankbarkeit

Die Sünde der Menschheit in Adam und Eva wirft unmittelbar den herrlichen Plan Gottes um und verändert deren Schicksale.

Auf die Ordnung folgt die größte Unordnung; auf die Glückseligkeit des irdischen Paradieses folgt das Unglück; auf das Licht die Finsternis der Unwissenheit; auf die Liebe der Haß; auf das Wohl, für das der Mensch geschaffen ist, das Übel in all seinen Abstufungen. Auf den Frieden folgen Kriege und Gewalttaten. Statt das ewige Leben, das Ziel der Schöpfung, zu erlangen, kann der ewige Tod folgen, die volle Verzweiflung in der Hölle.

Das ist die Erbsünde: Die Antwort auf die Liebe Gottes zur gesamten Menschheit in Adam und Eva.

Eine ungeheure Undankbarkeit ist vom ersten Mann und der ersten Frau begangen worden, denen die notwendige, überreiche Gnade — ganz im Verhältnis zu ihrer außerordentlichen Verantwortung — nicht gemangelt hat.

Gott hat für seinen grenzenlosen Liebesakt eine schreckliche Beleidigung erfahren.

 

Gerechtigkeit erzeugt Barmherzigkeit

Auf den Widerstand der Menschheit in Adam und Eva antwortet Gott mit Gerechtigkeit und Barmherzigkeit.

In seiner Gerechtigkeit straft er die Sünde in der ganzen Menschheit. Vom Anbeginn bis zum Ende wird der Mensch sein Brot im Schweiß seines Angesichtes essen. Die Gerechtigkeit wird bis zum Ende der Zeit auf der Menschheit lasten.

Aber zugleich bricht die unendliche Barmherzigkeit durch. Nachdem Gott das Bekenntnis der Reue von den Stammeltern erhalten hatte, ließ er die Verzeihung mit dem Versprechen der Erlösung folgen.

Um das große Ereignis der Befreiung der Menschheit aus der Sklaverei der Hölle vorzubereiten, erwählte sich Gott ein Volk, das Auserwählte, das er heilig wollte, das aber trotz des Gnadenregens und der Wunder nicht heilig wurde.

Dieses Volk antwortete auf die Liebe Gottes mit Undank. Gott erweckte Propheten, die mit fester Stimme das Volk an seine Sendung erinnerten.

Die Propheten, die Lautsprecher Gottes, verkünden Gunst, Gnaden und Befreiung. Angesichts des blinden Widerstandes drohten sie auch und kündeten Strafen an, die das Volk schmerzlich erfahren mußte.

In Schmerz und Leid erinnerte es sich der Väter, und von neuem brach die Barmherzigkeit auf. Die göttliche Gerechtigkeit erzeugt diese Barmherzigkeit, auch wenn die Menschen diese Tatsache nicht verstehen wollen, weil sie in ihrer Ichsucht nicht klar sehen.

Die Zeiten reiften, und der strahlende Morgen der Geburt des Erlösers stieg herauf.

Die Feindseligkeit gegen das menschgewordene Wort wurde von Satan geschürt und vorangetrieben. Satan hatte sich in einen Kampf eingelassen, der heute noch nicht beendet ist, und dieser Kampf entbrannte mit neuer Heftigkeit. Da floh das göttliche Kind ins Exil, um vor dem grausamen, verdorbenen Herodes geschützt zu sein.

Später hetzte Satan die Priester des Tempels und die Großen des jüdischen Volkes auf, die den Gottesmord vollstreckten.

Gott hatte sein Volk unwahrscheinlich tief geliebt, und sein Volk schlug ihn ans Kreuz.

 

Satan will die Zerstörung der Kirche

Die Menschheit sündigt heute durch die Ablehnung Gottes. Am Kreuz schenkte ich der Menschheit aus meinem geöffneten Herzen die Kirche.

Von diesem Augenblick an taucht ein neuer Plan Satans und seiner Legionen auf.

Er will die Zerstörung der Kirche, meines mystischen Leibes. Er hatte sich schon eingebildet, das Haupt getötet zu haben. Das ist der Krieg, der seit 2000 Jahren andauert.

Die Kirche trat diesen Angriffen nicht immer so entgegen, wie sie es hätte tun sollen. Sie hat in dieser Zeit schmerzvolle Wunden erlitten...

Heute hat Satan viele Trümpfe zu seinen Gunsten vorzuweisen.

Die große Schlacht ist im Gang.

Die einseitige, unverantwortliche Beurteilung der Wirklichkeit nicht weniger Hirten und Priester hat den Feind in seinen hartnäckigen Anstrengungen, die Kirche und ihren göttlichen Gründer zu vernichten, bestärkt.

Die gegenwärtige Schlacht, die nur Unzurechnungsfähige übersehen können, wird immer wütender und wird sehr viele Opfer aus dem Klerus und den Gläubigen fordern. Die Welt, und besonders Europa, wird in einer Stunde, die ihresgleichen nicht kennt, brennen.

Es wird eine Stunde der Gerechtigkeit, aber auch der Barmherzigkeit sein und der Beginn eines neuen Frühlings des Friedens und der Gerechtigkeit für die Menschheit und die Kirche.

Meine und eure Mutter wird erneut den Kopf Satans zertreten, und der Atheismus wird von der Erde verschwinden. 12. Januar 1976

 

12. Es entspann sich im Himmel eine große Schlacht

Ich bin die unendliche Liebe, die ihrem Wesen nach in einem Akt der Liebe eine unzählbare Schar herrlichster, geistiger Geschöpfe erschaffen hat, um über sie meine Liebe ausgießen zu können.

Vor ihrer Zulassung zur ewigen Teilnahme an meinem Reich habe ich von ihnen eine Prüfung verlangt, die eine bedeutende Anzahl nicht annehmen wollte, doch rund zwei Drittel bestanden sie. An die Spitze der aufrührerischen Engel stellte sich Satan; auf der anderen Seite stand der heilige Michael mit den treuen Engeln.

Es entspann sich im Himmel ein großer Kampf, eine Schlacht des Geistes und des Willens. Es ist schwer für euch, sie sich vorzustellen. Die Besiegten wurden in schreckliche Dämonen verwandelt und in die Hölle gestürzt, von der Gier des Geistes verschlungen, von unversöhnlichem, unauslöschlichem Haß erfüllt, der Triebfeder aller niederen Leidenschaften, in denen sie ohne Hoffnung auf Reue verhärtet sind. So haben sie dem Bösen Leben gegeben; sie alle sind das Böse; sie setzen sich mit dem Bösen gleich.

Da sie ihren Haß nicht über Gott ausschütten können, erbrechen sie ihn beständig über die Menschheit.

 

Der Fall und die Verheißung

Nach der Erschaffung von Adam und Eva wagten sie den großen Angriff auf die Stammeltern, um in ihnen das gesamte Menschengeschlecht zu treffen; Satans törichter Traum war die Schaffung eines ungeheuren Reiches, über das er, Gott nachahmend, seine Oberherrschaft ausüben wollte. Die Grausamkeit der Dämonen ist erbarmungs- und pausenlos. Die den Stammeltern gestellte Falle war erfolgreich; sie fielen in den Zustand der Schuld. Um aber den vermessenen Bemühungen Satans Einhalt zu gebieten, griff Gott mit der Verheißung der Erlösung an die Stammeltern ein, und so entstand das Geheimnis der Rettung mit seiner Vorgeschichte, von der die Bibel berichtet.

In der Fülle der Zeit bin ich, das ewige Wort Gottes, von Ewigkeit her vom Vater gezeugt, im reinsten Schoß der Jungfrau Maria Mensch geworden. Satan bekam Angst. Er ahnte, daß sein Herrschaftsbereich unterhöhlt werde, und er steigerte seinen Haß gegen den verschleierten Feind, über den er keine vollständige Kenntnis hatte. Seine Verzweiflung und sein Haß gelangten auf ihren Höhepunkt gegen mich, Christus, und gegen meine Kirche von dem Augenblick an, da größere Klarheit seine Kenntnis erhöhte.

Nicht weniger tief ist sein Haß und nicht weniger groß sein Grimm und seine Verzweiflung gegen meine Mutter:

1. Weil sie an den ersten Platz in der sichtbaren und unsichtbaren Welt gestellt wurde, den anfänglich er als erstes aller Geschöpfe nach Gott, dem Einen und Dreieinigen eingenommen hatte.

2. Weil ihr Fiat die Erlösung möglich machte, hat sie seiner über die ganze Menschheit errichteten Herrschaft, die er mit List und Täuschung der Stammeltern begonnen hatte, den härtesten Schlag versetzt.

3. Ein weiterer Grund seines unversöhnlichen Hasses gegen die allerseligste Jungfrau bildet die Tatsache, daß ihm die demütigende Niederlage durch das zarte Geschöpf der Frau, das der Natur nach niedriger ist als er, zugefügt wurde. Das ist für ihn in Ewigkeit eine größere Qual als alle Qualen der Erde, was für euch Menschen unvorstellbar ist. Eine solche Qual würde jede menschliche Kreatur zugrunde richten, wenn sie diese auch nur einen Augenblick erleiden müßte.

 

Die Dämonen, schreckenerregend verdorben und listig

Satan und seine Horden sind in verschiedenem Grad schlecht. Sie sind unfähig, irgend etwas Gutes zu tun. Die Dämonen hassen nicht nur Gott, Christus, die Kirche und die ganze Menschheit, sie hassen sich auch gegenseitig; sie werden tyrannisiert von grausamen, unversöhnlichen Anführern. Sie stimmen einzig überein in ihrem Haß gegen Gott und die Jungfrau, gegen die Kirche und die Menschen.

Sie sind zähe, scheußliche Wesen, unfähig der Wahrheit; sie lügen unablässig, verleiten den Menschen zum Bösen, erwecken die Lüste, die Leidenschaften, die Begierlichkeit des Geistes und des Fleisches.

Nicht alle sind in gleichem Maß mächtig, aber alle sind in furchterregender Weise verdorben, schreckenerregend listig. Ihre Schlauheit stammt aus ihrem verdorbenen Geist. Die Überlegenheit ihrer Natur dient ihnen dazu, in der Seele des Menschen mit grausamer Hartnäckigkeit möglichst jeden Sinn für den Zweck seines Daseins zu vernichten. Darum glauben fast alle Menschen nicht mehr an das Vorhandensein der Dämonen und haben den Kampf aufgegeben, für den ich, das Wort Gottes, das Mensch geworden ist, am Kreuz gestorben bin.

Das ist der wahre Grund für die Zersetzung der Kirche, die schwere Glaubenskrise, die unter Bischöfen, Priestern und Gläubigen herrscht.

Die Dämonen fürchten nur Gott, die allerseligste Jungfrau, die Heiligen und alle, die in der Gnade Gottes leben; über die anderen lachen sie.

Ihr großer Erfolg besteht darin, daß sie die Menschheit vom rechten Weg verstoßen und eine materialistische, von Gott abgewandte Kultur geschaffen haben; das ist nur ein zeitweiliger Erfolg, denn mit großen Schritten naht die Stunde der Läuterung.

Die Menschen, die in die Hölle kommen, werden auch zu Dämonen; auch sie sind auf ewig im Bösen, im Haß und in jeder anderen Leidenschaft erstarrt.

Ich segne dich, liebe mich! 10. Januar 1977

 

13. Satan, die Bosheit

Mein Sohn, wenn ich in eine Seele komme, wird der Glaube lebendig, entbrennt die Liebe und erstarkt die Hoffnung.

Wenn in einer Seele das göttliche Leben pulsiert, gibt es einen, der von Neid, Eifersucht und Haß gequält wird und mit böser List einen Weg sucht, Wasser in den Liebesherd zu schütten. Man kann die Liebe mit einem brennenden Feuer vergleichen. Du kennst die Wirkung des Wassers, wenn es ins Feuer geschüttet wird. Es löscht den Brand, es vernichtet die Wärme, dichte Dampfwolken steigen auf, und was übrig bleibt, ist verkohltes Holz.

Solches geschieht in der von Liebe brennenden Seele, wenn sie unter dem Einfluß Satans steht, falls sie sich nicht vor dessen Einwirkung schützt. Da bleibt nichts mehr übrig von der Liebe, vom brennenden Feuer im Herzen, von der Wärme und vom Licht. Eine Rauchwolke umnebelt die Seele. Schwarze Kohlen bleiben zurück, denn die Seele wird unter der Einwirkung der Sünde schwarz.

Heute, mein Sohn, kennen nur wenige Seelen die listig und schlau vorbereiteten Gefahren des Bösen, weil fast niemand mehr glaubt und sich zu verteidigen bemüht. Deswegen ist es dem Bösen möglich, zahllose Opfer selbst unter meinen Priestern zu betören.

Die Unwissenheit des Ungläubigen, die Mängel im Glauben, die fehlende Übung im Kampf, die Unkenntnis und der gänzliche Verzicht auf die Verteidigungsmittel ermöglichen dem Feind zahllose Siege.

Arme, unerfahrene Seelen, unter ihnen nicht nur einfache Gläubige, sondern viele meiner Diener! Diese sollten auf Grund ihrer Salbung, ihrer Macht, mit der sie ausgestattet sind, und der Autorität, die ihnen zusteht, die streitenden Truppen zu herrlichen, auffallenden Siegen gegen Satan und seine finsteren, diabolischen Legionen führen.

Was muß man zur eigenen Verteidigung tun?

— An die Existenz des Feindes glauben! Wenn viele Kämpfer, und mit ihnen viele Priester, nicht an ihn glauben, sind sie nicht imstande, ihn zu bekämpfen.

— Sich der Macht und der Möglichkeiten des Feindes bewußt sein! Die eigenen Kräfte und Mittel kennen!

— Die Kampfmethoden des Feindes, seine Listen und Verführungskünste kennen, und gleichzeitig die eigenen Angriffsmittel prüfen und gebrauchen!

Es ist klar: Wenn einer die Fallen nicht kennt, die der .Feind stellt, hütet er sich nicht und schützt sich nicht davor. Wenn aber einer davon weiß, wird er seine Maßnahmen vorsichtig treffen. Er wird sich nicht nur zur Verteidigung rüsten, sondern auch bereit sein, zuzuschlagen.

 

Der größte Feind

Heute, mein Sohn, kennt beinahe die ganze Christenheit ihren größten Feind nicht mehr: Satan und seine diabolischen Legionen.

Sie kennen den nicht, der ihr ewiges Verderben will. Sie kennen das ungeheuerliche Böse nicht, das Satan ihnen antut, im Vergleich dazu die schwersten und größten menschlichen Nöte nichts bedeuten.

Sie wissen nicht, daß es um das allein Wichtige im Leben geht, um die Rettung der eigenen Seele.

Dieser tragischen Lage gegenüber sehen wir die Gleichgültigkeit und Ungläubigkeit vieler meiner Priester sowie die Sorglosigkeit vieler anderer Personen, die sich um ihre wichtigste Pflicht nicht kümmern, um die Belehrung der Gläubigen über die Gefahren dieses schrecklichen Kampfes, der von den Erleuchteten der Menschheit gekämpft wird.

Man gibt sich keine Mühe, die Gläubigen zur wirksamen Ausnützung der Verteidigungsmittel, die zahlreich sind und meiner Kirche zur Verfügung stehen, zu erziehen. Man schämt sich, aus Menschenfurcht oder wegen des Vorwurfs, rückständig zu sein, darüber zu sprechen.

Aber du, mein Sohn, weißt, daß im Heer ein von seinem verantwortungsvollen Posten geflohener Offizier als Verräter bezeichnet und von der menschlichen Gerechtigkeit streng verfolgt wird.

Was soll man sagen über das, was in der Kirche geschieht? Ist der Verrat an den Seelen nicht tragischer und schrecklicher, wenn man sie der Macht des Feindes überläßt, der ihr Verderben will?

Mein Stellvertreter auf Erden, Papst Paul VI., sagte, daß in der Kirche Tatsachen und Geschehnisse festgestellt werden, die sich menschlich nicht erklären lassen, die dem Eingreifen des Dämons zuzuschreiben sind...

Wenn der Feind heute mächtiger ist denn je und über einzelne Menschen und Familien, über Völker und Regierungen und überall herrscht, so geschieht dies nicht von ungefähr! Er hat freies Feld und wird kaum behindert.

Gewiß, um Satan zu bekämpfen, muß man heilig werden wollen. Um ihn wirksam zu schlagen, braucht es Buße, Abtötung und Gebet. Aber ist dies nicht meine Weisung für alle Christen, besonders für meine Geweihten?

Warum werden keine privaten Exorzismen vorgenommen? Dazu braucht es keiner besonderen Bewilligung.

Nein, viele meiner Priester kennen ihre eigene Würde nicht. Sie wissen nicht, wer sie sind; sie wissen nicht, mit welch ungeheurer Macht sie ausgestattet sind. Für diese Unkenntnis sind sie verantwortlich und tragen selbst die Schuld.

Sie verhalten sich genau wie Offiziere in einem widerspenstigen, disziplinlosen Heer. Sie verlassen ihren verantwortungsvollen Posten und machen sich des folgenden Chaos schuldig.

 

Es muß den Priestern gesagt werden

Welch ein Grund zur Scham und zum Erröten bildet der Umstand, daß gute, mit großer Feinfühligkeit des Glaubens und mit brennender Liebe für die Seelen versehene Laien weit über der Feigheit vieler meiner Diener stehen, die für ihre Aufgabe keine Zeit haben.

Sie finden diese zu wenig wichtig, für andere Dinge aber finden sie Zeit.

Sie haben keine Zeit zu ihrer eigenen Verteidigung und der ihnen anvertrauten Seelen, für die sie eines Tages Rechenschaft ablegen müssen vor Gott, dem nichts entgeht, vor Gott, der Entgelt fordert für jedes unnütze Wort. Die verratenen Seelen werden strenge Anklage erheben wegen des verfehlten Guten, der erlittenen Niederlagen, des vollbrachten Bösen; denn jene, die sie auf dem Wege des Heiles hätten führen sollen, haben sie der Macht des Feindes überlassen.

Ich wiederhole mit aller Eindringlichkeit, daß böse Geister in der Kirche, in religiösen Gemeinschaften, in Klöstern und Pfarrhäusern, in der Gesellschaft, in Regierungen und Parteien, in den Völkern aktiv gegenwärtig sind.

Wo der Glaube bedrängt, die Reinheit zerstört wird, wo ein Verbrechen, eine Ungerechtigkeit geschieht, wo Streit entfacht, Entzweiung hervorgerufen, Gewalt angewendet, zu Bürgerkrieg und Revolutionen aufgerufen wird, da ist Satan dabei!

Das Tätigkeitsfeld Satans und seines Anhangs umspannt die ganze Erde.

Ein gutgeführter Widerstand wäre erfolgreich. Er ist aber sehr gering und steht in keinem Verhältnis zur Macht des Feindes.

Man soll die Verantwortung für diese tragische Lage nicht Gott zuschieben; ihr allein seid verantwortlich dafür.

Diese erschreckenden Wirklichkeiten umfassen beide Reiche, das Reich der dunkelsten Finsternis und das Reich des Lichtes.

 

Die Seele retten

Das Reich der Lüge scheint das Reich der Wahrheit und der Gerechtigkeit zu überwältigen, aber das dauert nur noch kurze Zeit. Die göttliche Gerechtigkeit wird dafür sorgen, daß die Erde und die vom Bösen angesteckte und verseuchte Menschheit gereinigt werden.

Meine allerheiligste Mutter bereitet sich vor, dem Bösen wiederum den Kopf zu zertreten. Glaubt aber nicht, daß Satan mit seinen Legionen, mit den vielen Verbündeten in der Welt ohne Widerstand und ohne schreckliches Aufbäumen auf sein Reich verzichten wird.

Über all das habe ich gesprochen, damit ihr euch bekehrt, euch vorbereitet durch Gebet und Buße.

Das Irdische vergeht, meine Worte aber nicht. Eines nur ist wichtig: die Rettung der Seele!

Ich segne dich, mein Sohn, und mit dir die Personen, für die du betest. 7. Oktober 1975

 

14. Der Feind, dem zu begegnen ist

Ich, das ewige Wort Gottes, das Wort des Vaters, habe zu den Menschen gesprochen und die Wahrheit verkündet.

Die Wahrheit ist Licht, und es mangelte an Licht, denn Todesschatten waren auf die schuldbeladene Menschheit gefallen, umgaben sie und hielten sie wie durch einen schrecklichen, giftigen Biß gefangen.

Der Kampf begann bald, der Kampf zwischen Licht und Finsternis, zwischen Wahrheit und Lüge, zwischen Leben und Tod. Die schuldigen Ureltern hatten Eile, sich im Dickicht zu verbergen. Sie hatten Angst und empfanden die Notwendigkeit, sich zu bekleiden. Sie schämten sich und spürten die ersten Folgen ihrer Sünde.

Aber ich, das Wort Gottes, das Licht der Welt, strahlte Wahrheit und Licht auf die Ureltern aus, die in die Finsternis des Todes eingehüllt waren, und nachdem ich ihr Bekenntnis gehört hatte, verkündete ich ihnen den Sieg durch Maria. «Du hast der Frau nachgestellt, die Frau wird dir den Kopf zertreten; du wirst auf der Erde kriechen und Staub fressen, du wirst verflucht sein unter allen Tieren, die die Erde bewohnen.»

Jetzt war der Krieg in die Welt gekommen. Da liegt der Anfang des Kampfes ohne Pause, ohne Unterbrechung. Er wird seinen Schlußakt am Ende der Zeit im allgemeinen Gericht finden, am großen Tag, der mit göttlicher Kraft meinen glorreichen Endsieg besiegeln wird, den Sieg des Wortes Gottes und des Lichtes der Welt über die Lüge.

Ihr, meine Söhne, habt noch nicht verstanden, daß sich die ganze Menschheitsgeschichte seit der Erschaffung der Welt und dem Sündenfall der Menschen auf diesen Krieg konzentriert. Alle Anstrengungen der finsteren Mächte bestehen wirklich darin, die wahre Sicht dieses dramatischen Kampfes von der menschlichen Seele abzulenken, der pausenlos zwischen mir, dem menschgewordenen Wort und Satan mit seinen Legionen stattfindet.

Die ganze Geschichte des Geheimnisses der Erlösung dreht sich um die Geschichte des mystischen Leibes. Die Geschichte der Menschheit hat hier ihre Begründung.

Aber es ist unverständlich, daß dies von vielen Bischöfen und vielen, vielen Priestern nicht erkannt wird! Deshalb kam es zur heutigen katastrophalen Lage!

Wenn jene, die zu Wächtern bestimmt sind, die Gefahr nicht kennen, worauf bezieht sich dann ihr Wächteramt? Wenn jene, die führen sollten, den rechten Weg nicht kennen, was taugen sie dann als Führer? Wenn jene, die kämpfen müssen, nicht die rechten Waffen gebrauchen, sind sie zur Niederlage verurteilt. So war es am Anfang: Adam und Eva hatten Kraft im Übermaß, um die List des Feindes zu besiegen; sie hatten aber keine Erfahrung, sich gegen die List der Lüge zu verteidigen, denn sie kannten diese nicht.

 

Ihr könnt nicht unwissend sein

Viel schlimmer ist es für euch, die ihr nach so vielen Jahrhunderten dieses Kampfes wissen solltet, welcher Art der Feind ist, dem ihr gegenübertreten müßt.

Adam und Eva suchten eine Rechtfertigung für ihre Schuld; sie schoben sie dem Angreifer zu und versuchten, ihre Sünde auf den Gegner abzuwälzen.

So werden viele Bischöfe und Priester handeln im eitlen Versuch, die Verantwortung von sich zu weisen. Sie hatten Angst und haben sie noch, ihre Verantwortung auf sich zu nehmen. Beweggründe persönlichen Ansehens ließen sie dem Feind nachgeben, dies unzählige Male; zuerst das persönliche Ansehen, zuerst die Würde...

Nur auf ihren Ruf bedacht, haben sie Verpflichtungen größter Dringlichkeit vernachlässigt. Sie haben ihrer Menschenfurcht und anderen Kleinigkeiten, die eines Seelenhirten unwürdig sind, nachgegeben.

Sie haben als erste die richtigen Waffen verschmäht: Demut, Armut, Leiden und Gebet... Wie hätten ihre Gläubigen sie gebrauchen können? Sie sagen, sie hätten gebetet. Doch hätte das Gebet den ersten Platz einnehmen und ihm die meiste Zeit gewidmet sein müssen; in Wahrheit stand es auf dem letzten Platz.

Ich lade die Priester und Bischöfe zu einem Vergleich ein. Sie sollen, ehe es zu spät ist, zwischen meinem Leben auf Erden und dem ihrigen vergleichen, zwischen dem Weg, den sie gehen, und meinem Weg. So können sie, ohne die Gefahr, sich zu täuschen, die Wirklichkeit erkennen.

Wenn sie wirklich Mut hätten, müßte bei einem aufrichtigen Vergleich der ganze Unrat, den sie in sich tragen, hervorbrechen.

Haben die Beispiele der großen Bischöfe keinen Stellenwert? Und sagt der heilige Pfarrer von Ars den Priestern nichts? Vernachlässigt und verachtet verbrachte er Stunden im Gebet, aber die Gnade Gottes war so mächtig in ihm, daß er selbst schwerste Sünder bekehrte.

Ihr dürft euch nicht der Zeit anpassen, sondern die Zeit muß sich euch anpassen. Welche Verantwortung, den Kampf aufgegeben zu haben! Ihr seid Bischöfe und Priester, und seid es im Hinblick auf diesen Kampf. Ohne diesen Kampf habt ihr keine Daseinsberechtigung. Wie viele wissen dies nicht!

Mein Sohn, ich segne dich, fürchte dich nicht. Schau auf mich und schreite auf deinem Weg voran bis zur großen Begegnung. Dann werden die Dornen zu wunderbaren Rosen, die in der irdischen Verbannung unbekannt sind. 26. November 1975

 

15. Unsagbare Bosheit

Da Satan Gott nicht direkt angreifen kann, bekämpft er ihn, indem er seine rachsüchtige Bosheit, die aus Haß, Neid und Eifersucht besteht, gegen den Menschen austobt, um die Leere auszufüllen, die durch die Empörung gegen Gott entstanden ist.

Satan wird Fürst der Finsternis genannt, denn seine grundlegende Absicht besteht im Verdunkeln, im Verfinstern des Gotteslichtes in den Seelen.

Gott ist Licht. Satan ist Finsternis.

Gott ist Liebe. Satan ist Haß.

Gott ist Demut. Satan ist Hochmut.

Der Krieg, den Satan dem Menschen aus Haß gegen Gott erklärt hat, hat jetzt in seiner furchtbaren Wirklichkeit Ausmaße angenommen, die so mächtig und überwältigend sind, daß sich in der Menschheitsgeschichte nichts dergleichen findet.

Dieser größte und schrecklichste Kampf wird bis zum Ende der Zeit dauern, das nicht nicht mehr fern ist; es wird durch den Eingriff meiner und eurer Mutter geschehen.

Sie, die demütige Magd des Herrn, hat durch ihre Demut den Stolz und den Hochmut besiegt und wird Satan endgültig entmachten.

Satan ist Finsternis, deshalb sieht er nicht. Sein verzweifelter Hochmut hindert ihn daran. Dennoch fürchtet er die Niederlage in diesem Kampf, was für ihn Grund beschämender Verdemütigung sein wird, für meine gereinigte Kirche aber Grund für eine Zeit des Friedens. Das wird auch für die heilgewordenen Völker, die heute noch von viel Leid betroffen sind, der Fall sein. Deshalb hat Satan alle eigenen Möglichkeiten und die seiner Legionen eingesetzt. Seine ganze List, alle Verführungskünste seiner verdorbenen, aber mit zahlreichen Gaben der Gewalt, des Geistes und des Willens ausgestatteten Natur richten sich auf das wahnsinnige Vorhaben, das im Augenblick seiner Empörung gegen Gott in ihm aufstieg und ihn ständig mehr beherrscht. Mich, den Gesalbten, das menschgewordene Wort Gottes und meine Kirche zu zerstören, das ist sein verzweifelt angestrebtes und zäh verfolgtes Ziel.

 

Man schließt die Augen

Doch seine stolze Blindheit hat ihn zu zahlreichen taktischen Fehlern veranlaßt; typisch ist eine zu starke Bloßstellung.

Im allgemeinen gibt man seinen Feinden keine Pläne zu erkennen, denn man weiß, daß dies eine unverzeihliche Dummheit wäre. Satan hingegen hat viele seiner Karten aufgedeckt. Darum hat mein Stellvertreter auf Erden neulich sagen können, daß in der Kirche Vorkommnisse festgestellt werden, die sich menschlich nicht erklären lassen. In ihnen zeigt sich deutlich der Eingriff des Fürsten der Finsternis.

Trotzdem sehen ihn Bischöfe und viele Priester und nahezu die Gesamtheit der Christen nicht. Sie sehen ihn nicht, weil sie die Augen dem Licht verschließen, weil ihr Geist und ihr Herz sich in Dunkelheit befinden.

Als Paul VI. erklärte: «Der Rauch Satans ist in die Kirche eingedrungen», was wollte er damit sagen? Die Ansteckung Satans hat die Kirche mit Hochmut und Stolz befallen.

Ich wiederhole: Satan hat sich in seiner empörten, verzweifelten Vorstellung zum Hauptziel gesetzt, mich, das ewige Wort Gottes, und mit mir natürlich meine Kirche aus dem Angesicht der Erde auszutilgen. Er möchte das Geheimnis der Menschwerdung, die Ursache und Grundlage der Befreiung der Menschheit von seiner Tyrannei, ausmerzen.

Er dachte, mit dem Fall Adams und Evas Gott besiegt zu haben und durch eine vollständig gesicherte Herrschaft über die Kinder der Schuldigen für alle Zeiten zu verfügen. Er war überzeugt, daß er Gott, dem Schöpfer, die Geschöpfe mit List und Täuschung entrissen und seiner eigenen Herrschaft für Zeit und Ewigkeit einverleibt habe.

Doch Gott ist Liebe, und in völliger Übereinstimmung wurde von der göttlichen Dreifaltigkeit das Geheimnis der Erlösung festgelegt. Von daher stammt der unerbittliche Haß Satans gegen Gott und den Menschen.

 

Gesicherter Sieg

Noch besitzt Satan, da er Finsternis ist, nicht die richtige Schau der Dinge. Er ist überzeugt, den Sieg in der Hand zu haben. Darum wird er nicht ohne dramatisches und schreckliches Aufbäumen von seiner Beute lassen, von der durch seine Bosheit, seinen Hochmut und seine Überheblichkeit angesteckten Menschheit.

Der Schlußakt dieses Krieges wird sich am Ende der Zeit abspielen, der Sieg aber sich erst in einer Kette von Schlachten ergeben. Die gegenwärtige, ständig zunehmende Auseinandersetzung ist die größte nach jener, die vom heiligen Erzengel Michael und seinen Legionen gegen die aufständischen Mächte ausgetragen wurde.

Viele große Schlachten sind im Verlauf der Jahrhunderte geschlagen worden, doch keine ist vergleichbar der gegenwärtigen, in die Nationen und Völker der ganzen Erde einbezogen sind.

Meine bevorzugten Söhne werden mehr als die anderen Ziel und Gegenstand einer grausamen Verfolgung sein. Doch sie sollen sich nicht fürchten, denn in der Stunde der Prüfung bin ich mit ihnen.

Ich, die Weisheit, die Barmherzigkeit, die Liebe und die Allmacht, werde die finsteren Unternehmungen und den verrückten Hochmut Satans und seiner Legionen in einen Triumph meiner geläuterten Kirche umzuwandeln wissen.

Wehe jenen Menschen, mein Sohn, die sich weigern, sich vorzubereiten. Es genügt ein Akt der Demut, um dem Licht zu ermöglichen, in ihre Seelen einzudringen.

Törichte und verhärtete Geschöpfe, die sich versteifen, der Liebe, die sie retten will, sich zu widersetzen! Wissen und begreifen sie nicht, worauf sie verzichten? Wissen und überlegen sie nicht, auf was sie zusteuern? Ja, mein Sohn, wieviel Finsternis hat sich in meiner Kirche ausgebreitet...

 

Der Materialismus

Der durch Satan entstandene Materialismus, der Gott leugnet und sich an seine Stelle setzt, verspricht den Menschen ein Paradies auf dieser Erde, ein Glück, das sie nicht besitzt und darum nicht geben kann.

Tragische Lüge, listige Falle, an die sich viele Christen und Priester, ja sogar Bischöfe im Namen des Fortschritts klammern. Sie vergessen den Zweck der Schöpfung und der Erlösung!

Darum spricht man nicht mehr vom Jüngsten Gericht, nicht mehr vom wahren Feind des Menschen, der Sünde, mit der Satans Werk sich gleichsetzt. Verantwortlich dafür sind nicht wenige Bischöfe und sehr viele Priester.

Fast alle Christen haben sich verführen lassen und sind vom rechten Weg abgewichen. Jeder einzelne Mensch geht indessen auf die Ewigkeit zu, entweder zur ewigen Freude oder zur ewigen Verdammnis.

Der Mensch ist Beute Satans und steht im Mittelpunkt eines wütenden Kampfes, bei dem Satan den Menschen Gott entreißen will. Gott aber hat nach dem Plan seiner Vorsehung das Ewige Wort auf die Erde gesandt, um den Menschen zu befreien und ihm so die ursprüngliche Größe, Würde und Freiheit zurückzugeben.

Wer hat den Auftrag, den Menschen auf seinem irdischen Pilgerweg zu führen? Meine Kirche! Doch der Fürst der Finsternis hat allmählich seine Ansteckung in meine Kirche hineingetragen, Hochmut und Stolz, und hat damit die Geister verwirrt und die Herzen verhärtet.

 

Die Kirche gehört mir

Mein Sohn, die Kirche aber gehört mir! Sie ist hervorgegangen aus meinem erbarmungsvollen, geöffneten Herzen.

Ich will meine Kirche als die eine, heilige, reine, die von meiner Lehre strahlt und nicht von Häretikern entzweit ist, sondern in stetem Widerspruch zu ihnen steht. So wird sie nach der baldigen Läuterung sein.

Ich habe, wie ich dir schon sagte, in Leiden und Schmerzen triumphiert, und so wird es mit meiner Kirche geschehen.

Ich habe Stunden der Finsternis gekannt, Gewalt und Verdemütigungen aller Art erfahren. Ich habe sogar gerufen: «Mein Gott, warum hast du mich verlassen? » Diesen Ausruf werden viele meiner Söhne auf dem Höhepunkt ihres Leidens zum Himmel richten.

Und kann Gott, der die Liebe ist, seine Söhne verlassen, die er von Ewigkeit her liebt?

Die Frau wehklagt während der Geburt, doch nachher ist sie glücklich, weil sie ein Kind zur Welt gebracht hat.

Es ist Zeit, daß das in den Schoß der Erde geworfene Samenkorn stirbt, um viele Frucht hervorbringen zu können.

Bald kommt die Stunde, in der meine Kirche in grausamer und unerhörter Verfolgung klagen wird, um wieder als die eine, reine, heilige und unbefleckte daraus hervorzugehen.

Sie wird die Mutter der Völker werden und diese unter ihren Flügeln im Frieden und in der Gerechtigkeit vereinigen. Sie wird die Lehrmeisterin und sichere Führerin für alle Menschen guten Willens sein.

Darum sagte ich dir: Es muß schnellstens gehandelt werden. Ich will, daß die Bischöfe und Priester sich in Demut, Buße und Gebet vorbereiten. Darin müssen alle einmütig sein. Und man soll nicht vergessen, daß meinem Leiden die Auferstehung folgte.

Ich segne dich, mein Sohn. Opfere mir deine Leiden auf, tröste mein Herz, das verwundet ist von der Härte und Gleichgültigkeit meiner Erlösten, meiner Priester, ja aller, die ich gerufen und geliebt habe wie Brüder und Freunde. 2. November 1975

 

16. Die ewige Hölle

Eine Tatsache, die die Kirche interessieren muß, ist die grausame Wirklichkeit ihrer haßerfüllten Feinde.

Es handelt sich um eine offensichtliche, klar geoffenbarte Wirklichkeit; sie ist reich an Zeichen und wird durch zahlreiche, schmerzvolle Geschehnisse bestätigt; sie ist die Hauptursache aller menschlichen Leiden. Alle Heiligen aller Zeiten und alle Auserwählten haben an sie geglaubt und sie furchtbar erleben müssen, denn ohne sie gibt es keine Heilige. Auserwählt wird nur, wer hart geprüft wurde und im Schmelztiegel der finsteren Mächte der Hölle gelitten hat. Gerade diese Wirklichkeit ist heute nicht nur umstritten, sondern wird sogar von Bischöfen und Priestern geleugnet, die mit vergiftetem Eifer ihre Glaubwürdigkeit zugrunde richten.

Mein Sohn, ich, das ewige Wort Gottes, bestätige feierlich die Existenz des finsteren Reiches Satans; ich erkläre dir, wenn auch nur kurz, etwas über die Natur dieser düsteren Wirklichkeit.

Der Zweck meiner Menschwerdung besteht allein darin, die Seelen der ewigen Hölle zu entreißen, die für den erschaffen wurde, der sich Gott, dem Einen und Dreieinen, dem Schöpfer aller Wesen, nicht unterordnet.

Mein Sohn, die ewige Hölle gibt es, auch wenn die menschliche Anmaßung in ihrem unbegrenzten Stolz der törichten und lächerlichen Auffassung ist, die Entscheidungen Gottes umändern zu müssen. Die Herausforderungen Gottes durch die Söhne der Finsternis sind so zahlreich und von so schlimmer Natur, daß die Allmacht des Vaters die undankbare Menschheit schon streng bestraft hätte, wäre nicht meine allerheiligste Mutter als Mittlerin aufgetreten und hätten nicht die Gerechten gebetet und Buße getan.

Damit habe ich noch einmal bestätigt, was ich in früheren Botschaften schon gesagt habe, worin der Beweggrund für das ganze seelsorgliche Wirken meines Stellvertreters auf Erden, der Bischöfe und Priester liegen muß; es ist die unabänderliche Zweckbestimmung, die Seelen den finsteren Mächten der Hölle zu entreißen, um sie in das Haus des himmlischen Vaters zu führen.

 

Die Freimaurerei ist die Kirche der Dämonen

Mein Sohn, wie oft habe ich dir wiederholt, daß Luzifer und sein Stab ihre Tätigkeit und ihre Art auf der Nachäffung Gottes gründen...

Ich habe meine Kirche hierarchisch gegründet... und ebenso ist die Kirche Satans auf Erden, die Freimaurerei, hierarchisch aufgebaut.

Ich habe in meiner Kirche geistige Festungen errichtet..., die Freimaurerei, die Kirche der Dämonen, hat in der ganzen Welt ihre Logen einzig zu dem Zweck, sich der Kirche entgegenzustellen und sie zu bekämpfen. Ebenso verhält es sich mit den Dämonen, denn diese sind Rebellen Gott gegenüber; all ihre Tätigkeit ist durchdrungen und planmäßig angelegt auf Widerspruch und Auflehnung, im Gegensatz zu dem, was sich in meiner Kirche vollzieht.

Die von den finsteren Mächten des Bösen gewollte, unterstützte und geführte Freimaurerei steht im Begriff, den höchsten Grad ihres Zerstörungskampfes gegen meine Kirche zu erreichen; sie wirkt in ihrem Innern und von außen her. Im Innern hat sie viele Kämpfer an der Spitze und an der Basis. Von außen her wird, wie immer durch Heuchelei maskiert, allen, denen man begegnet, ätzendes Gift eingeträufelt. Heute aber, da sie fühlen, daß der seit langem listig vorbereitete Zusammenstoß bevorsteht, zögern sie nicht mehr, offen kundzutun, was bisher vorsichtig verborgen und geheim gehalten wurde.

Zwar klagen jene voller Verwirrung, die im Glauben und in der Treue zu Gott und der Kirche festgeblieben sind; die Kirche aber, wenn sie auch beinahe völlig Gefangene dieser finsteren höllischen und irdischen Kräfte ist, widersteht und wird nicht zerstört werden, vielmehr wird sie aus den Leiden der gegenwärtigen Stunde so schön und leuchtend hervorgehen, wie sie noch nie war.

Hab' Vertrauen, mein Sohn, und fürchte nichts; bereitet euch vor, eure Aufgaben als bevorzugte Söhne gut zu erfüllen; Hilfe und göttlicher Beistand werden euch nie fehlen.

Liebt euch, wie ich euch liebe! Wie viele glauben nicht an meine persönliche Gegenwart unter euch; wie groß und traurig ist die Dunkelheit, in der sie sich befinden!

Liebe mich, bete; betet und sühnt! 6. November 1978

 

17. Ein Reich der Finsternis

Das Reich Satans auf Erden ist ein Reich der Finsternis, das heißt, völliger Dunkelheit, die den Augen verbirgt, was Satan seit Jahrtausenden, vor allem aber während der letzten zwei Jahrhunderte unternommen hat, um die Kirche und die ganze Menschheit zu zerstören. Er unternimmt in seiner wahnwitzigen Vorstellung alles, was dem Reich Gottes schaden kann, um es gleichzeitig mit mir, dem ewigen menschgewordenen Wort Gottes zu vernichten.

