26 bis 30

26. a) (3.5.73) Die Anbetung.

Jesus:

Die Anbetung ist vor allem ein Akt der Liebe, der die Betrachtung meiner Leiden am Kreuz zum Gegenstand hat, unter Ausschluss aller Zerstreuungen. Dabei müsst ihr auch aufmerksam sein, um meine Stimme zu hören, die sich in jeder liebenden Seele offenbart. Ich verlange nach Seelen, die mich lieben, um mein Wort zu hören.

Mein inneres Wort ist ein offenes Buch, worin jeder auf seinem Lebensweg seine geistigen und zeitlichen Richtlinien findet, Kraft und Trost in allen Prüfungen.

Man kann seine Gedanken nicht auf den richten, dem die Seele so viel zu sagen und so viel zu fragen hat, wenn der Geist von unfruchtbaren Äusserlichkeiten in Anspruch genommen ist. Diese verdrängen das Bewusstsein meiner Gegenwart in ihm.

An allen Erscheinungsorten meiner Heiligsten Mutter, der Jungfrau Maria, werden die hereinbrechenden Armeen von einer Feuerwand aufgehalten werden, die sie nur unter Lebensgefahr durchbrechen können.

 

26. b) Es bleibt immer genug zum Glauben.

Ancilla:

Herr, ich habe Schwierigkeiten, dich zu verstehen, alles verwirrt sich und deine Worte erreichen mich nur mit Mühe. Wäre es möglich, dass du es nicht bist?

Ich zweifle. Mache ich mich nicht schuldig an der Verbreitung von Irrtümern, wo ich in Zweifel bin über die Herkunft dieser Botschaften?

Jesus:

Glaube an mich und verlass mich nicht. Höre auf mich. Ich werde von so vielen Seelen zurückgestossen, besonders von den Seelen der Gottgeweihten, die mich nicht oder nicht mehr hören wollen!

Ancilla:

Deine Stimme ist so schwach Herr, weshalb wohl? Sie müsste laut sein.

Jesus:

Das geht nicht. In deiner Seele hörst du meine Stimme und nicht in deinen fleischlichen Ohren.

Ich stelle dich auf die Probe; lass dich nicht täuschen vom Bösen, vom Eindringling. Du musst die Stimme deines Gottes erkennen. Sie kommt unaufgefordert, unmittelbar und klar. Mein Wort muss mühelos aufgenommen werden. Es erreicht dich zwar schwach, aber du musst es doch besser verstehen, als die Stimme dessen, der dich nur verwirren will.

 

27. (6.5.73) Die Handkommunion.

Ancilla:

Heiland, wie denkst du über die Kommunion, die in die Hand empfangen wird?

Jesus:

Die Gläubigen müssen die hl. Hostie aus der Hand des Priesters empfangen. Jede andere Art ist ein Sakrileg (Verletzung eines hl. Gesetzes), ein Greuel, wie es meine Heiligste Mutter schon bei ihren Erscheinungen erklärt hat.

Ancilla:

Herr, viele Priester fühlen sich abgestossen, die hl. Hostie auf die Zunge der Gläubigen zu legen.

Jesus:

Der Hl. Vater nicht.

All jene, die mich verraten, mich aufs neue kreuzigen und mich verlassen, müssten von sich selbst und ihren Sünden angeekelt sein.

Ancilla:

Heiland, die Priester haben in den Kirchen verkündet, dass der Hl. Vater die Genehmigung gegeben hat für den Empfang der hl. Kommunion in die Hand. Sogar in den Klöstern kommunizieren die Nonnen auf diese Art und Weise. Wer ist dafür verantwortlich?

Jesus:

Die Verantwortung hierfür haben jene Vorgesetzten, die es euch auferlegt haben. Man ist nicht zum Gehorsam verpflichtet, weil es nicht ein Dekret des Hl. Vaters ist, dem man diese Genehmigung abgerungen hat, ohne dass er einverstanden war. Jeder kann über diese Verordnung hinweggehen und die hl. Hostie gemäss der Überlieferung der Kirche empfangen.

Ancilla:

Heiland, die Priester sagen: „Welcher Unterschied besteht zwischen der Zunge und den Händen? Es ist doch dasselbe.“

Jesus:

Die Zunge kann viele Verheerungen anrichten, jedoch bei einer grossen Zahl von Gläubigen ist sie reiner als die Hände, die sich ausser bei der Arbeit durch alle Arten von schlechtem Gebrauch beschmutzen.

Aber wehe dem, der den Leib Christi in einen unreinen Mund und in eine hässliche Seele empfängt!

Die Weihe der Hände des Priesters durch ihre Konsekration bei der Priesterweihe, ist Zeichen der Reinheit, der Keuschheit, des vollkommenen Verzichts auf alle weltlichen Leidenschaften. Das muss er sein ganzes Leben hindurch beweisen, um mit mir den Weg nach Kalvaria zu gehen.

Solch reinen Händen habe ich die Gewalt verliehen, die heiligen Geheimnisse zu feiern, am Vorabend meines Leidens, wo ich meinen Leib und mein Blut hingab. Niemand anders darf die heiligen Gestalten berühren. Daran ist nichts zu ändern. Es ist eine Sache, die nicht von einem gewöhnlichen Menschen getan werden kann, und dies macht die Grösse des Priestertums aus, aber auch die Verurteilung desjenigen, der seinen Eid bricht!

