21 bis 25

21. (15.4.73) Das Verstehen der Hl. Schrift.

Jesus:

Auf der Suche nach der Wahrheit der Heiligen Schriften streben die Theologen vor allem nach der eigenen Ehre. Darin liegt mehr Stolz als Liebe. Diese Wahrheiten werden jedoch von Gott mit Eifersucht gehütet und nur den Kräften des Geistes geoffenbart, die über alle irdische Eitelkeit erhaben sind, nur der Seele, die in einem verzehrenden Feuer sich ganz Gott hingegeben hat.

 

22. (20.4.73) Treue zu den Ordensgelübden.

An eine Ordensperson:

Jesus:

Was ich von dir will, was ich von dir erbitte, ist deine Liebe, dass du meiner gedenkst in jedem Augenblick.

Liebe mich, wie ich dich liebe, in vollkommener Hingabe deiner selbst. Tue mir kein Leid an. Dein Herz und das meine sind eins. Du gehörst mir auf ewig. Verlass mich nicht.

Bewahre einen unerschütterlichen Glauben an die Überlieferung meiner Kirche. Ändere daran nichts, ausser durch das Feuer deiner Liebe. Gehorche meinem Stellvertreter Paul VI., der vom Hl. Geist geleitet ist. Trage dein Ordenskleid mit Würde und Stolz.

Meine Heiligste Mutter ist auch deine Mutter. Vertrau dich ihrem Schmerzhaften und Unbefleckten Herzen an, trockne ihre Tränen durch dein frommes Gebet für ihren Triumph über die verstockten Herzen. Liebe sie, wie du mich liebst, bis ans Ende deiner Tage. Suche Schutz unter ihrem Mantel, in deiner Schwäche, deinen Leiden, deinen Zweifeln, deinen Unvollkommenheiten, deinen Opfern, deiner Arbeit.

Lege alles zu Füssen meines Kreuzes. Trage es mit mir. Ich bin bei dir. Erbitte alles von mir, und ich werde dir die Gnaden gewähren, die du benötigst für die Ehre Gottes und für das Heil der Seelen, für die du Sorge trägst; für deine Heiligung und für das Glück, das ich dir in der Ewigkeit verspreche. Wenn du nur für mich lebst, wirst du nie alleine sein.

 

23. (23.4.73) Religiöse Gemeinschaften.

Jesus:

Viele religiöse Gemeinschaften in der Welt haben keine Daseinsberechtigung mehr. Es sind Zentren der Verderbnis. Es gibt dort keine Liebe mehr und keinen Opfergeist, nur Stolz und Gleichgültigkeit. Die Selbstsucht in der Disziplinlosigkeit und in den Sinnesfreuden, die Unanständigkeit der Kleidung und des Benehmens sind eine schwere Beleidigung unserer verwundeten Herzen.

 

24. (23.4.73) An einen Protestanten.

Jesus:

Verlasse alles und folge mir nach.

Die protestantische Religion ist eine Parodie (Aushöhlung und Verzerrung) der wahren Religion.

 

Orientierung für Ancilla.

 

Ich habe deine Sünden vergessen, aber nicht deine Liebe. Ich habe dich im fortgeschrittenen Alter deines irdischen Lebens erwählt, weil du mich trotz deines oftmaligen Versagens niemals verlassen hast. Du hast durch deine Gebete und durch dein Leiden den besiegt, der dich verfolgte und dich mir entreissen wollte.

Bewahre das Vertrauen, dein seelisches Leiden sei dir ein genügender Beweis, um nicht mehr an meiner Gegenwart in deiner Seele zu zweifeln, noch an meiner Stimme, die zu dir spricht.

Bleibe die demütige und unbekannte Botin, zugleich mit anderen, die leider nicht zahlreich sind. Bleibe ausdauernd im Glauben und kampfbereit bei den Angriffen Satans. Fürchte nichts, ich bin da, um dich zu verteidigen.

Vereinigen wir unser Einsamsein in einer grossen Liebe. Mache dir nichts aus dem Kummer, den dir jene bereiten, die nur für sich selber leben, aber verschenke dein Herz reichlich an den, der der Liebe bedarf. Sprich ihm vom Herrn. Mache, dass jene ihn kennenlernen, die ihn bisher nicht gekannt haben, die den Glauben und das Licht verloren haben.

Bleibe der Liebe meines erbarmungsreichen Herzens treu und der Liebe des Schmerzhaften und Unbefleckten Herzens Mariens, meiner Heiligsten Mutter. Diese Liebe sei stets dein Halt, deine Hoffnung, deine Freude und dein Trost, bis zum Tag der Auferstehung.

 

25. (24.4.73) Das persönliche Verhältnis zu Gott.

Ancilla:

Es gibt so viele Menschen auf der Welt, Milliarden, wie kannst du, Herr, dich da zurechtfinden und durch diese ganze Menge hindurch zu mir nach Belgien kommen, um zu einer so unbedeutenden Person zu sprechen?

Jesus:

Ich werde von der Seele angezogen, die mich liebt, welches auch ihr Heimatland, ihre Stadt, ihr Dorf und ihre Wohnung sei. Keine noch so grosse Zahl von Menschen kann mich daran hindern, den zu kennen und mich ihm zu nahen, der stets mein Bild in seiner Seele trägt und die Liebe zu mir in seinem Herzen bewahrt.

Ich bin in allen und in jedem einzelnen, in jedem, der meine Worte aufnehmen und hören will. Der Wert einer Seele liegt nicht in ihrem Wissen, sondern in ihrer Liebe zu Gott und zum Nächsten. Dies sind die grössten Gebote.