Das Reich der Finsternis ist als Gegensatz zum Reich Gottes durch die Anstiftung Luzifers aus den zahllosen Scharen der gefallenen Engel hervorgegangen.

Der unsinnige Gedanke dieser rebellischen Geister, ihr anmaßender Wille, der in ihnen geradezu erstarrt ist, besteht darin, sich mit Gott zu messen in der Absicht, ihm nicht nur gleichwertig, sondern sogar überlegen zu sein. Darum fordern sie ihn heraus; sie können nicht mehr anders, als ihn herauszufordern. Nie aber werden sie das Geheimnis der Menschwerdung des ewigen Wortes erfassen können.

Daß der ewige Sohn Gottes die menschliche Natur, die der ihrigen unterlegen ist, annimmt, halten sie für so widersinnig, daß sie sich nie mit dieser Tatsache abfinden werden...

 

In der Hölle leidet man im Verhältnis zu den auf der Erde erhaltenen Gaben

Diese Ungeheuer ohne Liebe, unfähig, sich Liebe vorstellen zu können, werden nie ein menschliches Geschöpf lieben können. Sie werden es umschmeicheln; mit Täuschung und Lügen umgarnen, nur um es grausam zu quälen. Diese schrecklichen Kreaturen sind wohl mit natürlichen Gaben, mit Geist, Willen und anderen Fähigkeiten ausgerüstet, können sie aber nicht für das Gute, sondern nur für das Böse benützen.

Kalt und eisig in ihren Zerstörungsplänen, legen sie einen grausamen Zwang an den Tag, immer tiefer in die Bosheit einzutauchen. Sie denken unerbittlich nur an das Böse, wollen und verwirklichen es.

Sie handeln in der Dunkelheit und schmieden mit ihren Verbündeten und ihrer Kirche, der Freimaurerei, Verschwörung, um Verschwörung, um auf der Erde eine Schlacht zu entfesseln, die nur mit dem Kampf verglichen werden kann, der sich im Himmel abgespielt hat in der den menschlichen Augen unsichtbaren Welt, die nicht weniger wirklich besteht. Die Trennung zwischen den Engeln des Lichtes und den Engeln der Finsternis führte zur Schaffung der ewigen Hölle. Diese ist der Ort der unausweichlichen Strafe für den, der aus reiner Bosheit, das Licht für die Finsternis, das Reich des Glückes und der Seligkeit für das Reich des schrecklichsten Hasses und der unerbittlichsten Hoffnungslosigkeit, der höchsten und unübertrefflichen Torheit, eingetauscht hat.

Das Reich der Finsternis wird von einer Dreiheit regiert und ist hierarchisch aufgebaut; es ist das Reich des Hasses und der Bosheit und herrscht über die schändlichsten Leidenschaften; es ist das Reich des Schreckens; im ganzen Universum ist nichts Vergleichbares vorhanden, und es ist mit menschlichen Ausdrücken nicht zu beschreiben.

Diesem Reich unterstehen alle Engel, die mit Luzifer, Beelzebub und Satan an der großen Auflehnung teilgenommen haben.

Dieses Reich ist in ständiger Ausbreitung, denn es vergrößert sich mit allen Menschen, die zur Erlösung nein sagen und ja zu den diabolischen Plänen der finsteren Mächte der Hölle.

Die in schwerer Sünde sterbenden menschlichen Geschöpfe bleiben in alle Ewigkeit in der Sünde.

Engel wie Menschen bringen auch ihre natürlichen Gaben mit in die Hölle; je hervorragender diese Gaben sind, um so größer ist die Strafe, weil Gott, die unendliche Gerechtigkeit, jedem in dem Maß gibt, wie er es verdient. Darum leidet man in der Hölle im Verhältnis zu den auf Erden erhaltenen Gaben.

 

Bekehrt euch... bekehrt euch, bevor es zu spät ist

Wem auf Erden das Los beschieden ist, von Gott mit kostbaren Gaben der Gnade und der Liebe und mit einer von den Engeln bewunderten Berufung bevorzugt zu sein, wer überdies das Glück hat, zum Diener Gottes auserwählt zu sein, der mit einer Würde und einer Macht bekleidet ist, über die kein Engel, selbst der reichste, nicht verfügt, und sich dennoch die Verdammung zuzieht, der wird in ein verzehrendes Feuer geworfen, das keine menschlichen Worte zu beschreiben vermögen.

Meine armen Gottgeweihten, die ihr der Sünde und den Begierden verfallen seid, wenn ihr wüßtet, was euch erwartet, was über eurem Haupt schwebt, ihr würdet euch den härtesten und ausdauerndsten Bußübungen hingeben!

Bekehrt euch... bekehrt euch, bevor es zu spät ist... Ich, Jesus, richte diese Einladung an euch! Kniet vor mir, dem Gekreuzigten nieder, und fleht um Erbarmen und Vergebung!

Mein Sohn, ich segne dich und weite diesen Segen aus auf alle, die dir teuer sind, auf alle, die sehen und darum für die Rettung meiner Gottgeweihten beten. 13. November 1978

 

18. Die Gründe des Hasses

Satan haßt die menschliche Natur als solche; deshalb haßt er alle Menschen, in besonderer Weise die Christen.

Vor seiner Auflehnung war er das Meisterwerk der Schöpfung. Nach Gott gab es nichts Größeres, Vollkommeneres, Herrlicheres.

Diese seine Größe ließ in ihm die Meinung aufsteigen, daß er gleich sei wie Gott;

— daher die Weigerung, den Herrn und Gott, den Schöpfer aller Wesen, anzuerkennen;

— daher sein Ruf zur Auflehnung: «Non serviam tibi»;

— daher die Herausforderung des heiligen Michael, der sich an die Spitze der treuen Heerscharen stellte: «Wer ist wie Gott?»

So entspann sich im Himmel die schrecklichste Schlacht der Schöpfungsgeschichte. Die Scharen der Engel teilten sich, und für die aufrührerischen entstand die Hölle.

Satan hat einen zweiten Grund, die menschliche Natur zu hassen. Aus der Menschennatur ging der Sproß Jesse hervor. Durch die menschliche Natur wurde das Wort Fleisch, indem sich seine göttliche Natur in der Person Christi mit der menschlichen vereinte. Die tödlich verwundete Menschennatur, die unter die Tyrannei Satans gefallen war, wurde befreit und erhöht. Es wurde ihr die ursprüngliche Würde zurückgegeben, die durch die Verführung brutal zertreten und zerstört worden war: «Wenn ihr von dieser Frucht eßt, werdet ihr sein wie Gott.»

 

Die schönste Blume

Aber Satan hat noch einen anderen Grund, die menschliche Natur zu hassen, nämlich durch Neid und Eifersucht.

Aus der menschlichen Natur soll das demütige und höchste Geschöpf hervorgehen, die schönste Blume des Himmels und der Erde. Kein Wesen soll ihm gleich sein können. Als Gegenstand des göttlichen Wohlgefallens wird es nie, nicht einmal für einen Augenblick, unter der Sklaverei Satans sein.

Satan kann sie nicht anblicken, nicht an sie denken, ohne darüber zu verzweifeln, ohne darunter so zu leiden, wie es keiner von euch verstehen kann.

Er haßt sie, die das Meisterwerk der Allmacht, der Allwissenheit und der Allgegenwart Gottes ist.

Aus diesen göttlichen Gaben lebt sie, die «voll der Gnade ist». In vollkommener Vereinigung mit dem Vater — ihrem Schöpfer, mit dem Sohn — ihrem Erlöser, mit dem Heiligen Geist — ihrem Bräutigam und Heiligmacher.

Vor ihr verneigen sich die Engelchöre, alle Heiligen des Himmels. Sie treibt die Mächte der Finsternis in die Flucht, und mit ihrem Fuß zertritt sie, wann immer sie will, das Haupt Satans, der giftigen Schlange.

 

Verzweifelte Illusion

Durch Maria wurde Satan entthront, durch sie hat er von Anfang an seinen erbitterten Krieg gegen die Menschheit verloren.

Die Dunkelheit hindert ihn nun daran, die ganze Wahrheit zu erkennen. Er, Luzifer, das heißt Lichtträger, ist nun Finsternis und kann nur Finsternis bewirken. Er kennt nur in verworrener Weise das Geheimnis der Menschwerdung des Ewigen Wortes, weshalb er in sich die verzweifelte Illusion nährt und pflegt, es besiegen zu können, indem er zusammen mit ihm die Kirche zerstören will, die aus seinem durchbohrten Herzen hervorgegangen ist.

Satan haßt mich, meine Mutter und die Kirche grenzenlos in der Annahme, uns vernichten zu können, weil wir ihm die Herrschaft über die Menschheit verhindern, die er für seine Beute hält.

Die wahnwitzige Illusion entsprang seinem maßlosen Hochmut, denn die Hoffart ist in sich selbst geistige Finsternis. Der Hoffärtige wird die Wahrheit, die eine Tochter der Demut ist, nie rein besitzen können.

Mein Sohn, das ist die Zusammenfassung dessen, was der Mensch wissen muß, der in der Welt zu kämpfen hat, um das große Ziel seiner Seele zu erreichen...

Ich segne dich, Sohn, und all jene, die mit dir für die Verwirklichung meiner Absichten zusammenarbeiten. Bete und liebe mich! 14. Juni 1976

 

19. Die Dämonen: Ursprung und Ursache alles Bösen

In den früheren Botschaften habe ich über die finsteren Mächte der Hölle gesprochen, deren Zahl von eurem Verstand nicht erfaßt werden kann; ich habe ihre geistige Natur dargelegt, daß sie reine, von euch verschiedene Geister sind — ihr seid Geist und Materie; ich habe von der Überlegenheit ihrer Natur über eure Natur gesprochen und von ihrer Macht über die Materie.

Mehrere erahnen diese Zusammenhänge, aber aus Furcht und Scham, als rückständig angesehen zu werden, sprechen sie von Parapsychologie, ein erfundenes Wort, um Tatsachen zu rechtfertigen, die sie entweder nicht verstehen oder aus Menschenfurcht verschweigen.

Mein Sohn, das Leben dieser schändlichen Wesen ist völlig dem Bösen verfallen; sie sind das Böse und Ursprung und Ursache alles Bösen. Sie hassen Gott, der das Gute selbst ist; und sie hassen alle, die das Gute tun; darum sind die Guten vielerlei Widerwärtigkeiten ausgesetzt, die den Bösen nicht zustoßen.

Das ist für viele ein Geheimnis, aber es ist einfach zu verstehen; sie hassen das Licht; sie sind Finsternis und Irrtum und in Finsternis und Irrtum verhärtet.

Sie kommen aus der Hölle und überfluten die Erde, und auf der Erde nisten sie sich überall ein. Sie streben im höchsten Maß danach, in den Geist und in den Leib des Menschen einzudringen, um ihn zu vernebeln, zu beherrschen und schließlich ins ewige Verderben zu reißen. Sie haben nur diesen Gedanken, denn nur damit können sie ihren Haß gegen Gott und die Menschheit völlig verwirklichen.

Wenn sich die Menschen und besonders die Christen dieser schreckenerregenden Wirklichkeit und Gefahr nicht bewußt sind, die diese böswilligen Mächte für sie darstellen, können sie der ewigen Verdammnis anheimfallen.

 

Vorgeschobene Wachposten gegen den Feind

Welches ist der Zweck jeder seelsorglichen Tätigkeit, wenn nicht das Heil der Seelen?

Darum muß die Seelsorge auf der Grundlage des Evangeliums neu durchdacht und erneuert werden und nicht nach den Ideen anmaßender, hochmütiger Menschen!

Mein Sohn, du hast dich und mich oft gefragt, warum ich dir die bittere Erfahrung auferlegt habe, die mehr durch Tatsachen als durch Worte zu erkennen gibt, wie die finsteren Mächte der Hölle, die die tiefste Ursache der Glaubenskrise sind, auf viele Bischöfe und sehr viele Priester einwirken. Viele Bischöfe und Priester sind vom Rationalismus und Materialismus angesteckt und meinen, alles mit dem Verstand und sachlich erklären zu können. Diese, den meisten Menschen unbekannte finstere Welt, deren Tyrannei sie erleben, ist allen bevorzugten, auf dem Weg der Vollkommenheit voranschreitenden Seelen wohlbekannt.

— Warum, mein Jesus, nur diesen bevorzugten Seelen?

— Weil ich ihnen in meiner Kirche und im Heer, das ich in meiner Kirche mit dem Sakrament der Firmung schuf, eine besondere Sendung anvertraut habe: Im gegenwärtigen großen Kampf gegen den Feind Vorposten zu sein. Sie sind die Pioniere der erneuerten Kirche und bauen wieder auf, was die Hölle und der Stolz und Hochmut der Menschen zerstört haben. Das Heer, von dem ich heute gesprochen habe, ist in Auflösung; denn nie kann einer Soldat sein, wenn er nicht weiß, daß er es ist und sich deshalb nicht um die unerläßlichen Waffen der Verteidigung und des Angriffs kümmert.

 

Lernt von mir, der ich sanft und demütigen Herzens bin

Mein Sohn, wiederholt erklärte ich dir, wie dieser Kampf, den ich als erster durchgekämpft habe, von den Christen geführt werden muß. Bischöfe und Priester sollten sich erinnern, daß folgendes wesentlich ist. Man kann diese große Schlacht nicht gewinnen, wenn man nicht meinen Spuren, meinem Beispiel folgt.

Unendliche Demut ist das Geheimnis meiner Menschwerdung; Gehorsam, Armut und Liebe erfüllten mein ganzes irdisches Leben; mehrmals habe ich gesagt: «Lernt von mir... Wer mit mir sein will, folge mir nach.» Ich habe den Weg vorgezeichnet.

Welchen Zweck hat das auf der Erde in der heiligen Messe stets gegenwärtige Opfer des Kreuzes, wenn nicht den Triumph der Liebe, der Wahrheit, der Gerechtigkeit, des Friedens über die ganze Bosheit des Bösen, die die Hölle beständig über die ganze Menschheit und die einzelnen Seelen speit?

Scheint dir, mein Sohn, nicht alles klar zu sein? Was sinnlos und abwegig ist, das ist die Gefühllosigkeit derer, die mit meinem Priestertum vereint sind, die an meiner göttlichen Macht teilnehmen, sich dessen aber nicht bewußt sind, weil sie sich in den finsteren Labyrinthen der Eitelkeit, auf den Pfaden der Häresie und des Irrtums verlaufen haben.

Mein Sohn, die Stunde ist schwer; sie ist aufgebläht und belastet von allen Leidenschaften. Sie wurde oft und oft angekündigt, aber immer wieder verschoben durch die Tränen und den Eingriff meiner und eurer Mutter, die erhört wurde, weil diese Liebe der erstgeborenen Tochter, Mutter und Braut letztlich aus der Liebe Gottes hervorgeht, die unendlich barmherzig und unendlich gerecht ist. Die Stunde ist nahe, wenn in meiner Kirche nicht wahre, aufrichtige und allgemeine Reue erweckt wird, ohne die der Lauf der göttlichen Gerechtigkeit nicht aufgehalten werden kann...

Vorwärts, mein Sohn, mach dir keine Sorgen wegen des dummen Urteils, wegen der Ungläubigkeit derer, die glauben müßten, aber nicht sehen und nicht glauben, weil sie schuldhaft auf das Licht Gottes in der Finsternis ihrer eigenen Seele verzichtet haben.

Ich segne dich, mein Sohn, und mit dir segne ich alle, die in der Demut des Geistes meinen Worten glauben, die Worte des Lebens sind, unveränderlich und ewig. Generationen vergehen, meine Worte aber werden nicht vergehen. 3. April 1977

 

20. Der Rauch der Hölle

Ich erinnere noch einmal an die Worte meines Stellvertreters auf Erden: «Der Rauch Satans ist in die Kirche eingedrungen» (Paul VI.). Fast niemand hat diesem Ausspruch des Papstes die gebührende Bedeutung beigemessen. Nur wenige haben es verstanden, diesen Worten einen praktischen Sinn zu unterlegen. Der Rauch beschmutzt und verdunkelt. Satan hat den Geist vieler Menschen verdunkelt, die an der Spitze der Strukturen stehen, die einer Seelsorge des Heils dienen müßten.

In Kongregationen, religiösen Orden, Seminarien, Klöstern, Kollegien, Schulen, Pfarrheimen, Kirchen... Überall ist der Rauch der Hölle eingedrungen! Im übrigen ist er wie das Wasser: Du siehst ihn kommen und weißt nicht woher. Er schleicht sich ein, setzt sich ab, verschmutzt, ohne daß du ihn feststellst.

Dies war das Wirken Satans und ist es noch!

 

Ansteckung überall

Ich habe bereits von stumpfer Blindheit gesprochen. Nun bekräftige ich dir, daß dieser Ausdruck einer schmerzlichen Wirklichkeit entspricht.

Mein Sohn, ich gehe nicht auf Einzelheiten ein, denn es handelt sich um ein allgemeines Übel in der Kirche, das beängstigend weit verbreitet ist.

Wie viele angesteckte Seminarien und religiöse Orden! Es ist der Rauch der Hölle, der sich überall eingeschlichen hat und auch den Vatikan nicht verschonte.

Wie viele verdorbene Pfarreien! Es geschehen heute in meiner Kirche Dinge, die man nicht erklären kann, ohne ein persönliches Eingreifen des Dämons anzunehmen.

Bedauerliche Vorfälle hat es immer gegeben. Sie begannen mit dem Verrat des Judas und der Flucht meiner Apostel. Dann folgten in den Jahrhunderten Irrlehren und Ärgernisse.

Wo der Mensch ist, da ist auch sein grimmigster Feind, Satan, der alles benützt, um den Menschen zum Bösen zu verleiten. Deshalb habe ich euch gelehrt, täglich um die Befreiung vom Bösen zu bitten.

Der Heilige Vater, was wollte er wohl sagen mit den Worten: «Es geschehen heute in der Kirche Dinge, die man nur mit dem persönlichen Eingriff des Teufels erklären kann»?

Mein Stellvertreter wollte vor allem die eine Glaubenswahrheit neu bekräftigen, die von der Offenbarung wiederholt klar bestätigt wird, daß Satan wirklich persönlich lebt, beängstigend aktiv und grausam ruchlos ist in ständiger Bewegung, geistiges Gift zu verbreiten, das weit gefährlicher ist als das verheerendste materielle Gift.

Mein Stellvertreter kennt durch seine Vorrangstellung in der Kirche und in der Welt und durch die Gnade seines Amtes die Übel, die Satan in der Kirche vollbringt, sehr gut.

Er kennt das Böse, das Satan in der Kirche zustande bringt, der sich Verräter, Verdorbener jeden Ranges und abtrünniger Priester bedient, deren Rettung ihr trotz allem wünschen und erbeten müßt.

 

Gebet und Fasten

Hier muß ich an meine Worte erinnern, die ich an die Apostel richtete: Daß es Teufel gibt, die nicht alle austreiben können. Um sie auszutreiben, braucht es viel Gebet und viel Buße.

Man wird sehen, zu welch ungeheuren Ausschreitungen das Wirken des Bösen gelangen wird; viele, die heute nicht oder nur verworren sehen, werden anderen Sinnes werden, wenn die Zeit gekommen ist.

In meiner erneuerten Kirche wird dies das große Thema sein, auf das sich die Katechese gründen wird: Die Christen als wahre und bewußte Kämpfer gegen die Mächte des Bösen heranzubilden. Wenn der Feind von seinen Angriffen nicht abläßt, dürfen auch die Kämpfer in der Verteidigung nicht erschlaffen.

Mein Sohn, ich segne dich, und zusammen mit dir segne ich jene, die sich in jeder Weise und mit allen Mitteln für die Verteidigung der Seelen gegen die Mächte des Bösen wahrhaft einsetzen wollen. 12. Juni 1976

 

21. Ich lasse es zu

Ich, Jesus, das Ewige Wort Gottes, habe einst das ruchlose, hinterhältige, haß- und neiderfüllte Handeln Satans durch den von meinem Erzfeind vollständig beherrschten Judas erduldet. Heute erleide ich es durch die vielen Judasse, die das Opfer der heiligen Messe im Stand der Todsünde feiern und in Sünde meine Sakramente spenden.

Satan ist also neben mir tätig, und es erstaune niemand, wenn ich zulasse, daß dies geschieht.

Die Gründe dafür sind vielfältig. Ich will seine Freiheit nicht schmälern; Satan hat das Böse frei gewählt; im Bösen ist er verhärtet. So wollte ich ihm die Begründung entziehen, die er sicher gebraucht hätte, um seine endgültige Niederlage am Tag des Jüngsten Gerichtes zu rechtfertigen.

Was heute im Herzen vieler meiner Priester durch die Aufwiegelung und Verführung des Dämons geschieht, ist ebenso schwerwiegend wie der sakrilegische Verrat des Judas. Ja, es ist ein fortwährender schamloser Treuebruch.

Man glaubt nicht an das ungeheuere sakrilegische Wirken Satans und ermißt dessen unheilvolle Folgen nicht. Man glaubt nicht an den, der die erste Ursache eurer überaus schweren Übel ist; man glaubt nicht an Satan, dessen Verwegenheit ohne Maß ist.

Ich, das Ewige Wort Gottes, das Fleisch wurde, antwortete auf das Handeln Satans mit einem Akt der Demut, indem ich zuerst meinen Aposteln die Füße wusch und dann mit der Einsetzung des Sakramentes der Eucharistie. Auf die maßlose Hoffart Satans und der weiteren Judasse, die sich in den Jahrhunderten aufeinanderfolgen, antworte ich wieder mit unendlicher Demut.

 

Wachet und betet

Ich gab meinen Aposteln eine weitere kostbare Lehre, damit sie nicht in die Schlingen Satans fallen: «Wachet und betet, damit ihr nicht in Versuchung fallet!»

Mit seiner sakrilegischen Kommunion verwirklichte Judas für sich die Worte: «Wer unwürdig mein Fleisch ißt und mein Blut trinkt, ißt und trinkt sich sein Gericht.» Gewaltige Worte, die in der Seele jener Priester ihre Erfüllung finden, die ihre Prüfung auf Erden schlecht abschließen.

Satan versuchte meine Apostel und machte sie seinem Willen gefügig, so daß sie meine Worte «Wachet und betet», die ich an sie gerichtet hatte, um sie gegen die Versuchungen des Feindes zu wappnen, nicht beherzigten. Wie können sich jene Priester, die wenig beten und erst jene, die nie beten, vor dem geistigen Verderben retten? Wieviel Wahrheit ist in den Worten des heiligen Alphons enthalten: «Wer betet, rettet sich; wer nicht betet, verdammt sich!»

Der Dämon hatte leichtes Spiel mit den Aposteln, die im Garten Gethsemani feige flohen; von den Zwölfen verriet mich einer, ein anderer verleugnete mich, indem er schwor, daß er mich nie gekannt habe.

Satan hatte leichtes Spiel mit den hebräischen Priestern, die Heuchler, Egoisten und sonstwie moralisch fragwürdig waren. Diese beteten nicht, außer in der Öffentlichkeit, nicht aus Überzeugung, sondern zur Schau. Ihr Glaube war nicht echt, sondern nur äußerlicher Schein.

Diese Art von Priestern ist nicht ausgestorben, es wimmelt weiter von solchen in meiner Kirche. Sie wird gesäubert werden, meine Kirche, von diesen Nattern, die mit ihrem Gift jene anstecken, die sich ihnen nahen.

Satan wirkte mit Erfolg auf Pilatus, auf die Tempelwachen und auf die römischen Soldaten ein, abgesehen von einigen Ausnahmen.

Satan versuchte, auf zwei Räuber einzuwirken, die mit mir gekreuzigt wurden; der eine jedoch glaubte mir; er flehte mich an und wurde gerettet; der andere glaubte nicht, verhöhnte mich und so starb er.

 

Er verschont keinen

Satan verschont niemand, nicht einmal meine Mutter, deren Herz er mit dem Zweifel an meiner Auferstehung nachstellte. Er vermochte jedoch ihre unbefleckte Seele, den herrlichen Tempel des Heiligen Geistes, nicht anzutasten.

Es sind ihrer wenige, die, obwohl versucht, von der verderblichen Einwirkung des Dämons frei bleiben. Erinnert euch: Auch die guten Jünger von Emmaus und so viele andere meiner Freunde wurden von der Versuchung nicht verschont und gaben der Entmutigung nach.

Das verderbliche Werk Satans kennt seit dem Sündenfall des Menschen keine Verminderung und wird keine kennen bis zum Ende der Zeit, wo er zusammen mit all seinen Horden endgültig gerichtet wird.

Dann wird er verzweifelt zugeben müssen, den Krieg, den er veranlaßte und durchkämpfte, trotz der ihm gewährten Handlungsfreiheit verloren zu haben!

An jenem ungeheuren Tag, an dem die göttliche Gerechtigkeit aufleuchtet, wird die Möglichkeit, weiterhin zu schaden, zu Ende sein. Dann wird er beschämt eingestehen müssen, daß er, Luzifer, das schönste, intelligenteste, mächtigste Geschöpf des Universums, besiegt wurde von dem zarten menschlichen Geschöpf, das der Natur nach, weit unter ihm durch die Gnade aber unermeßlich weit über ihm steht. Dies wird seine demütigende Qual für die ganze Ewigkeit sein. Nicht weniger Pein werden die verdammten Seelen erleiden, in besonderer Weise die geweihten Verräter, für die du beten und opfern sollst, damit sie sich bekehren und leben.

Zusammen mit dir, mein Sohn, segne ich alle meine Priester. 26. Mai 1976

 

22. Die Frau wird dich zertreten

Wie viele Geister des Bösen gibt es? Eine große Zahl! Es sind Milliarden, und es wimmelt überall von ihnen. Alle sind verhärtet im bösen Willen. Nicht alle sind gleichermaßen schuldig, und folglich werden sie nicht gleich bestraft, aber alle leben in Angst und Schrecken. Sie flößen Angst ein, leben aber auch selber in der Angst, die kein Ende haben wird.

Ihr Oberhaupt, das persönliche, soziale, familiäre, nationale, weltweite Unordnungen entfesseln kann, das Ungeheuer der Tyrannei und der Raserei erwecken und über ganze Nationen den Schrecken zu bringen vermag, auch er, Satan, lebt in der Angst. Er lebt im Schrecken vor einer Frau, die seinen Traum von der höllischen Oberherrschaft über die Menschheit zerstört hat.

Darum fürchten ihn die Seelen nicht, die wahrhaft aus dem Glauben leben.

Nach dem Sündenfall redete Gott zu den Stammeltern, legte ihnen die Buße auf und verhieß ihnen die Erlösung. Dann wandte er sich an den Urheber so vielen Übels, verfluchte ihn und versprach ihm die harte Niederlage: «Die Frau wird dir den Kopf zertreten.»

Diese Worte waren für Satan die größte Strafe, und sie werden es in Ewigkeit sein. Der Schatten der heiligsten Jungfrau verfolgt ihn überall; er bringt ihn in Schrecken und Verzweiflung; für ihn gibt es keine Ruhe, da er vom Willen des Bösen gebrannt und versengt ist und weiß, daß der Endsieg der Frau und ihrem Sohne gehört.

 

Ewiges Leben

Grenzenlos ist die von ihm kaltblütig gewollte und herbeigeführte Katastrophe, aber maßlos auch die ihm auferlegte Strafe.

Die menschliche Seele ist unfähig, die ungeheure Tragödie, die vom Bösen ausgelöst wird, in ihrer ganzen Dramatik zu erfassen. Satans Anhänger sind in der Tat unzählig viele Fürsten der Finsternis und Handlanger des Bösen, wie ich schon erwähnte. Wie die Menschen, die von ihnen in die ewige Verderbnis gerissen werden, im Maß ihrer Verantwortung in verschiedenem Grad leiden, so auch die Dämonen. Diese finstere und unsichtbare Welt, die die Menschen und auch die Christen so schlecht kennen, lastet auf der Menschheit wie bleiernes Gewicht.

Die fast totale Gleichgültigkeit der Seelenhirten gegenüber diesem Problem, das sie so sehr angeht, ist nicht zu verstehen. Die Haltung der Christen gegenüber dieser geheimnisvollen aber wirklichen Welt des Jenseits, an die eure irdische Existenz und eure ewige Glückseligkeit oder Unseligkeit gebunden ist, ist ebenso unverständlich.

Warum, ihr Menschen, die ihr mit den natürlichen Gaben des Verstandes und des Willens fähig seid, die Dinge zu ergründen und zu verstehen, warum bemüht ihr euch nicht, diese Gaben auch für das wichtigste Problem eures Lebens zu gebrauchen, für euer ewiges Heil?

 

Der Feind schläft nicht

Es ist Zeit, die Schleier zu beseitigen, mit denen Satan in euch die Wahrheit verfinstert hat. Ihr müßt zugeben: Ihr habt ihm die Freiheit gelassen, euren Geist zu verfinstern und eure Willenskräfte einzuschläfern. Ihr müßt erwachen!

Der Feind schläft nicht! Er folgt euch überallhin; aber nichts wird er wider euch vermögen, wenn ihr mit mir vereint bleibt. Mit der göttlichen Gnade, davon müßt ihr überzeugt sein, könnt ihr Satan stets schlagen.

Gott, die Liebe, ist eure Hilfe, euer Heil. Im Namen Gottes besiegte David mit seiner Steinschleuder den Riesen Goliath; auch ihr werdet im Namen Gottes und seiner heiligsten Mutter den Giganten des Reiches der Finsternis besiegen können. 14. Juni 1976

 

23. Zertretet die Dämonen

Schreibe, mein Sohn, ohne irgendwelche Furcht. Sage, daß ich nicht zufrieden bin! Ich kann es nicht sein angesichts der törichten Blindheit der Oberhirten und der Priester gegenüber diesem wesentlichen Problem der Seelsorge...

Satan versteht es, euch zu einer radikalen Änderung der Lebensweise zu verführen. Der Mensch kann ein Tier beherrschen, aber Satan kann einen Mensch viel mehr, viel radikaler beherrschen.

Ich habe dir von törichter Blindheit gesprochen. Ja, mein Sohn, dies ist die Folge der schuldhaften Untätigkeit vieler Oberhirten und Priester angesichts der fieberhaften, unablässigen, zerstörerischen Wirksamkeit des Feindes.

Ich habe mich während meines öffentlichen Lebens nicht darauf beschränkt, nur die Wahrheit zu verkünden; ich habe Kranke geheilt; ich habe Besessene befreit, denn ich hielt auch dies für einen wesentlichen Teil meiner Seelsorge. Heute übt man diesen Teil der Seelsorge nicht aus, weil die Hirten sich nicht persönlich einsetzen wollen, und nur ganz selten jemand anderen damit beauftragen.

Ich habe diese Aufgabe meinen Aposteln übertragen, damit sie und ihre Nachfolger sie erfüllen. Wenn ich es getan habe, so müßten auch die Hirten von heute segnen und exorzieren. Heute leiden mehr Seelen als früher durch die Schuld Satans.

 

Innere Unbewegtheit

Die heutige Haltung der Bischöfe, stets abgesehen von einigen Ausnahmen, ist gewiß nicht jene, die ich wünsche.

Daß der Vater nicht anwesend ist und doch da sein könnte, wenn Kinder leiden, ist wahrhaft gegen die Natur der Dinge. Aber gewöhnlich geschieht gerade dies. Daß ein Vater einen anderen Menschen beauftragt, ihn beim leidenden Kind zu vertreten, ist nicht weniger bitter.

Daß ein Vater nicht an die Leiden so vieler seiner Kinder denkt, die offensichtlich leiden, hält man für unmöglich. Und dennoch ist es so!

Aber es gibt noch Schlimmeres, mein Sohn; fürchte dich nicht und schreibe: Wenn ein Vater dahin gelangt, jene zu hindern, die im Gefühl echten Mitleids sich fürsorglich um seine Kinder kümmern, so handelt er unvernünftig und gegen die väterliche Liebe.

Mein Sohn, sage es laut, dies geschieht in meiner Kirche unaufhörlich. Die Hirten bewegen sich in Randzonen ihres Geistes und ihres Herzens, sind aber untätig in ihrem Innern.

Was will ich damit sagen? Äußerlich sind sie sehr aktiv, manchmal sogar zuviel. Innerlich aber bleiben sie fast unbewegt.

Viele von ihnen sind Opfer der Sucht nach Betätigung. Besser wäre es, sie wären meine Opferseelen, die äußerlich zwar untätig, innerlich aber äußerst rege und wirksam sind. Sie sind es, die Seelen retten! Die freiwilligen Opferseelen haben bis jetzt die göttliche Gerechtigkeit zurückgehalten. Diese Seelen sind der wahre Sauerteig der Kirche; ihnen kann ich nichts verweigern, wohl aber der äußerlichen Betriebsamkeit so vieler Hirten.

 

Die Kirche welkt dahin

Es ist unbedingt nötig, daß Bischöfe und Priester sich bemühen, festzustellen, warum und woran so viele Seelen leiden. In jeder Diözese sollten eifrige Priester und Laien Leidende gleichsam zu einer Kette verbinden und sie dazu veranlassen, täglich eine halbe oder gar eine Stunde gemeinsam zu beten und mit ihrem Gebet auch ihre Leiden Gott darzubringen für alle, die durch den Einfluß und die Schuld böser Geister leiden.

Nichts darf die Seelenhirten und bereitwilligen Priester von dieser Pflicht zurückhalten, die gegenwärtig dringend ist.

Habt ihr nichts bemerkt? Gebt ihr euch nicht Rechenschaft, daß die Kirche dahinsiecht, daß sie durch die Schuld des Bösen mit dem Tode ringt? Seht ihr nicht, daß Schreckliches heranreift? Und was denken und tun gewisse Leute? Sie sollten ihre Anmaßung ablegen, die ihnen die Gnade der Aufmunterung und Erleuchtung nimmt.

Ich segne dich; liebe mich. 11. Juni 1976

 

24. Ein Schein von Leben

Wie Satan meinen physischen Leib in der euch wohlbekannten Weise mit gräßlichen Folterungen zerschunden hat, so richtet er nun seine wutschnaubenden Angriffe gegen meinen mystischen Leib, die Kirche.

Wie er sich Judas bediente, um mich in die Hände meiner Feinde zu übergeben, so bedient er sich heute und morgen der Priester, um die Kirche in die Hände ihrer Feinde auszuliefern.

Durch das Kreuz kam das Leben wieder in die Welt. Durch das Kreuz wird meine Kirche erneuert werden.

Alle Menschen müssen wissen, daß es dazwischen keine anderen Wege gibt. Satan besiegt man, indem man seinen Untaten die gegenteiligen Taten entgegensetzt.

Aus Hoffart löste er sich von Gott los und mit ihm zahllose Legionen von Engeln, die sein Anhang wurden. Mit unendlicher Demut entriß ich ihm unzählige Legionen von Seelen.

Satan ist mit seinem Hochmut in der Kirche gegenwärtig — ein ungeheures Leiden, das wie ein bösartiger Krebs Seelen verschlingt, die im mystischen Leib Schlüsselstellungen bekleiden, und bekanntlich ist der Hochmut die Wurzel aller Übel.

Damals bearbeitete Satan die Tempelpriester, Schriftgelehrten und Pharisäer, um meine Verurteilung zum Tode zu erreichen. Heute ist die Strategie, mit der er vorgeht, dieselbe: Er bereitet im dunkeln Verschwörungen und Anschläge vor, die zur Zerfleischung meines mystischen Leibes führen, wie es mit meinem physischen Leib geschah. Es wird erneut ein Blutvergießen geben.

Satan, obwohl auch nur ein Geschöpf, ist von großer natürlicher Intelligenz und von gewaltiger Macht, die aber stets begrenzt sind. Sein Vorgehen wird er nicht ändern; es bleibt wie es am Anfang war. Darum ist es für den, der Glauben und Beobachtungsgabe hat, nicht schwer, seine Listen, seine Lügen und seine Umgarnung der Seelen zu erkennen.

In den Jahrtausenden seiner zersetzenden Tätigkeit hat sich nichts Wesentliches geändert, und es wird sich nichts ändern.

 

Wenn der Glaube schwach ist... .

Da die Dinge so liegen, müßte es ein Leichtes sein, sein Werk der Zersetzung des mystischen Leibes zu erkennen.

Warum sehen es aber nur wenige, während viele nicht einmal daran glauben?

Die Glaubenskrise schafft Dunkelheit, und in der Dunkelheit sieht man die Gegenstände nicht, die das Leben umgeben. Die Glaubenskrise kommt aus dem Mangel innerlichen Lebens, ohne das kein aufbauendes Wirken möglich ist. Wer nicht in der Gnade lebt, kann nichts Gutes vollbringen.

Wenn der Glaube schwach ist, wird das Innenleben eine Larve, das weder Licht zum Sehen, noch Kraft zum Handeln ausströmt. Das sind die wahren Ursachen der Priesterkrise.

Stellt euch das traurige Schauspiel einer großen modernen Klinik vor, in der Ärzte und Krankenpersonal fehlen, oder wenn ein Arzt da wäre, der seinen Aufgaben nicht gewachsen ist. Nun, die Kirche ist wie eine große Klinik, in der zu viele Kranke ohne erforderlichen Beistand sind und wenn es noch ein Minimum an Hilfe gäbe, wäre es den Bedürfnissen nicht angemessen.

Es stellt sich die Frage: Glaubt man noch an die Worte des göttlichen Meisters, die unveränderlich sind und heute wie gestern gelten? Glaubt man an seine Gottheit?

 

Wahre Zeichen des Glaubens

Leset wieder mein Evangelium nach Markus:

«Jesus erschien den Elf und sagte zu ihnen: „Gehet in alle Welt und predigt das Evangelium allen Geschöpfen. Wer glaubt und sich taufen läßt, wird gerettet werden; wer aber nicht glaubt, wird verdammt werden. Und dies werden die Zeichen sein, die jene begleiten, die glauben: In meinem Namen werden sie Teufel austreiben, in neuen Sprachen reden, Schlangen aufheben, und wenn sie irgendein Gift trinken, wird es ihnen nicht schaden; sie werden den Kranken die Hände auflegen und sie gesund machen.“

Nachdem der Herr Jesus so zu ihnen geredet hatte, wurde er in den Himmel aufgenommen und setzte sich zur Rechten Gottes. Sie aber gingen hin und predigten überall. Der Herr wirkte mit ihnen und bekräftigte ihr Wort durch Wunder.»

Warum handeln die Seelenhirten nicht in Übereinstimmung mit diesem Wort? Fürchten sie vielleicht, daß sich die Kraft dieses Wortes nach so vielen Jahrhunderten erschöpft hat? Oder glauben sie, daß ihr seelsorgliches Wirken nicht vom Himmel bestätigt werden muß? Oder denken sie, daß die Wunder an den Kranken, den Toten, an den Besessenen zur Zeit meines irdischen Lebens gewesen sind und die heutige Welt solche Wunder, die ihre Nacht erhellen und sie aus ihrer Erstarrung aufrütteln, nicht mehr braucht?

Jedes Wunder, mein Sohn, wie die Befreiung eines vom Teufel Besessenen, kostet die Allmacht eures Gottes nichts, sollte aber eurem schwachen Glauben Kraft verleihen!

Ich segne dich, mein Sohn; liebe mich. 27. Mai 1976

 

25. Da mihi virtutem contra hostes tuos (Gib mir Mut gegen deine Feinde)

Mein Sohn, diese Worte muß jeder meiner Gläubigen und Priester nicht nur mit den Lippen sprechen, sondern mit Herz und Verstand, in der Demut des Geistes und in der Einfachheit des Glaubens in die Tat umsetzen.

Nicht umsonst sind diese Worte auf die Lippen der Christen und vor allem meiner Priester gelegt worden. Sie sind ein Gebet und außerdem eine Warnung von außerordentlicher Bedeutung. Sie zeigen dem Christen seine besondere Sendung, im unermüdlichen Kampf gegen die dunklen Mächte der Hölle, der Feinde Gottes, zur Rettung der Seelen, Soldat Christi zu sein.

 

Freunde Satans

Ich habe zahlreiche Widersprüche in meiner Kirche aufgezeigt. Dazu ein bezeichnendes Beispiel: Man betet und bittet um Kraft und Macht gegen einen Feind, an den man nicht oder kaum glaubt, und weigert sich, diesen Feind zu bekämpfen.

Es ist, wie wenn Soldaten und Offiziere um Waffen bitten, sich aber weigern, diese zu gebrauchen. Ist das, mein Sohn, nicht ein unerklärlicher Widerspruch, der nicht gerechtfertigt werden kann? Aber der Widerspruch nimmt noch schlimmere Formen an, denn oft bekämpft man den gefährlichsten aller Feinde überhaupt nicht, sondern hilft ihm sogar noch und ermuntert ihn bei seiner verwüstenden Tätigkeit in den Seelen. Wie viele dem Irrtum verfallene, stolze Priester gibt es! Wie viele untreue, fluchende Christen, die mehr Freunde Satans sind!

Ich bin auf die Welt gekommen, um aus den Klauen Satans und seiner Legionen zu befreien und zurückzuholen, was mir mit Betrug und Lüge geraubt worden war. Ich habe gekämpft und meine Schlacht gewonnen durch die Verdemütigung in der Menschwerdung, durch andauerndes Gebet und mit unendlichen Leiden, durch meine Selbstopferung, den sicheren Waffen für einen unfehlbaren Sieg über die Feinde Gottes und der Seelen.

