Papst: Das christliche Leben verkündet die Straße der Versöhnung mit Gott

Hier die offizielle englische Übersetzung, die privat auf die Schnelle ins Deutsche übersetzt wurde. Die offiziellen Übersetzungen ins Englische und Deutsche (siehe weiter unten) weichen eigenartigerweise voneinander ab.

http://www.news.va/en/news/pope-the-christian-life-proclaims-the-road-to-reco

Anmerkung: Eine Frau, deren Muttersprache Spanisch ist, hat soeben (16.07.2013) bestätigt, dass Franziskus in der Tonaufnahme nicht "Sünder", sondern "Sünde" gesagt hat.

 

Pope: The Christian life proclaims the road to reconcilation with God

2013-06-15 Vatican Radio

Papst: Das christliche Leben verkündet die Straße der Versöhnung mit Gott

15.06.2013, Radio Vatikan

Vatican Radio) Christian life is not a spa therapy „to be at peace until Heaven,“ but it calls us to go out into the world to proclaim that Jesus „became the sinner“ to reconcile men with the Father. These were Pope Francis’ words during his homily at Mass Saturday at the Casa Santa Martha.

Radio Vatikan) Christliches Leben ist keine Badekur, in „Frieden zu leben bis zum Himmel hin“, aber es ruft uns auf, hinauszugehen in die Welt und zu verkünden, dass Jesus der Sünder wurde, um den Menschen mit dem Vater zu versöhnen. Dies waren Papst Franziskus Worte in seiner Predigt bei der Messe am Samstag  in der Casa Santa Martha.

The Christian life is not staying in a corner to carve a road which takes you into heaven, but it's a dynamic that encourages one to stay „on the road“ to proclaim that Christ has reconciled us to God, by becoming sin for us. In his usual profound and direct way, Pope Francis focuses on a passage from the Letter to the Corinthians, from today's liturgy, in which St. Paul very insistent, almost „in a hurry“, uses the term „reconciliation“ five times.

Das christliche Leben bleibt nicht in einer Ecke stehen, um sich einen Weg zu bahnen, der in den Himmel führt, aber es ist eine Dynamik, die einen ermutigt, „auf der Straße“ zu bleiben, um zu verkünden, dass Christus uns mit Gott versöhnt hat, indem er für uns zur Sünde wurde. In seinem gewohnt tiefen und direkten Weg konzentriert sich Papst Franziskus auf eine Passage aus dem Brief an die Korinther, aus der heutigen Liturgie, in der der Heilige Paulus sehr eindringlich, fast „in Eile“, den Begriff „Versöhnung“ fünfmal verwendet.

„What is reconciliation? Taking one from this side, taking another one for that side and uniting them: no, that’s part of it but it's not it ... True reconciliation means that God in Christ took on our sins and He became the sinner for us. When we go to confession, for example, it isn’t that we say our sin and God forgives us. No, not that! We look for Jesus Christ and say: 'This is your sin, and I will sin again'. And Jesus likes that, because it was his mission: to become the sinner for us, to liberate us.”

„Was aber heißt Versöhnung? Einen von der einen Seite nehmen und dann noch einen von der anderen, um sie zu einen? Nein. Das ist ein Teil, aber das ist es nicht... Wahre Versöhnung bedeutet, dass Gott in Christus unsere Sünden auf sich nahm und Er wurde der Sünder für uns.  Wenn wir zum Beispiel zur Beichte gehen, ist es nicht so, dass wir unsere Sünde sagen und Gott vergibt uns. Nein, nicht das! Wir suchen Jesus Christus auf und sagen: „Das ist deine Sünde, und ich werde wieder sündigen.“ Und Jesus mag das, weil es seine Mission war: der Sünder für uns zu werden, um uns zu befreien.