Ancilla:

Herr, was denkst du vom Empfang der hl. Kommunion zweimal am Tage?

Jesus:

Das ist für die Seele nicht notwendig. Besser ist es, die hl. Kommunion einmal täglich, in einem Herzen voll Liebe und Ehrfurcht zu empfangen, als zweimal am Tage mit Gleichgültigkeit, Ehrfurchtslosigkeit und Sünde.

 

28. a) (13.5.73) Anfeindungen.

Jesus:

Wenn du den Frieden willst, dann suche nicht den Krieg. Miss deine Schwachheit nicht an den bösen Kräften, dabei kannst du nichts gewinnen. Wende dich ab von den störenden Elementen, die von Satan angetrieben werden, der mit allen Mitteln versucht, dich zu verwirren und dir zu schaden. Nimm diese Prüfungen an, aus Liebe zu mir. Das Gebet sei dir Schutzwehr für die Sorglosigkeit deiner Seele und die Waffe deiner Verteidigung.

Vergilt nicht Böses mit Bösem!

 

28. b) Die Freuden des Jenseits.

Ancilla:

Die Stimme des Bösen ist vernehmbarer als die deine, Herr, weshalb?

Jesus:

Was aus den Tiefen der Abgründe kommt, macht viel Lärm. Du hast das durchdringende Pfeifen und das Gerassel der Ketten gehört. Und das ist noch nicht alles!

Was vom Himmel kommt ist Sanftmut, Harmonie und ganz Liebe; die wundervollen Melodien der Chöre der Engel und das Rauschen ihrer Flügel! Es gibt dort keine Nacht, es ist ewiges Licht, ein Glück, das nicht zu ermessen ist, das jene Seelen nicht erfassen können, die an irdischen Gütern hängen. Wie würden sie ihre trügerischen Träume aufgeben, wenn sie um diese Dinge wüssten und sich in die Arme des Herrn werfen und mit Freuden alle Prüfungen annehmen, um solche Glückseligkeit zu verdienen.

 

29. (15.5.73) Wir haben das Evangelium, das genügt.

Einige Fragen bezüglich des Zweifels, den der Klerus am Erscheinen der Gottesmutter hat.

Er ruft die Gläubigen auf, nicht an Erscheinungsorte zu gehen, die von der Kirche nicht anerkannt sind, und stattdessen lieber die Evangelien zu lesen.

Jesus:

Das Lesen der Hl. Schriften ist nicht von Interesse für eine materialistische Welt, die nur wenig Wert legt auf das, was bei den Gottesdiensten gelehrt wird und was doch in Vergessenheit gerät.

Diese Welt fühlt sich mehr angezogen von den schlechten Publikationen, die ihre Seelen in die Sünde und in die Unwissenheit stossen.

Die Übersetzung der Hl. Evangelien und der Hl. Schrift, in ihrem ganzen Sinngehalt, erfordert ein hohes geistiges Niveau und eine Aufgeschlossenheit des Geistes, wie sie im allgemeinen nicht angetroffen wird. Sie ist nur zugänglich für eine Elite von Seelen, die sich ganz Gott hingegeben haben.

Es ist notwendig, die direkten Offenbarungen zwischen Himmel und Erde anzunehmen und an die Erscheinungen meiner Heiligsten Mutter zu glauben.

Sie ist vom Ewigen Vater gesandt, um das Licht jenen zu bringen, die Ohren haben und nicht hören wollen. Der Stolz, der Mangel an Glaube und an Demut, sind der Grund ihres Zweifels.

Die Klugheit soll nicht dazu verwendet werden, Tatsachen zu leugnen, sondern soll sich objektiv über die Echtheit dieser Erscheinungen informieren, statt dass die zuständige kirchliche Autorität bewusst davon Abstand nimmt.

Meist wählt der Ewige Vater die Werkzeuge, deren er sich bedienen will, aus den Reihen der Demütigsten und der Unwissendsten, zur Ehre seines Namens.

 

30. (15.5.73) Arbeiterpriester.

Jesus:

Ein Priester ist kein Arbeiter und ein Arbeiter ist kein Priester.

Ein Priester kann sein Priestertum nur als Priester ausüben und nicht als Arbeiter. Er begibt sich in die Welt der Arbeit, ohne sich mit ihr zu identifizieren. Das Priestertum hat ausschliesslich geistige Aufgaben. Seine Hauptbeschäftigung ist Gott und die Seelen.

Der Priester bringt den Menschen die Frohe Botschaft Jesu und seine Liebe, das Beispiel seiner Tugenden, seinen moralischen Rückhalt und seine Hilfe für die Menschen jeden Alters, im normalen Leben und in den Prüfungen; auch sein Verzeihen und seine Gegenwart in der Stunde des Todes.

Er gehört nur dem Herrn und dient ihm allein. Er ist sein Bruder und des Heilands Mutter ist auch seine Mutter. Er trägt das Antlitz Christi und niemals kann er zwei Herren dienen.