Habe ich nicht klar gesagt: «Wer mir nachfolgen will, der nehme sein Kreuz auf sich und folge mir»? Mit anderen Worten: Habe ich nicht deutlich gesagt: «Wer mir nachfolgen will, der soll tun, was ich als erster tat»?

Jetzt, mein Sohn, überlasse ich es dir, zu beurteilen, ob die Christen, Priester und Hirten tun, was ich getan habe. Nein, es sind heute sehr wenige bereit, mir auf dem Kalvarienweg zu folgen und die Dornenkrone zu tragen.

Beachte den gewaltigen Gegensatz zwischen meinem und ihrem Leben, meinem und ihrem Weg, meinen und ihren Werken. Man geht genau in die entgegengesetzte Richtung.

Es ist wirklich eine tragische und dramatische Lage, die unausweichlich in die Stunde der Reinigung übergeht. Unglaublich ist die Blindheit der Menschen und ihre Herzenshärte, unannehmbar das Benehmen meiner Christen, herausfordernd der Lebensstil vieler meiner Priester. Sie fürchten weder Gott noch seine Gerechtigkeit; so werden sie zugrunde gehen und wie der Staub im Wind zerstreut werden. Nicht ich, sondern ihre eigene Hartherzigkeit wird sie vernichten.

«Da mihi virtutem contra hostes tuos» haben sie zwar auf der Zunge; doch in der täglichen Wirklichkeit ihres Lebens begünstigen sie offensichtlich die Pläne der Seelenverwüstung.

Jene Priester sollen sich wohl hüten, sich des Exorzismus zu bedienen, um die Macht zu gebrauchen, die ihnen schon vor ihrer Priesterweihe verliehen wurde. Entweder glauben sie gar nicht an die Macht des Exorzismus oder sie ahnen, daß er in ihrem Fall unnütz ist, weil ihr Leben mit dem eines treuen Priesters in Widerspruch steht, der aus dem Exorzismus eine sehr wirksame Waffe macht, die dreiste Anmaßung des Feindes zu zügeln, zu begrenzen und lahmzulegen.

 

Finsternis über der Welt

O ja, verkehrtes, unwürdiges Geschlecht, das jedes Problem auf den materiellen Wohlstand herabzieht, die geistigen Werte des menschlichen Lebens und die menschliche Würde mißachtet und den Menschen auf die Stufe eines Tieres stellt...

Mein Sohn, welch tiefe Finsternis ist über die Erde gekommen! Die Menschen sind zu Tieren, meine Diener sind zum Gespött der Menschen und zur Zielscheibe der bösen Mächte geworden.

Was mein liebendes Herz und das unbefleckte Herz meiner und eurer Mutter am meisten betrübt, ist die Tatsache, daß die Liebe verstoßen, das Licht verschmäht und Gott bekämpft wird, und daß man alles tut, um seinem Heilsplan Hindernisse entgegenzustellen.

Die Worte: «Da mihi virtutem contra hostes tuos» sind auf den Lippen vieler eine Lüge. Ja, es ist eine Lüge, die den Abgrund erkennen läßt, in den man gestürzt ist, wenn man alle Mahnungen, der Menschheit das schrecklichste Unglück der Geschichte zu ersparen, ins Leere fallen ließ! Aber die Feinde werden nicht die Übermacht bekommen!

Meine Barmherzigkeit, die nie von meiner Gerechtigkeit getrennt ist, wird triumphieren. Sie wird die Finsternis auf der Erde vertreiben und der Menschheit Gut und Gerechtigkeit wiedergeben.

Meine erneuerte, zu neuem Leben erweckte Kirche wird schön sein. Sie wird in der Welt den Platz einnehmen, der ihr gebührt, und Nationen und Völker werden sie als Lehrmeisterin und Führerin der ganzen, großen Familie der Kinder Gottes anerkennen.

Ich segne dich und bitte dich um dein Leiden und deine Liebe. 6. Dezember 1975

 

26. Sie tun das Böse immer unter dem Anschein des Guten

Wir haben schon von der Kirche Satans gesprochen, die während der letzten Jahrzehnte stets durch neue Anhänger vergrößert wurde. Sie sind zu einer gewaltigen Zahl angewachsen. Viele von ihnen sind von hohem Rang sowohl im Laienstand wie in der Kirche. Sie sind in verschiedene Gliederungen organisiert und verfügen über geeignete Mittel für den Kampf. Ihre hauptsächlichste und mächtigste Waffe ist der böse Einfluß auf einzelne sowie auf Gruppen, und alles ist gegen die Kirche ausgerichtet. Die Anhänger sind ausdauernd und bösartig eifrig in der Verwirklichung des Bösen, das immer unter dem Anschein des Guten getan wird.

Dies ist eine Tatsache, der man sich bewußt sein muß. Man muß sie kennen, um sich mit den von der Kirche zur Verfügung gestellten Mitteln entsprechend verteidigen zu können. Sie sind überaus zahlreich und von einer Wirkungskraft, die nur Gott haben kann. Aber darüber herrscht bei den meisten Gliedern der Kirche eine völlige Unkenntnis im gegenwärtigen Ringen zwischen den finsteren Mächten des Bösen und den Menschen, die Gegenstand und Opfer dieses Kampfes sind.

 

Die Kirche ist überaus reich an Verteidigungsmitteln, aber sehr arm an Kenntnis über den Feind

Zwei Wirklichkeiten stehen sich also fortwährend im Kampf gegenüber. Die eine ist wachsam, gut ausgebildet und stets in Bewegung, um pausenlos vorzudrängen, Fallen zu stellen und zuzuschlagen; die andere, obwohl reich versehen mit Waffen zur Verteidigung, ist sehr arm an Glauben und an Kenntnis des Feindes. Sie hat sich kaum bemüht, seine Macht, Natur und Taktik kennenzulernen.

Die Folge davon ist: Den Feinden ist es gelungen, in die Kirche einzudringen, die Verteidigungslinie zu durchbrechen und zu zerstören, sich überall durchzusetzen, sich der wichtigsten Stellungen zu bemächtigen und nicht wenige Posten in den höchsten Rängen zu besetzen.

Dieses Nachgeben durch Unwissenheit, Gleichgültigkeit und geistige Blutleere ist das Ergebnis der gewaltigen Umgarnung durch den Feind. Es ist der Materialismus, der alles verdunkelt und der die Stunde vorbereitet, deren Vorzeichen sich schon am Horizont zeigen.

Mein Sohn, wenigstens die Christen sollten darauf vorbereitet sein, denn seit der Auseinandersetzung zwischen den Gott treu gebliebenen Engeln und den rebellischen Geistern hat kein so fürchterlicher Kampf stattgefunden, wie man ihn in der Stunde der Läuterung erleben wird. Es ist die Wiederholung jener ungeheuren, riesenhaften Schlacht, die in der Geschichte der Menschheit keinen Vergleich findet und in der alle Kräfte im Dienste Satans und seiner Kirche zusammengefaßt sind!

Über all das lachen Dumme und Ungläubige, auch viele solche, die berufen sind, Soldaten meiner Kirche für den Kampf gegen die finsteren Mächte der Hölle auszubilden, denn auch sie sind davon angesteckt. Nichts scheint ihnen zu denken zu geben, was bald eintreffen wird in dieser grausam durch die Lüge umgarnten Welt, die mit trügerischer Kunst vom Vater alles Bösen ausgestreut wurde, er, der alles Übel verursacht, an dem die Menschheit leidet und leiden wird, wie sie nie in der Vergangenheit gelitten hat...

 

Ich bin die Liebe, ich bin aber auch die Gerechtigkeit

Mit dieser Botschaft wollte ich den Menschen von heute eine wirkliche, wahrhafte Schau der beiden Welten geben, die sich kampfbereit gegen­überstehen der Welt des Lichtes und der Welt der Finsternis: Der Welt des freudvollen Lebens, der Wahrheit und der Welt des Todes der übernatürlichen Gnade. Diese beiden Welten umfassen eine so große Zahl von Geschöpfen, daß sich kein menschlicher Geist davon eine Vorstellung machen kann... Darin liegt der Grund für diese Botschaften!

Glücklich jene, die ihnen Glauben schenken!

Die verdorbenen Bewohner der Pentapolis (fünf Städte: Sodom, Gomorrha, Admah, Seboiim und Zoar) glaubten den Propheten nicht, und wegen ihrer Herzenshärte wurden sie durch Feuer, das vom Himmel fiel, zerstört... Sie glaubten, Gott straflos verspotten zu können, aber die Gerechtigkeit Gottes schlug sie so hart, daß sogar die Asche ihrer Gebeine vom Wind zerstreut wurde!

Ich liebe alle meine Geschöpfe. Ich habe sie so sehr geliebt, daß ich nicht zögerte, für sie und ihre Rettung am Kreuz zu sterben, denn ich bin die Liebe. Aber ich bin auch die Gerechtigkeit.

Das müssen alle wissen, die in ihrer verblendeten Hartnäckigkeit die Liebe zurückweisen und ihr widerstehen, an deren Herzen ich bisher vergeblich angeklopft habe!

Mein Sohn, bete, versage mir deine Liebe und dein Gebet nicht, sie werden nicht unbeantwortet bleiben. 23. November 1978

 

27. Wer steht zu mir?

Meine Söhne, denkt über das Evangelium des heiligen Johannes nach: «Darauf war Festtag der Juden, und Jesus ging hinauf nach Jerusalem. In Jerusalem ist beim Schaftor ein Teich, der auf hebräisch Bethesda heißt, mit fünf Hallen. In diesen lag eine Menge von Kranken, Blinden, Lahmen und Schwindsüchtigen, die auf die Bewegung des Wassers warteten. Ein Engel des Herrn stieg nämlich von Zeit zu Zeit auf den Teich hernieder und brachte das Wasser in Wallung; wer nun als erster nach der Wallung des Wassers hineinstieg, wurde gesund, an welcher Krankheit er auch leiden mochte. Nun war dort ein Mann, der seit achtunddreißig Jahren an seiner Krankheit litt. Als Jesus ihn daliegen sah und erfuhr, daß er schon lange Zeit so daran war, sprach er zu ihm: „Willst du gesund werden?“ Der Kranke antwortete ihm: „Herr, ich habe keinen Menschen, der mich in den Teich brächte, wenn das Wasser in Wallung kommt; denn während ich hingehe, steigt ein anderer vor mir hinab.“ Jesus sprach zu ihm: „Steh auf, nimm dein Bett und gehe!“ Und sogleich wurde der Mann gesund; er nahm sein Bett und ging einher» (Joh 5,1-9).

Ich lege euch dieses Geschehnis zu mancher Betrachtung vor. Im Gelähmten seht ihr so viele Kranke mit körperlichen oder geistigen Leiden. Seit Jahren leiden und warten sie, daß sich mitleidige Hände auf sie legen, um sie zu heilen. Jahre schon sind Hirten und Diener Gottes in ihrer Nähe, ohne ihre Gebrechen zu bemerken. Natürlich, da sie nichts sehen, tun sie auch nichts, um ihnen zu helfen.

Um genauer zu sein, obwohl ich weiß, daß auf diese Äußerung hin einige die Nase rümpfen, sage ich, daß viele von ihnen wegen des Teufels nicht nur geistig sondern auch körperlich leiden.

Noch einmal wird es gut sein, sich zu erinnern, daß Satan einen übermäßigen Einfluß auf die menschliche Natur ausüben kann durch die einzigartige, sehr große Macht, über die er verfügt.

Denkt an die zahlreichen von mir befreiten Besessenen, auch an die vielen von mir und meinen Aposteln gewirkten Heilungen. Ich habe ihnen die Macht verliehen, die von den Dämonen gequälten Personen zu befreien und zu heilen.

 

Der Exorzist

Leset das Evangelium, leset es gut! Überdenkt die Stellen, die dieses heikle Thema behandeln! Nicht wenige streichen daraus, was sie nicht glauben wollen.

Die Priester dürfen nicht vergessen, daß sie durch eine besondere sogenannte niedere Weihe die Macht erhalten haben, Teufel auszutreiben und einen besonderen Segen zu erteilen.

Damals nahmen die jüdischen Priester Ärgernis an der von mir am Sabbat gewirkten Heilung. Heute aber regen sich viele meiner Priester auf, wenn sie nur von Exorzismen reden hören. Sie sagen, daß dies anderen Zeiten angehöre und heutzutage den Bischöfen vorbehalten sei. Gewiß, um Exorzismen in der Öffentlichkeit und feierlich vollziehen, muß der exorzierende Priester von seinem Bischof bevollmächtigt sein. Aber wer kann ihm verbieten, sich privat einer Vollmacht zu bedienen, die ihm gültig erteilt wurde?

Satan, wütend tätig, gebraucht seinen verderblichen Einfluß, um Seelen und Körper zu schädigen, ohne den geringsten Widerstand zu finden. Es fehlt also die richtige Einsicht in ein Problem von grundlegender Wichtigkeit.

Wenn segnen und exorzieren nötig sind, ist es Ausübung wahrer seelsorglicher und priesterlicher Tätigkeit, denn eine der wichtigsten Pflichten des Priesters ist, das unheilvolle Wirken des Teufels in jeder Weise und mit allen Mitteln, über die er verfügt, in die Schranken zu weisen und zu bekämpfen.

Aber wissen meine Priester noch, mit welch großen Vollmachten sie ausgestattet sind? Wissen sie, wer sie sind? Daß die Engel, die der Natur nach über ihnen, der Machtfülle nach aber unter ihnen stehen?

Ihr Priester, aber was nützt eure Macht, wenn ihr sie nicht zu dem Zweck nützt, zu dem sie euch gegeben ist?

Maschinen, Motoren nützen nichts, auch wenn sie an sich die Fähigkeit haben, große Kraft zu entwickeln, wenn sie nicht in Bewegung gesetzt werden.

Ihr seid stillstehende Motoren und entwickelt keinerlei Kraft. Ihr laßt den Feind nach Belieben frei handeln. Im Weinberg des Herrn kümmert ihr euch nur geringfügig darum, seine verfluchte Wirksamkeit einzuschränken.

Mein Sohn, ich segne dich; liebe mich! 28. Mai 1976

 

28. Eine fürchterliche Waffe: Die böse Beeinflussung

Die Verschlagenheit und die Bosheit der finsteren Mächte sind so umfassend, daß es schwierig ist, ihr ganzes Ausmaß zu erkennen und noch schwieriger ist, zu begreifen, wie sie einer ungeheuren, giftigen Wolke gleich in alle Verästelungen meiner Kirche eingedrungen sind, wo sie alles anstecken und verdunkeln. Kannst du die Irrlehren zählen, die die Kirche auseinanderreißen?

Die finsteren Mächte der Hölle bedienen sich überdies der Söhne ihrer eigenen Kirche, um alle nur möglichen Übel zu verbreiten, Seelen und Körper zu schlagen, zu quälen und zu verletzen. Sie haben dafür ein großes Mittel, eine fürchterliche Waffe zur Verfügung, um nicht nur den Geist, sondern auch den Leib der Glieder meiner Kirche zu befallen: die böse Beeinflussung.

Wie viele Menschen sind heute das Opfer einer solchen bösen Beeinflussung! Eine unzählige Schar! Das Wort böse Beeinflussung ist die Ursache unbeschreiblichen Leides:

Es weckt Betroffenheit, Zweifel und Ungläubigkeit auch in denen, die nicht seine Opfer sind. Es ruft Spott und Hohn in jenen hervor, die nicht glauben; Verblüffung und schließlich Ärgernis bei denen, die seine Natur, Herkunft und Ursache kennen und Wege und Mittel zur Verteidigung finden müßten sowie Möglichkeiten zur Bekämpfung.

Es ist unglaublich, wie weit die Verschlagenheit der Dämonen und ihrer Verbündeten und Mitarbeiter auf der Erde geht, eben weil diese letzteren Priester, Bischöfe und sogar Kardinäle sind, die unverschämt mit trügerischen Vorwänden, mit satanischer Bosheit und Verschlagenheit, mit ekelhaften, geheucheltem Eifer anderen verbieten, die guten, wirksamen Mittel zu gebrauchen, die schon in der Vergangenheit von der Kirche benützt wurden. Sie waren der ganzen Christenheit bekannt und wurden von allen Heiligen, die ihre Wirksamkeit und ihre Nützlichkeit zu schätzen wußten, angewandt. Um die eigene Heuchelei zu verbergen, beruft man sich auf das Konzil und die Ausführung seiner Weisungen mit der Absicht, solche heiklen Angelegenheiten, die nach ihrer Meinung das Ansehen der Kirche mindern könnten, möglichst zu verdrängen.

 

Böse Beeinflussung: Anwesenheit finsterer Mächte

Die bösen Beeinflussungen sind eine schreckliche Wirklichkeit, die durch diabolische Kunst aus dem Blick jener verschwunden ist, die sie schuldhaft hervorgerufen haben.

Was besagt böse Beeinflussung und was ist sie? Sie ist die Anwesenheit finsterer Mächte, die in Personen, an Orten und in Dingen verborgen sind und geistige und materielle Leiden hervorrufen...

Der Spiritismus, der in der Anrufung verborgener Mächte besteht, ist nie von Gott, sondern stets von der Hölle. Er ist ein Mittel, um auf der Erde das Reich des Fürsten der Finsternis zu verbreiten. Darum sind die ihm Verfallenen der Kirche Satans angegliedert.

Tatsachen und Folgen der verschlagenen Tätigkeit der finsteren Mächte der Hölle leugnen, heißt gleichsam Gott leugnen, mich, das ewige Wort Gottes, das auf Veranlassung des Vaters Fleisch geworden und am Kreuz gestorben ist, um die Menschheit von so viel Bösem zu befreien.

Mein Sohn, ich segne dich; liebe mich! 6. November 1978

 

29. Beeinflußte Seelen

Schreibe, mein Sohn; ich bin es, Jesus. Ich fahre fort mit dem Thema der bösen Beeinflussung mit der die finsteren Mächte der Hölle Seelen in ihre Fallen locken, die unerfahren, unvorsichtig und neuerungssüchtig sind. Weil sie jeden privaten geistigen Beistand entbehren, sind sie schwach und hilflos und fallen immer Täuschungen zum Opfer.

Ich möchte aber nicht alle Seelen darin einordnen. Es gibt auch gute, heilige, sich ernsthaft auf dem Weg zur Vollkommenheit bemühte Seelen, die durch Zulassung Gottes schlecht beeinflußt wurden. Die dadurch hervorgerufenen Leiden wurden ihnen Mittel der Sühne, der Läuterung, der Heiligung. Sie dienen der Erlösung, weil das Leiden, woher es auch immer stammt, sich in Heiligung verwandelt, wenn es im Glauben und in hochherzigem Opfergeist angenommen wird.

— Welche Seelen können schlecht beeinflußt werden?

— Theoretisch alle, die einen direkt oder indirekt durch das Wirken der Mächte des Bösen, die anderen durch die Zulassung Gottes; die Beeinflussung trägt aber stets das Siegel der Hölle, auch wenn sie von den Mitgliedern der Kirche Satans, der Freimaurerei, ausgegangen ist.

— Sind diese Beeinflussungen stets gleicher Natur?

— In vielen Formen, ja, sofern sie im Betroffenen geistiges und physisches Leiden hervorrufen.

— Sind diese Beeinflussungen alle gleichwertig?

— Nein, sie sind unter sich sehr verschieden:

1. Die von einem Gottgeweihten bewirkte Beeinflussung ist stets schwerwiegender, durch ihre Eindringlichkeit und die benötigte Zeit für die Befreiung der belasteten Person.

2. Wer sich durch die Beeinflussung mit Schuld belädt, durch die Anrufung böser Geister, kann die Natur, die Schwere, den Grad und die Zahl der anwesenden Geister — im allgemeinen sind es drei, es können aber auch mehr sein — feststellen.

3. Bei jeder Beeinflussung hängen die Wirkungen stets von der Zulassung des freien göttlichen Willens ab.

 

Das direkteste pastorale Wirken

— Welche Mittel müssen eingesetzt werden, um beeinflußte Seelen zu befreien?

— Mein Sohn, der Exorzist soll keine Tröstungen erwarten, sondern immer und allein leiden. Er sieht selten das Ergebnis seines direkten, seelsorglichen Wirkens, für das ich, das ewige Wort Gottes, so oft Beispiele gegeben habe, wenn ich Dämonen austrieb und Kranke heilte. Damit aber dieses Vorgehen erfolgreich ist, muß es von heiligen Priestern ausgeübt werden.

Es wird der Tag kommen, an dem wahrhaft heilige Bischöfe sich erinnern werden, daß mein Gebot gilt: «Gehet und verkündet das Evangelium allen Völkern; tauft sie, heilt die Kranken und treibt die Dämonen aus!»

Der Exorzist muß ein nach Heiligkeit strebender Mann sein. Er muß sich aller entsprechender Mittel bedienen, so der Sakramentalien, an die heute keiner mehr glaubt, während ihre Wirksamkeit vom Glauben und Gnadenstand des Benützenden abhängt. Außerdem muß der Exorzist die Segnungen vornehmen, die, wenn sie privat erteilt werden, keine Erlaubnis von seiten des Bischofs bedürfen. Ist aber der Exorzismus öffentlich und wird er im Namen der Kirche vollzogen, so ist die Erlaubnis des Bischofs nötig, in dessen Diözese er vorgenommen wird.

Ich habe dir bei anderer Gelegenheit gesagt, daß das Vorgehen Gottes darin besteht, das von der Hölle und ihrer Mitarbeiter bewirkte Böse in Gutes umzuwandeln, während die finsteren Mächte versuchen, alles Gute, das von Menschen auf Erden getan wurde, ins Böse zu verkehren.

 

Scheußliche und schuldvolle Täuschung

Die Befreiung einer schuldhaften Seele vom bösen Einfluß wird stets vom Willen Gottes bestimmt. Sie kann frühzeitig vorgenommen werden durch die Mitarbeit, den Glauben und die Sehnsucht des Schuldigen nach Befreiung. Mangelt es an diesen Voraussetzungen, kann sie auch hinausgeschoben werden, ebenso wenn die böse Einwirkung andauert, was manchmal auch aus geheimnisvoller Absicht zugelassen wird für die Rettung der Seelen.

Mein Sohn, die Zeit wird abgekürzt. Die Stunde, da die Dinge bei ihrem wahren Namen genannt werden, ist nahe, denn der diabolische Plan, diese schmerzvollen und schlimmen Wirklichkeiten zu verbergen, muß aufgedeckt werden. Er bezweckt nämlich, die Kirche anzugreifen, ohne Aufsehen zu erregen.

Eine scheußliche und ungeheure Täuschung, deren Opfer viele Seelen sind, die mit ihren Leiden zahlen und nicht die geringste Hilfe und Stärkung von jenen erfahren, die nach der Absicht Gottes ihre Beschützer und Verteidiger sein müßten.

Genug, jetzt, mein Sohn; ich segne dich wie immer; liebe mich, bete und sühne! 6. November 1978

 

30. Wer soll exorzieren?

Durch göttlichen Auftrag sowie durch die Pflicht der Gerechtigkeit und der Liebe sind es die Bischöfe, die diese Gewalt direkt oder indirekt ausüben sollen. Die Vollmacht zu exorzieren, ist die Macht, die Seelen, deren sich ein oder mehrere Dämonen bemächtigt haben, zu befreien. Die Seelen von den finsteren Mächten des Bösen zu befreien, ist das unmittelbarste Apostolat, weil auch ich durch das Geheimnis meiner Menschwerdung um den Preis meines kostbaren Blutes den Dämonen und ihrer grausamen Tyrannei die Seelen entriß.

Alle Getauften müssen sich noch mehr als Brüder lieben und sich gegenseitig Gutes tun!

Habe ich meiner Kirche nicht genaue Vorschriften und praktische Weisungen über die Bruderliebe gegeben? Habe ich nicht Beispiele für die Verwirklichung der Liebe durch die Erfüllung der leiblichen und geistigen Werke der Barmherzigkeit gegeben?

Wer aber ist mehr krank und der Hilfe bedürftiger als ein vom Bösen Beeinflußter, der ständig seelisch und körperlich leidet und darum Verständnis und Beistand braucht? Wer ist befugter, ihn zu unterstützen, ihm zu helfen und ihn zu befreien als der Bischof, der die Fülle der priesterlichen Macht besitzt?

 

Leiden, die unersetzliche Waffe

Wenn der Bischof wirklich heilig ist, wird ihm weder das feinfühlige Verständnis noch die Gnade fehlen, wirksam den böse Beeinflußten zu behandeln.

Mein Sohn, um dem Feind mit offenem Visier entgegenzutreten, braucht es Glauben, Mut, Stärke und andere Gaben, die ihre Wurzeln nicht im Hochmut, sondern in der Demut haben. Du kannst überall suchen, aber einen tapferen und starken Exorzisten findest du nur unter den Demütigen, nie unter den Strebern nach Geltung, Reichtum und Bequemlichkeit, sondern nur unter den Armen; denn wer die Welt liebt, der ist nicht in Gott und auch nicht bereit, ein solch schweres Apostolat auszuüben, das völlig auf Gott und auf das Wohl der Seelen ausgerichtet ist.

Der Exorzist, der wahrhaft erfolgreich zu wirken vermag, ist gern bereit, Leiden als Gabe Gottes anzunehmen, als notwendige und wesentliche Waffe für seinen Kampf, eine Waffe, die den Gegner einschüchtert und erschreckt. Das ist für ihn schon ein Teil des angestrebten Erfolges.

Mein Sohn, die sinnlosen Vorwände der meisten Bischöfe gegen den Exorzismus finden darin ihre Erklärung. Ich habe gesagt, daß die Zeit gekommen ist, vorbehaltlos und klar zu sprechen, denn wie wäre ein Erfolg möglich gegen einen Feind, dessen Beute und Gefangener man selbst ist?

In meiner erneuerten Kirche will ich keine Verkrustungen irgendwelcher Art, alles muß zur Sauberkeit und Klarheit zurückkehren, wie es zu Beginn war.

Der Offizier, der im Krieg seinen Soldaten nicht vorangeht, ist kein guter Offizier. Er kann nicht auf einen Sieg zählen; der Sieg winkt nicht den Feigen, sondern den Tapferen.

 

Der Exorzismus ist die außergewöhnlichste Art der Seelsorge

Wiederholt habe ich dir gesagt: Wenn man an mein Evangelium glaubt, darf man meinen Worten keinen Sinn unterlegen, den ich ihnen nicht gegeben habe. Meine Worte über den Auftrag an meine Apostel sind klar, einfach und eindeutig: «Geht und verkündet mein Evangelium ... heilt die Kranken und treibt die Dämonen aus.» Diese meine Worte sind, wie alle anderen, ewig und unabänderlich. Man glaubt ihnen oder man glaubt ihnen nicht!

Wenn man an sie glaubt, warum verwirklicht man sie nicht? Wenn man nicht an sie glaubt, warum will man dann Hirte sein und den wichtigsten Zweck der Seelsorge verraten?

Manche versuchen sich unter dem Vorwand auszureden, diese Pflicht könne indirekt durch einen beauftragten Priester erfüllt werden... Mein Sohn, ich habe dir schon gesagt, daß man nicht im Auftrag lieben kann. So verhält es sich auch mit dem Guten. Wenn wir die Möglichkeit haben, es selbst direkt zu tun, muß man es persönlich tun und darf es nicht anderen überlassen. Das darf nur geschehen, wenn besondere Umstände es rechtfertigen. Was ist aber geeigneter als der Exorzismus, diese außergewöhnlichste Art der Seelsorge?

Dem Gesagten muß hinzugefügt werden, daß der Bischof die heilige Pflicht hat, den Priestern mit dem Beispiel voranzugehen. Der Bischof hat die Fülle des Priestertums, die Fülle der priesterlichen Macht. Deshalb kann der Bischof, der sein Amt ausübt, eine Kraft und eine ganz besondere Macht entfalten, die dem bischöflichen Charakter zusteht.

Die Bischöfe, die diese ihre besondere Macht, Dämonen auszutreiben, indirekt durch Beauftragung eines oder mehrerer Priester ihre Diözese ausüben, bekunden damit oft Mangel an Glauben, Fehlen seelsorglicher Feinfühligkeit ohne Blick für die Wirklichkeit dieser wahrhaft traurigen Lage. Denn heute sind böse Beeinflußte äußerst zahlreich, und sehr viele flehen um Hilfe, finden sie aber nicht.

Genug, jetzt, mein Sohn, wenn auch das Thema nicht erschöpft ist.

Ich segne dich, und zusammen mit dir segne ich alle, die dir teuer sind. 11. November 1978

 

31. Exorzieren: Das direkte Vorgehen in der Seelsorge

Schreibe, mein Sohn. Ich will dir einige Regeln geben, die du schon kennen solltest und an die du dich halten mußt:

1. Warum bewirken die Segnungen oft nicht das, wozu sie ihrem Wesen nach die Macht haben? Aus welchen Gründen?

Es ist klar und offensichtlich, daß der Spender des Segens im Stand der Gnade Gottes, ein Mann großen Glaubens und echter christlicher Frömmigkeit sein muß. Aber auch der, der um den Segen für sich oder für einen anderen bittet, muß in der Gnade Gottes sein.

2. Es ist nötig, die zu segnende Person von allen Leuten abzusondern, die nicht christlich leben, auch von Neugierigen und von allen anderen, die den Exorzismus nicht mit Gebet und Opfer unterstützen.

3. Hochmütige und anmaßende Seelen sind sogar ein Hindernis, denn sie verstärken und vermehren in hohem Maß die Anwesenheit und die Macht des Feindes.

4. Der Spender des Segens muß nicht nur klug, sondern auch sehr weise sein. Der Gegner unternimmt alles, um ihn zu verwirren, zu ermüden und zu erschöpfen. Daneben aber darf man nicht vergessen, daß der Gegner Haß, Hochmut und Zwietracht sät. Im Segnenden müssen also Demut, Liebe und Festigkeit vorhanden sein; das macht den Feind feige und entmutigt ihn.

5. Wer segnet, muß sich durch Gebet vorbereiten und auch der Gebetshilfe guter, frommer Personen sicher sein.

6. Es ist nicht klug, wenn der Segnende sich in ein Gespräch einläßt; das soll nur in seltenen, bestimmten Fällen geschehen.

7. Nicht alle, die von bösen Geistern besessen sind, sind es im gleichen Maß. Es gibt Geister, die sich nach der Intelligenz, der Willenskraft und der Fähigkeit zu täuschen voneinander unterscheiden.

8. Es gibt Dämonen, die nur durch heiligmäßige, wahrhaft heilige Exorzisten überwunden und vertrieben werden können.

9. Die allgemeine Regel der Weisheit und Klugheit verlangt, sich vor Beginn der Segnung durch drei Kreuzzeichen abzuschirmen, oder besser noch, für sich selbst den Exorzismus zu beten.

10. Wenn das ganze priesterliche Wirken darauf ausgerichtet ist, Satan und der Hölle Seelen zu entreißen, um sie für Gott zurückzugewinnen; wenn der Zweck, zu dem der himmlische Vater seinen eingeborenen Sohn auf die Erde sandte, darin bestand, sich am Kreuz zum Opfer zu bringen, so ist klar und offensichtlich, daß der Exorzist die unmittelbarste Seelsorge gegen die finsteren Mächte des Bösen ausübt. Wer segnet und exorziert, ist einem Soldaten zu vergleichen, der sich nicht nur auf die Verteidigung beschränkt, sondern den Feind in seiner Festung mutig angreift. Der Exorzist stellt sich stark und mutig dem Feind von Angesicht zu Angesicht entgegen. Er führt einen Zweikampf, der den Zorn und die Rache seines Feindes herausfordert. Alle mutigen, heldenhaften Taten sind stets mit einem Risiko verbunden.

11. Wehe dem eingebildeten, oberflächlichen Exorzisten, der sich geistig nicht vorbereitet. Er gleicht einem unvorsichtigen, waffenlosen Soldaten, der einem stärkeren, kampfgewohnten und besser ausgerüsteten Feind gegenübertritt. Diese Auseinandersetzung muß für ihn unglücklich verlaufen. Der weise Exorzist wagt nie, seinen Feind anzugreifen, wenn er nicht überzeugt ist, sich in guter geistiger Verfassung zu befinden.

12. Selten kann der Exorzist wissen, ob er einem kampfgewohnteren Feind, der von Natur aus stärker und mächtiger ist, gegenübersteht. Er kennt weder seinen Rang noch seine persönlichen Fähigkeiten.

13. Der vom bösen Feind Besessene muß, sofern es ihm möglich ist, den Segnenden in seinem Vorgehen mit Demut und Reue unterstützen und versuchen, die Dinge oder Handlungen unwirksam zu machen, die mitgeholfen haben, daß der Feind sich seiner bemächtigen konnte.

14. Ich wiederhole dir, mein Sohn, daß es eine weise Regel ist, den Besessenen abzusondern, um die diabolischen Listen der finsteren Mächte möglichst auszuschalten, denn diese suchen stets Freunde und Mitarbeiter in Personen, die ein Hindernis bilden können, das die Wirksamkeit des Exorzisten oft zunichte macht. Dies geschieht besonders dann, wenn der Exorzist sich nicht in einem guten geistigen Zustand für einen solchen Kampf befindet.

Ich segne dich, mein Sohn, und mit mir segnet dich meine heiligste Mutter, und zusammen mit dir segnen wir alle heiligmäßigen Priester, die nach meinem Evangelium leben, und alle guten Laien, die mit diesen heiligen Priestern tapfer kämpfen für den Triumph meines Reiches in den Seelen. 16. April 1977

 

32. Sie müssen wachsam sein

Du hast heute morgen die von mir an Petrus gerichteten Worte gelesen: «Du bist Petrus, und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen, und die Pforten der Hölle werden sie nicht überwältigen.»

Mit diesen letzten Worten «Die Pforten der Hölle werden sie nicht überwältigen» wird der fürchterliche und ungeheure Kampf, der unaufhörliche Zusammenstoß, die unausweichlichen Auseinandersetzungen zwischen den Mächten des Guten und den dunklen, geheimnisvollen Mächten des Bösen klar bezeichnet.

Aber wenn man nicht mehr an mich glaubt, an mich, das Wort des ewigen Gottes, mit welchem Mut wagt man dann noch, in meinem Namen zu predigen?

Wenn die Führenden nicht glauben, sondern zweifeln, sie, die beauftragt sind, meine Priester von morgen auszubilden, wie wird dann die Zukunft der Kirche aussehen? Kann ein schlechter Baum gute Früchte tragen?

Wie weh tut meinem erbarmungsvollen Herzen der Anblick der geistigen Ruinen in den Seminarien, Klöstern und in den religiösen Gemeinschaften! Wie kann der gerechte Zorn meines Vaters zurückgehalten werden?

Ja, mein Sohn, der Berg setzt sich in Bewegung; sein Sturz wird fürchterlich sein!

Wenn die Offiziere eines Heeres im Krieg, statt zu wachen und alles zu tun, um die Bewegungen des Feindes zu entdecken, schlafen und mit unnützen Zerstreuungen die Zeit vergeuden, wird die Niederlage unvermeidlich.

In meiner Kirche flammt die Schlacht an allen Fronten auf; die Wächter aber erkennen dies zu wenig. Sie müßten wachen, doch sie haben zu lange geschlafen und schlafen zuviel. Die große Macht, die meinen Priestern übergeben ist, wird nicht genützt. Viele befinden sich in einer solchen Erschlaffung, daß sich starke Zweifel an ihrem Erwachen erheben.

 

Satan befiehlt

Mein Sohn, die Wahrheit wird nicht geglaubt, weil nur oberflächlich gelebt wird. Es würde genügen, etwas nachzudenken, zu überlegen, was sich in Kirche und Welt ereignet, um zu der Folgerung zu gelangen, dass die Geschehnisse Erfolge des Fürsten der Finsternis und seiner Gefolgschaft sind.

Meinen vielfachen Warnungen wurde keine Beachtung geschenkt, ebenso wenig den Weisungen meiner Mutter in ihren zahlreichen Erscheinungen, daß durch Gebet und Abtötung das menschenmörderische Wirken Satans und seines Anhangs eingedämmt wird.

Unnütz waren auch die vielen Aufrufe meines Stellvertreters, und wenn etwas getan wurde, sprach man heuchlerisch von Erneuerung.

Nein, mein Sohn, die einzig wahre Erneuerung ist eine echte, aufrichtige Bekehrung.

Satan befiehlt mit hochmütiger Anmaßung. Viele meiner Diener machen sich darüber unbeeindruckt gar keine Gedanken oder geben vor, es nicht zu merken.

Wie lange noch? Bete, sühne, opfere mir deine Leiden auf, liebe mich, mein Sohn!

Du bist in meinem erbarmungsvollen Herzen. Du, «der kleine Wassertropfen», du wirst hineingenommen in den unendlichen Ozean der Liebe meines Herzens, das für die Rettung aller durchbohrt wurde. 25. August 1975

 

33. Licht in der Finsternis

Gott strahlt seine Allmacht, seine Allwissenheit und seine Allgegenwart im Universum aus. Die Menschen sind vom Bösen zerrüttet; ihre Natur ist durch die Erbsünde wie von einem riesigen Felsblock belastet. Sie werden sich nur langsam bewußt, wie es um sie steht.

Die aus der Erbschuld hervorgegangene Tragödie ist von solchem Gewicht, daß die ganze Menschheit für Jahrtausende erschüttert das göttliche Licht entbehren muß. Sie ist unfähig, die großen, geistigen Wirklichkeiten zu verstehen, die der Urgrund und das Ziel ihres Lebens sind. Von sich aus wäre die Menschheit nie zu einer klaren und sicheren Kenntnis Gottes gelangt, wenn nicht Gott selbst sich geoffenbart hätte. Die Erbsünde hat die Menschheit in tiefe Finsternis gestürzt.

Um diese Finsternis zu vertreiben, kam in der Fülle der Zeit der Sohn Gottes, das Licht der Welt, und wurde Mensch im Schoß der allerseligsten Jungfrau. Sie ist mehr ein göttliches als ein menschliches Geschöpf in dem Sinn, daß sie von der Allmacht, Allwissenheit und göttlichen Liebe erschaffen wurde, als die schönste Blume des Universums, die blühte in der Zeit, aber gewollt und geplant war im göttlichen Geist seit Ewigkeit.

 

Die allerseligste Jungfrau Maria, die Tochter, Mutter und Braut Gottes

Maria nimmt ihren berechtigten Platz neben Gott ein, weil sie die Mutter des eingeborenen Sohnes Gottes ist, der wahrer Gott und wahrer Mensch ist; darum ist sie wahre Gottesmutter.

Dadurch ist sie erhöht über die Engelsnatur, folgt gleich nach Gott, dessen Tochter, Mutter und Braut sie ist; sie nimmt in einzigartiger, unwiederholbarer Weise an der göttlichen Größe und Macht teil...

Gott tut nichts Unnützes! Wiederum weise ich dich auf die hohe Würde meiner Mutter hin, damit du weißt, daß sie durch ihre vollkommene Entsprechung gegenüber der göttlichen Gnade eine Ausnahme bildet, die in der Vergangenheit wie in der Zukunft ohne Vergleich ist, eine Ausnahme durch die ganze Ewigkeit. Keine Vereinigung mit Gott war so innig und vollkommen wie jene meiner Mutter.

Ihre Sendung bestand nicht nur darin, Miterlöserin zu sein; sie gab dadurch dem ganzen Universum, das so schrecklich erschütterte und in Unordnung gebrachte Gleichgewicht wieder, das durch die Auflehnung Satans und seiner Anhänger zerstört worden war. Ihr Auftrag, Miterlöserin zu sein, machte sie auch zur Mutter der Kirche, die ich mir in Schmerz und Liebe erworben habe. Damit nimmt sie in überragender Weise an meinem ewigen, königlichen Priestertum teil. Deshalb huldigen ihr die Engel im Himmel und die Menschen auf der Erde, die erschreckten Dämonen der Hölle dagegen erzittern und fliehen.

 

Mutter der Kirche und Besiegerin der Dämonen

Ruft es euch in Erinnerung, ihr Priester, daß ihr in meinem und ihrem Namen die bösen Geister in die Hölle zurückstoßen müßt. Tut es ohne Rücksicht auf die törichte, menschliche Ungläubigkeit und auf die nicht weniger dumme Unbeweglichkeit jener, die die Kirche auf ihrem Weg zum Licht des Heiles führen müßten.

Die allerseligste Jungfrau, die Mutter der Kirche, die Königin der Apostel und die Königin des Sieges, muß weiterhin tätig sein, um die Untätigkeit meiner Diener und Hirten gutzumachen und der giftigen Schlange den Kopf zu zertreten.

Mit dem Kreuz auf Kalvaria haben ich und meine Mutter über die finsteren Mächte des Bösen triumphiert und mit der Befreiung der Seelen guten Willens begonnen. Mit dem Kreuz auf Kalvaria wird die Kirche den Höhenweg des Heiles gehen und aus dem Rauch Satans hinaustreten, der sie umnebelt und verdunkelt.