It is the beauty and the „scandal“ of the redemption brought by Jesus and it is also the „mystery, says Pope Francis, from which Paul draws“ zeal „that spurs him to“ move forward „ telling everyone“ something so wonderful „the love of a God“ who gave up his Son to death for me. „ Yet, explains Pope Francis, there is a risk of „never arriving at this truth“ in the moment when „we 'devalue a little the Christian life“, reducing it to a list of things to observe and thus losing the ardor, the force of the '„love that is inside“ of it:

Es ist die Schönheit und der „Skandal“ der Erlösung, die durch Jesus gebracht ist, und es ist auch das „Geheimnis“, sagt Papst Franziskus, „aus dem Paulus Begeisterung zieht“, das „ihn anspornt“, um voranzukommen, „allen zu sagen“ etwas so Wunderbares, „die Liebe eines Gottes“, der seinen Sohn hingab, damit er für mich stirbt. „Doch, erklärt Papst Franziskus, besteht das Risiko, „nie bei diese Wahrheit anzukommen“, in dem Moment, wenn „wir das christliche Leben ein wenig abwerten“, indem wir es darauf reduzieren, eine Liste von Dinge zu beobachten und daher die Begeisterung zu verlieren, die Kraft der „Liebe im Inneren“ davon:

„But philosophers say that peace is a certain ordered tranquility: everything is tidy and quiet ... That is not the Christian peace! Christian peace is an uneasy peace, not a quiet peace: it is an uneasy peace, which goes on to carry this message of reconciliation. The Christian Peace pushes us to move forward. This is the beginning, the root of apostolic zeal. Apostolic zeal is not to go forward to persuade and make statistics: this year Christians in this country have grown, in this movement ... Statistics are good, they help, but that is not what God wants from us ,is to persuade... What the Lord wants from us is to announce this reconciliation, which is his own core message .

„Aber Philosophen sagen, dass Friede eine gewisse angeordnete Ruhe ist: alles ist ordentlich und ruhig ... Das ist nicht der christliche Friede. Der christliche Frieden ist ein unsicherer Frieden, nicht eine ruhiger Frieden: Es ist ein unsicherer Frieden, der weitergeht, um diese Botschaft der Versöhnung zu überbringen. Der christliche Frieden drängt uns, uns vorwärts zu bewegen Das ist der Anfang, die Wurzel des apostolischen Eifers. Apostolischer Eifer ist nicht, vorwärts zu gehen, um zu überzeugen und Statistiken zu machen:.. Statistiken sind gut, sie helfen, aber das ist nicht das, was Gott von uns will zu überzeugen ... Was der Herr von uns will, ist, diese Versöhnung bekannt zu geben, die seine eigene Kernbotschaft ist.“

Concluding his homily the Pope recalls the inner anxiety of Paul. Pope Francis underlines that which defines the „pillar“ of Christian life, namely, that „Christ became sin for me! And my sins are there in his body, in his soul! This - says the Pope - it's crazy, but it's beautiful, it's true! This is the scandal of the Cross!

Zum Abschluss seiner Predigt erinnert der Papst an die innere Angst von Paulus. Papst Franziskus unterstreicht das, was die die „Säule“ des christlichen Lebens definiert, nämlich, dass „Christus für mich Sünde wurde! Und meine Sünden sind in seinem Körper, in seiner Seele Dies — sagt der Papst ist verrückt, aber es ist schön, es ist wahr! Dies ist das Ärgernis des Kreuzes!”

 „We ask the Lord to give us this concern to proclaim Jesus, to give us a bit of 'that Christian wisdom that was born from His pierced side of love. Just a little to convince us that the Christian life is not a spa therapy: to be at peace until Heaven ... No, the Christian life is the road in life with this concern of Paul. The love of Christ urges us on, it pushes us on, with this emotion that one feels when one sees that God loves us. We ask this grace.

„Wir bitten den Herrn, uns dieses Anliegen zu geben, Jesus zu verkünden, um uns ein bisschen von „der christlichen Weisheit zu geben, die aus seiner durchbohrten Seite der Liebe geboren war. Nur ein wenig, um uns zu überzeugen, dass das christliche Leben keine Badekur ist: in Frieden sein, bis im Himmel ... Nein, das christliche Leben ist die Straße im Leben mit diesem Anliegen von Paulus. Die Liebe Christi drängt uns, sie treibt uns, mit diesem Gefühl, dass man fühlt, wenn man sieht, dass Gott uns liebt. Wir bitten um diese Gnade."

