Franziskus: Die Heiligen sind wie wir, wie jeder von uns. - 1.11.2013

„Leben wollen, wie auf Erden jene gelebt haben, die in der Hölle sind, und dennoch dahin kommen wollen, wo die Heiligen sind, die wir verehren und anrufen, das ist wahrhaft eine Torheit. Lebe, wie die Heiligen gelebt …“ (P. Wilhelm Auer, Goldene Legende, 1904, S. 877)

Papst Franziskus sagte an Allerheiligen 2013 ungefähr das Gegenteil: Heilige seien keine Supermenschen. „Die Heiligen sind wie wir, wie jeder von uns. Bevor sie die Herrlichkeit des Himmels erreicht haben, haben sie ein ganz normales Leben geführt: mit Freude, Leid und Hoffnung. Und was hat dann ihr Leben verändert? Es war die Liebe Gottes. Als sie die kennen gelernt haben, sind sie ihm mit ihrem ganzen Herzen gefolgt. Bedingungslos und nicht scheinheilig haben sie ihr Leben im Dienst der anderen gelebt.“ Dieser Text stammt von der Webseite

http://de.radiovaticana.va/news/2013/11/01/papst_beim_angelus:_%E2%80%9Eheilige_sind_keine_supermenschen%E2%80%9C/ted-742725

des Internetauftritts von Radio Vatikan 

Wir haben das Gefühl, als ob Papst Bergoglio bewusst die Heiligen heruntersetzen wollte mit seiner Bemerkung: „Die Heiligen sind wie jeder von uns.“ Richtig wäre zu sagen: Die Heiligen waren wie wir, haben sich aber selbst überwunden, haben sich selbst verleugnet und sind Christus nachgefolgt. Bergoglio vertröstet alle auf die Liebe Gottes, sagt aber nicht, dass nur die Unschuldigen und die Büßer in den Himmel kommen. Dies stellt P. Wilhelm Auer in seiner Goldenen Legende von 1904 klar:

„Durch welche Mittel oder wie sind die Heiligen zu dieser Seligkeit gelangt? Durch den Gebrauch jener Mittel, welche Gott in seiner Kirche dazu verordnet hat, nämlich durch den wahren Glauben, durch die heilige Taufe und die übrigen heiligen Sakramente, durch Haltung der Gebote, durch Meidung der Sünde, durch Übung guter Werke, durch Geduld in Kreuz und Leiden. Sie sind den Weg gegangen, den uns Christus in Seinem heiligen Evangelium gelehrt hat; die einen der Weg der Unschuld, die andern jenen der Buße. Sie haben Gott getreu und beständig auf Erden gedient; sie haben sich das Heil ihrer Seele ernstlich angelegen sein lassen; sie haben entweder niemals gesündigt, oder haben nach begangener Sünde wahre Buße getan. Hat ihnen Gott Armut, Krankheit oder ein anderes Kreuz und eine Widerwärtigkeit geschickt, so haben sie selbe mit christlicher Geduld ertragen. Auf diese Weise sind sie zu einer so großen und ewigen Seligkeit gelangt.“

Dein Gewissen sagt dir, wer recht hat: Papst Franziskus oder der fromme Kapuzinerpater Wilhelm Auer.

Apostel der letzten Zeiten, Allerseelen 2013, etika.com