Ich segne dich, mein Sohn, liebe mich! 20. Februar 1977

 

34. Zusammen mit dem Lamm hat sie sich selbst aufgeopfert

Der Anteil meiner Mutter am Geheimnis des Kreuzes ist ein einmaliges Geschehen in der Geschichte des Menschengeschlechtes und des Himmels.

Meine Mutter ist unter allen Frauen allein wahre Priesterin. Sie war gebildet in der Heiligen Schrift und überaus erleuchtet vom Heiligen Geist. Als sie die göttliche Mutterschaft annahm, war sie sich bewußt über alles, was von ihr verlangt wurde.

Der greise Simeon hat ihr übrigens ohne beschönigende Worte erklärt: «Auch deine Seele wird...»

Meine Mutter bewahrte diese furchterregende Voraussage, die für sie klar und einsichtig war, in ihrem Herzen. Diese Prophezeiung war wie ein scharfes Schwert, das ihr Herz während des ganzen Lebens durchschnitt.

Meine Mutter war wahre Priesterin, nicht im allgemeinen Sinn, wie es in gewisser Weise alle Getauften und Gefirmten sind, auch nicht im Sinn des Amtes, sondern in einer verschiedenen und tieferen Art als jene, die das Sakrament der Weihe erhalten haben.

Meine Mutter war und ist Priesterin dadurch, daß sie auf der Höhe des Kalvarienberges dem Vater das reine, heilige Opfer dargebracht hat, das Lamm Gottes, ihren Sohn, und mit dem Opferlamm brachte sie sich selbst zum Opfer dar.

Sie ist wirklich ein Opfer für die Sünden.

Gegenwärtig, bewußt und teilhabend erduldete sie nicht bloß das Geschehen, sondern wirkte zusammen mit ihrem göttlichen Sohn wesentlich mit am Erlösungswerk, in dem die Geschichte des Menschengeschlechtes gipfelt.

In dieser doppelten Opfergabe, die sich in jeder heiligen Messe erneuert, liegt das Geschehen, für das der Priester berufen ist. In der Tat, der Priester ist nie mehr Priester, als wenn er gemeinsam mit mir mich und sich selbst dem Vater zum Opfer darbringt.

Darum ist meine Mutter Miterlöserin.

Um dieses Opfer darbringen zu können, mußte sie sich selbst ganz opfern. Das Opfer vernichtet sich; es wird verzehrt. So mußte sie ihr heiliges, reines Mutterherz, das heiligste unter allen Müttern, vernichten und jedes Gefühl hinopfern. Sie mußte und wollte ihr Fiat wiederholen. Wie ich und mit mir sagte sie: «Vater, nicht mein Wille geschehe, sondern der deine!»

Nur eine unbeschreibliche, unbegreifliche Liebe, eine Liebe über jedes menschliche Maß hinaus konnte sie befähigen, eine so große Tat zu vollbringen.

Meine Mutter hat als Priesterin Gott und den Menschen den größten Liebesbeweis erbracht, der darin bestand, nicht nur das eigene Leben hinzuopfern, sondern auch das Leben dessen, den sie am meisten liebte.

 

Furchterregende Überraschung

Die Menschen wissen wenig, und noch weniger denken sie über das wenige nach, das sie wissen.

Die Menschen und viele meiner Diener und geweihten Seelen geben sich keine Rechenschaft darüber, daß sich das Geheimnis des Kreuzes unaufhörlich erneuert. Ihr Glaube an die erhabene Wirklichkeit dieses Geheimnisses, das im heiligen Meßopfer fortdauert, ist schwach.

Die Priester bedenken nicht, daß ich in der geweihten Hostie gegenwärtig bin, gleichsam zusammen mit meiner Mutter auf Kalvaria, mit ihr, die sich mit mir dem Vater zum Opfer darbringt.

Überlege, mein Sohn, welche furchterregende Überraschung es für viele meiner Diener sein wird, wenn sie erkennen müssen, daß sie nur äußerlich an dem großen Geheimnis teilgenommen haben.

Denke über die Früchte nach, die verlorengehen, über so viele nicht geheiligten Seelen wegen der Blindheit so vieler meiner Diener! Denke nach über die unaufhörlichen Sakrilegien!

Meine Mutter ist und bleibt mit mir in vollkommener Vereinigung. In ihr haben sich große Dinge vollzogen.

Welches Vorbild ist meine Mutter für alle meine Priester! Wenn sich meine Priester aus der vollkommenen Vereinigung zwischen mir und meiner Mutter zur Nachahmung aneifern ließen, würden sie sich täglich um die gänzliche Vernichtung ihres eigenen Ichs bemühen.

Wer sich zusammen mit mir dem Vater darbringt und auf dem Weg des Kreuzes nachfolgt statt der Welt zu folgen, der erfährt, daß mein Joch süß und leicht ist. Dann wäre der Baum meiner Kirche mit reichsten Früchten beladen.

Mein Sohn, eine schreckliche Lawine wird die Welt zur Ruine machen. Selten bemerkt man, daß sich die Lawine in Bewegung setzt. Ihr Anfang ist unauffällig, nach und nach aber wächst sie an und wird unwiderstehlich. Schon hat sie ihren Lauf begonnen, doch die Menschen sehen in ihrer Blindheit das Verderben nicht, dem sie entgegengehen.

Die Warnung ist ergangen, vergeblich. Nur sehr wenige haben sie gehört; die meisten haben sie überhört. Was aber mein erbarmungsvolles Herz und das unbefleckte Herz meiner und eurer Mutter am meisten betrübt, ist die Tatsache, daß auch viele meiner Priester nicht auf die zahlreichen Mahnungen des Himmels gehört haben. Eine fürchterliche Verantwortung...

Beten, sühnen, opfern!

Es drängt, dies zu sagen; es drängt, dies zu tun! 28. Juli 1975

 

35. Eine unumstößliche Tatsache

— Herr, welchen Anteil hat deine Mutter am eucharistischen Geheimnis?

— Den gleichen wie am Geheimnis der Menschwerdung.

Es ist eine vollkommene Vereinigung; sie lebt aus mir und ich aus ihr. Sie lebt aus meiner göttlichen Natur, ich aus ihrer menschlichen Natur.

Ich habe gesagt, daß wir in einer vollkommenen Vereinigung leben. Wo ich bin, da ist auch sie.

Mein Sohn, das sollte genügen, um den Seelen die Größe meiner und eurer Mutter näherzubringen.

Durch sie habe ich, das ewige Wort Gottes, Anteil an der menschlichen Natur. Durch sie ist das Geheimnis der Erlösung Wirklichkeit geworden...

Die im Geheimnis der Menschwerdung begonnene Vereinigung besteht weiter im eucharistischen Geheimnis und dauert in Ewigkeit. Ich werde immer aus ihrer menschlichen, und sie wird immer aus meiner göttlichen Natur leben.

Diese Vereinigung ist eine einmalige, unwiederholbare Tatsache. Sie hat kein Gegenstück in meiner Vereinigung mit den Seelen im Zustand der Gnade, auch wenn diese wegen ihrer übernatürlichen Schönheit menschlich nicht ausgedrückt werden kann.

 

Verdrängt in die Dunkelheit

Aus der lebendigen Beziehung zwischen dem Einen und Dreieinigen Gott und meiner Mutter ergeben sich erhabene, einmalige und unwiederholbare Tatsachen:

— ihre Mutterschaft ist untrennbar mit ihrer Jungfräulichkeit verbunden;

— ihre unbefleckte Empfängnis;

— ihr Freisein von der Verderbnis des Leibes;

— ihre Aufnahme in den Himmel und ihr Königtum über alle Mächte des Himmels und der Erde;

— ihre Macht über die Hölle, die sie am Ende für immer besiegen wird. Die Menschen erkennen in ihrem einfältigen Dünkel die Größe und die^Macht meiner Mutter nicht, die auch ihre Mutter ist. Sie hören nicht auf ihre mütterlichen Mahnungen.

Wenn sich die Menschen reuevoll an sie wenden wollten und beten würden, könnten sie die Lawine, die sie bedroht und bereits in Bewegung ist, abwenden. Im Rausch des Vergnügens und der irdischen Güter leben sie in der Dunkelheit, als ob es keinen Gott und meine Mutter nicht gäbe.

Die Menschen und mit ihnen viele meiner Diener haben nichts begriffen, weil sie die grenzenlose Liebe ihrer himmlischen Mutter nicht erwidern.

Wenn sie verstanden und sich entsprechend verhalten hätten, wie viele Übel wären den einzelnen Menschen und den Völkern erspart geblieben! 25. Juli 1975

 

36. Miterlöserin war sie, ist sie und wird sie sein

— Herr, ich habe den Inhalt deiner Botschaft über die Teilnahme der allerseligsten Jungfrau am Geheimnis des Kreuzes einigen Bekannten übermittelt. Sie glaubten nur mit Mühe an das große Verdienst der Gottesmutter, das ihr durch ihr Selbstopfer bei der heiligen Messe zukommt.

— Mein Sohn, ich sage dir, daß auch die Guten wenig vom Wesen des Christentums verstehen.

In früheren Botschaften habe ich wiederholt hervorgehoben, daß ich die Liebe bin, und im Gebot der Liebe das ganze Gesetz und die Propheten begründet sind. Für die Liebe aber ist es wesentlich, sich im Geben und Hingeben zu äußern.

Ich, der ich Gott bin, habe euch alles gegeben und mich euch völlig ausgeliefert. Ich habe euch das Leben gegeben und die Erlösung geschenkt.

Ich habe euch das ganze Universum gegeben, die wunderbare Erde, die ihr bewohnt und gegenwärtig entwertet. Ihr wißt aber auch, daß die Erde ein Ort der Verbannung ist.

Luft und Licht, Sonne, Wärme und Kälte, Meere und Flüsse, Berge und fruchtbare Ebenen, Früchte und Blumen, Tiere und Fische jeder Art sind Gaben meiner Liebe.

Aber ich bin nicht nur die Liebe, ich bin die ewige, unendliche, unerschaffene Liebe! Es genügt nicht, euch alles gegeben zu haben, das ganze Werk meiner Schöpfung, nein. Ich wollte mich selbst euch geben, mich, den Schöpfer, den Herrn aller und von allem, den allmächtigen, allgegenwärtigen und allwissenden Gott.

Ich gebe mich euch ununterbrochen im Geheimnis des Kreuzesopfers, das in der heiligen Messe unablässig vollzogen und erneuert wird.

 

Sie lebt in mir

Ihrem Wesen nach zielt die Liebe im natürlichem und übernatürlichem Bereich auf Vereinigung hin. Ich, der Allmächtige, kann alles. Ich kann meinen brennenden Durst der Liebe durch meine völlige Selbsthingabe an euch stillen, um mit euch eine einzige Einheit zu bilden, wie ich mit dem Vater und dem Heiligen Geist eins bin. Wir sind Drei in Einem durch das Gesetz der Liebe.

Nach mir gibt es ein Geschöpf, in dem die Liebe unermeßlich ist, meine Mutter, das Meisterwerk der Allerheiligsten Dreifaltigkeit. Sie nimmt am Geheimnis meiner Menschwerdung und an jenem des Kreuzes teil. Deshalb nimmt sie auch am Geheimnis der heiligen Messe, dem unblutigen Geheimnis des Kreuzes, teil.

Mein Sohn, wenn die Liebe mich gedrängt hat, mich mit euch im Geheimnis der Eucharistie zu vereinigen, so drängt sie mich noch stärker, mich mit meiner Mutter in einer vollkommenen Vereinigung zu verbinden, die in der Geschichte der Menschheit einzig ist. Sie lebt in mir, aus meiner göttlichen Natur, wie ich in ihr lebe, in ihrer menschlichen Natur.

Darum ist es selbstverständlich, daß auch sie dort ist, wo ich bin. Dazu zwingen die Natur und die Liebe.

Meine Mutter nahm nicht nur das Opfer des Kreuzes an, wie es damals in der Geschichte vollzogen wurde. Sie hat es auch in seiner Ausdehnung in der Zeit angenommen. Ihre Liebe wäre sonst nicht vollkommen gewesen. Darum ist ihre Gegenwart bei der heiligen Messe wirklich Tatsache, wie sie es auf Kalvaria war. Wahrhaft wirklich ist ihre Selbsthingabe an den Vater, in Vereinigung mit mir, mit meinem Opfer.

Wahrhaft wirklich wie auf Kalvaria ist ihr Fiat am Altar. Wäre es anders, so wäre sie nicht Miterlöserin. Miterlöserin war sie und wird sie immer sein in vollkommener Vereinigung mit mir, in der sie auch in der Ewigkeit mit euch sein wird. Jetzt seid ihr durch das Geheimnis des Glaubens vereint, wenn ihr daran glaubt und daraus lebt. In der Ewigkeit beruht die vollkommene Vereinigung in der gegenseitigen Selbsthingabe von mir und euch in der Herrlichkeit des Himmels.

 

Nimm dein Kreuz!

Warum wollen sogar viele Christen und viele Priester sich in diese erhabenen göttlichen Wirklichkeiten nicht vertiefen, sie glauben und leben?

Sie sind zu zerstreut, um es zu tun. Sie sind zu beschäftigt mit ihren kleinlichen, vergänglichen, täglichen Aufgaben. Würden sie es tun, welche Ströme von Licht fielen auf die Finsternis, die ihre Seelen, die Familien, die Völker, selbst meine Kirche verdunkelt!

Welche Fluten von Gnaden würden sie aus meinem geöffneten Herzen erlangen! Wie viele Seelen würden der Hölle entrissen und wieviel Freude würde meinem erbarmungsvollen, so grausam enttäuschten Herzen geschenkt!

Wenn die Guten fast nichts vom Urgrund ihrer Erschaffung und Erlösung verstehen, selbst viele meiner Priester die Wunder meiner Liebe als wertlose Kleinigkeiten einschätzen und weit davon entfernt sind, sie zu leben, wenn die gottgeweihten Seelen nicht selten bedingt durch eine diesseitige Lebensauffassung in oberflächlicher Lippenfrömmigkeit leben, kann man unschwer den Zustand meines mystischen Leibes erahnen.

Ich bin gekommen, Feuer auf die Erde zu bringen, und dieses Feuer muß in den Seelen brennen. Dafür gibt es keine andere Entscheidung. Einen Weg nur gibt es für alle, besonders für die gottgeweihten Seelen. Wer mir nachfolgen will, muß sein Kreuz auf sich nehmen und sich selbst verleugnen. Keinem habe ich das Paradies auf Erden versprochen.

Das irdische Leben ist eine Prüfung und kann nur durch meine Nachfolge bestanden werden. Mein Sohn, wer sich hartnäckig meinem Herzen verschließt, wird in der Strenge der göttlichen Gerechtigkeit erwachen. 1. Oktober 1975

 

37. Sie wird dir das Haupt zertreten

Mein Sohn, warum fordere ich von den Seelen, die im Glauben leben, dringend: Sühne!

1. Weil der Mensch auf die unendliche Liebe Gottes, die ihn erschuf, mit Hochmut und Ungehorsam geantwortet hat.

2. Weil die Menschheit im jüdischen Volk auf das Geheimnis der Erlösung, die nach dem Sündenfall der Ureltern versprochen war und in der Fülle der Zeit Tatsache wurde, mit dem Gottesmord geantwortet hat.

3. Weil, während das fleischgewordene Wort auf den Gottesmord mit der Hingabe seiner selbst in der Eucharistie antwortete, die Menschheit unter dem Einfluß der Kräfte des Bösen in fast gänzlicher Ablehnung Gottes wiederum heidnisch wurde.

 

Ein strahlendes Morgenlicht

Die Stunde der Läuterung wird kommen, und die Jungfrau und Miterlöserin wird zum zweiten Mal der höllischen Schlange den Kopf zertreten. Die erneuerte Kirche und Menschheit wird ein so strahlendes Morgenlicht erleben, wie sie es bis dahin noch nie gesehen hat. Eine Zeit des Friedens und der Gerechtigkeit wird die Antwort sein auf all die Angriffe der Hölle gegen die arme Menschheit, die die Kräfte des Bösen unterstützt hatte.

Zuvor aber ereignet sich der letzte Abschnitt dieses Kampfes zwischen den Mächten des Lichtes und der Finsternis, zwischen Liebe und Haß, zwischen Gut und Böse, zwischen Leben und Tod.

Am Ende der Zeit schließlich wird die heilige Jungfrau Maria zum dritten und letzten Mal eingreifen und erneut den Kopf Satans zertreten.

Dann erfolgt das Gericht, die endgültige Trennung zwischen Himmel und Hölle, das heißt, der Geretteten und der Verworfenen. 14. Januar 1976

 

38. Ich bin die Mutter Jesu und eure Mutter

Ich bin die Mutter Jesu, die Mutter Gottes; denn mein Sohn Jesus ist wahrhaftig Gott wie der Vater, der ihn von Ewigkeit her gezeugt hat, und wie der Heilige Geist, der die Liebe ist...

Mein Sohn, ich bin deine und eure Mutter. Kannst du dir vorstellen, daß eine Mutter in irgendeinem Augenblick ihres irdischen oder himmlischen Daseins ihre Kinder vergessen könnte und aufhörte, sie zu lieben... auf sie die Liebe zu verströmen, die ein unauslöschliches Feuer ist? Ich spreche von der göttlichen Liebe, in der ewigen Glückseligkeit. Je größer diese Liebe ist, um so mächtiger flutet sie wie ein Sturzbach...

Ich habe als Ziel meiner Liebe ihn, den Einen und Dreieinen, der mich von Ewigkeit her liebt; nach ihm liebe ich euch, weil er für euch und für eure Rettung Mensch geworden ist in mir und zusammen mit mir sich am Kreuz zum Opfer dargebracht hat. So vollzieht sich unter dem Blick des Vaters fortwährend die Erlösung im Geheimnis des Glaubens und der Liebe, in der Eucharistie.

Ist es darum denkbar, daß ich euch, meine Kinder, vergessen könnte? Daß ich euch in einer schmerzvollen Stunde auf eurem Erdenweg vergessen könnte, wie viele dies glauben und sogar andere noch davon überzeugen möchten auf Grund unvernünftiger und irriger Überlegungen?

 

Die Mutter spürt als erste die Gefahr

Mein Sohn, wenn in einer irdischen Familie die Verhältnisse sich verschlechtern durch wirtschaftliches Unglück, moralische und geistige Verirrung oder durch Krankheiten, die zeitweise als Übel hereinbrechen, so ist es immer die Mutter, die als erste die Gefahren erkennt; immer ist es die Mutter, die Verdemütigungen, Unbehagen, ja, die schwerste Last dieser Ereignisse zu tragen hat und die, weil man nicht auf sie hörte, das bedrückende, unglückliche Geschehen nicht mehr abwenden konnte.

Mein Sohn, die Hartnäckigkeit der Priester und Hirten ist unbegreiflich. Sie haben auf die Stimme ihrer himmlischen Mutter nicht gehört und fahren fort, alles zu verhindern, was die Katastrophe vermeiden würde und daß meine Stimme gehört wird:

— Unbegreiflich ist der Hochmut, mit dem man das Wirken Gottes und seiner Mutter der menschlichen Beurteilung unterstellt!

— Unbegreiflich ist der Mensch, sei er Laie oder Gottgeweihter, der sich das Recht anmaßt, dem Willen Gottes Grenzen zu setzen!

— Unbegreiflich ist der Mensch, der sich selbst ein Geheimnis ist und sich dennoch für fähig hält, die unerforschlichen Geheimnisse Gottes zu ergründen...

Die neuen Fundamente des menschlichen und christlichen Lebens müssen wieder auf die wahre Grundlage des Evangeliums gelegt werden! Viele sind sich darüber einig, aber nur wenige sind entschlossen, die heidnischen Sitten des persönlichen, familiären und gesellschaftlichen Lebens aufzugeben... Ich erinnere an die Worte meines göttlichen Sohnes: «Nicht alle, die „Herr, Herr“ sagen, werden ins Himmelreich eingehen, sondern nur jene, die den Willen des himmlischen Vaters erfüllen...»

 

39. Ich bin deine und eure wahre Mutter

Schreibe, mein Sohn: Ich bin die Mutter Jesu, aber auch deine und eure Mutter, die unermeßlich liebt.

Mein Sohn, was tut eine wahre Mutter? Sie ist in Gedanken und mit dem Herzen stets bei ihren Kindern, auch wenn sie durch die Umstände von ihnen getrennt ist. Mit ihrer Liebe, ihrem Denken und Sehnen sorgt sie sich um ihre Gesundheit, bangt mit ihnen in den Gefahren, in denen sie sich befinden, und betet um ihren Schutz. Sie leidet, wenn sie leiden und freut sich mit ihren Freuden... mit einem Wort: Sie sucht auf jede Weise, sich ihnen zu widmen, ohne an sich selbst zu denken; stets will sie mit ihnen sein.

Dies tut und verlangt die wahre Liebe!

Wenn die Kinder ihr Herz unglücklicherweise im Bösen verhärten, die Liebe ihrer Mutter nicht sehen wollen, sie belächeln oder sich ihrer schämen, verstehst du, welch grausame Schmerzen sie erleidet. Und wenn die Verdorbenheit der Kinder sich so steigert, daß sie sich sogar gegen ihre Mutter wenden und sie beleidigen, sie verhöhnen und verspotten, wer könnte da noch Worte finden, um den Schmerz einer solch unglücklichen Mutter auszudrücken?

Mein Sohn, ihr habt eine Mutter im Himmel, die aber auch stets auf Erden ist und ihre Kinder mit einer so großen und innigen Liebe liebt, daß man sie weder begreifen noch beschreiben kann, weil sie unmittelbar aus der Liebe Gottes kommt, die selbst die Liebe aller Mütter zusammen unendlich übersteigt. Diese Mutter bin ich! Ich habe euch mit Jesus, der sich am Kreuz seinem Vater zum Opfer darbrachte, in Liebe und Schmerz für das göttliche Leben geboren.

Ich liebe euch so sehr, daß ich Jesus weiter dem Vater für euer Heil im Geheimnis der heiligen Messe zum Opfer darbringe!

Meine Kinder, ihr kennt den Preis eurer Erlösung, den er fortwährend dem himmlischen Vater entrichtet; mit ihm zahle auch ich, denn ich bin die Miterlöserin!

Die Liebe, die er euch entgegenbringt, ist unendlich, wie auch das an diese Liebe gebundene Leiden unendlich ist. Und ich bin mit ihm vereinigt auf einmalige, unwiederholbare Weise, weil ich aus seiner göttlichen Natur lebe und er aus meiner menschlichen. So ist alles, was sein ist auch mein und alles, was mein ist sein.

 

Die Zeit wird abgekürzt... betet und tut Buße!

Meine Söhne, jetzt wird es euch leichter sein, meinen Schmerz und meine grenzenlosen Leiden zu erfassen, denn viele von euch, deren Herz verhärtet und verwirrt ist, wissen nichts und wollen von meiner Liebe nichts wissen.

Wie viele meiner Söhne beleidigen, verhöhnen und verspotten mich, ja, hassen mich sogar!

Aber das ist nicht alles... Wie viele verhöhnen mich und meinen Jesus, den Heiland, das Licht, die Liebe, das Leben und die Wahrheit!

Unzählbar viele... aber, das ist immer noch nicht alles...

Es handelt sich nicht nur um gewöhnliche Söhne, sondern vielmehr um bevorzugte. So viele, die mein Jesus seine Freunde nannte, machen jetzt gemeinsame Sache mit den finsteren Mächten der Hölle, verlassen meine Kirche, den mystischen Leib, und treten über zur Kirche Luzifers und dienen ihren finsteren und abscheulichen Belangen.

Meine Söhne, die ich über alles liebe, ich sage euch, seid ausdauernd im Glauben, in der Treue und in der Liebe, denn die Zeit wird abgekürzt, und die Stunde der Entscheidung kommt immer näher; betet und tut Buße, sühnt, seid stark und fürchtet euch vor nichts, denn ich, eure Mutter, bin mit euch!

Es segne euch der Vater, der Sohn und der Heilige Geist... 5. Dezember 1978

 

40. Ich bin die Schmerzensmutter

Ich bin die Mutter Jesu und eure Mutter.

Noch nie war ich so voller Schmerzen und Trauer wie in dieser ernstesten Stunde der Kirche, die von ihren unsichtbaren Feinden, den Dämonen, und ihren so zahlreich gewordenen Verbündeten buchstäblich immer mehr im Sturm eingenommen wird.

In der Finsternis verschwört man sich gegen meinen Sohn und seinen Stellvertreter auf Erden, den Papst. Die Feinde meines Sohnes und seiner Kirche haben die Aufgaben unter sich gut aufgeteilt. Mit verschlagener Taktik handeln sie an verschiedenen Orten und in zeitlicher Absprache, um nach ihren arglistigen Plänen und Hoffnungen, wie sie meinen, den letzten entscheidenden Schlag auszuführen.

In dieser äußerst schwerwiegenden Stunde für die Kirche und die Menschheit habe ich, um die Pläne der Mächte der Hölle zu vereiteln, meine Eingriffe vervielfacht. Zahlreich sind meine Erscheinungen vor auserwählten Seelen in jeder christlichen Nation, meine an die Völker gerichteten Botschaften.

Die Antwort auf diese mütterlichen Anrufe und Ermahnungen ist aber nicht so ausgefallen, wie ich es wünschte. Leider haben die Menschen ihr Herz gegenüber Gott und seiner Liebe verhärtet, und so gehen viele Seelen verloren.

Mein Sohn, ich kann angesichts der großen Verwüstung der Kirche nicht gefühllos bleiben; ich wäre nicht ihre Mutter.

Mein Sohn, dir wurde gewährt, die Blindheit nicht weniger Hirten und Priester zu erahnen. So weißt du, wie ungeheuer schwer es ist, die Blindheit anderer zu erkennen, die nicht sehen, weil sie sich unvorsichtig von den Listen und dunklen Machenschaften der Hölle mitreißen ließen.

Mein Sohn, es wurde dir gesagt, daß eine Lawine in Bewegung ist.

 

41. Eine Stunde der Gnade

Es ist eine traurige und schreckliche Wirklichkeit, daß viele sich weigern zu glauben. Dadurch rückt die Lawine näher. Die Zersetzung schreitet unerbittlich fort; die Stunde der Reinigung kommt furchterregend heran. Niemand wird in dieser Stunde sagen können, die Mutter habe nicht alles getan, was ihr, der Königin des Himmels und der Erde, aufgegeben war.

Die von Satan und den Menschen bösen Willens gewollte Stunde wird schrecklich sein, mein Sohn. Aber die unendliche Barmherzigkeit meines Sohnes wird aus ihr eine Stunde der Gnade machen, weil sie die Ankunft des Reiches Gottes auf Erden bringen wird.

Die Niederlage Satans und seiner Legionen wird das Ende des wahnsinnigen menschlichen Hochmuts sein. Die Gottlosigkeit, die ungeheure Waffe Satans, wird vom Antlitz der Erde ausgetilgt werden. Sehr viele gehen körperlich und seelisch zugrunde.

Mein Sohn: Wie oft habe ich den Rosenkranz verlangt!

Ich, die Königin der Siege, werde alle beschützen, die meine Mahnungen ernst nehmen, mich mit diesem Gebet, das mir so teuer ist, anrufen und die Liebe zum Rosenkranz verbreiten.

Ich werde auch jene beschützen, die sich nicht schämen, den Rosenkranz in der Öffentlichkeit zu beten und damit den Lauen und Schwachen ein Beispiel mutiger christlicher Frömmigkeit geben.

Ich werde in der Zeit der Prüfung über die Familien und die Personen wachen, die mir treu geblieben sind.

Mein Sohn, den Rosenkranz verbreiten heißt, die Verherrlichung Gottes und das Heil der Seelen fördern.

Ihr werdet eines Tages die Macht und Wirksamkeit dieses Gebetes erfahren und seine wunderbaren Früchte im Haus des Vaters sehen.

Mein Sohn, ich segne dich, und diesen Segen will ich ausdehnen auf alle meine Verehrer und alle, die das Rosenkranzgebet fördern. 8. September 1976

 

42. Sie ist die Freude des Vaters

Heute, am 7. Dezember, der Vigil des großen Festes der Unbefleckten Empfängnis, meiner und eurer Mutter, will ich zu dir von der geheimnisvollen Rose des Himmels und der Erde sprechen, der schönsten Blume der Schöpfung, dem Meisterwerk meiner Weisheit, Macht und Liebe.

Es gibt keine zweite dieser Art, weder in der Zeit noch in der Ewigkeit.

Sie ist von unbefleckter Reinheit, von unauslöschlichem Glanz, aus Liebe geschaffen, denn sie stammt von mir, dem Einen und Dreifaltigen Gott.

Schönheit, Reinheit, Licht und Liebe ist sie, die geheimnisvolle Rose.

Aus ihrem Innersten strahlt die glühende Liebe, die alle im Himmel und auf Erden umhüllt und durchdringt.

Sie ist die Freude des Vaters, seine auserwählte Tochter, die er über alles liebt.

Sie ist die hochherzige Mutter, die mir, dem Wort, meine Menschheit geschenkt hat.

Sie ist die geliebte Braut des Heiligen Geistes, der in sie die unendliche Fülle seiner Gaben gießt.

Wahrlich, sie ist die geheimnisvolle Rose des Himmels und der Erde.

 

Sie ist aus Liebe geschaffen

Aber die Rose besitzt nicht nur eine herrliche Blüte, sondern auch einen Stengel und Blätter, die ihre Schönheit vervollkommnen.

Die mystische Rose hat in ihrer Mitte die Farben der übernatürlichen Tugenden des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe. Diese Farben gehen in Schattierungen über bis zum Goldgelb der Ränder, um anzuzeigen, daß sie auch die geheimnisvolle Rose der Kirche auf Erden ist.

Die Blätter, die sie schmücken, sind das Symbol der Tugenden; der starke Stengel mit den spitzen Dornen versinnbildet die Abwehr gegen jeden Versuch eines Angriffs ihrer sichtbaren und unsichtbaren Feinde.

Auch der Duft der geheimnisvollen Rose, der alle erfüllt, die sich ihr anvertrauen, bietet einen sicheren Schutz gegen die Mächte des Bösen.

Schönste Blume des Himmels und der Erde, nie wird dich jemand entweihen! Du geheimnisvolle Rose, du bist der Gegenstand der unveränderlichen Liebe Gottes und der Verehrung der Engel und der Heiligen. 7. Dezember 1975

 

43. Ich bin die mystische Rose des Himmels

Ich bin die Mutter Jesu, die Unbefleckte Empfängnis, mit der Sonne umkleidet und mit Sternen gekrönt, die mystische Rose des Himmels, die jeden Wohlgeruch in sich enthält.

Mein Sohn, wie angenehm ist mir die Weihe an mein unbeflecktes Herz, mit der du mich heute geehrt hast. An diesem Festtag meiner Unbefleckten Empfängnis wollte ich die Weihe des ganzen Menschengeschlechtes annehmen, um sie Jesus und dem himmlischen Vater sowie dem Heiligen Geist als Gabe darzubringen, denn die Menschen gehören seit ihrer Erschaffung und durch die Erlösung und Heiligung dem Dreifaltigen Gott. Leider kann ich es heute nicht tun; als Mutter der Kirche und Königin des Universums, versichere ich dir aber, daß ich es in naher Zukunft tun werde, wenn alles vollzogen ist.

Mein Sohn, dieser Tag muß rasch kommen, dann wird man sagen können, daß die Ankunft des Reiches Jesu in den Herzen aller Menschen endlich begonnen hat.

 

Der heilige Rosenkranz, das machtvolle Heilmittel für viele Übel

Dieser Tag soll mit dem mir so angenehmen Gebet des heiligen Rosenkranzes in der Sammlung des Geistes und Abtötung der Sinne verbracht werden. Viele sind und bleiben dieser meiner wiederholten Einladung gegenüber stumm. Ich habe ihn meiner Kirche seit hundertfünfzig Jahren besonders empfohlen als Heilmittel für die vielen Übel, an denen sie leidet. Wenn man auf mich gehört hätte, vor allem meine Priester und Gottgeweihten, wäre Frieden in der Welt; sie haben die große Verantwortung, Licht, Salz und Sauerteig zu sein, aber davon wissen die meisten nichts mehr...

Satan zählt einen großen Teil des Menschengeschlechtes zu seinem Anhang. Er richtet seine Kräfte und die seines Gefolges gegen meine wehrlose Kirche. Du weißt, warum sie wehrlos ist. Darum müssen sich die Guten sammeln und vereint bleiben, um einen Damm zu bilden gegen die ausufernden Kräfte des Bösen, die sie von allen Seiten bestürmen.

Habt keine Angst, seid wachsam und vertraut auf den Heiligen Geist, auf das erbarmungsvolle Herz Jesu und auf mein unbeflecktes Herz. In unseren Herzen findet ihr stets Zuflucht und Schutz... 8. Dezember 1977

 

44. Durch Maria zu Jesus

Ich bin die Mutter Jesu, mein Sohn. Groß ist das heutige Fest! Gott hat es gewollt, um allen Geschlechtern auf Erden das Geheimnis der Menschwerdung des Ewigen Wortes in meinem reinsten Schoß in Erinnerung zu halten. Dieses Geheimnis ist von Ewigkeit her von der göttlichen Dreifaltigkeit festgelegt, um den verlorenen, durch die Bosheit Satans verstoßenen Menschen seinem Schöpfer und Herrn zurückzugeben.

Mein Sohn, mehrmals wurde dir gesagt, daß das Geheimnis der Menschwerdung der Mittelpunkt der menschlichen Geschichte ist. Das scheinen aber viele Bischöfe und Priester nicht zu wissen, obwohl sie mit dem Priestertum den Auftrag und die entsprechende Macht erhalten haben, die menschliche Familie zu leiten und auf den leuchtenden Pfad der Gerechtigkeit und der ewigen Wahrheiten zu führen.

Mit der großen Sendung Gabriels ist dem verwegenen Plan Satans und aller finsteren und böswilligen Mächte des Bösen Einhalt geboten worden, an Gottes Stelle zu treten, um die menschliche Familie durch das Böse zu beherrschen und ins ewige Verderben zu stürzen. Der maßlose Haß Satans hinderte die Menschen, den zerstörerischen Wahn zu erkennen, der heute mehr denn je schreckliche Verschwörungen, Verbrechen, Gewalttaten und Aufstände hervorruft.

 

Starker Damm gegen die Mächte des Bösen

Meine Söhne, ihr Gottesfürchtigen, die ihr Glauben und Weisheit besitzt, hütet und bewacht die unschätzbaren Werte der Gnade, die mit keinem menschlichen Reichtum in euren Herzen verglichen werden können. Ihr seht, was viele nicht sehen, die mit dem Priestertum und mit großer Macht ausgestattet sind, denn Anmaßung und Hochmut haben sie verblendet.

Meine Söhne, ich will euch im Glauben und in der Liebe vereinigt sehen wie einen Granitblock, der wie ein Damm dem Vordringen des gemeinsamen Feindes Einhalt gebietet.

Ihr müßt widerstehen und mit mir zum Gegenangriff übergehen. Ich werde euch mitten ins Schlachtgetümmel führen, und zur bestimmten Stunde werde ich als Königin der Siege, Satan von neuem den Kopf zertreten und ihn mit seinen unzähligen Legionen in die Hölle stürzen.

 

45. Der Rosenkranz, das Licht in der Finsternis

Meine Söhne, gemeinsam werden wir die Ankunft des Reiches Jesu für eine erneuerte Kirche und ein neues Leben beschleunigen. Ihr seid der Sauerteig eines neuen Lebens. Ihr werdet um mich sein, die ich der Welt das Licht gegeben habe, und euer Licht wird leuchten in der Finsternis.

Meine Söhne, wie Gabriel, der himmlische Bote, so müßt auch ihr Künder Gottes und seiner Mutter sein, um mit mir die verirrten Seelen durch Gebet und Opfer mit Gott zu versöhnen.

Dröhnender Donner ist Ankündigung eines Sturmes, aber ihr, die ihr bei mir seid, sollt euch nicht fürchten. Furcht darf sich nicht in euch regen. Klugheit, meine Söhne, nicht Furcht!

Euch ist eine gewaltige Waffe in die Hand gegeben. Wenn in meiner Kirche diese Waffe benützt würde, verschwände jede Gefahr. Ich habe sie in Lourdes, in Fatima und an vielen anderen Orten empfohlen, und heute nenne ich sie wieder: Es ist das Rosenkranzgebet! 25. März 1977

 

46. Wir leben beide der eine vom anderen

Liebster Sohn,

Über meine Vereinigung mit Jesus erklärte ich dir, daß es sich um eine so vollkommene Gemeinschaft handelt, wie ihr sie nie erreichen könnt. Jesus hat mir seine göttliche Natur geschenkt, ich habe ihm meine menschliche Natur gegeben, so daß wir beide in einer einzigartigen, vollkommenen, unwiederholbaren Weise voneinander leben; die Gedanken, die Freuden, die Schmerzen, die Wünsche und der Wille des einen sind auch die des anderen; so sind meine Leiden seine Leiden.

 

Wer sich selbst in die Finsternis begibt, beraubt sich des Lichtes

Die Feinde Gottes sind stark geworden durch die Schwäche der Kirche. Die Kirche Satans wird ermutigt durch die Bequemlichkeit jener, die bereit sein müßten, ihr Leben für die Verteidigung der Wahrheit einzusetzen. So wird Satan stets kühner und frecher und geht an zwei Fronten zu einem stets schärfer werdenden Angriff über — auf die Lehre und die Moral. Er erweckt und verbreitet Irrlehren auf vielerlei Weise. Er wirbt für Pornographie mit noch wirksameren Mitteln in der Presse, im Kino, in der Mode, und von allen Seiten ergießt sich die Verderbnis über die Unschuld der Kleinen, die heranwachsende Jugend, die Familie, die Schule, die religiösen Gemeinschaften und bewirkt Ehescheidung und Abtreibung. Das ist der Sieg der erstarkten und frech angreifenden Kirche Satans, denn in der Kirche Gottes sind Menschenfurcht und eine falsche Auffassung der Berufung an die Stelle des Apostolates getreten. Von daher, mein Sohn, stammen die vielen Übel, die die Kirche meines göttlichen Sohnes belasten.

Wenn man dir vorwirft, daß du stets von den gleichen Dingen sprichst, dann antworte, daß die Übel auch stets die gleichen sind. Wer sich selbst in die Finsternis begibt, beraubt sich des Lichtes. Finsternis ist Strebertum, Machthunger, die Sucht, sich um jeden Preis durchzusetzen, gegen alle, die die Finsternis nicht lieben und nicht wollen...

Mein Sohn, das Verhalten jener ist abwegig, die in meiner Kirche verantwortungsvolle Posten bekleiden und nicht begreifen wollen, daß Gott, der Schöpfer und Herr aller Dinge, der für alles sorgt und seine Kirche liebt, dieser Entwicklung nicht gleichgültig gegenüberstehen kann...

 

Die Finsternis, die heute die Kirche umhüllt, ist der Hochmut, die Sünde Satans

Mein Sohn, wie viele Dinge hat dir Gottes Güte in diesen letzten Tagen zur Kenntnis gebracht. Fürchte dich nicht! Wurde dir nicht wiederholt gesagt, daß die Stunde der Finsternis angebrochen ist, daß Dunkelheit die Kirche umhüllt? Noch einmal wiederhole ich, daß die Dunkelheit Hochmut ist, die Sünde Satans, verkörpert in seiner Kirche der Freimaurerei, die in der Welt und sogar in meiner Kirche herrscht.

Mein Sohn, es ist kein Geheimnis, daß viele Gottgeweihte Opfer dieser scheußlichen Krake sind, die ihre Fangarme überallhin ausstreckt in der diabolischen Absicht, daß keines ihrer Opfer entrinne, und im bösen Willen, noch andere zu erfassen. Mein Sohn, das ist die Wahrheit! Die Aufregung, die diese Wahrheit in vielen meiner Gottgeweihten hervorruft, ist die Bestätigung, daß sie zu diesen Opfern gehören. Sie verlangen Beweise; aber wie viele eindeutige Beweise sind ihnen schon gegeben worden... Kümmere dich nicht um ihre mehr oder weniger verhüllten Drohungen. Ich, eure Mutter, versichere euch, daß ihr unter meinem Mantel geborgen seid und keiner etwas gegen euch vermag!

Vorwärts, mein Sohn, bete, sühne! Nur um eines sei dein Herz besorgt, die Verherrlichung Gottes und das Heil der Seelen.

Ich segne dich und euch, jetzt und immer. 8. Juni 1978

 

47. Die Königin der Apostel

Mein Sohn, ich bin von Ewigkeit im Herzen Gottes auserwählt, um die gebenedeite unter allen Frauen zu sein, der Gegenstand der unendlichen Liebe Gottes. Ich habe Gott gefallen wegen meiner Reinheit, doch fand ich sein noch größeres Wohlgefallen durch meine Demut.

Als mein Sohn in den Himmel auffuhr, sagte er mir, daß ich ihm nicht sogleich ins Haus des Vaters folgen könne, sondern noch eine Weile auf der Erde bleiben müsse, um die Mutter der Kirche zu sein, die im Entstehen begriffen war; ich möge fortfahren, die Kirche in der Liebe zu erhalten.