 

Hier die offizielle deutscher Übersetzung. Der Text weicht von dem offiziellen englischen Text ab.

http://de.radiovaticana.va/news/2013/06/15/papstpredigt:_%E2%80%9Echristlicher_friede_ist_unruhig%E2%80%9C/ted-701796

Papstpredigt: "Christistlicher Friede ist unruhig

Ein christliches Leben führen, bedeutet nicht, in „Frieden zu leben bis zum Himmel hin“, sondern in die Welt hinauszugehen und Jesus zu verkündigen, der sich geopfert hat, um die Menschen mit dem Vater zu versöhnen. Dies hat Papst Franziskus an diesem Samstag bei seiner Messe in der Casa Santa Marta betont. Dabei ging er ausführlich auf die Lesung des Tages aus dem zweiten Brief des Paulus an die Korinther ein, in dem das Wort „Versöhnung“ eine besondere Rolle spielt:

 „Doch was ist Versöhnung? Ist es, einen von der einen Seite zu nehmen und einen von der anderen und sie dann zu vereinen? Das ist ein Teil der Versöhnung, aber die wahre Versöhnung ist in Gott, in Christus. Er hat unsere Sünden auf sich genommen und Er hat den, der keine Sünde kannte, für uns zur Sünde gemacht. Und wenn wir zum Beispiel zu Beichte gehen, dann ist es nicht so, dass wir unsere Sünden gestehen und Gott vergibt uns. Nein, das ist es nicht! Wir begegnen Jesus Christus und ihm sagen wir: ,Das ist dein, ich mache dich noch einmal zum Sünder.’ Und ihm gefällt das, denn das ist sein Auftrag: Sich für uns zur Sünde machen, uns befreien.“

Das sei die „Schönheit“ und gleichzeitig auch der „Skandal“ der Erlösung durch Jesus. Und darin stärke sich auch Paulus’ „Glaubenseifer“, der es ihm ermögliche, weiter zu gehen und vor allen diese „große, wunderbare Sache“ zu wiederholen: „Die Liebe Gottes, der seinen Sohn für mich hingegeben hat“. Gleichzeitig machte Franziskus klar, dass es nicht so einfach sei, zu dieser Erkenntnis zu gelangen, wenn man das christliche Leben unterschätze und auf eine Liste der Dinge, die man beobachten müsse, reduziere. So verliere man das „Feuer des Glaubens“ und die Kraft der Liebe in ihm. 

„Die Philosophen sagen, dass Friede eine gewisse Ruhe und Ordnung schafft: Alles ist geordnet und ruhig… Der christliche Friede sieht aber anders aus! Der christliche Friede ist ein unruhiger Frieden: es ist ein unruhiger Frieden, der antreibt, damit die Botschaft der Versöhnung weitergegeben wird. Der christliche Friede treibt uns an, weiter zu gehen. Das ist der Anfang, die Wurzel des christlichen Glaubenseifers. Christlicher Glaubenseifer ist nicht, weiter zu gehen, um Anhänger zu gewinnen und die Statistiken zu verschönern: dieses Jahr sind die Christen in diesem Land mehr geworden und in jenen Bewegungen… Statistiken sind gut, sie helfen einem, aber es ist nicht das, was Gott von uns will, solche Anhänger zu gewinnen. Was der Herr von uns will ist die Verkündigung dieser Versöhnung, das ist der Kern seiner Botschaft.“

Zum Ende seiner Predigt ging Franziskus dann auch noch einmal ausführlich auf das ein, was er als „Pfeiler“ des christlichen Glaubens sieht: „Christus hat sich für mich zur Sünde gemacht! Meine Sünden sind bei ihm, in seinem Leib, in seinem Geist!“. Dies sei verrückt, so Franziskus, aber es sei schön und wahr. Das sei der „Skandal des Kreuzes“. 