Mit Jesus habe ich die Kirche unter schrecklichen, grenzenlosen Schmerzen geboren. Als Mutter und Miterlöserin mußte ich seinen mystischen Leib in der Liebe bilden.

Mein und euer Jesus wollte mich bei der Vollziehung des Erlösungsgeheimnisses neben sich haben. Er, der Sohn Gottes, aber auch mein wahrer Sohn der Menschheit nach, wollte mich als Miterlöserin und Mutter seines geheimnisvollen Leibes.

 

Wahre Priesterin

Der Titel «Mutter der Kirche» kommt mir wirklich zu. Aber er genügt nicht. Wenn du dich erinnerst, mein Sohn, wurde dir in einer Botschaft geoffenbart, daß ich, die Mutter Gottes, als einzige Frau in der Kirche wahre Priesterin bin.

Jesus, der ewige Priester, hat mir sein göttliches Leben mitgeteilt. Er ist Gott, unveränderlich und einfach.

Ich gab ihm das menschliche und er mir das göttliche Leben. Das Priestertum aber ist Teilhabe am göttlichen Leben. Man könnte also denken, das mir verliehene Priestertum sei wie das eines jeden Geweihten. Der Natur nach ja, der Gnade nach nein!

Mir wurde die Fülle des Priestertums auf verschiedene und zugleich höhere Art verliehen als den Aposteln, deren Königin ich bin. Mit Recht nennt man mich Regina Apostolorum, Königin der Apostel!

Ich habe die Rangordnung, die Jesus gewollt und eingesetzt hat, in Ehrfurcht geachtet.

Das sichtbare Haupt dieser Hierarchie war damals nach göttlichem Willen Petrus. Ich war die Königin der Apostel und Mutter der Kirche und als solche verehrten sie mich auch.

So kam Petrus in den Jahren, da er in Jerusalem wirkte, zu mir, um Aufmunterung, Rat und Hilfe zu holen.

 

Wenn sie mich wirklich schätzen würden...

Wenn meine Hirten und Priester sich dieser geistigen Verbindung, voll bewußt wären, und mich wirklich als Mutter und Königin verehrten, würde ich sie mit Gnaden überhäufen, da ich ja in der Hilfe für alle meine Söhne, die mich lieben und die Verehrung meines unbefleckten Herzens fördern, überaus hochherzig bin.

Ich war am Pfingsttag im Abendmahlssaal und bereitete mich und die Apostel vor, den Heiligen Geist zu empfangen. Auf mich kam er in höherem Grad herab als auf die Apostel. Ich, seine Braut, wurde ganz von ihm erfüllt.

Die eigene Mutter auf Erden wird nicht vergessen, denn bekanntlich nimmt die Innigkeit ihrer Liebe nie ab. Die Liebe aber, mein Sohn, mit der euch eure himmlische Mutter liebt, steht unsagbar höher als jede menschliche Liebe! Ich liebe alle und will, daß sie gerettet werden!

Widersteht der Stimme Gottes nicht, die euch zu einer wahren, echten Bekehrung einlädt! Fürchtet den Herrn, der vorübergeht!...

Leset voller Demut die Botschaften, die die göttliche Güte euch übermittelt.

Es ist Barmherzigkeit, große Barmherzigkeit, wenn ihr gewarnt werdet vor der Stunde der Reinigung, die sich nähert.

Ich segne dich, mein Sohn! 7. Januar 1976

 

48. Maria, die Königin aller Siege

Ein großer, unvergleichlicher Schatz meiner Kirche ist meine heiligste Mutter, die auch eure wahre Mutter ist und zugleich die Königin des Universums, die Königin aller Siege, die Königin des Himmels, die Mutter der Kirche ist, die euch liebt wie ich euch liebe und darum durch die Gnade alles vermag.

Nur Seelen von erschreckender Bosheit können meine Mutter nicht lieben, die als einziges Geschöpf vollkommen und unbefleckt aus der Liebe und Allmacht des Schöpfers hervorgegangen ist, denn sie allein blieb von der allgemeinen Schuld unbelastet, mit der alle Menschen geboren werden, und nie gehörte sie den finsteren Mächten des Bösen.

Nie erlebte sie die Herrschaft Luzifers auch nur einen Augenblick, und während der ganzen Dauer ihres ganzen Lebens kannte sie nicht die geringste Schuld.

Ihr Geist, ihr Herz und ihr Leib wurden nie vom Bösen berührt. Sie wurde in vollkommener Reinheit geboren und lebte darin, so daß sie in allem und durch alles der strahlenden Klarheit des Dreifaltigen Gottes glich.

Darum war sie, noch bevor die Grundfesten der Erde gelegt waren, der Gegenstand unendlichen Wohlgefallens für Gott.

 

Durch sie wurde der Tod besiegt und die zweite Schöpfung bewirkt

Die durch die Sünde zerstörte Ordnung und das zerbrochene Gleichgewicht wurden durch sie wieder hergestellt. Durch ihre Vermittlung wurde der Tod besiegt, der in die Welt gekommen war. Durch sie wurde die zweite Schöpfung bewirkt; so strebt jeder Mensch guten Willens zum Ziel seines Lebens hin, für das er erschaffen wurde — zum ewigen Leben.

Woher aber stammt die Feindseligkeit gegen meine Mutter? Aus dem unersättlichen Haß der finsteren Mächte des Bösen, denn durch Maria hat sich die göttliche Gerechtigkeit erfüllt in der Entstehung der Hölle, und Maria ist die Offenbarung der göttlichen Barmherzigkeit, durch die die Menschen das ewige Heil erlangen können.

So haben der Neid und die Eifersucht einen Grad erklommen, den ihr menschlichen Geschöpfe nie verstehen könnt. Der Hochmut der finsteren Mächte der Hölle wurde entsprechend der Schwere ihrer Schuld gedemütigt. Sie können sich mit dem Gedanken nicht abfinden, daß ein menschliches Geschöpf, ihnen der Natur nach weit unterlegen, über sie erhoben wird, so wenig sie die Tatsache ertragen können, daß das Wort Gottes Mensch geworden ist, das heißt, seine göttliche Natur mit der menschlichen vereinigt hat.

Eine Sturzflut von Haß, die stets neu anschwillt, ergießt sich aus der Hölle gegen meine Mutter und gegen alles, was sie liebt und ihr teuer ist, vor allem gegen die Kirche, die sie zusammen mit mir geboren hat und unablässig bis zum Ende der Zeit erhält.

Daher die Flüche, die Beleidigungen und Sakrilegien gegen sie, gegen das Geschöpf, an dem Gott sein Wohlgefallen hat und in dem die Menschheit ihre Hoffnung findet... Der Haß gegen sie ist grundlos; verfallen ihm die Menschen trotzdem, so geschieht es unter diabolischer Aufwiegelung.

 

Maria, die leuchtende Morgenröte der erneuerten Kirche

Das alles aber beeinträchtigt die Herrlichkeit der schönsten Blume des Himmels und der Erde nicht im geringsten. Sie überflutet mit ihrem Glanz die Engel und Heiligen des Paradieses und erfüllt sie mit ihrem Wohlgeruch; sie steht mitten in der göttlichen Dreifaltigkeit und vereinigt in sich alle Schönheit und Gnade, alle Hoffnung der Guten, die in ihr den Morgenstern verehren und darum vertrauensvoll und sicher sind, sich in der dunklen Verworrenheit des irdischen Lebens nicht zu verlieren.

Wenn die Dämonen in den Geist der Bösen auch noch so viel Feindseligkeit gegen sie eingeben, so bewahren die Guten sie gläubig und liebend in ihrem Herzen. Sie vertrauen auf sie und erhoffen alles von ihr, denn sie ist wirklich die Hoffnung aller Menschen auf ihrem Lebensweg.

Sie ist voll des Lichtes, der Liebe und des Lebens inmitten der göttlichen Dreifaltigkeit; sie ist wie der «Baum des Lebens», der wächst und mit seinen Ästen die ganze Welt und die durch mein Blut erlösten Seelen befruchtet. Darum nennen sie sie mit Recht Mutter und rufen sie als solche an, denn sie ist der schönste und kostbarste Schmuck im Haus meines Vaters.

Sie beschützt euch, rettet euch und führt euch in der stets dichter werdenden Finsternis, die die Kirche umhüllt. Sie wird die leuchtende Morgenröte meiner erneuerten Kirche sein und der Regenbogen des neuen Bundes nach der Läuterung.

Schau in deiner Trübsal auf sie, du wirst nie enttäuscht werden. Ich segne dich und zusammen mit dir segne ich alle, die dir jetzt und immer teuer sind. 6. Dezember 1978

 

49. Mit Jesus und Maria

Mein Sohn, ich bin Josef, der Nährvater des eingeborenen Sohnes Gottes...

Als armer Zimmermann von Nazareth wurde ich auserwählt für die große, einzigartige Aufgabe: Bräutigam der Mutter Gottes zu sein, die in der neuen Schöpfung die zweite Eva ist, wie Jesus, ihr Sohn, wahrer Gott und wahrer Mensch, der zweite Adam ist.

Adam und Eva haben durch ihre Schuld das Meisterwerk der Schöpfung zerstört; Jesus und Maria dagegen haben das Werk des Vaters erneuert und noch schöner gestaltet. Durch sie und mit ihnen hat Gott seine unendliche Liebe für die Menschheit geoffenbart. So sehr hat Gott die Menschen geliebt...

Ich wurde von Gott dazu bestimmt, bei seinem eingeborenen Sohn die geistige Vaterschaft zu übernehmen. Diese Gabe wurde mir von Gott selbst verliehen. Ich war und fühlte mich wirklich als Vater: eine wahrhaft große Aufgabe. Er war mir Untertan und gehorsam. Heute, mein Sohn, will man nicht mehr gehorchen. Das ist eine andere Seite des schrecklichen, moralischen Niederganges, den das Neuheidentum in der Welt hervorgerufen hat.

Große, reine Liebe herrschte zwischen mir und meiner wahren Braut, Maria. Unsere Liebe wurde nie durch sinnliche Gefühle befleckt: Wir liebten uns wie Engel, die keinen Körper haben. Nie hätte ich meine einmalige Sendung in der Menschheitsgeschichte erfüllen können, wenn nicht Jesus und Maria mit mir gewesen wären.

 

Das Geheimnis der Erlösung vollzieht sich weiter

Mein Sohn, ich, Joseph, bildete zusammen mit der heiligen Jungfrau und Jesus, unserem Sohn, die heiligste aller menschlichen Familien, das einzigartige Vorbild, an dem sich Eltern und Kinder ein Beispiel nehmen sollen. Mein Sohn, wie ich auf Erden mit Jesus und Maria vereint war, so bin ich es mit ihnen im Himmel. Jesus ist durch seine göttliche Natur vom Vater alle Macht im Himmel und auf Erden gegeben. Maria nimmt durch die Gnade unermeßlich daran teil und so auch ich. Wer, mein Sohn, vermöchte je die erhabenen Wunder Gottes erahnen?

Mein Sohn, das Geheimnis der Erlösung vollzieht sich weiter. Hirten, Priester und sehr viele Christen vergessen dies. Sie leben in der Erinnerung an das Kreuz wie wenn es zeitlich fern wäre und erkennen das Geschehen nicht als gegenwärtige Wirklichkeit. Darum hat sie die Glaubenskrise in die geistige Trockenheit gebracht.

Jesus bringt sich ständig dem Vater dar, als reines, heiliges, makelloses Sühnopfer für die Vergebung der Sünden.

Wenn dies in der Kirche von allen geglaubt und gelebt würde, hättet ihr keine Läuterung nötig. Doch, mein Sohn, die Läuterung ist schon im Gang und nimmt ihren Lauf, wie es dir wiederholt gesagt wurde. Die Wut der Hölle vermag nichts gegen Gott. Darum wendet sie sich gegen euch, aber sie wird nicht obsiegen. Wir sind mitten unter euch! Darum Mut! Seid beharrlich im Glauben! Leidet und bringt Opfer; vereint euch mit dem heiligen Opferlamm! So könnt ihr die dunkle Stunde abkürzen, die immer näher rückt.

Jesus, gebenedeit, eins mit dem Vater und dem Heiligen Geist, möge euch segnen und vor allen Listen und Nachstellungen des Feindes bewahren. 75. Mai 1977

 

50. Das Geschenk der Taufe

Alle Christen sind durch die Gnade wiedergeboren, Kinder Gottes geworden. Das ist ein großes, erhabenes Geschehen.

Du siehst, mein Sohn, daß in diesem materialistischen Jahrhundert eure untreue Generation den Äußerlichkeiten bei der Taufe größere Bedeutung beimißt als dem übernatürlichen Vorgang, der das Herz des Kindes für Zeit und Ewigkeit wesenhaft prägt.

Kommt es nicht daher, daß man das hochherzige Geschenk Gottes für den Täufling geringschätzt?

Die weltliche Lebensart heute verdunkelt die schönsten göttlichen Wirklichkeiten.

Die durch die Taufe geschenkte Gnade verwandelt und verklärt die Seele, die dieses Sakrament empfängt.

Sie nimmt am Geheimnis der Menschwerdung teil. Und mit der Entwicklung und dem Wachstum sollte sich mein göttliches Leben durch die Mitarbeit der Eltern und ihrer Stellvertreter in der christlichen Erziehung vertiefen.

Diese Erziehung muß in den ersten Monaten beginnen. Das ist aber kaum mehr der Fall; denn man beachtet beim Kind nichts anderes als nur die menschliche Natur.

Ein großer Mangel in der wichtigen Angelegenheit eures christlichen Lebens!

Wenn ich, das Wort Gottes, Mensch geworden bin, um mein göttliches Leben den Menschen zugänglich zu machen, sie aufzumuntern, ihnen zu helfen und sie für das ewige Leben vorzubereiten, so müssen auch sie mit Freude die aus diesem großen Geheimnis sich ergebenden Folgerungen auf sich annehmen und in ihrem täglichen Leben treu verwirklichen.

Mein Sohn, stelle selbst fest, wie das Neuheidentum viele meiner Gläubigen und mit ihnen viele meiner Priester von der göttlichen Wirklichkeit weggeführt und nur noch auf die äußeren Riten vermindert hat.

 

Zusammenhänge

Ihr Priester seid nicht Christen schlechthin. Ich habe euch zu meinen Dienern auf Erden, zu Bevorzugten meiner Liebe auserwählt.

Ich habe euch über die Welt erhoben, doch in der Welt gelassen, weil ihr Werkzeuge, Mitarbeiter und Miterlöser in der Verwirklichung des Geheimnisses der Erlösung seid.

Ich habe euch mit einer Würde und einer Macht versehen, deren ihr euch nicht völlig bewußt seid und der ihr euch für die Fruchtbarkeit eurer Tätigkeit sehr wenig bedient.

Ihr müßt mit größerer Kraft eure Taufe, eure Salbung, euer Priestertum leben.

Wie es meine Mutter tat, als sie ihr Fiat sprach, das Ursache eines so großen Wunders war, daß es Himmel und Erde nicht fassen können, so muß es bei euch Priestern sein, die ihr die Worte der Wandlung sprecht.

Ihr müßt glauben, daß Ich, das Wort Gottes, mich in euren Händen mit Fleisch und Blut, mit Seele und Gottheit gegenwärtig setze.

Wie meine Mutter im Augenblick, da sie ihre freie, bewußte und bindende Zustimmung gab, gleichzeitig mein Wirken hervorrief, so veranlaßt ihr bei der heiligen Wandlung das gleichzeitige Handeln der göttlichen Dreifaltigkeit, bei dem auch wieder meine und eure Mutter gegenwärtig ist.

 

Starker Glaube

Mein Sohn, wenn ein Priester von diesem Glauben voll durchdrungen ist, an diese göttliche Wirklichkeit, diesen Beweis der unendlichen göttlichen Liebe glaubt, so verwandelt sich dieser Priester; sein Leben wird wunderbar fruchtbar.

Im Geheimnis der Menschwerdung, das sich in seinen zu diesem Zwecke geweihten Händen erneuert, findet er die unerschöpfliche Quelle der Gaben meines erbarmungsvollen Herzens. Keine feindliche Macht vermag ihm zu widerstehen, weil ich in ihm bin und er in mir ist.

Liebe mich, denke Tag und Nacht an mich, entschädige mich mit deiner Liebe und deinem Glauben für die Kälte so vieler meiner Diener, die ich liebe und retten möchte.

Ich segne dich und zusammen mit dir segne ich die Personen, die dir lieb sind. Denke daran, daß mein Segen Schutz und Schild ist. 16,. September 1975

 

51. Dieses Siegel macht den Gefirmten zum Soldaten

Als ich die Sakramente einsetzte, wußte ich um das Bedürfnis, das die Christen nach ihnen haben werden.

Die Industrialisierung hat den Völkern und Familien größeren Reichtum gebracht, aber nicht mehr inneren Frieden und Glück.

Sie hat verblüffende Mittel der Verständigung erfunden (Anm. Rundfunk, Fernsehen, Kino, Presse), aber nicht zu mehr Einheit der Herzen geführt. Im Gegenteil, durch ihren schlechten Einsatz sucht eine zersetzende Seuche von geistigen und moralischen Übeln die moderne Menschheit heim.

Ihr, die ihr in dieser sich ständig weiter entwickelnden Gesellschaft geboren und aufgewachsen seid, werdet von ihrem unerbittlichen, oft unmenschlichen Rhythmus überrannt. Ihr seid von ihrem Fieber angesteckt, das manchmal so brennend heiß ist und ein solch geistiges Unwohlsein hervorruft, daß ihr aus den Augen verliert, was euch stets in lebendigster Weise im Geiste gegenwärtig sein sollte: Das Hauptziel eures flüchtigen irdischen Lebens. So seid ihr gleichzeitig zerrissen und gebannt von den Früchten der Konsumgesellschaft, und der Feind, der mit seinen Listen die Seelen umgarnt, dringt in euch ein, verfinstert, schwächt und beraubt euch der notwendigen Nahrung.

 

Tragische abschüssige Bahn

Die moderne Welt hat keine Zeit für das Innenleben. Sie schwächt den Keim der Gnade, tötet ihn sehr oft ab und blendet gleichzeitig die Seelen mit dem glitzernden Zauber, den die Erzeugnisse der gegenwärtigen Zivilisation auf ihn ausüben.

Täuschung und Lüge tragen dazu bei, das Leben zu verweltlichen, lassen euch vergessen, daß die irdische Pilgerschaft nicht Selbstzweck werden darf, sondern Ausrichtung auf die Ewigkeit ist, für die ihr erschaffen seid.

Mit diesem furchtbaren Spiel, das er mit feiner List vorbereitet und in die Tat umgesetzt hat, ist es dem Widersacher Gottes gelungen, die menschliche Gesellschaft auf eine tragische, abschüssige Bahn zu lenken, indem er ganze Völker vom Weg des Guten abbringt und sogar die Kirche mit hineinzieht.

 

Die heilige Firmung

In mir, dem Ewigen Wort Gottes, gibt es weder Vergangenheit noch Zukunft. Ich bin der Augenblick, in dem alles Gegenwart ist. Ich habe den Menschen alle erforderlichen Mittel gegeben, damit sie sich retten und von allen Übeln freihalten können, die Satan, den Fürsten der Finsternis, der alles verdunkeln will, zum Ursprung haben.

Die Sakramente, die kostbaren Früchte des Geheimnisses meiner Erlösung, habe ich zu eurem Heil gewollt und an das Geheimnis der Kirche gebunden.

Unter diesen Sakramenten wollte ich die heilige Firmung, um aus jedem Getauften einen wahren Soldaten mit entsprechenden Waffen zu machen, mit einer unzerstörbaren Prägung, dem Siegel des Heiligen Geistes. Dieses Siegel unterscheidet ihn von dem, der dieses Sakrament nicht empfangen hat.

Nun hat die durch das Werk des Bösen über die Kirche hereingebrochene Glaubenskrise das unermeßliche Heer meiner Soldaten aufgelöst.

Bedenkt, meine Söhne, die Folgen, die in einem Heer entstehen, das nicht mehr an seine Offiziere und Kommandanten glaubt, das nicht mehr an die Beweggründe glaubt, für die es mobilisiert wurde, das nicht mehr an die Wirksamkeit der Waffen glaubt, mit denen es ausgerüstet ist...

Stellt euch die geistige Verfassung der Truppe vor: Untergebene und Vorgesetzte, die ihre Pflichten vernachlässigen; Offiziere, die die Disziplinlosigkeiten nicht bestrafen, weil auch sie an ihrer Aufgabe zweifeln.

Ermeßt, welche zerstörende Kraft dieses Heer zersetzt, und bedenkt dazu das dreiste Benehmen des Feindes, der die Lage seiner Gegner sehr gut kennt und sie im Griff zu haben wähnt.

 

Die Kirche heute

Dies ist die Situation der Kirche heute! Alle können die ungeheure Wirklichkeit feststellen. Nicht ich darf für die heutigen Übel verantwortlich gemacht werden, wie der Feind glauben machen möchte, sondern es sind jene, die ich mit Liebe auserwählt habe, meine Herde zu führen und zu weiden.

Es ist vergebliche Mühe zu versuchen, was die Stammeltern taten und was jeder schuldige Mensch zu tun neigt, die eigene Schuld auf andere abzuwälzen.

Ihr seid verantwortlich für die mangelnde Einsicht, für die fehlende Schlagkraft des Heeres der Gefirmten, von denen sich viele nicht einmal erinnern, das Sakrament empfangen zu haben.

Es braucht Demut, um die eigene Pflichtvergessenheit und Verantwortlichkeit anzuerkennen.

Ich segne dich, mein Sohn. 25. Mai 1976

 

52. Rechte und Pflichten des Gefirmten

In der letzten Botschaft habe ich von der Firmung gesprochen, dem großen, bedeutungsvollen Sakrament, das die Christen in mein Heer eingliedert, sie an Würde und Kraft wachsen läßt und zu wahren, echten Soldaten macht.

Der Soldat muß kämpfen, um sich und seine Heimat, das heißt, seine Familie, seine Sprache, seine Kultur und alle ihre Werte, die ihn umgeben und aus denen er lebt, zu verteidigen. Dasselbe gilt für den Christen, der durch die Firmung im Geist erwachsen wird. Durch das von mir eingesetzte Sakrament wird er zum Soldaten, denn nun ist er imstande gegen alle gegnerischen Kräfte zu kämpfen, die vom Generalstab der Hölle, von Luzifer, Satan und Beelzebub gegen ihn eingesetzt werden. Wenn der Soldat mit entsprechenden Waffen kämpft, vermag er allen direkten Angriffen zu widerstehen, auch jenen gegen die Kirche, das Sakrament des Heiles, das in die Welt gestellt ist, um die durch die Erbsünde verwundeten Seelen in ihren Schoß aufzunehmen und das große Heer ins verheißene Land zu führen, ins wahre Vaterland, ins Haus des gemeinsamen Vaters, der mich, seinen vielgeliebten Sohn, um eurer Rettung willen auf die Erde sandte und am Kreuz sterben ließ.

Die Gefirmten müssen also nicht nur für ihre persönliche Verteidigung kämpfen, sondern auch für die große Familie Gottes, die Kirche. Sie wurden mit einer erstaunlichen Uniform bekleidet, auf die sie stets stolz sein dürfen, mit einem unzerstörbaren Kleid, das in Ewigkeit bleiben wird, auch in der Hölle. Dort aber gilt es als Zeichen für eine fürchterliche Strafe, weil der Verdammte als Soldat erkenntlich ist, der den Glanz seiner Würde und Kraft, womit er auf der Erde ausgestattet war, und sich ein Reich ewiger Glückseligkeit hätte aneignen können, durch Verrat verloren hat.

 

Eine göttliche und übernatürliche Schau dieses Sakramentes

Die Firmung ist das Sakrament, durch das der Christ gleichsam zum kämpfenden Soldaten gegen die Kräfte des Bösen geweiht wird und das der Seele das unzerstörbare Zeichen einprägt, das den Soldaten Christi von jenen unterscheidet, die es nicht empfangen haben.

Es ist also eine kostbare Gabe, die die menschliche Natur des Christen mit Macht und Kraft bereichert und den Gefirmten in die Lage versetzt, sich selbst und die Kirche, deren Glied er ist, zu verteidigen, sie, die Verwalterin und Wächterin der unschätzbaren Reichtümer der göttlichen Erlösung ist.

Mit den Gaben, die das Sakrament vermittelt, übernimmt der Gefirmte auch Rechte und Pflichten, von denen er eine klare Auffassung besitzen und eine vollkommene Kenntnis haben muß, denn Pflichten, die man nicht kennt oder deren man sich nicht bewußt ist, kann man nicht erfüllen.

Aus diesen Darlegungen geht klar die große Verantwortung der Hirten, Priester und aller hervor, denen die schwerwiegende Aufgabe obliegt, die Firmlinge vorzubereiten und ihnen eine göttliche, übernatürliche Sicht des Sakramentes zu vermitteln, das nicht eine menschliche, sich auf den Körper beziehende Angelegenheit ist, sondern eine göttliche, die den Geist betrifft mit dem einzigen Zweck, von Gott die nötige Kraft zu erhalten, den Kampf siegreich bestehen zu können, den der Gefirmte während seines ganzen irdischen Lebens zu führen hat.

Die Firmlinge müssen darum die Bedingungen gut kennen, unter denen die unverdiente Gabe Gottes Früchte hervorbringen kann.

Die Priester, die sich nicht bemühen, die Firmlinge gut vorzubereiten und sich nicht vergewissern, ob diese im Stand der Gnade sind, sündigen schwer vor Gott und beweisen, daß ihnen die Feinfühligkeit fehlt, die mit der priesterlichen Vaterschaft verbunden sein müßte.

Was soll man von Priestern denken, die junge Menschen zur Firmung geleiten, ohne daß diese vorher gebeichtet haben, als ob es sich um eine belanglose Sache handeln würde?...

In dieser Beziehung ist der Sinn für die Seelsorge sehr schwach oder gar völlig ausgelöscht!

 

Die Firmung ist ein wahres Merkmal des ganzen mystischen Leibes

Die Firmlinge müssen wissen, daß jede der drei Personen der allerheiligsten Dreifaltigkeit auf den Christen einwirken: Der Vater durch die Schöpfung, der Sohn durch die Erlösung und der Heilige Geist durch die Heiligung bei seiner Herabkunft in den Geist eines jeden Firmlings!

Ich habe gesagt, daß in meiner Kirche das Sakrament der Firmung wieder seinen eigentlichen Sinn erhalten muß. Es muß ihm das wieder gegeben werden, was ihm genommen wurde, weil man es seines übernatürlichen Inhalts entkleidet hat.

Es muß ihm wieder die volle, ihm gebührende Aufmerksamkeit von Seiten der Hirten und Priester geschenkt werden, weil dieses Sakrament formt und ein wahres Merkmal des ganzen mystischen Leibes ist.

Es muß wieder in sein wahres, richtiges Licht gestellt werden, denn das Sakrament wird nur verständlich, wenn es hineingestellt wird in den ungeheuren Konflikt, der immerwährend zwischen den Mächten des Lichtes und der Finsternis ausgefochten wird.

Die Augen streben natürlicherweise zum Licht, denn sie sind für das Licht geschaffen. Der Geist strebt zur Wahrheit, denn für sie wurde er gegeben. Wie aber das geschlossene Auge das Licht nicht zerstört, und wie der Verstand, der sich weigert, der Wahrheit und der Wirklichkeit ins Antlitz zu sehen, diese auch nicht zerstört, so will die schuldhafte Blindheit des Christen Richtigstellungen nicht anerkennen. Darum habe ich dir gesagt, daß es für keinen Barmherzigkeit geben wird, der das Licht des Verstandes und des Glaubens in sich ausgelöscht hat.

Das Sakrament der Firmung wird in der neuen Kirche den Platz einnehmen, der ihm zukommt und den es im göttlichen Plan der geistigen Erneuerung des mystischen Leibes besitzt.

Ich segne dich, mein Sohn, liebe mich; mit mir zusammen segnen dich meine Mutter und der heilige Josef.

Bete und sühne! 24. November 1978

 

53. Ich bin der Gott der Heerscharen

Wenn die Hirten, Priester und die anderen gottgeweihten Seelen ihren Stand als Kämpfer aus den Augen verloren haben, so verlieren sie auch die Waffen, von denen sich ein Kämpfer nie trennen darf. Ich bin der Gott der Heerscharen, aber was verstehen meine Gottgeweihten unter dieser Bezeichnung?

Die Worte «Gott der Heerscharen» sind heute nicht mehr angenehm und aus der Bibel ausgemerzt. Doch die Wirklichkeit ist unverändert geblieben: Ich bin und bleibe der Gott der Heerscharen; man halte sich daran! Und ihr vor allem, ihr Mitarbeiter an der Erneuerung meiner Kirche, vergeßt es nicht, denn diese Worte bilden ein Ausweis der geistigen Erneuerung in der Zeit nach der Läuterung.

Wer sind meine Soldaten? Alle Gefirmten werden die dichten Heerscharen meiner neuen Kirche bilden.

Alle Regierungen dieser Welt haben ihre Soldaten, nur der allmächtige Gott, der König aller Herzen, sollte keine haben? Ich bin wahrhaftig ein König, darum habe ich meine Heere in alle Ewigkeit!

 

Die Kirche ist erniedrigt und gedemütigt,

weil sie im Kampf schwach geworden ist.

 

Mein Sohn, warum wurde meine Kirche in den Augen der Welt so erniedrigt und kam in Verruf? Warum wird sie auf vielerlei Weise verspottet und gequält? Einzig und allein deshalb, weil ihre Kampfkraft gesunken ist.

Die Soldaten eines aufgegebenen und sich selbst überlassenen Heeres werden sich zerstreuen und eigene Wege gehen. Wenn man dazu noch alles unternimmt, um arme Soldaten davon zu überzeugen, daß es den Feind nicht gibt, und nur in der Phantasie einiger Narren existiert, dann wird die Moral dieser Soldaten langsam aufgelöst und zersetzt...

So ist es, mein Sohn! Das haben Hirten und Priester bewirkt! Unter eindringlichem diabolischem Einfluß haben sie meine Soldaten arglistig getäuscht, um sie zu überzeugen:

— daß man heute nicht mehr von Soldaten, von Feind und Kampf sprechen dürfe, weil das alles nur Frucht der Übertreibung armer, an fortschreitender Verkalkung erkrankter Menschen sei;

— daß die Worte «Herr der Heerscharen» als überholte Bezeichnungen vergangener Zeiten verschwinden müßten.

So vollbringt der Feind sein Werk der geistigen und moralischen Zerstörung und nicht selten auch der körperlichen Vernichtung, ohne Widerstand zu finden, weil sich unter euch — immer unter dem Vorbehalt der Ausnahmen — niemand findet, der sich dem immer heftigeren Ansturm der finsteren Mächte des Bösen entgegenstellt.

Wo ist die Erklärung dieser großen Tragödie zu suchen?

Der Feind der Kirche weiß gut, welchen Hebel er bei jenen ansetzen muß, die verantwortungsvolle Stellen inne haben, und vor allem bei jenen, die im Heer meiner Soldaten Generals- und Offiziersrang tragen und die schwere Aufgabe haben, im Geist der Soldaten das Pflichtbewußtsein als Kämpfer wachzuhalten, sie zu formen, anzuleiten und zum Sieg zu führen.

Zum großen Sieg, der sich auswirkt in alle Ewigkeit und für den sich wahrhaft die Mühe des Kampfes auf eurem Lebensweg lohnt.

 

Darum nicht Barmherzigkeit, sondern Gerechtigkeit!

Was nützt es dem Menschen, Achtung, Ehren, Reichtum, Befriedigung und Ruhm zu erwerben, wenn er am Ende seines Lebens die Verdammung in der ewigen Hölle erlebt?

Keine Lüge, keine Täuschung, kein Verrat vermögen je diese fürchterliche Wirklichkeit, diese schreckliche Verurteilung auszuschalten, die auch im Verlauf der Jahrtausende unwiderruflich bleibt...

Noch eine weitere Täuschung des Dämons ist, glauben zu machen, daß sich die Gerechtigkeit Gottes nach einigen Jahrtausenden in einen Akt der Barmherzigkeit umwandelt...

O menschliche Torheit, die aus euch, die ihr Kinder Gottes und meine Soldaten seid, arme, vernunftlose Geschöpfe macht, die stets bereit sind, in den Angelhaken Satans zu beißen, dem unversöhnlichsten Feind des Menschen, der haßt und belügt, um aus ihm seinen Sklaven für die Ewigkeit zu machen.

Mein Sohn, laß mich noch einmal, das Verhalten jener beklagen, die auserwählt wurden, Miterlöser und treue Mitarbeiter an der Aufgabe und am größten Auftrag zu sein, den der allmächtige Gott einem armen, menschlichen Geschöpf zuteilen konnte. Statt dessen haben sie sich aber in Verräter verwandelt, obwohl sie vor vielen anderen den Vorrang bekommen hatten!

Mein Sohn, wie kann man aus der Höhe erhabenster Würden so tief stürzen, daß man zum Diener und Sklaven der Kirche Satans wird, die sich stets im offenen Gegensatz zu meiner Kirche befindet und zum Schaden und Ruin der mit dem kostbaren Blut meiner Menschheit erlösten Seelen wirkt?

Nein, darum keine Barmherzigkeit, sondern Gerechtigkeit für diese Lügner, die wahrhaftig nie erfahren haben, was Lieben besagen will!

Ich segne dich, und zusammen mit dir segne ich alle, die mein Wort annehmen und es in die Tat umsetzen: «Selig, die nicht sehen und doch glauben.»

Bete, sühne und liebe mich, wie ich dich liebe. 24. November 1978

 

54. Die Liebe und der Haß

Mein Sohn, wenn ich die Liebe bin, die von ihrer Natur her zur Vereinigung drängt, so ist Satan der Haß aus Hochmut, der zur Entzweiung führt. Aus der Liebe kommt die Demut, aus der Auflehnung Luzifers quillt der Haß. Die Menschheit kennt seit ihrem Sündenfall die Liebe Gottes, die sich über sie ergießt, aber auch den Haß Satans. Kain wurde als erster von diesem Haß befallen und war sein erstes Opfer.

Der Haß wird pausenlos ausgespien wie eine schmutzige Quelle. Wehe den Menschen, die sich vor ihm nicht zu schützen wissen!

Gott rettet die Menschen guten Willens durch die Liebe. Satan reißt sie ins Verderben durch Haß und Entzweiung.

Gott verwandelt den Menschen: Aus Heiden macht er Christen, Söhne Gottes, die zur Teilnahme an der göttlichen Natur erhoben werden.

Auch Luzifer drängt den Menschen zur Umwandlung: Zu Dämonen des Hochmuts, des Hasses und der Auflehnung.

Kostbare Früchte der Liebe Gottes sind der Glaube, die Hoffnung und die Liebe. Aus ihnen gehen die Achtung vor der persönlichen und gesellschaftlichen Freiheit hervor, die Achtung vor der Gerechtigkeit, die die Menschen eint und verbrüdert...

Aus dem Hochmut, dem Haß und der Entzweiung ergeben sich die persönlichen und gesellschaftlichen Ungerechtigkeiten, die Sklaverei, die Benachteiligung, die Unterdrückung, die die Seelen der einzelnen und der Völker bis zur Verzweiflung quälen.

Früchte des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe sind der Friede des Gewissens, der Familien, der Friede unter den Völkern. Sie zeigen sich in den Gerechten, den Guten und den Heiligen, durch die die Menschen edler werden und die zum Aufblühen der wahren Künste helfen, die den Menschen nicht verderben, sondern ihm bei seinem Aufstieg zur Eroberung des Wahren, Guten und Schönen nützen.

Früchte des Hochmuts, des Hasses und der Entzweiung sind Gewalt, Kriege, Erniedrigung der menschlichen Person, Sittenzerfall in allen Bereichen, Zerfall der Künste durch Pornographie und Sinnlichkeit.

 

In dichterer Finsternis

All das, mein Sohn, ist offensichtlich und klar. Frühere und heutige Erfahrungen bestätigen es, doch die Menschen vergessen es allzu leicht. Es ist, als ob ein dichter Nebelschleier über ihnen liegt und sie in tiefer Finsternis umhertasten.

In dieser Dunkelheit tappen auch viele meiner Priester. Mit welcher Gefahr und mit welchem Schaden für die Seelen, ist leicht zu verstehen.

Du kannst mit dem Verstand das ungeheure Ausmaß des Bösen, an dem meine Kirche leidet, weder begreifen noch erfassen. Entzweiung, Groll, Gefühle, die sich bis zum Haß steigern! Entzweiung in den Pfarreien, Entzweiung und Streitigkeiten in den Klöstern und Kongregationen! Offene Auflehnung zerreißt meinen mystischen Leib.

Ein schmutziger Strom kochender Wirbel von Irrlehren, Schamlosigkeiten und Ärgernissen, Ungerechtigkeiten privater und öffentlicher Art, fließt aus der Hölle über die Erde und richtet Verderben sogar in gottgeweihten Seelen an.

Die Menschen von heute sind nicht besser als jene vor der Sintflut. Die Städte der Gegenwart sind nicht besser als Sodoma und Gomorrha.

Unnütz waren die vielen Aufrufe, das häufige Eingreifen durch mich und meine Mutter. Unnütz auch die vielen Strafen da und dort.

Die Menschen dieses Jahrhunderts haben das Maß voll gemacht; sie haben ihr Herz zum Bösen gewandt. Ein allgemeines Strafgericht wäre bereits ergangen ohne den Eingriff meiner und eurer Mutter, ohne ihre Vermittlung zwischen euch und der göttlichen Gerechtigkeit und wenn es keine Opferseelen gäbe; diese mutigen, hochherzigen und heldenhaften Seelen, die sich vor meinen Altären wie lebendige Lichter verzehren...

Die Bewohner des verdorbenen Ninive bereuten und glaubten an die drohenden Ankündigungen des Propheten und wurden gerettet. Aber die Menschen dieser verdorbenen Generation, die Gott verwirft, werden den Strafgerichten der göttlichen Gerechtigkeit nicht heil entgehen.

Aber die Gerechten werden sehen, daß Gott seinen Verheißungen treu bleibt. Sie werden sehen, wie mein Vater in seiner Gerechtigkeit den Plan seiner Liebe zur Rettung der Menschheit und meiner Kirche glorreich kundtun wird.

Ich segne dich, mein Sohn. Liebe mich und opfere mir deine Leiden auf. Rufe dir in Erinnerung, daß mein erbarmungsvolles Herz in seinem Reichtum unerschöpflich ist und vor Verlangen brennt, ihn verschenken zu können. 9. September 1975

 

55. Die große Herausforderung

Nun sage ich dir, was die Dämonen mit unzähligen Mitteln machen können. Aber vor allem, warum können sie soviel tun?

Weil ich sie als freie Wesen erschaffen und ihnen die natürlichen Gaben \ nicht genommen habe. Sie wirken pausenlos seit dem Sündenfall des Menschen, indem sie ihn mit Tauschung dazu verführen, mir ungehorsam zu sein und ihm ihr eigenes ungeheuerliches Laster einzuhämmern, den Hochmut. Wenn sie gegen die Menschen arbeiten, verschmelzen ihre Falschheit und Bosheit zu einer geistigen Energie, die brennt und explodiert.

Kein Mittel wird vernachlässigt: Verlockungen, Verführungen, Sinnlichkeit, unanständige Mode, Pornographie, Betrug, Diebstahl, Vergewaltigung, Terror und was immer ihnen ihre äußerst scharfe Intelligenz zu erfinden gestattet.

Satans großer und wahnwitziger Traum ist, Gott gleich zu sein. Wie Gott will er ein Reich besitzen! Mit der den Stammeltern gestellten Falle gelang ihm dies in einem gewissen Grad, denn mit dem Sündenfall von Adam und Eva gehörte die Menschheit ihm. Sie würde ihm in Zeit und Ewigkeit gehören, wenn ich nicht eingeschritten wäre.

So ist der Strom der unreinen Wasser aller Übel entstanden: Das Leiden, die Scham, die Begierlichkeit sowie alle Leidenschaften. Durch jene Sünde ist der Tod in die Welt gekommen und auch die Arbeit im Schweiß des Angesichtes. Die Sünde, das Übel aus Satan geboren, ergießt sich seitdem über die Menschheit.

 

Richtet nicht

Diese gegen Gott geschleuderte Herausforderung ist geschehen, aber sie wird ihm teuer zu stehen kommen, in der Zeit und in der Ewigkeit.

Die Menschen, die die Herrschaft des schrecklichen Tyrannen nicht angenommen haben und wahrhaft an Gott glauben, fragen sich verwirrt: Warum vermag er so viel? Warum hindert ihn Gott nicht in seinem Vorgehen, er, der unendlich größer und mächtiger ist? Warum schließt er ihn nicht in seine Hölle ein?

Auf diese Fragen wurde schon geantwortet: Es steht euch nicht zu, das Handeln Gottes zu beurteilen. Wer seid ihr, daß ihr euch dies anmaßt?

Ihr kennt wenigstens die hauptsächlichen Gründe, ich habe euch doch erleuchtet. Gott entzieht seinen Geschöpfen nie seine unverdienten Gaben. Sie selbst können sie verlieren; so die Gnade, die einst von den untreuen Engeln und jetzt von den Menschen durch ihre freie Entscheidung vernichtet wird.

Die natürlichen Gaben bleiben dem Menschen trotz der Sünde erhalten. Gott jedoch lenkt durch seine geheimnisvolle Vorsehung das Böse zum Guten. Auch Satan wird eines Tages anerkennen müssen, daß er stets nur Gott gedient hat.

Die Versuchungen, die der Teufel in den Menschen hervorruft, dienen oft dazu, den Menschen vorsichtiger, eifriger im Gebet zu machen und ihn Gott näher zu bringen.

Die nicht zurückgewiesene, sondern zur Sünde vollzogene Versuchung dient jedoch dazu, den Menschen zu demütigen und ihn für seine Anmaßung zu bestrafen. Es ist für euch schwierig, in die geheimnisvollen Pläne Gottes einzudringen, die alle aus Liebe, Barmherzigkeit und Gerechtigkeit bestehen.

Auf diesem letzten Wort will ich eure Aufmerksamkeit noch etwas verweilen lassen. Gott gibt allen ausreichende Gnade, sich zu retten. Wer sie abweist, begeht Gott gegenüber eine Ungerechtigkeit. Die göttliche Gerechtigkeit stellt das zerstörte Gleichgewicht wieder her, das durch die Schuld des undankbaren und sich gegen die Gaben Gottes auflehnenden Geschöpfes entstanden ist.

 

Vollkommene Gerechtigkeit

Für euch Christen müßte genügen, zu wissen, daß Gott die unendliche Liebe ist, um ihm euch blind anzuvertrauen, ohne die Anmaßung, sein Tun untersuchen zu wollen.

Satan, der böswillige Geist, unfähig zum Guten, wird am Tag des Jüngsten Gerichtes mit verzweifelter Beschämung zugeben müssen, daß er einen sehr großen Beitrag zur Heiligung und damit zur Verherrlichung vieler Heiligen, Märtyrern, Jungfrauen und selig Verklärten des Himmels geleistet hat.

Ein wunderbarer, barmherziger und geheimnisvoller Ratschluß der Allwissenheit und Allmacht Gottes! Eine große Verwirrung aber auch an jenem Tag des Klagens und der Bitternis, am Tag der vollkommenen Gerechtigkeit.

Ich, das Wort Gottes, das Fleisch geworden ist, werde dem Himmel und der Erde, allen Lebenden der sichtbaren und unsichtbaren Welt, im Glanz meiner Herrlichkeit und göttlichen Majestät meine unendliche Macht zeigen.

Ich, die Auferstehung und das Leben, werde den unanfechtbaren Urteilsspruch über den aussprechen, der das göttliche und menschliche Leben im Tod erstickt hat. Die an mich geglaubt haben, werden in Ewigkeit leben! Die nicht an mich geglaubt haben, werden den ewigen Tod erleiden an jenem Ort der Qual ohne Ende und ohne Hoffnung.

Mein Sohn, man muß wirklich von Sinnen und blind sein, um nicht zu sehen!

Bete und sühne! Werde nicht müde; opfere mir deine Leiden auf. Sie sind mir Freude, weil du mir mit ihnen Seelen zuführen kannst.

Ich segne dich. 13. Juni 1976

 

56. Die menschliche Anmaßung erzeugt Dunkelheit

Der Feind des Menschen ist ein tiefer Kenner der menschlichen Natur, und er kennt ihren verwundbarsten Teil: Da setzt er an, bearbeitet ihn, liebkost ihn und verführt ihn. Sobald ein kleiner Spalt offen ist, tritt er ein und beginnt sein Zerstörungswerk.

Wie ist er bei den Stammeltern vorgegangen? Auch bei ihnen hat er sich an die Frau gewandt, an Eva, die für die Eitelkeit zugänglicher war als der Mann: «Hat Gott wirklich gesagt: „Ihr dürft von keinem Baum des Gartens essen?“ Da sprach die Frau zur Schlange: „Von den Früchten der Bäume im Garten dürfen wir essen. Nur von den Früchten des Baumes in der Mitte des Gartens hat Gott gesagt: 'Eßt nicht davon, rührt sie nicht an, sonst müßt ihr sterben!'„ Die Schlange sprach zur Frau: „Nein, auf keinen Fall werdet ihr sterben! Vielmehr weiß Gott, daß euch, sobald ihr davon eßt, die Augen aufgehen, und ihr wie Gott sein werdet, indem ihr Gutes und Böses erkennt“» (Gen 3,1-5).

Mein Sohn, das ist stets die Taktik des Feindes. Er hat die Wirksamkeit der gegen die Stammeltern angewandten Waffe erkannt und benützt sie mit der gleichen List weiter. Wie oft ist er in Seelen eingedrungen, die uneinnehmbare Festungen zu sein schienen, während sie in Wirklichkeit unglaublich leicht in seine Hände fielen!

Satan haßte den Täufer schrecklich, der ihm viele Seelen entriß. Er schaffte ihn beiseite...; er erregte Herodias zur Eifersucht, machte den Tyrannen Herodes in ihre Tochter verliebt, und das Spiel war gewonnen!

 

Es gibt viel mehr Opfer als Kämpfende

Eine Waffe, deren sich Satan bedient, ist also die Frau. Es gibt keinen Ort, wo sie nicht anzutreffen ist: Im Kino, im Theater, in den Städten, selbst in den abgelegenen Gegenden der Berge und Landschaften, in den Zeitungen und Illustrierten aller Art und auf verschiedensten Gegenständen. Überall zeigt sie die Begierlichkeit des Fleisches; eine schreckliche Waffe, deren Opfer unzählbar sind; Satan belagert die Menschheit mit den beiden Begierden des Geistes und des Fleisches. Diese beiden Köder haben es ihm ermöglicht, einen großen Teil der Menschen zu beherrschen; mit diesen beiden Waffen ist es ihm gelungen und gelingt es ihm immer noch, seine schäumende Wut auf die Menschen und die Völker zu ergießen. So kann er seinen Durst nach dem Bösen, nach Blut und Gewalt und nach jeder Art von Bosheit stillen.

Ergründet doch ein wenig die Übel, an denen die Welt leidet! Ist ihr Ursprung, ihre Wirkursache nicht klar erkennbar?

Selbst in meiner Kirche gibt es mehr Opfer, viel mehr Opfer als Kämpfer gegen die heutigen Übel. Warum? Weil man nicht an den Kampf und nicht mehr meinen Worten glaubt, die sich nie ändern.

Nur wenige Heilige haben treu an ihrem Platz ausgeharrt, weil ihr Glaube fest blieb und mit ihrem Glauben die Hoffnung und die Liebe. Alle mit diesen großen Tugenden Gewappneten sind echte Kämpfer gegen die Mächte der Finsternis und des Hochmuts.

 

Von verräterischen Offizieren... getäuschtes Heer

Abgesehen von den wenigen Guten und Heiligen, gleicht die Kirche heute einem großen Heer, das seiner besten Offiziere beraubt ist. Dennoch ist es für ein Heer weniger schlimm, als wenn es verräterische, ungeeignete Offiziere hat. Es ist einleuchtend, daß sie in den Händen des Feindes eine mächtige, mörderische Waffe sind. Wie viele solcher Überläufer befinden sich heute in meiner Kirche... Den Schaden werdet ihr bald feststellen können.

Mein Sohn, warum die große Eindringlichkeit, die vorhandenen Übel in meiner Kirche bloßzulegen? Die Liebe, und ich bin die Liebe, bedeckt die Wunden; sie breitet sie nicht zum Spott der anderen aus. Wie aber ist es dann zu erklären, daß dir diese Botschaften gegeben werden?

Mein Sohn, es ist nicht mein Wunsch, zu demütigen, sondern die zu heilen, zu retten, die sich auf dem Weg in den Abgrund befinden. Wenn sich die zur Verfügung stehenden Mittel für gewisse Krankheiten als unwirksam erweisen, legt der Chirurg die Wunde frei und greift ein. Jetzt bin ich als Arzt gezwungen, die Wunden meiner Kirche freizulegen und Heilmittel anzuwenden. Wenn sich aber auch dieser letzte Versuch als unnütz erweist, so wird das ungeahnte Verderben zur schrecklichen Wirklichkeit.

Mein Sohn, sei ausdauernd im Beten und Sühnen; du weißt nicht, wieviel Freude deine Gebete und deine Sühne meinem Herzen vermitteln.

Ich segne dich, mein Sohn, und euch jetzt und immer. 20. Juni 1978

 

57. Erbarmungsloser Krieg

Nach der Erschaffung des Universums erfolgte jene des Menschen. Sie brachte die erste große, gegen Gott geführte und von Satan mit allen Mächten des Bösen über die Stammeltern gewonnene Schlacht. Diese erste erbarmungslose Schlacht ist noch im Gang und wird erst durch den Tod des letzten Menschen, am Ende der Zeiten beendet. Dieser mit reichen Mitteln und geistiger Macht geführte Krieg beruhte auf dem völligen Mißverhältnis zwischen der Natur der Engel und der Natur des Menschen. Es bestand ein Mißverhältnis der Kräfte und des Geistes, denen die Natur des Menschen unterlegen war. Bei der barbarischen Tyrannei des Feindes bestand nicht die geringste Hoffnung, Vergeltung üben zu können. Weil nun die ganze Menschheit in Adam und Eva schuldig geworden war, mußten die einzelnen Menschen in der Zeit und in der Ewigkeit schrecklich leiden für eine Schuld, für die sie persönlich nicht voll verantwortlich waren. Dieser Zustand bildete einen Widerspruch zur göttlichen Gerechtigkeit. Darum entschloß sie sich zur Erlösung des Menschen im Geheimnis der Menschwerdung.

 

Keine Wirkung ohne Ursache

Daß heute in der Menschheit und in meiner Kirche weniger Glaube an die historischen Wirklichkeiten vorhanden ist, die den Grund ihrer Existenz bilden, glaubt und erlebt ihr seit Jahrtausenden im auserwählten Volk und in der Kirche selbst, die ohne diese Wirklichkeiten keinen Daseinsgrund hätten. Diesen Existenzgrund nicht anzunehmen, ist gegen jeden richtigen Gebrauch des Verstandes, gegen die nie bestrittene Geschichte der vergangenen Jahrhunderte, gegen die Klarsicht der jetzigen Wirklichkeit. Es ist euch bekannt, daß es ohne Ursache keine Wirkung gibt; nun ist aber das Böse (Wirkung) mit der menschlichen Natur verbunden, in der es seinen Ursprung (Ursache) hat, während «Gott alle Dinge gut erschaffen hat». Wo ist also der Ursprung dieser Kirche? Von wem und warum hat sie ihren Ursprung?

Die Geschichte des hebräischen Volkes mit seinen Propheten und all seinen Mängeln und meine Kirche und die zahllose Schar der Heiligen und Märtyrer müssen miteinbezogen werden in den ständig herrschenden Krieg, der in der Geschichte eine Wirklichkeit ist... Wie könnte man die gegenwärtige Lage der Welt und der Kirche erklären ohne das Gute und das Böse, die sich bedrängen und in einem pausenlosen Duell aufeinander prallen?

Erkennen die Menschen, wer hinter dem Bösen steht, wer es sät und so aggressiv gestaltet, daß Gewaltakte aller Art, Revolutionen, Kriege, Zwietracht und Ruinen in der ganzen Welt verursacht werden?

Und umgekehrt: Wer steht hinter dem Guten, wer beseelt das Gute, und wer führt es zu den höchsten Gipfeln der Vollkommenheit?

Sind es vielleicht die Menschen, die Theologen, die Philosophen und die Naturwissenschaftler, die diesen bestehenden Kampf zu sehr bestimmten Zwecken führen und ordnen?

Warum setzen die Menschen unerhörte Kräfte ein, um die großen historischen Wirklichkeiten des menschlichen Lebens auf Erden zu vertuschen? Wäre es bei richtigem Gebrauch des Verstandes und des menschlichen Willens nicht ehrlicher, einfacher und menschenwürdiger, der Wirklichkeit ins Auge zu schauen, statt angestrengt darüber nachzudenken, Mittel und Wege zu finden, die Geschichte zu verfälschen und sie in eine große Lüge zu verkehren? Ist das keine Folge und keine Bestätigung der Erbsünde, der Wurzel und Ursache alles Bösen, das die Menschheit belastet?

 

Sich von seinen Freunden verlassen, verraten, verleugnet zu fühlen, ist unerhört traurig

Ist das unaufhörliche Gerede über die großen Probleme des Ursprungs, des Daseins und Endziels des Menschen auf der Erde nicht ein Beweis für die stets wirksame Lüge Satans in der Welt, der die Wahrheit — und die Wahrheit ist Gott — schrecklich haßt?

Was sagen die Historiker, die Wissenschaftler, die Theologen schwachen Glaubens, aber großer Anmaßung, darüber? Was sie sagen, hat keine Bedeutung. Wichtig ist die aus den Jahrhunderten auftauchende Wirklichkeit, die die Menschen mit all ihrem Gerede weder zerstören noch verneinen können.

Mein Sohn, ich kann dir nur wiederholen, daß es für mich unerhört traurig ist, feststellen zu müssen, in welcher erbarmungswürdiger Verfassung sich meine Kirche heute befindet. Verstehst du, mein Sohn: Meine Kirche, der Preis meines Blutes!

Auch für mich, ja, vor allem für mich, der ich wahrer Gott und wahrer Mensch bin, ist es sehr traurig, mich von denen, die ich stets liebte und Freunde nannte, verlassen, verraten und verleugnet zu fühlen.

Mein Sohn, ich kann dir nur die schon mehrmals wiederholte Einladung erneuern: Liebe mich; sühne, laß beten und gutmachen; ich bin es, der dich darum bittet, und du weißt warum. Ich segne dich. 19. Juni 1978

 

58. Du sollst keine fremden Götter haben

Mein Sohn, es ist notwendig, daß der Betende sich durch einen Akt des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe in meine Gegenwart versetzt.

Der Mensch muß sich ganz mir zuwenden; er soll mich nicht vor sich und seinen Egoismus hinstellen, der stets besorgt ist, um materielle Dinge zu bitten. Vielmehr soll er sich vor mir sammeln, mich anbeten und um die Verherrlichung des Namens meines Vaters, um die Ankunft meines Reiches und die Erfüllung meines Willens bitten.

Dem Mann des Glaubens, der dies tut, wird alles Übrige dazugegeben werden. Das erste Gebot: «Ich bin der Herr, dein Gott, du sollst keine fremden Götter neben mir haben», bedeutet, daß sich der Mensch als freies Geschöpf auf den rechten Platz mir gegenüber stellen muß, wenn er auf seiner irdischen Pilgerfahrt das Gleichgewicht zwischen den materiellen und geistigen Forderungen seiner Person finden will.

Die Notwendigkeit des Übernatürlichen ist im Menschen so vordringlich, daß er, wenn ihm die übernatürlichen Wirklichkeiten abgehen, auf die Dauer weder Glück noch Frieden hat. Die Qual wird so groß, daß sie nicht selten zur Verzweiflung führt.

 

Zu Gott zurückkehren

Der Mensch ist das Werkzeug Gottes, und Gott .weiß, was ihm nottut. Deshalb hat er ihm das erste Gebot gegeben, das ihn auf den Weg führt, auf dem er sich auf den rechten Platz in der universalen Ordnung stellen kann.

Der Mensch, der aus Gottes Hand hervorgegangen ist, kehrt, wenn er seinen natürlichen Weg gegangen ist, zu Gott zurück.

Das liegt im Glauben und in der Vernunft begründet...

Du fragst mich, wie? Es ist einfach, mein Sohn; man macht Gott zum ersten und höchsten Zweck seines Lebens.

Gott in diesem Leben kennen, lieben und ihm dienen! Dann hingehen, um ihn im anderen Leben, im Himmel, zu genießen. Das ist wahrer ursprünglicher Katechismus, den die Verdrehtheit des Verstandes und des Herzens, die natürliche Folge der naturalistischen Lebensauffassung der Christen, ja sogar nicht weniger meiner Diener, ausgelöscht hat.

Willst du ein praktisches Beispiel?

Nicht weit von deiner Stadt entfernt lebt ein Ordensmann, den du kennst, also eine gottgeweihte Seele, die nach Vollkommenheit streben und diesen Katechismus über den Ursprung und das Ziel des Lebens kennen sollte. Du weißt, daß dieser Ordensmann im Beichtstuhl von sämtlichen Unkeuschheiten absolviert, Ehebruch inbegriffen, ohne Reue zu verlangen.

Er hat aus seinem Leben und dem Leben so vieler Gläubigen, die zu seinem Beichtstuhl hinströmen, nicht nur das sechste und das neunte, sondern alle Gebote gestrichen. Und dieser unglücklichselige Ordensmann ist nicht der einzige, der solches tut.

Geben sich die Bischöfe keine Rechenschaft darüber, was in ihren Diözesen geschieht? Wenn sie darum wissen, warum bringen sie den Mut nicht auf, solchen Priestern die Möglichkeit des Beichthörens zu entziehen? Warum dulden sie Zentren wahrer Verdorbenheit?

 

Ihre Interessen

Wie weit sind heute Christen und Priester davon entfernt, das wahre Ziel des Lebens zu verfolgen! Sie sind stets beschäftigt, als ob sie die Regenten der Welt wären! Sie sind beschäftigt mit den Interessen ihres Ich.

Du siehst sie anscheinend voll Eifer und Tätigkeit, ganz beansprucht von Unternehmungen, aber nicht von den meinen, die einfach, sicher und einleuchtend sind: Gott mit allen Mitteln suchen, die zur Verfügung stehen, ihn über alles lieben vor den eigenen und fremden Interessen. Die Interessen Gottes sind:

1. Die Ehre Gottes.

2. Das Reich Gottes.

3. Der Wille Gottes.

Gott dienen schließt aus, sich selbst dienen.

Mein Sohn, wie viele Priester gibt es, die Gott treu dienen? Auch du könntest sie erkennen! Wenn die Pflanzen nach ihren Früchten beurteilt werden, so ist es leicht zu erkennen, welche Gott, und im Gegensatz dazu sich selbst, also dem Teufel, dienen.

Du wirst sehen, wie viele wurmstichige Früchte noch fallen werden: Verräter, Abtrünnige, Leugner. Ihr werdet es mit euren Augen sehen...

Mein Sohn, keiner kann dem Tod entrinnen, denn es ist dem Menschen bestimmt, zu sterben. Und ihr alle wißt, daß der Tod nicht das Ende ist, sondern nur eine vorübergehende Trennung der Seele vom Leib.

— Aber, mein Jesus, die Atheisten?

Angeblich gibt es unermeßlich viele. In Wirklichkeit sind es aber wenige, die angesichts des Todes nicht Zweifel und Ratlosigkeit zeigen. Aber ich sprach von jenen Priestern, die weit davon entfernt sind, die Weisheit zu besitzen, die sogar den Heiden eigen war. So sagte Cicero: «Mors, quam bonum Judicium tuum.» Tod, wie gut ist dein Gericht!

Der Gedanke an den Tod, der selbst von den Heiden als weise angesehen wurde, wird von den Seelen dieser ungläubigen Generation wie etwas Lästiges und Trauriges ferngehalten. Von wenigen Ausnahmen abgesehen, denkt niemand an den Tod als Tor zur Ewigkeit.

Die Zahl der Törichten ist wahrhaftig unsagbar groß!

Bete und sühne! Beunruhige dich nicht; du opferst mir dein Leiden auf; es ist mir angenehm. Wie ein wohlriechender Weihrauch steigt es bis zu meinem Thron, um dann als Gnadenregen wieder niederzugehen.

Ich segne dich, mein Sohn, und zusammen mit dir segne ich alle, die dir nahestehen, dir gut gesinnt sind, mit dir zusammenarbeiten, damit mein Wort, das Wort des Lebens, bekannt werde. 19. Februar 1976

 

59. Schwerste Unterlassungssünden

Ich habe dich gerufen, und du hast meinem Wort geglaubt; ich rief auch Petrus, Jakobus, Johannes und die anderen, auch sie haben geglaubt. Mein Sohn, wenn du und sie meinen Anruf gehört und nicht darauf geantwortet hätten, was wäre aus dir und ihnen geworden?

Als ich mitten in der Nacht dreimal rief: «Samuel, Samuel!» hat er dreimal geantwortet: «Hier bin ich, Herr!» Diese Fügsamkeit muß für den Anruf Gottes vorhanden sein.

Jetzt sage ich dir: Betrachte all das verlorene Gute, das nicht getan wurde von denen, die auf meinen Anruf, auf meine wiederholten Einladungen nicht geantwortet haben. Mein Sohn, du wirst dir die Leere, die von denen geschaffen wurde, die auf meine Stimme hin taub geblieben sind, nie vorstellen können. Meine Kirche ist durchsetzt von solchen Hohlräumen und Abgründen.

Und jetzt, mein Sohn, gib dir Rechenschaft und betrachte gründlich die schwere Verantwortung aller, die für meine Einladungen taub waren. Sie sündigen durch Unterlassung und erzeugen dadurch fürchterliche Hohlräume. Die Unterlassungssünde ist nie eine in sich geschlossene Sünde. Jede Sünde wirkt sich im ganzen mystischen Leib aus und verursacht in ihm große Übel.

Versuche, meine Kirche ohne die Apostel und ohne die Heiligen zu denken. Von Unterlassungssünden ist meine Kirche gegenwärtig zum Überfließen voll.

— Warum, mein Jesus, besteht soviel verstockte Taubheit? Warum soviel eisiges Schweigen gegenüber der Liebe, die ruft? Warum diese Hartnäckigkeit im Abweisen deiner Einladungen?

Mein Sohn, schau um dich, und du wirst verstehen. In meinem Evangelium kannst du nicht nur eine, sondern mehrere Antworten finden; du kannst nicht mehreren Personen gleichzeitig Gehör schenken, die dich anrufen. Du sagst: Bitte, einer nach dem anderen.

Mein Sohn, gib jetzt acht: Wie oft habe ich dich tagsüber und nachts gerufen? Aber der Feind des Menschen ist stets auf der Lauer, meiner Stimme läßt er die seine folgen. Wenn du mir mit Ja antwortest, weißt du, was geschieht, wie du auch weißt, was geschieht, wenn du mir keine Antwort gibst, sondern dem Feind dein Ohr leihst.

Ich kenne das traurige Erbe der Ursünde, das den Menschen auf die abschüssige Ebene zum Bösen hindrängt; aber ich weiß auch gut, daß ich, das ewige Wort Gottes, das Fleisch geworden ist, euch Mittel gegeben habe, die euch zum Guten lenken. Ich habe euch meine Erlösung mit ihren reichen Früchten geschenkt.

Mein Sohn, es ist unfaßbar, daß Seelenhirten, Priester und Gläubige, die ich mit großer Liebe und mit viel geduldiger Langmut umgebe und einlade, sich dem Licht und der Liebe zu öffnen, laufend Verrat üben, mir und meiner Kirche gegenüber. Es ist unvorstellbar, daß sie mich beleidigen, mich wie neue Judasse meinen Feinden, den Verbündeten der finsteren Mächte der Hölle, ausliefern.

 

Die Stunde ist festgelegt

Mein Sohn, du kennst die schändlichen Eingriffe der finsteren Verschwörungen nicht, die sich in meiner Kirche abspielen. Ich habe dir schon gesagt und wiederhole: Wenn es dir gestattet wäre, das viele Böse zu sehen, das hinter den Fassaden der Kirche geschieht, du könntest keinen Augenblick länger leben.

Trotz dem Abgrund, der zwischen mir, dem Erlöser, und den in die Sünde verstrickten Seelen, klafft, fahre ich fort, an ihre Türe zu klopfen, an die Seelen vieler Bischöfe, unzähliger Priester und Gläubigen, denn ich habe das Kreuz für alle angenommen, ich will alle retten. Sie aber sind in der Sünde verhärtet und vom Hochmut eingenommen; die Zahl dieser Verirrten ist wahrlich groß!

Du darfst aber nicht denken, daß mein unverbesserlicher Feind mit seinen Legionen unbesiegbar ist und die schreckliche Ausblutung der in ihr Verderben sinkenden Seelen unaufhaltbar.

Die Stunde ist durch ihre eigene Untreue festgelegt. Es wird eine fürchterliche Stunde sein, wie es noch keine gegeben hat. Es wird die Stunde der Gerechtigkeit und der Barmherzigkeit sein. Alles, was ich dir gesagt habe, wird klar und von allen verstanden werden. Doch heute glauben und verstehen es viele nicht.

Mein Sohn, ich habe dir nicht alle Beweggründe dargelegt, warum Hirten, Priester und Gläubige meiner Stimme kein Gehör schenken und von meiner Gnade unberührt bleiben; ich werde es aber noch tun.

Bete und sühne für deine Brüder, die am Rand des Abgrunds leben, aus dessen Tiefe es kein Zurück gibt. Bringe mir alle deine inneren und äußerlichen Leiden zum Opfer dar. Liebe mich, wie ich dich liebe.

Ich segne dich und zusammen mit dir segne ich alle Gottgeweihten guten Willens. 10. November 1977

 

60. Auch heute glauben sie nicht

Ich, der eingeborene Sohn Gottes, eins mit dem Vater und dem Heiligen Geist, habe während der drei Jahre meines öffentlichen Lebens mehrmals mit Klarheit und Genauigkeit meinen Aposteln und Jüngern kundgetan, daß es notwendig ist, das Samenkorn in die Erde zu legen, damit es verwest und so reiche Frucht bringt.

Aber weder die Jünger noch die Apostel wollten dies verstehen, obwohl meine Worte unmißverständlich waren. Nie ließen sie sich vom Grund meines Todes und meines schrecklichen Leidens überzeugen, und doch, wie oft sprach ich deutlich davon.

Ich war daran, meinen Heilsplan, der in Demütigung, in Armut, in Gehorsam und Liebe sowie in beständigem Gebet begann, für die Rettung der Menschen in die Tat umzusetzen, und sie verstanden dies nicht, weil sie die schreckliche Stunde der Finsternis nicht wahrhaben wollten. Ich war es, der das Aufkeimen meiner Kirche in der Verfolgung durch die Großen des Volkes vorbereitete, aber ich fand kein Verständnis bei meinen Lieblingssöhnen. Ich war der Gottmensch und wirkte Wunder; man glaubte mir nicht.

Sie haben sich in der dunklen Stunde meines Leidens und Todes mit blindem Widerstand und törichten Starrsinn aufgelehnt.

Ein einziges Geschöpf war von der unvermeidlichen Stunde der Finsternis, die der Welt bevorstand, überzeugt: meine Mutter. Während ihres ganzen Lebens war ihr Herz von der Vorausschau meines Leidens und Sterbens durchbohrt.

Mein Sohn, heute liegen die Dinge gleich wie damals. Nur darf man die Situation nicht mir zuschreiben, sondern dieser entarteten Generation, die Gott durch die Sünde Satans zurückweist und unbußfertig nicht an meine Worte glaubt.

Hat meine Mutter in Lourdes und Fatima und an unzähligen anderen Orten nicht klar und deutlich gesprochen? Man hat nicht geglaubt!

Ich habe gesprochen, und auch mir hat man nicht geglaubt. Nun sind 2000 Jahre vergangen, seit das Samenkorn sterben mußte, damit sich ein saftiger, kräftiger Keim bildete. Das Haupt der im Entstehen begriffenen Kirche mußte sich zum allgemeinen Heil in der Vernichtung opfern.

Es opferte sich selber, um die unbezahlbare Schuld gegenüber der göttlichen Gerechtigkeit zu tilgen.

Heute muß der gesamte mystische Leib, der wie der Feigenbaum im Evangelium durch die dämonische Verseuchung des Atheismus, unfruchtbar geworden ist, wie das Weizenkorn in die Erde gelegt werden und zugrunde gehen, um zu neuem, fruchtbarem, göttlichem Leben wieder zu erstehen. Das entspricht genau den unveränderlichen Forderungen meiner Gerechtigkeit und Barmherzigkeit.

In Wahrheit sage ich euch, wenn ihr nicht wiedergeboren werdet, werdet ihr nicht in das Reich Gottes eingehen. Das Geheimnis meiner Erlösung ist eine Tat unendlicher Barmherzigkeit und Gerechtigkeit.

Ein Akt unendlicher Barmherzigkeit und Gerechtigkeit ist die Stunde der Läuterung.

Meine Gerechtigkeit verlangt von euch, meinen lebendigen, mit Freiheit und Vernunft begabten Gliedern, die fähig sind, das Gute zu wollen und das Böse abzulehnen, die Bezahlung der von euch gemachten Schulden.

Laß dich nicht verwirren, mein Sohn. Die Barmherzigkeit verlangt, daß alle durch innere und äußere Mahnzeichen gewarnt werden.

Wer hören will, der höre; wer aber hartnäckig, vom Stolz und Hochmut verblendet, zugrunde gehen will, der wird wie Satan zugrunde gehen.

O Blindheit und Hartnäckigkeit!

O ungläubiges und verdorbenes Geschlecht, was hätte ich mehr tun können, um dir die Stunde der Finsternis, die Stunde des Blutes und des Todes, die sich nähert, zu ersparen?

Was konnte ich euch mehr geben als das, was ich euch gegeben habe? Meine Liebe, mein geöffnetes Herz, die Liebe meiner und eurer Mutter!

Mehrmals ist sie auf die Erde gekommen, um euch aus eurer religiösen Abgestumpftheit aufzurütteln und zu der großen Wirklichkeit des Glaubens zurückzurufen, um euch den Weg des Heiles zu weisen, den ihr gehen müßt.

 

Ich werde meine Kirche heilen

Ich werde Völker und Nationen heilen. Ich werde meine Kirche heilen! Es wird nicht ein Werk der Theologen sein, von denen viele, durch den Hochmut Satans Finsternis statt Licht sind und die Verwirrung und die verkehrte Ausrichtung mit ihren ungesunden Lehren vergrößern!

Ich bin das einfachste Sein und alles, was aus mir kommt, ist einfach, während viele von ihnen kompliziert sind. Sie erschweren, was einfach ist.

Wundere dich nicht, wenn sie diese Botschaften nicht annehmen und unwürdigerweise ablehnen. Nie werden sie wie einst die Schriftgelehrten des Tempels eine Wahrheit annehmen, die nicht die ihre ist, denn sie sind nicht in der Wahrheit.

Laß dich nicht verwirren! Ich segne dich; schenke dich mir, so wie du bist, mit dem, was du hast. Schenke mir deine Mühen; ich werde sie in mein barmherziges Herz einschließen, um sie dir als einen Gnadenregen zurückzugeben! 8. Dezember 1975

 

61. Sich in die Gegenwart Gottes versetzen

Schreibe, mein Sohn: «Ich bin der Herr, dein Gott, du sollst keine fremden Götter neben mir haben!»

«Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben aus deinem ganzen Herzen, aus deiner ganzen Seele, aus deinem ganzen Gemüte, aus allen deinen Kräften.»

Ihr seid gewohnt, diese Gebote ungefähr so anzuhören, wie ihr alle Tage das Glockengeläute hört. Jedermann hört es, aber fast niemand achtet darauf. So bleiben auch die Gebote tote Worte, während sie in euren Herzen lebendig sein sollten.

Ich wollte dies vorausschicken, um dir besser zu verstehen zu geben, wie schlecht man betet, und zwar auch die wenigen, die überhaupt noch beten. Es gibt sehr wenige, die gut beten; denn es ist nicht möglich zu beten, wenn man das erste Gebot nicht kennt, und noch schlimmer, wenn man es vergessen hat.

Sich in die Gegenwart Gottes versetzen, heißt, eine Reihe geistiger Akte zu vollziehen, die für ein gutes und wirksames Gebet wesentlich sind.

Es muß ein Akt des Glaubens vollzogen werden, der eure Seele zu Gott erhebt, um mit ihm Verbindung aufzunehmen.

Diesem Akt des Glaubens müssen notwendigerweise Akte der Demut, des Vertrauens und der Liebe folgen, die dazu dienen, den Kontakt mit Gott zu verstärken. Diese Akte sind für ein gutes Gebet unerläßlich, denn sie verhüten, daß es zu einer rein mechanischen Übung wird, die Gott abstößt, denn solche Seelen ehren mich nur mit den Lippen und nicht mit dem Herzen.

Leider gibt es viele solche, und die wenigen, die beten, beten vielfach nur äußerlich, wobei sie sich selber betrügen, da sie sich einbilden, eine Pflicht getan zu haben, die in Wirklichkeit nicht erfüllt wurde.

 

Auf der richtigen Ebene

Aus dem, was ich dargelegt habe, kannst du ersehen, welch schwere Mängel es im geistigen Leben der Christen gibt. Dabei beschränke ich mich jetzt nur auf einen, aber es gibt noch viele andere.

Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben aus deinem ganzen Herzen... Für den, der Gott wirklich liebt und ihn an die Spitze seines Lebens stellt, besteht die Gefahr nicht, Gebete zu Gott aufsteigen zu lassen, die der Ausdruck von Stolz und Egoismus sind, wie das ausschließliche Bitten um Erfolg in irdischen Belangen, um Gesundheit, Reichtum und Ehren.

Wer nur um diese Dinge betet, kann mit Gott keinen Kontakt herstellen. Gott zieht nicht in Seelen ein, die voll weltlicher Unruhe sind und nur nach irdischen Gütern streben. Diese Seelen sind von Finsternis umgeben.

Wer Gott wahrhaft liebt, stellt sich ihm gegenüber auf die richtige Ebene, indem er seinen Ruhm und seine Liebe sucht.

Wer Gott wahrhaft liebt, sucht in seinem Gebet als erstes sein Reich in den Seelen, seine größere Ehre.

Gott hält seine Versprechungen: Bittet, und ihr werdet empfangen! Suchet, und ihr werdet finden! Klopfet an, und es wird euch aufgetan werden!

Wer betet und enttäuscht bleibt, muß dies der Tatsache zuschreiben, daß er das erste Gebot ausschaltet: «Ich bin der Herr, dein Gott, du sollst keine fremden Götter neben mir haben.» Auch deshalb, weil er das Hauptgebot nicht beobachtet: «Du sollst Gott aus ganzem Herzen lieben»; deshalb wird sein Gebet nicht erhört.

Man hat vergessen, daß ich die Apostel und euch so beten gelehrt habe: «Vater unser im Himmel...»

Sich in die Gegenwart Gottes zu versetzen, ist die erste Voraussetzung beim Gebet. Der Betende vergißt sich selbst, um mit seiner Seele zu Gottvater aufzusteigen, der allein groß und heilig und allein gut ist.

 

Lehrmeister des Gebetes

Müßt ihr, meine Diener, nicht unermüdliche Lehrmeister des Gebetes für die Gläubigen sein?

Eine gute Mutter wird nie müde, ihren Kindern die Dinge, die für das Leben wichtig sind, in dem Maß zu lehren, wie die Kinder wachsen. Bringt nicht auch ihr durch die Taufe in den Seelen das göttliche Leben hervor? Steht ihr also nicht in einer wirklichen geistigen Vaterschaft gegenüber den Gläubigen, die eurer Sorge anvertraut sind? Was läßt euch so wichtige Dinge vernachlässigen?

Die unglücklichen Auswirkungen einer schlecht ausgeübten Vaterschaft gegenüber den geistigen Kindern könnt ihr feststellen, wenn ihr den Mut habt, sie zu beobachten.

Gott, dem gerechten Richter, entgeht nichts von dem, was ihr nicht getan habt. Die Rettung so vieler Seelen, deren Preis unendlich ist, steht auf dem Spiel.

Meine Söhne, es ist wahr, daß die Gründe der Glaubenskrise, die sich ihrem Schlußakt nähert, verschieden sind und manche außerhalb eures Willens liegen; aber es ist auch wahr, daß einige euch zugeschrieben werden müssen. Wenn ihr euch nicht bekehrt und Buße tut? Was wird aus euch werden, wenn ihr fortfahrt, euch selbst statt Gott zu dienen?

Meine Söhne und Priester, die Zeit, die euch verbleibt, ist kurz. Nicht ich, sondern ihr bestimmt eure Ewigkeit.

Mein Sohn, ich werde nicht müde, dich um Gebet und Sühne zu bitten. 5. Februar 1976

 

62. Das Doppelspiel

Es gibt Einrichtungen, die unwesentlich sind und eine Verschwendung von Gütern darstellen. Dies verursacht eine Lähmung, die sehr viele Werke zum Erliegen bringt, so daß sie nichts mehr nützen, wenigstens so, wie sie heute getan werden.

Mein Sohn, habe keine Furcht. Ich habe dir immer gesagt, daß die Wahrheit ein wesentlicher Bestandteil der Nächstenliebe ist, und ich nicht ohne Absicht Erbärmlichkeiten jeder Art herausstreiche, wenn ich dir den Grund des Versagens der heutigen Seelsorge darlege.

In all dem versteht man es nicht, das Doppelspiel Satans zu erkennen, der in der Kirche von außen und im Innern unangefochten tätig ist.

— Von außen: Wer seine Werkzeuge nicht sieht, ist blind — den Kommunismus, die Inkarnation Satans, und den freimaurerischen Kapitalismus. In der Tat ist auch das Bürgertum erschreckend vom freimaurerischen Radikalismus aufgespalten, der durch seine internationalen Verbindungen stark ist. Das sind Waffen, mit denen Satan pausenlos die Kirche zu zersplittern sucht, und man kann nicht bestreiten, daß es ihm durch dieses Machtgefüge teilweise gelungen ist.

— Von innen: Satan erzeugt eine gewaltige, noch nie so verbreitete Glaubenskrise im Klerus. Die Folgen sind höchst offensichtlich. Er bedient sich des Fortschritts, der modernen Technologie, die fast ganz im Dienst Satans steht, der Welt, seiner Verbündeten und eurer Leidenschaften. Die Begierlichkeit des Geistes, die Hoffart, die äußerst schlimme Sünde der Kirche eurer Zeit, und die Lüsternheit des Fleisches haben viele Glieder vom Leib Christi abgetrennt, die für den Dienst am Gemeinwohl bestimmt waren, Priester und andere gottgeweihte Seelen.

Dieses Vorgehen ist das typische Werk Luzifers, der einst der schönste Engel war und heute noch mächtig ist. Das beweist das riesige Ausmaß des Bösen, das er in der Kirche und in der ganzen menschlichen Gesellschaft wirkt.

 

Die Sünde der Trägheit

In Anbetracht dieses ungeheuren Feindes habe ich, euer Gott, um euch von ihm zu befreien, mich in unendlicher Demut dazu herabgelassen, Mensch zu werden und mich selbst am Kreuz hinzuopfern.

Nun aber mache ich euer Heil von eurer Zustimmung und Mitwirkung am Geheimnis der Erlösung abhängig.

Ich will eine freiwillige und aktive Teilnahme, nicht eine passive Zustimmung seitens aller Getauften, wie das Christentum heute fälschlicherweise von so vielen aufgefaßt wird. Hier besteht eine erschreckende Lücke, entstanden durch die Willenlosigkeit so vieler Christen, die so schwer krank sind, daß ihre Heilung in Frage steht.

Dieses mangelnde Interesse für göttliche Dinge, diese Verkümmerung des übernatürlichen Lebens ist die Sünde der Trägheit. Die Christen, die begeistert nach Licht und Wahrheit dürsten müßten, sind so tief gesunken, daß sie nur noch verstörten Wesen gleichen. Sie sind durch ihre eigene oder durch die Schuld anderer ohne Kraft und ohne Energie.

Der Fürst der Finsternis hat viele Glieder der Kirche von der übernatürlichen Lebensquelle fernzuhalten verstanden und sie dadurch lahm gelegt. Seine eigenen, von Haß erfüllten Kräfte aber sind stark geblieben. Wenn dieser Haß zum Ausbruch kommt, wird die Menschheit Schrecken von nie gekanntem Umfang und unvorstellbarer Wirkung erleben.

 

Man verschwendet Zeit

Wem ist ein solcher Zustand der Dinge zur Last zu legen? Jenen, die dem Feind die Tore weit geöffnet haben, die nicht einmal an ihn glauben und ihm einen zersetzenden Einfluß ermöglicht haben. Ebenso jenen, die heute noch Zeit und Energie verschleudern in einer Lage, die als äußerst schwer bezeichnet werden muß.

Diese Lage muß schließlich auch denen zur Last gelegt werden, die trotz des bürokratischen Apparates und aller zur Verfügung stehenden Mittel den richtigen, einzigen Weg, noch nicht finden, um meiner Kirche, die im Sterben liegt, wieder Sauerstoff zuzuführen.

Ja, mein Sohn, dieser Todeskampf müßte eine so energische Umkehr veranlassen, daß alle heilsam beeindruckt würden.

Man hat den Mächten des Bösen ermöglicht, meinen mystischen Leib zu schwächen!

 

Die Kirche wird nicht untergehen

Meine Kirche müßte aus einem unermeßlichen Heer tapferer Gotteskinder gebildet sein, aus kühnen und mutigen, wachsamen und einsatzbereiten Soldaten. Alle erfüllt von Begeisterung, alle nicht nur eine kleine Elite, geistig gewappnet und gefeit; so wären sie unüberwindlich, weil ich ihnen dafür alles Notwendige gegeben habe.

Meine Kirche wird nicht untergehen! Ich werde sie wieder herstellen im Leiden, wie ich im Leiden, in der Verdemütigung und im Blut das Geheimnis des Heiles gewirkt habe.