„Bitten wir den Herrn, dass er uns diesen Drang gibt, Jesus zu verkündigen, dass er uns etwas dieser christlichen Weisheit gibt, die von Jesus ausgeht und von seinem Herzen, das aus Liebe für uns durchbohrt wurde. Dass er uns auch ein bisschen überzeugt, dass das christliche Leben keine vollendete Therapie ist, in dem man bis zum Himmel hin in Frieden lebt… Nein, das christliche Leben ist auf der Straße, im Leben, mit diesem Eifer des Paulus. Die Liebe Gottes ergreift Besitz von uns, sie treibt uns an, sie treibt uns voran, sie setzt uns unter den Druck mit dieser Empfindung, die der verspürt, der erkennt das Gott uns liebt. Bitten wir um diese Gnade.“ 

 

Siehe hierzu:

2. Kor 5, 21 Er hat den, welcher von Sünde nichts wusste, für uns zur Sünde gemacht, damit wir in ihm Gottes Gerechtigkeit darstellen.

aber auch:

Botschaft 827. Gott der Vater: Wenn Mein Sohn als ein Sünder erachtet wird, dann wisset, dass dies die größte Blasphemie ist. Sonntag, 23. Juni 2013

Wenn ihr mit Lügen konfrontiert seid, werden sie aus den Mündern von Betrügern herausgepurzelt kommen, in einem konfusen Durcheinander von Unsinn. Die Lügen, die bereits begonnen haben, sind in einer demütig erscheinenden Sprache formuliert, verschleiern aber die größten Lügen gegen die wahre Lehre der Kirche. Erkennt sie als das, was sie sind: gesandt, um euch dazu zu bringen zu sündigen. Wenn Mein Sohn für einen Sünder gehalten wird, dann wisset, dass dies die größte Blasphemie ist, denn das ist unmöglich.

Ich sandte Meinen Sohn als Mensch im Fleische und euch allen gleich, mit einer Ausnahme: Er war ohne Sünde geboren und daher nicht fähig zu sündigen. Wer auch immer die Wahrheit missbraucht und sie dann verdreht, um der Kreuzigung Meines geliebten Sohnes eine neue Bedeutung beizumessen, der ist ein Lügner. Er kommt nicht von Mir und ist ein Feind Meines Sohnes.

Schaut nun, Meine Kinder, wie das Tier und die Dämonen, die er (Satan) geschickt hat, um euch Mir wegzunehmen, unter euch umherstreunen. Ihr müsst stark sein. Ihr dürft jetzt niemals vergessen, dass Mein Sohn euch die Wahrheit gegeben hat, als Er auf Erden wandelte und als Er für eure Sünden gestorben ist. Er opferte Seinen Leib, um euch zu erlösen, aber Er wurde nie ein Sünder, denn Er ist nicht einer von euch.

 

Lesung  vom 15. Juni 2013: 2 Kor 5,14-21

Denn die Liebe Christi drängt uns, da wir erkannt haben: Einer ist für alle gestorben, also sind alle gestorben. Er ist aber für alle gestorben, damit die Lebenden nicht mehr für sich leben, sondern für den, der für sie starb und auferweckt wurde. Also schätzen wir von jetzt an niemand mehr nur nach menschlichen Maßstäben ein; auch wenn wir früher Christus nach menschlichen Maßstäben eingeschätzt haben, jetzt schätzen wir ihn nicht mehr so ein. Wenn also jemand in Christus ist, dann ist er eine neue Schöpfung: Das Alte ist vergangen, Neues ist geworden. Aber das alles kommt von Gott, der uns durch Christus mit sich versöhnt und uns den Dienst der Versöhnung aufgetragen hat. Ja, Gott war es, der in Christus die Welt mit sich versöhnt hat, indem er den Menschen ihre Verfehlungen nicht anrechnete und uns das Wort von der Versöhnung zur Verkündigung anvertraute. Wir sind also Gesandte an Christi statt, und Gott ist es, der durch uns mahnt. Wir bitten an Christi statt: Lasst euch mit Gott versöhnen! Er hat den, der keine Sünde kannte, für uns zur Sünde gemacht, damit wir in ihm Gerechtigkeit Gottes würden.