Mein mystischer Leib wird sein Blut vergießen. Ich, sein Haupt, habe das meinige vergossen, und die Kirche wird nach zwei Jahrtausenden, wieder hergestellt und erneuert, als Mutter und Führerin der Völker wieder voranschreiten.

Bete, mein Sohn, und kümmere dich nicht um das negative Urteil anderer, das aus der Anmaßung entspringt. Ein sehr kurzlebiges Urteil! 8. Juni 1976

 

63. Dringende und wesentliche Prüfung

Jeder Befehlshaber versammelt in regelmäßigen Abständen seine Heerführer um seinen Arbeitstisch. Mit ihnen zusammen studiert er die Pläne für die Verteidigung und Offensive. Das verlangt große Arbeit, denn diese Pläne werden stets gründlich vorbereitet und entsprechend der Lage der benachbarten Völker verändert. So handeln Männer, die in der Gesellschaft Verantwortung tragen.

Auch in meiner Kirche sollte das, was zu tun ist, mit der gleichen Sorge und Genauigkeit ausgeführt werden.

In meiner Kirche besteht durch die Firmung ein gewaltiges Heer von Gesalbten, das für den Kampf gegen die Feinde der Seelen, die Dämonen, Leidenschaften und die Welt bestimmt ist.

Es ist Aufgabe der Hierarchie und des höheren Klerus der Ortskirchen, die ungeheure Schlacht, die seit der Erschaffung des Menschen besteht und bis zum Ende der Zeit andauert, zu organisieren und zu führen.

Ich habe schon gesagt, daß die Menschen einzeln wie als Gesellschaft Ziel und Opfer dieses Kampfes der finsteren, höllischen Mächte sind, die jede List zur Verführung der Seelen ausnützen.

Bei vielen ist der Glaube schwach. Wer aber nicht glaubt, kann die Stärke und die Möglichkeiten des Feindes nicht abschätzen, und die Führung eines gut organisierten Kampfes ist unmöglich. So ist man, weder als einzelner noch als Gemeinschaft überzeugt, daß ein Kriegszustand herrscht.

Lobenswert ist, wie gewisse höhere Amtsstellen ihre Pläne vorbereiten in der Überzeugung, daß dies ihre Pflicht ist. Tadelnswert hingegen ist die Untätigkeit anderer kirchlicher Obrigkeiten, die ihre Pläne für die Verteidigung und die Offensive gegen die Mächte des Bösen weder vorzubereiten noch zu verwirklichen imstande sind.

 

Zu vielerlei

Es wird vieles getan, das dem Ziel, der Bekämpfung der Mächte des Bösen wenig nützt.

Die Feinde der Kirche, des Guten und der Wahrheit sind frech und mächtig geworden. Mit ihren Erfolgen werden sie stets unverschämter. Sie stürzen die göttlichen und die natürlichen Gesetze um. Warum, mein Sohn?

Große Verantwortung lastet auf meiner Kirche wegen der vielen Übel, die sie befallen haben, deren Ursache die Glaubenskrise, die Krise des innerlichen Lebens ist.

Nicht selten geschieht es, daß jemand Mitläufer der Feinde Gottes und der Kirche ist. Schwäche, krankhafte Liebe zur Macht, Fehlen der Einheit, Gesetzlosigkeit! Das Antlitz der Kinder Gottes und der Diener Gottes ist entstellt.

Es ist Zeit, aufzuwachen, die Axt an die Wurzeln zu legen! Zeit, meiner drängenden Einladung zu einer wirklichen Bekehrung Folge zu leisten, sonst wird es zu spät sein!

Die verschiedenen höheren Amtsstellen meiner Kirche müssen aufhören, die Zeit mit unnützen Dingen und Plänen zu verlieren. Sie sind im Unrecht, wenn sie nicht an die Wurzeln der Übel gehen.

 

Gewissenserforschung

Der Ernst der Lage verlangt einen gültigen Plan, der von allen verwirklicht werden muß, von denen an der Spitze wie von den Untergebenen, eine reuevolle Gewissenserforschung, die zu folgenden Schlüssen führt:

— Zur Überzeugung von der Notwendigkeit einer ernsthaften Überprüfung der Auffassung, auf der euer Leben beruht. Ist es durchweg christlich? Halb oder ganz heidnisch?

— Zur Frage, ob ihr gewillt seid, einen neuen Plan für das innerliche Leben zu entwickeln, eine neue Art, den Glauben, die Hoffnung und die Liebe sowie das Leben der Gnade zu leben?

— Zur Frage, ob ihr gewillt seid, das zu tun, was viele Menschen mit großem Einsatz machen, nämlich euch zum Kampf gegen die Mächte des Bösen in einem wahren Kreuzzug des Gebetes und der Buße zu rüsten?

— Ob ihr gewillt sei, den Trubel um euch herum zum Schweigen zu bringen, um in Stille und Sammlung auf meine Einladungen zu hören, die euch helfen wollen, drohende Gefahren zu beschwören?

— Ob ihr gewillt seid, zu einer lebendigen, aufrichtigen Verehrung meiner und eurer Mutter zurückzukehren? Ob ihr ihrem Aufruf zur Buße, Folge leisten wollt?

— Zur Frage, ob ihr gewillt seid zu einer aufrichtigen und lebendigen Rückkehr zu mir in der Eucharistie?

Wenn meine mit so viel Geschäftigkeit belasteten Priester objektiv sein wollen, müssen sie zugeben, daß sie, abgesehen von Ausnahmen, trotz ihrer fieberhaften Tätigkeit, für ihre Glaubwürdigkeit keine Gründe mehr bieten.

Sind vielleicht die Quellen der Gnade versiegt? Nein! Mein erbarmungsvolles Herz ist stets offen.

Sie müssen die Ursachen bei sich selbst suchen. Die Axt muß an die Wurzeln gelegt werden. Ich will damit sagen: Ihr Priester, ändert euch zuerst, wenn ihr wollt, daß das Heer euch folgt.

Es ist darum der Mühe wert, sich zusammenzufinden, um in aufrichtiger Brüderlichkeit einen neuen Plan geistiger Erneuerung zu entwerfen. Übrigens verlangt nicht gerade dies, das Konzil von euch?

Leben in der Gnade, Einheit und Gehorsam, Schluß mit der Auflehnung, Kampf dem Dämon, dem Bösen ohne jeden Kompromiß, das sind die großen Themen, die im Klerus und im Volk vertieft werden müssen.

Warum wartet man noch zu?

Aus Furcht, Scham, menschlicher Angst, Festhalten an einem bequemen Leben... Bekehrt euch, bekehrt euch! Diese Einladung soll euch nicht ärgern und keine Furcht in euch erwecken! Ich und meine Mutter, die euch so sehr lieben, stehen euch zur Seite. Es geht um das Heil eurer Seele und jener Seelen, die euch anvertraut sind.

Mein Sohn, ich segne dich; liebe mich! 29. September 1975

 

64. Einbahnstraße

Eine Straße beginnt stets an einer bestimmten Stelle. Dann zieht sie sich durch Ebenen und über Berge zwischen zwei seitlichen Begrenzungen hin, die ihre Breite festlegen, um schließlich am Ziel zu enden.

Mein Sohn, das Leben jedes Menschen ist wie eine Straße; es hat seinen Ausgangspunkt und sein Ziel. Jeder Mensch muß seine Straße zu Ende gehen mit dem Ziel: die Ewigkeit.

Aber allein der Mensch ist unter allen Geschöpfen der Erde frei und intelligent, fähig zwischen Gut und Böse zu unterscheiden, etwas zu wollen oder abzuweisen. Dadurch ist der Mensch so groß, daß er Gott ähnlich ist.

Alle anderen Geschöpfe auf der Erde sind, im Unterschied zum Menschen, durch ihre Natur zu einem bestimmten Lebenslauf gezwungen. Es ist ihnen nicht möglich, Wege einzuschlagen oder zu verlassen, die der Schöpfer ihnen nicht zugewiesen hat.

Der Mensch, das wegen seines Geistes und Willens so wunderbare Geschöpf, ist frei, den ihm von Gott, seinem Schöpfer, gezeichneten Weg anzunehmen oder abzulehnen. Gott schlägt ihm den Weg vor, um ihm die Erreichung seines Zieles, die ewige Rettung seiner Seele, zu erleichtern.

Es ist eigenartig und geradezu ungeheuer, daß der Mensch sich dieses Geschenkes nicht bedient, das ihn hoch über jedes andere Geschöpf dieser Erde erhebt; statt dessen weigert er sich, diesen Weg aus der irdischen Verbannung zu gehen und wählt dafür dunkle, verschlungene Pfade, die ihn zum Verderben und zur ewigen Verdammnis führen.

Es ist ebenso eigenartig, daß er von seinem Fall, den Verführungen und der Hinterhältigkeit, mit der Satan, der Vater der Lüge, ihn umgibt und verleitet, nichts wissen will.

Satan kann die Freiheit des Menschen zwar einengen, aber er kann sie nicht zerstören, es sei denn, der Mensch unterstützt ihn dabei.

Auf alle Fälle ist die Abwendung des Menschen von Gott nicht zu rechtfertigen, denn ich, das fleischgewordene Wort Gottes, habe ihm in den kostbaren Früchten meiner Erlösung Heilmittel zur Verfügung gestellt, wann immer er sie benützen will.

Wenn aber der Mensch in der Gefolgschaft Satans von Gott nichts wissen will, verdammt er sich selbst.

 

Mein Weg

Heute haben die Menschen mich verlassen, die Wahrheit und das Leben, den geraden, sicheren Weg, um die von Satan bezeichnete Richtung einzuschlagen.

Wenn sich die Menschen nicht bekehren, können sie nicht gerettet werden, was auch immer die vielen Sämänner des Unkrauts in meinem Weinberg sagen mögen, die mit ihren Irrlehren ein furchtbares Durcheinander in den Seelen verursachen.

Es gibt menschgewordene Dämonen, die ganz von Hochmut beherrscht sind. Ihre Schriften sind ebenso schädlich wie pornographische Bücher und überall zu finden, in den Seminarien, in Klöstern, in den Schulen. Ihr Gift ist mörderisch, und sie fordern Opfer vor allem unter der Jugend.

Der Weg jedes Menschen beginnt im mütterlichen Schoß, und sein irdisches Ende ist der körperliche Tod, dem das Urteil ohne Berufungsmöglichkeit folgt. Nach dem Tod beginnt der Mensch sein ewiges Leben, ein glückseliges oder unglückseliges, je nach dem Gebrauch oder Mißbrauch seiner Freiheit.

Ich, das ewige Wort Gottes, vom Vater gezeugt, Mensch geworden in der Fülle der Zeit im reinsten Schoß meiner und eurer Mutter, in der Herrlichkeit zur Rechten des Vaters sitzend, bin ich für euch mit Leib und Blut, Geist und Gottheit, im Geheimnis des Glaubens und der Liebe stets gegenwärtig.

Auch ich wollte meinen «Weg» auf Erden gehen wie alle anderen Menschen.

Der Anfang war meine jungfräuliche Empfängnis im Schoß meiner Mutter; das Ende das Kreuz mit dem körperlichen Tod.

Ich, der Weg, bin euch auf Erden vorausgegangen, damit jedem von euch, der mir nachfolgt, der Weg erleichtert wird und er keine Zweifel, Unsicherheit und Verirrungen zu befürchten braucht.

Mein «Einbahnweg» ist gut und sicher für jeden Menschen guten Willens; er beginnt mit einem Akt unendlicher Demut.

 

Unendliche Demut

Meine Menschwerdung, der ich Sohn Gottes bin, war ein Akt unendlicher Demut, damit alle Menschen wissen, daß die Demut die Grundtugend, das sichere, wesentliche Fundament aller Tugenden ist.

Es würde genügen, wenn viele falsche Theologen ein wenig über diese göttliche Wirklichkeit nachdenken wollten. Ich wurde in einer als Stall dienenden, kalten, feuchten Grotte geboren und begann meinen Weg auf dieser Welt in tiefster Armut.

Wie denken meine Christen aus der heutigen Konsumgesellschaft über diese Tatsache? Und wie denken meine Priester darüber?

Wie denken über all dies die eingebildeten Theologen, die mit Vorliebe Bücher voller giftiger Spitzfindigkeiten und verwickelter Beweisführungen schreiben und dabei die göttliche Einfachheit meines Evangeliums vergessen! Ich bin der unendlich einfache Gott und liebe die Einfachheit. Diese Theologen, die bequeme Wohnungen lieben, denken nicht daran, daß ihr Erlöser unter Verzicht auf das, was allen Menschen zusteht, in einem Stall geboren wurde. Sie sehen nicht den schreienden Gegensatz zwischen meinem und ihrem Leben sowie dem Leben der Christen von heute, die nach Reichtum und Wohlergehen streben...

Sie sind gleichgültige Egoisten, die Gott mißachten und für alle Anrufe meines Stellvertreters auf Erden taub sind, aber sofort gegen seine Worte aufbegehren, weil sie keine Unannehmlichkeit dulden, die sich aus der Wahrheit ergibt.

Sehen diese meine Priester und viele Christen den Schmutz nicht, mit dem meine Kirche unaufhörlich beworfen wird?

Sie haben die Worte meines Apostels Paulus vergessen: «Wahrhaftig, Gottes Zorn offenbart sich vom Himmel her über alle Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit der Menschen, weil sie in ihrer Ungerechtigkeit die Wahrheit unterdrücken, denn was von Gott erkennbar ist, ist ihnen wohlbekannt» (Rom 1,18).

Ich, das menschgewordene Wort Gottes, habe dies mit meinem Weg, den ich auf Erden in Demut, Gehorsam, unter schrecklichstem Leiden, voller Liebe zu meinem Vater und zu meinen Brüdern ging, klar geoffenbart.

Alle Christen, Priester und Bischöfe, müssen meine durch den Apostel Paulus an die Römer geschriebenen Worte bedenken: «Wiewohl die Menschen Gott erkannten, verherrlichten sie ihn nicht!» (Rom 1,21).

 

Hochmut und Anmaßung

Sind etwa die Christen von heute besser als die Heiden vor zwanzig Jahrhunderten? Werden sie sich dem göttlichen Zorn entziehen können, nachdem sie den Weg verlassen haben und sich auf dunklen und krummen Pfaden der schändlichsten Leidenschaften verlieren? Sie wollen meine Wahrheit zunichte machen und im Abgrund ihres Hochmuts und ihrer Anmaßung begraben...

Sie haben andere Wege gewählt, die nicht die meinen sind.

Sie rufen oft meine Barmherzigkeit an. Bisher war die Zeit der Barmherzigkeit, aber es kommt die Stunde der Gerechtigkeit, in der mein und euer Vater schreckenerregend sein wird.

In ihrer ungeheuren Blindheit begehren sie, daß ich mein Leben, ja selbst mein Wesen als wahrer Gott und wahrer Mensch verleugne.

Mein Sohn, noch einmal bitte ich dich, meine wiederholte Einladung zu einer echten Bekehrung laut kundzutun. Habe keine Angst vor den Auswirkungen, die du hervorrufst.

Ich will, daß alle gerettet werden. Wenn sich aber ihre Hartnäckigkeit im Hochmut nicht bessert, werden sie verweht wie Staub im Wind.

Wenn sie ihre Augen dem «Licht der Welt», das ich bin und gebracht habe, nicht öffnen wollen, wird ihre Frucht die Finsternis sein für Zeit und Ewigkeit.

Ich segne dich, und zusammen mit mir segnet dich meine und deine Mutter. 12. Oktober 1975

 

65. Strenge der göttlichen Gerechtigkeit

Viele laufen Gefahr, sich von der Möglichkeit einer künftigen großen Züchtigung nicht überzeugen zu lassen. Viele zweifeln, verneinen sie heftig und erklären, eine große Züchtigung würde der göttlichen Barmherzigkeit zuwiderlaufen.

Auch meine Apostel wollten den Gedanken an mein Leiden und meinen Tod nicht annehmen; sie glaubten nicht an meine Worte. Ihr Eigendünkel hinderte sie daran, klar zu sehen, und beraubte sie der Gabe der Weisheit.

Heute wiederholt sich das gleiche für viele.

Ich, das menschgewordene Wort Gottes, bin im wahrsten Sinn das Opfer der strengen göttlichen Gerechtigkeit gewesen.

Die unendliche Liebe zur gefallenen Menschheit bewog die Allerheiligste Dreifaltigkeit zur Verwirklichung des Geheimnisses meiner Menschwerdung, meines Leidens und Sterbens. Vom Mund der Weisheit wurde gesagt: Aus der Sünde kam der Tod.

Die Sünde ist eine persönliche und eine soziale Schuld, die der Mensch und die Gesellschaft Gott gegenüber auf sich geladen haben. Gott kann immer eine teilweise Gutmachung verlangen, weil der Mensch weder einzeln noch in der Gesellschaft die Schuld völlig tilgen kann. Dafür hat Gott im Geheimnis meiner Menschwerdung, meines Leidens und meines Todes gesorgt.

 

Barmherzigkeit und Gerechtigkeit unteilbar

Denen, die mit großer Sicherheit behaupten, man dürfe nicht von Züchtigungen, sondern nur von der göttlichen Barmherzigkeit sprechen, antworte ich unmißverständlich und erkläre, daß in Gott Barmherzigkeit und Gerechtigkeit unteilbar sind, denn sobald das Böse das Alarmzeichen übersteigt, setzt das unerforschliche Walten der göttlichen Gerechtigkeit ein.

Wiederholt habe ich gesagt, daß die Städte dieser ungläubigen Generation schlechter sind als Sodoma und Gomorrha, die Sittenverderbnis überall wuchert und das Böse auf der Erde sich mit der Kraft eines reißenden Stromes ausbreitet. Nicht einmal meine Kirche ist davon sicher. Viele meiner Priester sind angesteckt. Der Abfall von Gott war nie so allgemein.

 

Der Kelch läuft über

Meine armen Priester, wie kurzsichtig sind sie. Sie sehen und begreifen nicht, daß Gott in seinem Zorn stets von einer Absicht der Barmherzigkeit geleitet wird.

Warum denken so viele Priester nicht an meine schreckliche Todesangst in Gethsemane? Warum denken sie nicht, daß mein blutiger Schweiß, meine Verlassenheit vom Vater mit der ganzen Strenge der göttlichen Gerechtigkeit, auf mir, seinem eingebornen Sohn lastete? Und warum habe ich alle Sünden der Menschen auf mich genommen?...

Auch diese Gerechtigkeit war, wie alles, eine Frucht der unendlichen Barmherzigkeit.

Unglaube und Unwissenheit vermögen den Arm Gottes gegen die hochmütige, selbstbewußte Menschheit nicht zurückzuhalten. Meine Mutter hat es vermocht. Das Leiden der Guten und Unschuldigen, die heroische, hochherzige Hingabe der Opferseelen waren imstande, die beschlossene Züchtigung zu mildern und hinauszuschieben.

Doch jetzt läuft der Kelch über. Das Maß ist unwahrscheinlich voll und das Gericht im Anzug, auch wenn die Blindheit die Menschen hindert, das Vorspiel der drohenden Katastrophe zu sehen.

Indessen hat meine Barmherzigkeit, die allerdings viele meiner Priester nicht mit der göttlichen Gerechtigkeit zu verbinden verstehen, zahlreiche Heilmittel für eine geläuterte und neu geordnete Kirche, aber auch für eine gemaßregelte und von allen Verirrungen menschlichen Hochmuts befreite Menschheit bereitgestellt.

Barmherzigkeit und Gerechtigkeit wollen gleichen Schrittes ihren Lauf nehmen.

Mein Sohn, sage es: Die Seelen müssen unverzüglich zum Gebet, zur Buße und zur Bekehrung angeleitet werden.

Habt Vertrauen! Gott ist in seiner Gerechtigkeit immer Liebe, und aus der Liebe gehen alle seine Handlungen hervor. Ich segne dich, liebe mich! Entschädige mich durch deine Liebe für alle Undankbarkeit und Beleidigungen. 8. Oktober 1975

 

66. Werkzeug des Verderbens

Die Art, wie das Sakrament der Beichte gespendet wird, entspricht keineswegs dem Plan meiner Barmherzigkeit und Liebe, sondern einem verruchten Plan des Bösen. Er hat alles unternommen, dieses Sakrament, das ein Mittel der Auferstehung und des Lebens ist, in ein tödliches Werkzeug der Verdammnis zu verwandeln, indem er, der Fürst der Finsternis, diese Frucht der Erlösung verdunkelt hat...

Ich bin der ewige Hohepriester, der Richter, die Liebe und die Gerechtigkeit. Ich bin die ewige Barmherzigkeit. Mir als Richter steht das Urteil über jeden einzelnen Menschen zu, ein Urteil ohne Berufung, das seine letzte Bestätigung beim Jüngsten Gericht haben wird, dies sowohl für die Menschheit als auch für die Engelwelt.

Ich, der unendlich gerechte Richter, richte jeden Menschen in Gerechtigkeit. Richter sein heißt, den Sünder in Gerechtigkeit von der Schuld lossprechen oder ihn verurteilen.

Jeder Priester muß ein rechtschaffener, gerechter und unabhängiger Richter sein. Seine Vollmacht stammt nicht von ihm, sondern von mir, dem ewigen Richter. Sehr viele üben diese Vollmacht nach ihrem Gutdünken aus. Sie bedienen sich dieser Macht mit einer Leichtfertigkeit und Gewissenlosigkeit, die jeden erschaudern läßt, der mit mir verbunden ist.

Man hilft den Beichtenden, für ihre Sünden alle möglichen Rechtfertigungen zu finden mit der Begründung, die Barmherzigkeit Gottes sei groß.

 

Sakrilegische Beichten

Die Barmherzigkeit Gottes ist nicht nur groß, sondern unendlich. Doch das bevollmächtigt niemand, sie in so schändlicher Weise zu mißbrauchen, wie dies geschieht. Mein Sohn, diese Sache ist wichtig, daher wiederhole ich: Werdet aus Ausspendern der göttlichen Gerechtigkeit nicht zu Mitschuldigen des Teufels; werdet nicht aus Werkzeugen des Heiles zu Werkzeugen der Verdammnis!

Gott läßt seiner nicht ungestraft spotten. Die Worte, mit denen ich dieses Sakrament eingesetzt habe, sind von unmißverständlicher Klarheit: entweder die Sünden erlassen oder sie behalten.

Ohne aufrichtige Reue keine gültige Beichte! Es gibt keine ehrliche Reue ohne den ernsten, wirksamen Vorsatz, nicht mehr zu sündigen.

Viele Beichten sind null und nichtig! Viele sind doppelt sakrilegisch: Wer ohne die erforderlichen Voraussetzungen beichtet, und wer losspricht, ohne sich zu vergewissern, daß die erforderlichen Bedingungen gegeben sind, entweiht das Sakrament und begeht ein Sakrileg. Dadurch wird dieses wunderbare Heilmittel entwürdigt, indem es in ein Mittel der Verdammnis verwandelt wird. Damit wird der Priester mitschuldig am verderblichen Plan Satans. Er sucht nicht Gott und nicht das Heil der Seelen, er sucht sich selbst, und es ist schrecklich, sich selber Gott vorzuziehen...

Warum habe ich den Aposteln und ihren Nachfolgern gesagt: «Allen, denen ihr die Sünden nachlasset, sind sie nachgelassen, und allen denen ihr sie behaltet, sind sie behalten»? Es ist klar, mit diesen Worten wird ein ernstes, ausgewogenes Urteil verlangt, das keine Kompromisse zuläßt, weder gegenüber dem eigenen Gewissen, noch gegenüber dem Beichtenden, noch viel weniger mir gegenüber.

 

Nichts mehr ist Sünde...

Mein Sohn, viele Dinge wiederhole ich bewußt, um dieses brennende Problem der heutigen Seelsorge dem Geist meiner Priester besser einzuprägen. Ja, man spricht ohne Unterschied alles und alle los.

Für viele Priester ist es zudem äußerst leicht, zu absolvieren, denn nichts mehr ist Sünde... Die Keuschheit ist keine Tugend mehr. Die verantwortungsbewußte Vaterschaft, die recht verstanden gut ist, ist zum Beweggrund sämtlicher Freiheiten in den ehelichen Beziehungen geworden.

Unter dem Vorwand, die Kultur zu fördern, erlaubt man die bedenklichsten Lektüren, wo die Saat der Wollust und der philosophischen und theologischen Irrtümer reichlich ausgestreut wird.

Heute ist alles auf Betrug und Diebstahl gegründet. Die Gerechtigkeit verlangt, daß sich der Beichtvater über den ernsten und wirksamen Vorsatz der Rückerstattung des unrechtmäßigen Erwerbs vergewissert. Sehr oft wird der Beichtende auf diese strenge Pflicht nicht einmal aufmerksam gemacht.

Im Namen des Fortschritts schließt man beide Augen, um dem Beichtenden zu zeigen, daß sich der Beichtvater modern den Erfordernissen der Zeit anpaßt.

Über diese Dinge setzen sich jene hinweg, die die Verantwortung haben, das Böse an der Wurzel zu bekämpfen, und zwar stets und überall...

Ich segne dich, und zusammen mit mir segnen dich meine Mutter und der heilige Joseph. 28. Oktober 1975

 

67. Das Feuer wieder entfachen

Mehrmals habe ich dir von der Liebe gesprochen; mit Nachdruck kehre ich zu diesem Thema zurück, weil ich die unerschöpfliche Liebe bin.

Ich habe den Menschen ein neues Gebot gegeben, die Zusammenfassung des ganzen Gesetzes, den Schlüssel zum Glück. Wenn die Menschen mein Gebot in die Tat umsetzen würden, wäre die Erde ein Paradies, in dem die Liebe triumphiert.

Ich bin die Liebe, und von mir leben alle Seelen. Die Vollkommenheit des Lebens auf der Erde wird gemessen am Grad der Innigkeit, mit der die Seelen mich und mit mir die Brüder lieben. Ihr seid um so vollkommener und heiliger, je mehr ihr liebt. In der wahren Liebe, meiner Liebe, besteht der wahre Grund des Lebens, die echte Lebensfreude.

 

Das Geschenk der Freiheit

Mein Sohn, versuche, dir das Leben des Menschen ohne einen Funken Liebe vorzustellen. Wäre es nicht ein düsteres, verzweifeltes Leben, trocken und unfruchtbar, ohne je ein Lächeln, einen Lichtstrahl? Ein Leben der Dämonen, das Leben der Verdammten, die sich vom bösen Geist beherrschen lassen, die Stolz, Haß, Neid, Verzweiflung, Eifersucht und unlöschbarer Durst nach Bösem sind!

Diese verdammten Geister sind vom brennenden Bedürfnis getrieben, Böses zu tun. Sie sind Vollbringer des Bösen, schüren Gewalt, Flüche, Haß und Spaltungen, Irrlehren, Schamlosigkeit und was es sonst noch Böses gibt.

Die Liebe dagegen ist Eifer für alles Gute, die unwiderstehliche Begeisterung der Seele, die sich auf Gott und die Brüder ausrichtet.

Die Liebe ist ein geheimnisvolles Gefühl, das seine Quelle in Gott hat und sich wie ein Pfeil zu den Seelen hinbewegt, die der Gegenstand der Liebe sind. Die Seelen unterscheiden sich von Natur aus von der Materie, mit der sie auf Erden vereinigt sind.

Die Seele ist der göttliche Hauch der Liebe, der die Materie belebt. Die Seele gleicht Gott; frei und vernunftbegabt kann sie die Liebe in verschiedenem Maß und Grad annehmen oder abweisen.

Die Sonne, mein Sohn, schickt ihre Strahlen, ihr Licht und ihre Wärme zu den Dingen, die in ihrem Strahlungsbereich liegen, und diese, wertvolle wie einfache, empfangen die Strahlen ohne Abweisung und ohne das Licht oder die Wärme zu verunreinigen. Aber für die Seelen gilt das nicht!

Die Seelen können der Liebe entsagen und den Haß wählen; sie können das Licht ablehnen und die Finsternis wählen! Wenn doch die Menschen das Geschenk der Freiheit verstehen wollten und was diese Gabe in sich schließt: Die Wahl der ewigen Glückseligkeit, die keine Zunge zu beschreiben vermag und die allein der Vater gibt, oder das Unheil der Verdammung, die der auf Erden pilgernde Mensch nicht verstehen kann.

 

Man stößt die Liebe weg

Die vollkommene Liebe besteht darin, Gott den Einen und Dreifaltigen und die Brüder mehr als alle anderen Dinge auf der Welt, zu lieben; das ist das neue Gesetz, freiwillig angenommen und mit höchster Hingabe gelebt.

Die Vollkommenheit in der Liebe erreicht und vervollständigt man im Himmel. Die Fülle der Herrlichkeit entspricht dem Grad der Liebe; je stärker die erreichte Liebe ist, um so größer ist die Herrlichkeit.

Warum weisen die Menschen die Liebe zurück? Warum wissen sie das höchste Gut, für das sie geschaffen wurden, nicht zu schätzen? Auch in dieser Hinsicht liegt eine schwere Verantwortung auf den Gewissen meiner Priester und Hirten.

Wenn Arbeiter, die Hochöfen der Stahlwerke versorgen, aufhören, das Feuer zu schüren, so bleibt alles stehen. Das Feuer in den Öfen erlischt, und jede Tätigkeit hört auf.

Auch die Liebe ist ein Feuer; wenn es erlischt, hört das Leben auf.

In meiner Kirche sind viele «Öfen» erloschen. Jeder Bischof und Priester sollte ein glühendes «Feuer» sein, das durch die Heiligkeit des Lebens, mit der Macht der Gnade und dem göttlichen Wort Wärme und geistige Energie schenkt.

Wenn aber das Feuer in ihnen und in ihren Gemeinschaften nicht immer wieder entzündet wird, erlischt langsam das Leben. An dieser traurigen Tatsache leidet heute die Kirche.

 

Das wahre Problem

Welch staunenerregende Wunder würde die Welt sehen, wenn die Bischöfe ihre Priester zu sich rufen würden, um mit wahrer Demut, wie ich sie lehrte, ohne die es keine echte innere Lebenskraft gibt, mit ihnen übereinzukommen, das Feuer der Liebe in sich selbst neu zu entfachen und ihren Söhnen und Brüdern weiterzugeben.

Wenn sie doch die Dinge, die recht wenig zum Heil der Seelen beitragen, weglegten, um sich verstärkt mit dem wahren Problem der Kirche zu beschäftigen, das darin besteht, den entfesselten Angriff der Mächte der Hölle einzudämmen und zu bekämpfen. Die zur Verfügung gestellten Waffen, die nicht mehr verwendet wurden, müßten wieder eingesetzt werden: Die Waffen des Gebetes, der Abtötung, der inneren und der körperlichen Buße im Gehorsam gegenüber meinem Stellvertreter und der Hierarchie, im Geist der evangelischen Armut.

Die Welt könnte vor dem Sturz, der ihr droht, gerettet werden. Aber man kann nicht beten, sich nicht abtöten und kein Leiden annehmen, wenn man nicht liebt.

Siehst du, mein Sohn, wir sind nochmals zum Kernpunkt des Problems vorgedrungen, zur Krise des Glaubens, die zwangsläufig auch eine Krise der Liebe ist.

Viele sprechen von Liebe, aber in Wirklichkeit brennt sie nur in wenigen, denn die Glaubenskrise hat so viele «Feuerherde» in der Kirche ausgelöscht. Sie müssen rasch wieder entzündet werden, damit die göttliche Gnade von neuem in den Seelen wirken kann.

Mein Sohn, bete und rege die guten Seelen zum Beten an. Wer sich großmütig meinem barmherzigen Herzen und dem unbefleckten Herzen meiner und eurer Mutter weiht, in dem wird das Feuer neu entfacht, wo sonst tödliche Kälte herrscht.

Ich segne dich. 14. Dezember 1975

 

68. Gelehrige Werkzeuge

Wie viele Gute sagen: «Herr, Herr!»; aber nur wenige sind wirklich bereit, den Willen Gottes zu tun!

Sehr viele behaupten mit Überzeugung, meine Werkzeuge zu sein, aber in Wahrheit sind sie Werkzeuge ihrer selbst, ihres Stolzes. Doch mein Sohn, es gibt nur zwei Möglichkeiten: Entweder seid ihr Werkzeuge Gottes oder Werkzeuge Satans.

Ein Werkzeug läßt sich immer handhaben. Wenn die Bischöfe und Priester sich wirklich wie verfügbare Werkzeuge in der Hand Gottes führen ließen, so wäre die Kirche und die Erde für den Himmel ein wunderbares Schauspiel der Heiligkeit und der Liebe. Meine Engel wären darüber erfreut, und die Menschen auf Erden wie verwandelt!

Doch was für ein trauriger Anblick! Zum Erschrecken! Voll moralischer Unordnung, düsterer Leidenschaften, Kampf, Haß und Bösem aller Art...

 

Nicht mit Worten

Mein Sohn, meine Worte ändern sich nicht! Nicht wer mir mit Worten angehört wird gerettet, sondern wer seinen Willen vollkommen dem des himmlischen Vaters angleicht.

Wenn viele meiner Bischöfe erfahren müssen, daß man ihnen nicht gehorcht, und sehen, daß der Glaube bis in den Grundfesten erschüttert ist, dann sollen sie den Fehler nicht draußen, sondern in ihrem eigenen Leben suchen. Es ist leicht, von Werkzeugen der Vorsehung zu sprechen; aber es ist nicht so leicht, tatsächlich ein solches Werkzeug zu sein.

Ja, mein Sohn, es ist die Geschichte der ersten Sünde, die sich in der Zeit hartnäckig wiederholt, aber aus der nie gelernt wird! Satan fordert den Sündenfall des Menschen immer wieder heraus. Der Mensch durchbricht damit die wunderbare vorherbestimmte Ordnung, die Harmonie von Natur und Gnade.

Die Sünde ist die schwerste Unordnung! Sie verursacht in der Welt des Geistes der Gnade und der Natur ständig neue Unordnungen.

Die Stammeltern sündigten. Unmittelbar darauf folgte das Aufflammen der Sinne, die Auflehnung des Fleisches, des Geistes, der Natur: «Du sollst dein Brot im Schweiß deines Angesichts essen, und du, Frau, sollst deine Kinder in Schmerzen gebären!»

Ihr könnt nie verstehen, was ihr mit der wunderbaren Harmonie der Gnade und der Natur verloren habt! Irdisches Paradies wurde der erste Wohnort der Menschen genannt!

Bischöfe und Priester müssen über die schrecklichen Folgen der ersten Sünde gut unterrichtet sein und wissen, daß sich diese Folgen mit dem Vollzug jeder Sünde wiederholen, besonders beim Hochmut. Die Sünde des Stolzes und der Anmaßung ruft, wenn sie von einem Bischof begangen wird, in seiner Diözese zahlreiche andere Übel hervor. Viele Unordnungen haben hier ihren Ursprung.

Mein Sohn, deshalb beharre ich so sehr darauf und wiederhole es oft, daß man sehr wenig von dem Grundproblem meines mystischen Leibes verstanden hat.

Es ist schmerzhaft, dies feststellen zu müssen. Aber einige Bischöfe und Priester sind wie der einfältige Bauherr, der sich bei der Erstellung seines Hauses mit Nebensächlichkeiten befaßt und dabei die Fundamente und die Trägerstrukturen vernachlässigt, was das Haus mit Sicherheit einstürzen läßt. Eine unverantwortliche Sorglosigkeit!

Ich wollte es dir aufs neue wiederholen, damit irgend jemand endlich den Entschluß faßt, dieses schwere Problem aufzugreifen.

Mein Sohn, man will an diese Wirklichkeit, die offen vorliegt, nicht glauben. Aber diese Blindheit und lügenhaften Überzeugungen, die der Feind mit boshafter Schläue in die Köpfe einzupflanzen versucht, können die Reinigung, die die Liebe fordert, keinen Augenblick verzögern, geschweige denn vermeiden. Die Liebe kann die Herrschaft Satans in der Welt und in den Seelen, die in großer Zahl verloren gehen, nicht länger dulden.

Man hält meine Weisung an die Apostel, die Teufel auszutreiben, für unnütz, ja sogar für lächerlich. Damit sind Satan alle Türen geöffnet!...

 

Ich bin eine lebendige Person!

Mein Sohn, sage es allen, kümmere dich nicht im geringsten um die Auswirkungen, wie sie auch sind. Ich bin es, der es will und dir befiehlt.

Es muß endlich Schluß gemacht werden mit dieser Schein-Klugheit, die euch davon abhält, allen zu sagen, daß ich, Jesus, wahrer Gott und wahrer Mensch bin, eine lebendige, wirkliche Person wie ihr, ja mehr als ihr, und das Recht habe, meine Stimme zu erheben wie, wann und wo ich will.

Sie müssen überzeugt sein, daß ich sie zu Priestern, einige von ihnen zu Bischöfen erwählt habe. Wie ich sie berufen habe, kann ich auch aus diesen meinen Priestern jene auswählen, denen ich besondere Aufgaben anvertraue, die in der Art und zu der Zeit erfüllt werden müssen, die ich festlege.

Werde nicht müde, zu beten und zu opfern. Schau, die anderen werden auch nicht müde, mich zu beleidigen. Deine Leiden haben immer zugenommen, aber du weißt, daß sie das Maß deiner Liebe zu mir sind.

Ich segne dich, mein Sohn, und zusammen mit dir segne ich all jene, die im Geist wahrer Demut die dringende Einladung des Gottmenschen annehmen, der alle gerettet haben will. 20. Januar 1976

 

69. Die Dinge werden sich ändern

Denke nicht, daß sich die Welt in 2000 Jahren viel geändert hat! Für eine grundlegende Wandlung müßten die Ursachen an den Wurzeln der menschlichen Natur geändert werden.

Der Mensch kann Fort- und Rückschritte machen, aber er kann sich nicht wesentlich ändern. Er wird stets ein durch die Erbsünde tödlich verwundetes Wesen bleiben, zum Bösen geneigt, das er, wenn er will, nur mit Hilfe von oben zu überwinden vermag.

Darin liegt der Grund, warum sich der Mensch seit 2000 Jahren Christentum nicht sehr verändert hat. Heute wie damals erneuert man mit der gleichen blinden Grausamkeit mein Leiden. Mit sturer Hartnäckigkeit zieht der Mensch dieses materialistischen, ungläubigen Zeitalters Barabbas mir vor und schreit: «Hinweg mit ihm! Kreuzige ihn!» (Joh 19,15).

An der Wurzel findest du stets dieselbe Ursache: Den Haß Satans gegen das Wort Gottes, das zur Rettung der Menschheit Fleisch geworden ist; den Haß Satans gegen mich, den Erlöser, und gegen die Menschen, die er in sein eigenes Verderben reißen will.

Dies ist der wahre Grund, warum man nach 2000 Jahren in den Logen der Freimaurer, in den Parlamenten, in den Aulen der Universitäten, in der Presse, am Radio und im Fernsehen, an den Parteispitzen, in den Zeitungen fortfährt zu rufen: «Ans Kreuz mit ihm!»

 

Die Rache des Teufels

Satan, der seit dem Augenblick seiner Auflehnung gegen Gott und seinem Sturz in seinem Haß erstarrt ist, plant immer Rache. Aus diesem Haß lebt und nährt er sich; er ist ihm zum Sinn seines Daseins geworden.

Weil er der menschlichen Natur überlegen ist, vermag er viel über sie, und er bedient sich dieser Überlegenheit, um den Menschen zum Bösen aufzuhetzen.

Deshalb erkennst du heute wie vor 2000 Jahren im Menschen die gleichen niederen Instinkte seiner verwundeten Natur und seine Äußerungen des Hasses gegen mich.

— Mein Jesus, worin besteht die Schuld des Menschen, wenn ein stärkeres Wesen ihn unerbittlich zum Bösen drängt?

Mein Sohn, vergiß nicht, daß ich die göttliche Natur mit der menschlichen vereinigt habe, um die geschuldete Genugtuung und Sühne für die Menschheit zu leisten. Die Tatsache, daß der menschlichen Natur, die durch die Sünde erniedrigt, ihre ursprüngliche Würde zurückgegeben wurde, hat in Satan den Hunger nach Haß, Neid und Eifersucht gegen euch Menschen schrecklich verschärft.

Darum kann man das Böse, das die Menschen tun, nicht rechtfertigen, auch wenn sie von Satan dazu aufgestachelt werden, denn der Mensch ist frei, und die Erlösung hat die durchbrochene Ordnung und das gestörte Gleichgewicht wiederhergestellt. Gerade durch die Erlösung werden den Menschen die notwendigen Mittel gegeben, damit sie den Versuchungen entgegentreten und sie überwinden können.

Wenn nun der Mensch mit Wohlgefallen sein Ohr der Stimme des Bösen zuwendet, tut er dies nicht ohne Verantwortung. Wenn er freiwillig die Früchte der Erlösung zurückweist, begibt er sich auf einen gefährlichen Weg, auf dem er leicht abgleitet, immer tiefer und tiefer, bis zum Abgrund.

 

Es lebe Barabbas!

Mein Sohn, deshalb ruft man der Liebe, also dem Sohn Gottes, der sich zum Erlöser der Menschheit gemacht hat, voller Wut zu: «Crucifigatur!» und wiederholt: «Es lebe Barabbas, der Nazarener muß sterben!»

Es lebe Barabbas! Das heißt das Verbrechen, die Gewalttätigkeit bis zur Verherrlichung des einen wie des anderen! Es lebe der Haß, die Prostitution und Pornographie! Es lebe die schamlose Presse und die durch Kino und Fernsehen gepriesene Unmoral! Es lebe das Böse!

Christus, der Retter, muß sterben! Tod der Liebe, die gekommen ist, die verlorene, gedemütigte und versklavte Menschheit zu retten, ihr Freiheit und Würde wiederzugeben und ihr Horizonte der Hoffnung und des Heiles zu eröffnen.

Wie ist nun, angesichts dieser Tragödie, die Haltung vieler meiner Priester? Nicht wenige sind gleichgültig, andere sympathisieren und arbeiten mit meinen Feinden. Es sind marxistische Priester, die schändlicherweise gottlose und materialistische Zeitungen abonniert haben. Diese Priester sind zahlreicher, als heute bekannt ist. Ihr werdet es in der Stunde der Prüfung erfahren.

Es gibt auch Priester, die ihr Amt als einen gewöhnlichen Beruf auffassen und nicht verstanden haben, im Priestertum das Geheimnis der Kirche zu sehen, von der sie einen wesentlichen Teil bilden. In der Tat, wie könnte man sich eine Kirche ohne Priestertum denken.

Es ist wirklich wie auf Kalvaria! Dort waren viele Gleichgültige und Neugierige, Schriftgelehrte und Pharisäer. Wenige, sehr wenige Gute! Die Mutter, Johannes, die frommen Frauen, einige Jünger und die Hirten.

Mein Sohn, so hat sich die Welt nur wenig geändert, denn die Ursache des Übels ist stets die gleiche. Sie muß man bekämpfen und ihre Angriffskräfte begrenzen, ihren Plänen zuvorkommen und ihre Wirkung schwächen. Das wird nicht von allen und nicht im rechten Ausmaß getan!

 

Lebenskraft

Trotz allem werden sich die Dinge ändern. Mein Leiden und mein Tod haben eine solche Lebenskraft in die Welt gebracht, daß die Mächte des Bösen nicht überwiegen.

Mein Leiden wird in meinem mystischen Leib fortgesetzt — in den Leiden der Heiligen, der Sühneseelen, der Guten; dort bringt es seine Früchte.

Die Erde wird mit dem Blut neuer Märtyrer durchtränkt, die dem strahlenden Morgenlicht einer zu neuem Leben erwachten Kirche voranschreiten, einer Kirche, die den Platz der Lehrmeisterin und Führerin der Völker der ganzen Welt einnehmen wird.

Die Kräfte des Bösen werden unter dem Fuß meiner Mutter zertreten, die wie ein kampfbereites Kriegsheer einen erneuten glänzenden Sieg für das Kreuz und die Kirche erringen wird. Die Menschheit wird dem Vater wiedergegeben werden, der sie für die glückselige Ewigkeit bestimmt hat.

Mein Sohn, bete, opfere. Ich segne dich, liebe mich! 27. Februar 1976

 

70. Beharrliche Ausdauer

Schreibe, mein Bruder, ich bin Don Orione.

Dem ständig auf Granit fallenden Wassertropfen gelingt es, diesen auszuhöhlen, aber was ist schon ein kleiner Wassertropfen? Welche Kraft besitzt er, um ein solches Werk zu vollbringen? Der Wassertropfen braucht dazu nur Zeit; so bist auch du angewiesen auf die Beharrlichkeit.

Beharrlichkeit im Guten ist nötig! Das menschliche Geschöpf hat das natürliche Gleichgewicht, in dem es erschaffen wurde, zerstört und ist durch die Erbsünde Gegenstand beständiger Veränderungen des Verhaltens und unaufhörlicher Verwandlungen des Temperaments geworden. Es gleicht dem Wind, der bald aus Osten, bald aus Westen weht. Dieser menschlichen, zerbrechlichen, wandelbaren Natur muß ein Element der Festigung des Gleichgewichtes eingefügt werden, sonst vermag sie nichts Gutes hervorzubringen, sondern nur wilde bittere Früchte. Dieses höhere, sichernde Element ist die göttliche Gnade; sie enthält das überaus wichtige Geschenk der Beharrlichkeit, eine wesentliche Gabe, ohne die das ewige Heil in Frage steht.

Die Kenntnis des Guten, der Wille zum Guten, der Wunsch danach genügen nicht, die Beharrlichkeit im Guten ist nötig. Wie viele sind nach ihren ersten Schritten auf dem Weg zur Vollkommenheit stehengeblieben? Wie viele sind auf halbem Weg ausgeglitten? Wie viele waren nicht imstande, dem Endziel nahe weiterzuschreiten und haben damit ihre Verzichte, ihre Opfer, ihre Leiden aufs Spiel gesetzt oder alles verloren, weil sie nicht auszuharren vermochten?

 

Höllisches Spiel

Warum, Don Ottavio, diese Ausführungen über die Beharrlichkeit? Wenn du beobachtest, was in der Kirche heute vorgeht, kannst du dir mühelos Rechenschaft geben, was ihr mangelt, denn die Unbeständigkeit und Oberflächlichkeit dieser Generation ist größer denn je. Weil die Menschen, mit Ausnahme einer kleinen Zahl, nicht in der Gnade Gottes leben, sind sie der Spielball ihrer eigenen Schwäche und des bedrückenden Einflusses des Dämons, dessen finsteren Mächte mit den Seelen ebenso zynisch und grausam umgehen wie die Katze mit der Maus. Die hauptsächlichste Ursache der Unbeständigkeit ist sicher der Verlust der göttlichen Gnade in der Seele der Menschen, und damit fehlt das innere Leben und das Gebet im christlichen Leben. Die Glaubenskrise stammt aus der heidnischen Auffassung des Lebens.

Die erneuerte Kirche wird ein neues Programm zur Heranbildung des christlichen, innerlichen Lebens schaffen und der Festigkeit des Lebens in der Familie und in der Kirche den ihm zukommenden Wert wiedergeben.

Die neuen Gemeinschaften müssen dem Geist der inneren und äußeren Abtötung einen mächtigen Aufschwung ermöglichen. Dieser Geist wird die Seelen und die Gewissen zugänglicher machen und echte Soldaten Christi heranbilden, die für die Kämpfe gegen die Feinde Gottes, der Kirche und der Seelen, gegen die Dämonen, die Leidenschaften und die Welt gefestigt sind.

Jesus hat der Kirche das Sakrament der Firmung verliehen, damit jeder Getaufte ein starker Soldat werde, der sich seiner Rolle als Streiter im großen Heer der Kirche völlig bewußt ist. Das Leben des Soldaten ist ein Leben des Verzichtes, des Opfers und des Kampfes. Sind die Gefirmten unserer Zeit auch dieser Überzeugung? Heilige Menschen, die ihr Leben nicht in echter Sittenstrenge gelebt haben, hat es in der Kirche Gottes nie gegeben und wird es nie geben.

 

Entweder mit ihm oder gegen ihn

Vieles wird sich in der neuen Kirche ändern müssen und auch geändert werden. Ausgestoßen werden die falschen Propheten, die falschen Lehrmeister, die Auswüchse so vieler Schein-Theologen. Jesus allein ist der wahre, universale Lehrmeister, der mit dem Geheimnis seiner Menschwerdung, seines Leidens und seines Todes den einzigen Weg gewiesen hat, den Hirten, Priester und Gläubige bis zum Ende gehen müssen, wenn sie nicht verlorengehen wollen; entweder mit ihm oder gegen ihn.

In der neuen Kirche kann es niemand wagen, Christus, seine Kirche, sein Evangelium, seine Moral dem falschen Fortschritt der modernen Technik anzupassen. Dieser hat es noch nie verstanden, den Menschen Gerechtigkeit, Liebe und Frieden zu vermitteln; Güter, die sie bedürfen. Man brüstet sich hochmütig und versucht, Gott aus Herz und Sinn des Menschen zu verbannen, um an seine Stelle die Technik zu setzen mit der Behauptung, sie vermöge die Menschen zu befriedigen. Nein, sie müssen sich Gott beugen, dem Schöpfer und Herrn des Universums, dem Heiland und Erlöser, dem Heiligmacher.

Schwerwiegende und füchterliche Verantwortung der Hierarchie, die, mit Ausnahme weniger heiliger Bischöfe, in menschlicher Weise rechnet und durch einen materiellen, technisch bedingten, scheinbaren Fortschritt befangen ist! So ist auch die wahre Kultur verfallen, die mehr dem Geist als den Dingen gehört.

Don Ottavio, neue Kirche will besagen: kristallene Klarheit der Lehre und der Sitten. Die Läuterung wird das Machwerk des Stolzes, der alles durchsetzt hat, hinwegfegen.

Es segne dich Gott, der Eine und Dreifaltige. Bete, Bruder, und bring deine Mühsale zum Opfer dar, damit der Friede in die Kirche und in die Welt zurückkehrt. 9. Mai 1977

 

71. Krise des Glaubens

Das Übel, an dem die Kirche und die Welt leiden, ist allein die Krise des Glaubens.

Was bedeutet diese Krise? Es ist die Krise der Hoffnung, der Liebe, der Weisheit und der Klugheit, der Stärke, der Gerechtigkeit und der Mäßigkeit, die Krise des Gehorsams, der Reinheit, der Geduld, der Frömmigkeit und Sanftmut. Es ist die Krise im Hunger und Durst nach Gott, die Krise der Reue, der Demut und Abtötung.

Das sind die Übel, an denen die Kirche in dieser ihrer Passionswoche leidet. Die Passionswoche geht der Heiligen Woche voraus.

Alle diese Übel könnt ihr zusammenfassen in der Krise des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe. Ja, man kann noch weiter vereinfachen: Es ist die Krise des innerlichen Lebens, der Gnade.

 

Krise der Gnade

Die Gnade ist Teilnahme der Seele an meinem göttlichen Leben. Die Gnade ist die Seele der Seele. Ich, Jesus, bin eins mit dem Vater und dem Heiligen Geist; wir sind eins in drei Personen.

Nun aber, meine Kinder, seid ihr erschaffen nach meinem Bild und Gleichnis. Ihr habt eine Seele, die drei Fähigkeiten besitzt: Verstand, Gedächtnis und Willen.

Ihr gleicht mir nicht so sehr darin, sondern vor allem durch das übernatürliche Leben, die Gnade.

Der Mensch wurde in der Gnade erschaffen. Ich, das Wort Gottes,' bin in die Welt gekommen, um euch durch mein Leiden, meinen Tod und meine Auferstehung das verlorene Leben wiederzugeben.

Wie ich das unendlich einfache Sein bin, so seid ihr in eurer Seele einfach.

Eure Seele hat nicht mehrere Abteilungen, sondern nur eine einzige: In ihr leben Glaube, Hoffnung, Liebe, wie auch in mir Liebe, Barmherzigkeit, Wahrheit, Gerechtigkeit, Weisheit und alle anderen Eigenschaften mein göttliches Sein bilden.

Wenn sich der Mensch in einer Krise des Glaubens befindet, dann hat er auch eine Krise der Hoffnung, der Klugheit, der Gerechtigkeit, der Stärke, der Frömmigkeit, der Mäßigkeit, der Liebe zu Gott, der Gottesfurcht. Das Fehlen all dessen in der menschlichen Seele hat die schreckenerregende Krise hervorgerufen, an der die ganze Menschheit leidet.

Der Materialismus zeigt die Abwesenheit Gottes im menschlichen Geist. Denn Gott ist Liebe, Licht und Gerechtigkeit, Hoffnung und Weisheit, Stärke und Frömmigkeit, Mäßigkeit und jede andere Tugend und Vollkommenheit.

 

Der Affe Gottes

Noch nie, meine Söhne, hat eine derart allgemeine Krise die Menschheit befallen. Satan, der Affe Gottes, hat mit eurer Mitschuld diese furchterregende Dunkelheit in den Seelen hervorgerufen.

Ich habe von der Passionswoche gesprochen, damit ihr euren Geist darauf einstellt und euch durch ein Leben in Reue vorbereitet. Ihr habt alle Grund zur Reue. Ihr müßt euch geistig vorbereiten, damit ich euch zur Zeit der harten Prüfung mit brennender Lampe finde.

Wehe jenen, deren Lampe nicht brennt, die nicht bereuen! Sie gehen zugrunde! Ich bin die unendliche, unveränderliche Liebe, darum sage ich euch, daß die Zeit der Barmherzigkeit jener der Gerechtigkeit weichen wird.

Mein großer Triumph ist am Kreuz. Mit dem Kreuz habe ich die Welt besiegt, und mit dem Kreuz werden die auserwählten Seelen und die Kirche triumphieren.

Ich werde das Kreuz enthüllen, und meine Mutter wird erneut der Schlange den Kopf zertreten.

Ich werde als Erlöser wieder das Licht sein, das jetzt in vielen Seelen erloschen ist, selbst bei vielen meiner Priester. Ich werde von neuem das Licht der Welt sein!

Fragt mich, meine Söhne, warum es an Berufungen fehlt. Habt ihr nicht darum gebetet? Wegen der Krise des Glaubens! Wo die Kirche mit mir am Kreuz hängt, mangelt es nicht an Berufungen. Denkt darüber nach, meine Söhne! Dort fehlen die Beweggründe nicht, und vergeßt schließlich nicht, daß ich meinen Erdenweg mit einem Akt unendlicher Demut begonnen habe. Ohne Demut ist keine Bekehrung möglich.

Ich segne dich. 75. Oktober 1975

 

72. Der moderne Fortschritt ist Heidentum

Der moderne Fortschritt ist eine tödliche Waffe, mit der Satan viele Seelen von den Quellen lebendigen Wassers in eine Wüste wegführt, damit sie vor Durst sterben.

Wer hätte die Seelen der Getauften vor dieser schweren Gefahr warnen sollen und ließ sich selber blenden?

Ohne Widerstand zu leisten und ohne die Herde vor der schweren Gefahr, der sie entgegen ging, zu warnen, ist der Hirt dem Feind gefolgt, der ihn und die Herde vom Licht des Glaubens abdrängte.

Wer sieht heute nicht, daß die Familie entheiligt ist und sich auflöst, die Schule zu einer teuflischen Vorschule der Hölle geworden ist, in der die Kinder unter dem Vorwand des Fortschritts und der Entwicklung offiziell in die Sünde eingeführt werden?

Wer sieht nicht, daß Kino und Fernsehen Lehrstühle für Millionen und Abermillionen Schülern geworden sind, die die Lektionen von Gewalttaten, Kriminalität und Ehebruch gierig in sich aufnehmen. Es sind Lehrstühle, von denen das Gift des Atheismus zu allen Tages- und Nachtstunden verbreitet wird durch lügenhafte Nachrichten, durch Filme, die Scheidung und Abtreibung begünstigen, durch Lieder, die zur freien Liebe und zur Sinnlichkeit verführen. Die Anmaßung wird durch Nacktheit und Unmoral der Sitten und Gebräuche gefördert und verherrlicht.

Die Ausbreitung von Irrtümern aller Art wird täglich wie eine Eroberung der Freiheit gefeiert.

 

Im Namen der Freiheit

Im Namen der Freiheit tötet man und unterwühlt die Moral; im Namen der Freiheit werden verbrecherische Taten vollbracht.

Ich spreche von dem, was in Privathäusern und öffentlichen Lokalen vorkommt. Jede Abirrung, jede Entartung und Schändlichkeit wird begangen. Satan tobt seinen ganzen Haß gegen die menschliche Natur aus, indem er in ihr alle Scham und jeden Sinn für Würde zerstört, sie mit Füßen tritt und auf jede Weise, die sein verkommener Geist erfindet, demütigt.

Was ist von der Presse, einem anderen Ruhmesblatt des Fortschritts, zu sagen? Auch sie ist im Dienst des Bösen eingesetzt. Die gute Presse wird selten gelesen und ist weit weniger verbreitet als die schlechte. Schau dir die Zeitungen an! Sie dienen zum großen Teil dem Atheismus. Dieser angebliche Fortschritt wurde ohne Widerstand angenommen, obwohl sich in ihm die hochmütige Gegenwart des Bösen offenbart, der aus ihr eine Waffe geschmiedet hat, um Gott in den Seelen zu verdrängen.

Dennoch hat man sich nicht dagegen gewehrt, sondern dies noch gelobt und den satanischen Einbruch unterstützt statt einen Schutzwall aufzurichten.

Meine Beispiele und Lehren stehen also in absolutem Gegensatz zu den Gewohnheiten dieser sündhaften Zivilisation.

Daher der unbändige Eifer vieler meiner Hirten und Diener, das Unvereinbare vereinigen zu wollen. Viele trachten danach, alles zu ändern und zu reformieren. Daher die Flut von Neuerungen, die ihnen die Möglichkeit schaffen sollen, gleichzeitig zwei Herren zu dienen. Sie wollen Licht und Finsternis miteinander verbinden, das Unerlaubte erlaubt machen, obwohl sie dadurch in meiner Kirche Ärgernis, Risse und Verwirrung hervorrufen.

Diese Neuerer haben das wirklich Wichtige vergessen: Sich selbst zu erneuern! Danach hätten sie mit Weisheit eine sinnvolle Änderung, eine nützliche Reform vornehmen können.

 

Um die Seelen zu retten

Wer sich heute an meine Barmherzigkeit klammert, handelt recht, wenn er dabei Dinge von ungeheurer Wichtigkeit nicht vergißt:

— Ist nicht die Seele wichtiger als der Leib?

— Wenn ja, wäre es dann Barmherzigkeit, die Seele zugrunde gehen zu lassen, um den Leib zu retten?

Ich bin nicht der Gott der Rache, sondern die unendliche und ewige Liebe; ich liebe euch unendlich von Ewigkeit her.

Ich will nicht den Ruin der Menschen, sondern, weil ich die Liebe bin, will ich ihre ewige Rettung.

Ihr habt mich verlassen und an meine Stelle eure heidnische Lebensweise gesetzt, indem ihr euch zu den unwürdigsten Angleichungen erniedrigt.

Jetzt beginnt ihr verwirrt den Abgrund zu erkennen, der sich gähnend unter euren Füßen auftut, und ihr ruft meine Barmherzigkeit an. Meine Barmherzigkeit wird die Seelen daran hindern, verloren zu gehen, indem ich die nahe Stunde der Gerechtigkeit in Barmherzigkeit umwandle. Meine zu neuem Leben geborene Kirche wird die Aufgaben, zu denen ich sie berufen habe, erfüllen. 2. Dezember 1975

 

73. Du sollst nicht töten!

Mein Gesetz ist übernatürlich und ewig! Ihr nennt es Naturgesetz, weil es allen Forderungen eurer menschlichen Natur entspricht.

Wer dieses Gesetz verletzt, sei er Christ oder nicht, zerstört den Ansatz für die rechte Harmonie, ohne die weder Frieden noch Glück unter den Menschen herrschen kann. Der Mensch durchbricht die von Gott festgesetzte Ordnung, was unberechenbare Folgen nach sich zieht.

Das ist einleuchtend! Aber die menschliche Bosheit, diese Vermengung von Hochmut, Auflehnung und Zwietracht, durchbricht willentlich das Gesetz und zerstört diesen göttlichen Ansatz, weil die Bosheit den Menschen vom Weg des Guten wegführt und er sich in einem Irrweg verliert, aus dem es oft keinen Ausweg gibt.

Siehst du, mein Sohn, daß mit satanischer Eindringlichkeit für das Recht auf Leben, ein elementares Naturrecht, die ungerechte menschliche Forderung erhoben wird, die für Recht erklärt, was Gott von jeher verdammt hat, die Tötung menschlichen Lebens.

Dieses Gesetz «Du sollst nicht töten!», das vom Vater aufgestellt und in Kraft gesetzt wurde, ist eine tragende Säule der Menschenrechte. Wer es verletzt, zeigt nicht nur eine hochmütige Verachtung gegenüber Gott, dem Schöpfer, sondern er vergewaltigt auch die Natur, und verübt ein Verbrechen, das im Angesicht des Himmels und der Erde nach Vergeltung schreit.

 

Wildes Gemetzel

Du hast mich verstanden, mein Sohn: Ich spreche von der Abtreibung, einer abscheulichen Ausgeburt des durch Satan im Haß gegen Gott und den Menschen irregeleiteten Verstandes.

Wer ein Gesetz erläßt, das die Abtreibung erlaubt, handelt nicht weniger grausam als Herodes; es geht um die Massentötung von Millionen unschuldiger menschlicher Wesen, die sich nicht einmal verteidigen können.

Es kommt ihm auch nicht darauf an, die Harmonie der Schöpfung zu zerstören. Es geht ihm nur darum: Dem unauslöschlichen Haß gegen Gott und die Verwalter des göttlichen Gesetzes freien Lauf zu lassen.

Es ist erschreckend, daß die Verschwörer gegen die göttliche Ordnung so viele Verbündete gefunden haben. Es sind Massen, die sich von Gott abgewendet und auf den Weg des Verbrechens begeben haben.

Mitten unter ihnen entdeckst du, nicht ohne Schauder, einige meiner Priester, sogar diesen oder jenen Hirten, allerdings getarnt, um nicht erkannt zu werden. Doch vergebens, denn einst, am großen Tag, dem Tag der bitteren Klage, werde ich sie angesichts der gesamten Menschheit beschuldigen, daß sie sich zur Ausführung eines bösen Plans der Hölle zur Verfügung gestellt haben.

 

Eine sehr schwere Sünde

Auch die gesetzlich erlaubte Abtreibung ist eine sehr schwere Sünde, hinter der Satan steht. Dieser Eingriff ist eine Übertretung des Gesetzes meines Vaters, das ein Gesetz der Liebe ist und danach strebt, das unbezahlbare Gut des Lebens zu erhalten, zu verteidigen und zu schützen.

Welcher Mensch hat das Recht, das Leben eines anderen Menschen zu zerstören?

Welcher Staat darf sich das Recht anmaßen, das Gleichgewicht der menschlichen Natur zu zerstören? Welcher Staat hat das Recht, ein göttliches Gesetz abzuschaffen?

Eine solche Anmaßung ist ein Verbrechen, das Gott nicht unbestraft lassen kann.

Die Abtreibung ist ein Greuel und eine Verdorbenheit, die Frucht einer zerrütteten, antichristlichen Gesellschaft.

Wehe denen, die eine so schreckliche Verantwortung auf sich genommen haben!

Nicht nur ich werde ein unerbittlicher Richter sein; auch die menschlichen Wesen, die Opfer der Abtreibung, werden sich direkt an meinen Vater, den Spender des Lebens, wenden, um Gerechtigkeit über ihre Henker zu fordern.

Mein Sohn, die Gesetzgebung über die Abtreibung ist ein Produkt rein materialistischer Weltanschauung; aber wie viele andere Verbrechen gibt es noch: Gewalttätigkeit, Drogenmißbrauch, Pornographie, die ganze Organisation des Verbrechens, die heimlich gewollt und unterstützt wird, auch wenn man sie öffentlich anklagt.

Wenn ich dir das wahre Gesicht dieser glaubenslosen Gesellschaft zeigte, würdest du, ich wiederhole es, sterben.

Die Menschheit hat die Rettung, die ihr von meiner Barmherzigkeit angeboten wurde, zurückgewiesen. Ich werde sie mit meiner Gerechtigkeit retten.

Mein Sohn, bete und werde nicht müde zu beten!

Ich segne dich, mein Sohn; liebe mich! 20. Februar 1976

 

74. Sie sind Finsternis geworden

Ich wünsche, daß du dir des großen Hochmuts der Menschen bewußt wirst, die Gott kein Gehör schenken wollen, ihm, dem liebevollen Vater, der sie eindringlich ruft, auf den rechten Weg zurückzukehren. Gott wird durch ihre Taubheit gezwungen, sie durch Strenge aus ihrem Todesschlaf aufzuwecken. Darum die Überschwemmungen, Erdbeben und andere Katastrophen, Folgen der menschlichen Torheit!

Mein Sohn, betrachte die Sorglosigkeit der Menschen und so vieler meiner Gottgeweihten, die auserwählt sind, Lehrer der Wahrheit, brennendes Licht in der Finsternis zu sein, die aber selbst Finsternis geworden sind, die Augen haben und nicht sehen, Ohren haben und die schrecklichen Dinge nicht hören, die bekannt werden und ohne direkten, persönlichen Eingriff Satans und seiner bösen Horden nicht erklärt werden können.

Sehen sie nicht all die fürchterlichen Vorgänge und Verschwörungen, die pausenlos folgen, die sich unter seinem höllischen Drängen in einem furchterregenden Anschwellen steigern: Nur die heutigen Blinden sehen dies nicht, denn sie sind von Finsternis umhüllt; sie sehen nicht, daß er die Kirche und mit der Kirche die Völker der Erde entzweit.

Die rasende Tyrannei Satans erreicht einen Grad, den er nicht überschreiten darf.

Mein Sohn, ich habe immer gesagt, daß ich das Böse nicht will, weil ich ein Gott der Liebe bin. Ich bin Gott, die unendliche Vollkommenheit, und das Böse ist immer Unvollkommenheit.

Aber ich lasse das Böse zu, um es zum Guten zu wenden und zu erheben.

 

Läuterung in meinem mystischen Leib ist nötig

Satan gibt seine erbitterte, gemeine Tätigkeit nicht auf, denn er war und ist im Bösen verhärtet. Mein Sohn, die letzte Stufe dieser gewaltigen Auseinandersetzung beginnt! Ihr werdet Zeugen sein des unwahrscheinlichsten Verrats, der scheußlichsten Sakrilegien gegen Gott und meine Kirche, vollzogen von jenen, die ihre mutigen Verteidiger sein müßten.

Mein Sohn, die Völker und Nationen sind heilbar, aber zu welchem Preis? Wer aufmerksam in der Bibel liest, kann sich darüber eine Vorstellung machen.

Nun komme ich deiner Frage zuvor: «Kannst du, der Sohn des lebendigen Gottes, die verderbliche Tätigkeit der Dämonen nicht lähmen, indem du sie in die Hölle zurückdrängst, an den Ort ihrer Bestrafung?»

Ja, mein Sohn, ich bin allmächtig, denn ich bin Gott; wenn ich es aber nicht tue, dann deshalb, weil ich meine guten Gründe habe.

Einige dieser Gründe habe ich dir schon in früheren Botschaften dargelegt. Die Stunde der Läuterung muß sich in meinem mystischen Leib vollziehen, wie sie sich einmal in meinem physischen Leib vollzogen hat.

Die Barmherzigkeit und die Gerechtigkeit müssen sich ergänzen.

Nichts haben meine Aufrufe, meine wiederholten Mahnungen, meine göttlichen Verheißungen, meine Eingriffe auf der Erde verändert; nichts haben die zahlreichen Erscheinungen meiner und eurer Mutter verändert; nur sehr wenige haben auf meine Mahnungen gehört, obwohl sie aus meinem erbarmungsvollen Herzen kamen; man hat über mich, den eingeborenen Sohn des Vaters, gelacht, gespottet; mich auf jede Weise in törichtem Unglauben verhöhnt. Nun wird man erfahren, wie fürchterlich Gottes Zorn ist.

Sie haben ihn gewollt, ihn herausgefordert. In ihrer Torheit haben sie sich mit meinen und ihren Feinden an einen Tisch gesetzt und sind von ihnen umgarnt und verführt worden. Satan hat sie durch schändliche Leidenschaften an sich gefesselt und will sie ins ewige Verderben reißen.

All das ist eine schreckliche Wirklichkeit; es war und ist nötig, gegen sie anzukämpfen. Aber sie hat meine Kirche der Mittel beraubt gefunden, die ich ihr zur Verteidigung gegeben habe.

Gleichgültig waren meine Gottgeweihten, ja sogar meine Bischöfe; sie sind zum Feind übergelaufen und jetzt sind sie seine Mitarbeiter und Gehilfen in seinem scheußlichen Spiel. Der Feind ist auf diesen Erfolg maßlos hochmütig und eingebildet.

Diese Erfolge sind es, die ihm ermöglichen, seinen Haß über mich zu ergießen und mir das Versagen und die Nutzlosigkeit des Kreuzes vorzuwerfen. Armer, eingebildeter und törichter Teufel! Er muß ein weiterers Mal die göttliche Allmacht in ihrem unendlichen Ausmaß erfahren, aber er wird sich erst am Ende der Zeiten gänzlich überzeugen lassen, wenn ich in großer Majestät und Herrlichkeit auf die Erde zurückkomme, um die Lebenden und Toten zu richten.

 

Wer an mich glaubt, wird in Ewigkeit nicht sterben

Satan wird ein weiteres Mal erfahren, was die Liebe und die göttliche Gerechtigkeit vermögen: Das Aufblühen der Kirche, wie sie nie war, leuchtend, ein Schauspiel für Himmel und Erde. Er, der unversöhnliche Feind, wird zugeben müssen, daß er einen wichtigen Beitrag für die völlige Erneuerung meiner Kirche lieferte, gerade zu der Zeit, da er meinte, sie mit seiner verderblichen Tätigkeit zu zerstören.

Mein Sohn, die Stunde ist gekommen, da die Guten sich klar bewußt werden und deutlich die beginnenden Zeiten und Ereignisse erkennen, die meine Kirche und die ganze Menschheit betreffen.

Sie mögen an mich glauben, tief glauben, auf mich hoffen, mich lieben, der ich nicht täusche!

Wer an mich glaubt, wird in Ewigkeit nicht sterben. Ich allein bin die Auferstehung und das Leben! Ich errette den vom Zorn seiner Feinde, der an mich glaubt und mich liebt. Ich werde ihn nicht vergessen in der Stunde der Prüfung.

Ich segne dich, mein Sohn, fürchte dich nicht! Liebe mich, wie ich, das ewige Wort Gottes, dich liebe. 29. November 1977

 

75. Sie leben an der Oberfläche

Schreibe, mein Sohn: «In ihm sind wir, in ihm leben wir, in ihm bewegen wir uns.»

Wie viele Vorurteile haben die Seelen, was meine wirkliche Gegenwart in allen Dingen betrifft! Ich bin unendlich. Überall wo du hingehst, da bin ich.

Deshalb habe ich gesagt: «Wandle in meiner Gegenwart, und du wirst vollkommen werden.»

Kann man sich der Gegenwart Gottes entziehen? Adam und Eva glaubten es törichterweise und verbargen sich, als sie gesündigt hatten; so denken noch viele Menschen, auch viele Christen, wenn sie sündigen, sogar einige meiner Priester.

Welche Torheit und Blindheit! Keiner kann dem Auge Gottes entgehen. «In ihm sind wir, in ihm leben wir, in ihm bewegen wir uns.» Mein Sohn, fühlst du nicht meine Gegenwart in deiner Seele, die Gegenwart des Wortes Gottes, des Einen und Dreifaltigen?

 

Alles von Gott

Wenn die Menschen die Fähigkeit ihrer Seele besser gebrauchen und durch Nachdenken die herrliche Gegenwart Gottes erfassen würden, welchen Nutzen könnten sie daraus ziehen! Aber die Menschen von heute denken nicht. Es gibt wenige, die betrachten. Sie leben an der Oberfläche!

Denkt daran: es gilt nicht nur: «In ihm sind wir...», sondern auch alles, was wir besitzen, haben wir von ihm. Nicht wir haben uns das Leben gegeben, den Glauben, das übernatürliche Leben der Gnade. Nicht wir haben uns die Kirche gegeben. Alles kommt von Gott!

Aber viele Christen und Priester gebrauchen und mißbrauchen die Gaben Gottes, wie wenn es sich um ihre eigenen Sachen handelte, um ihr Eigentum. So kehren sie die von Gott festgelegte natürliche, moralische und geistige Ordnung um.

Der Mensch, erschaffen in einem Akt unendlicher Liebe, um der treue Künder des Universums zu sein und Gott Lob und Dank darzubringen, verwandelt sich in ein Element der Unordnung.

Denke dir, mein Sohn, wenn die Gestirne eines Tages aus ihrer Bahn ausbrächen und ihren eigenen Weg gingen, welche Katastrophe würde das im All auslösen?

Den Menschen wurde Vernunft, Wille und Freiheit geschenkt, nicht um ein Chaos zu schaffen. Und doch herrscht Unordnung in ihrem physischen Leben, dazu die geistige und moralische, die persönliche und familiäre, die soziale und weltweite Unordnung...

Mein Sohn, auch die einfachen Seelen können diese Wirklichkeit, die mit teuflischer Hartnäckigkeit von den Menschen dieser Generation hervorgebracht wurde, erkennen; auch die Unordnung in meiner Kirche, im Leben vieler meiner Priester!...

Die Menschen dieses Jahrhunderts haben, statt dem Lauf der Natur, der Vernunft und des Glaubens zu folgen, und auf den leuchtenden Stern zu schauen, der von Gott gegeben wurde, um die Finsternis dieser Welt zu erhellen und den Weg zur Erreichung ihres Zieles leichter und sicherer zu machen, die von Gott geschaffene Ordnung und Harmonie durcheinandergebracht.

Mein Sohn, was wird die Folge dieser Unordnung sein, die unerhörte Ausmaße angenommen hat, und mit den Übeln der früheren Jahrhunderte nicht verglichen werden kann?

Die Katastrophe wird den Ursachen entsprechen, die sie bewirkt haben.

 

Sie sollen sich nichts vormachen...

Die Menschen sollen sich nichts vormachen. Da sie Gott, das unendliche Gut, verlassen haben, gerieten sie durch die Mächte der Hölle, durch die bösen Geister, auf Abwege. Sie rufen Unordnung und Chaos hervor. Noch nie wurde die von Gott festgelegte Ordnung so sehr gestört.

Gott ist Ordnung, und in ihr findet der Mensch den Frieden auf Erden, die Vorbedingung und den Anfang seines ewigen Glückes.

Die Menschen guten Willens müssen zusammenarbeiten. Die Bischöfe, die Priester und die guten Christen müssen mit mir darauf hinwirken, um die moralische Ordnung, die durch die Sünde zerstört wurde, wieder herzustellen, und in der Liebe und Buße vereint, Gott die Seelen, die ihm von Satan geraubt wurden, zurückzugewinnen.

Die Mittel für diese Zusammenarbeit, zu der ich alle meine Söhne einlade, sind wie immer:

Glaube, Hoffnung und Liebe, Klugheit und Gerechtigkeit, Stärke und Maß. Dazu das Gebet, die Sakramente und die innere und äußere Buße.

Wendet diese sicheren Mittel an, die von allen Heiligen benützt wurden.

Glaubt, hofft, liebt grenzenlos, und ihr werdet wunderbare Früchte ernten.

Mein Sohn, ich segne dich; liebe mich. Zweifle nicht; ich bleibe meinen Versprechen treu. 21. Dezember 1975

 

76. Die Kirche, die vollkommene göttliche und menschliche Gemeinschaft

Meine Kirche ist aus meinen klaffenden Wunden, vor allem aber aus meinem, von der Lanze durchbohrten Herzen hervorgegangen; darum ist sie eine «vollkommene Gemeinschaft», göttlich und menschlich zugleich, und als solche mit allen Mitteln für die Verwirklichung meiner Absicht ausgestattet, für die ich, das ewige Wort Gottes, sie gegründet habe.

Wer heute meine Kirche von außen betrachtet, könnte daran zweifeln. Mehr noch: Wer nur auf ihre zahllosen Übel sieht, oder denkt, wie viele es tun, daß die zur Verfügung gestellten Mittel der Zeit und dem Fortschritt nicht entsprechen und darum dem Zweck nicht genügen können, zu dem sie geschenkt wurden, der würde tatsächlich ein völlig verunstaltetes Bild bekommen, das in ihm Feindseligkeit wecken würde, oder zumindest Gleichgültigkeit, was noch schlimmer wäre.

Gewiß, heute ist die Kirche von so vielen schweren Übeln befallen, daß man sie nicht mehr erkennt; aber ihr gegenwärtiger Zustand soll und kann nicht als ihr wahrer angesehen werden, denn sie befindet sich in einer schrecklichen, weltweiten Glaubenskrise; wenn diese aber vorüber ist, wird alles, was von ihr bleibt so herrlich sein, daß man es nicht beschreiben kann.

 

Die Sakramente sind wirksame Zeichen der Gnade

Nun will ich über die Mittel sprechen, die von vielen Gläubigen, aber auch von vielen meiner Diener, als ungeeignet angesehen werden. Ich meine die Sakramente, die himmlischen Schätze, die von meiner Barmherzigkeit durch die Kirche als Sakrament des Heiles der Welt geschenkt werden.

Aber alles wurde getan, um die Kraft und Wirksamkeit der Kirche herabzumindern und sie in den Augen der Christen unglaubwürdig zu machen; man hat nicht begriffen, daß dies zum Plan gehört, der gegenwärtig in voller Verwirklichung begriffen ist und durch die finsteren Mächte des Bösen vorbereitet wurde, um meine Kirche zu vernichten.

Die Sakramente sind wirkungsvolle Zeichen der Gnade, nicht nur Hinweise oder Symbole; sie sind eine höchst trostvolle Wirklichkeit und wurden von mir der Menschheit geschenkt:

— um sie einzubeziehen in meine Kirche;

— um ihr die Kraft zu geben, den geheimnisvollen Mächten des Bösen entgegenzutreten und sich selber verteidigen und schützen zu können;

— um die durch die begangenen Sünden gestörten Beziehungen mit mir ins Gleichgewicht zu bringen;

— um das Leben zu bewahren, zu entwickeln und zum Wachsen zu bringen;

— um das soziale Leben der Kirche auf ihrem missionarischen Weg zur Erreichung ihres Zieles zu regeln und zu unterstützen;

— um in der Kirche die Zahl der Kinder Gottes zu mehren, ihnen beistehen, sie für ihren Übergang von der Erde in die Ewigkeit stärken und aufmuntern zu können.

Mein Sohn, in all dem kannst du die Bedeutung der Sakramente erkennen; ihre große Nützlichkeit und die wunderbaren Wirkungen, die sie in den Seelen und im ganzen mystischen Leib hervorbringen.

Die Sakramente entsprechen den Anforderungen der menschlichen Natur; sie sind sichtbare Zeichen für den leiblichen Teil des Menschen, der sehen, hören, berühren und riechen muß. Sie vermitteln aber auch die Gnade für den Geist, die Seele; sie durchdringen sie und geben ihr die nötige Kraft für die verschiedenen Augenblicke des Erdenlebens.

Darum unternehmen die finsteren Mächte der Hölle alles, um ihre Schönheit und Wirksamkeit zu vernebeln!

Auf welche Weise, mein Sohn? Sie bedienen sich der Verwalter der Sakramente, die ihre Verteidiger, die Beschützer ihrer Würde und die Verkünder ihrer Macht und Wirksamkeit sein sollten.

Wenn man die Art und Weise sieht, wie die Sakramente gespendet werden, so steht fest, daß die Gläubigen dadurch keine Beweggründe für eine größere Wertschätzung gewinnen können, dies um so weniger, da Priester, statt von Glauben und Ehrerbietung durchdrungen zu sein, den Eindruck erwecken, Arbeiter zu sein, die ihre Werkzeuge sehr zerstreut handhaben... Du siehst Priester, die zum Altar oder zum Beichtstuhl gehen in einem Gewand, an dem nichts Heiliges zu sehen ist...

Du siehst sie mit den Früchten meiner Erlösung so nachlässig umgehen, als hätten sie eine Hacke, eine Schaufel oder Kelle in der Hand...

Das aber erweckt bei den Gläubigen gewiß nicht Vertrauen, Verehrung und Achtung vor den Sakramenten, diesen wunderbaren Gaben der Liebe Gottes zu seinen Kindern, den lebendigen Gliedern seines mystischen Leibes!

 

Die Feinde fühlen sich sicher und... und verkosten im voraus den Sieg...

Ich habe dir schon gesagt, daß meine Kirche von außen durch die finsteren Mächte der Hölle und von innen durch die mit ihnen verbündeten Verräter angegriffen wird.

Mit einem riesenhaften, weltweiten Aufwand und der Zusammenfassung aller feindlichen Kräfte bereiten sie gemeinsam die Vernichtung vor... und sie fühlen sich sicher und verkosten schon im voraus den Sieg...

Warum dies alles? Weil man nicht an meine Gottheit glaubt!

Ihre Enttäuschung wird groß und bitter sein, wenn sie feststellen müssen, daß ich, Jesus, nicht nur als ein einfacher Mensch vor zweitausend Jahren auf Erden lebte, sondern wahrer Gott bin, der alles vermag, allgegenwärtig ist und eingreift, wie und wann ich es für gut finde...

Sie werden sehen, daß meine Worte nie vergehen werden!

Ich habe meiner Kirche unendlich kostbare Schätze geschenkt, Schätze des ewigen Lebens... die auch viele meiner Gottgeweihten nicht zu erfassen, zu werten, zu lieben verstanden haben... Ihr seid darüber belehrt worden: «Werft die Perlen nicht den Schweinen vor», denn wer dem Irdischen anhängt, ist nie imstande, die himmlische Wirklichkeit zu verstehen.

Für heute genug, mein Sohn! Ich segne dich und zusammen mit dir segne ich alle, die dir teuer sind. 4. Dezember 1978