15.

22.03.2016

MARIA ROSA MYSTICA

2. Predigt zum Herz Mariä Sühnesamstag in der Fastenzeit

5. März 2016, Montichiari-Fontanelle

Liebe Wallfahrer, liebe Gläubige,

im Jahr 1917 zeigt die Gottesmutter den Kindern von Fatima ihr Herz. Ihr Herz ist mit Dornen umflochten. Sie fordert zur Sühne auf und wünscht am ersten Samstag im Monat die Sühnekommunion. Fünf schwere Beleidigungen hat das Unbefleckte Herz Mariens immer wieder zu ertragen. Beleidigungen gegen ihre Unbefleckte Empfängnis, gegen ihre Jungfräulichkeit, gegen ihre Gottesmutterschaft und Mutterschaft für uns Menschen, dann Beleidigungen durch Lehrer und Theologen, die den Kinderherzen schon früh Hass und Gleichgültigkeit gegen Maria einflößen und Beleidigungen durch sogenannte Künstler, die die Gottesmutter mit Bildern oder Skulpturen schänden. Für diese fünf Beleidigungen sind auf Wunsch der Gottesmutter fünf Sühnesamstage zu halten. Hier in Fontanelle wollen wir das auch tun. Etwas sei zur Jungfräulichkeit Mariens gesagt. Maria, so lehrt es die Kirche, ist vor, während und nach der Geburt des Gottmenschen Jesu Christi Jungfrau. Doch Rationalisten und Naturalisten versuchen einem immer wieder einzureden, dass doch gar nicht geht. Dabei müssen sie nur in der Heiligen Schrift lesen. Wenn Jesus jemanden an der Hand fasst, dann steht er auf und wird gesund. Wenn Jesus einen Toten anfasst, dann wird dieser auferweckt. Selbst wenn man den Saum seines Gewandes berührt, kann man gesund werden. Um wie viel mehr wird er dann seine Mutter in der Jungfräulichkeit bewahren. Die modernistischen Theologen: sie kennen Jesus nicht! Sie kennen ihn nicht! Jesus ist doch gekommen, um das Heil und das Leben in Fülle zu schenken.

Fragen wir heute nun: Was heißt Sühnekommunion? Im Herz Mariä Sühnegebet nach der heiligen Kommunion heißt es: „Am heutigen Tag wenden wir uns an dich, unsere himmlische Mutter. (…) Wir haben den eingeborenen Sohn des Ewigen Vaters und deinen eigenen Sohn in der heiligen Kommunion empfangen. In Ihm und mit Ihm loben, preisen und verherrlichen wir dich! Der Strom der Liebe, der Seinem göttlichen Herzen entspringt, möge dich überfluten, dich mit himmlischer Freude erfüllen und alle Unbilden vergessen lassen, die dir von den Menschen zugefügt werden.“ Das bedeutet also, dass wir uns zuerst mit Christus in der heiligen Kommunion verbinden. Mit Christus im Herzen können wir dann Maria trösten. Das ist die Sühnekommunion. Normalerweise ist es ja andersherum. Wir vereinen uns mit Maria, um ihrem Sohn Sühne zu leisten. Am Herz Mariä Sühnesamstag vereinen wir uns aber zuerst mit dem Sohn und dann trösten wir Maria. Wenn wir den Sohn in unseren Herzen tragen, dann wird die Mutter uns liebend anschauen. Der Sohn Gottes soll der Schmuck unserer Seele sein. Klar, dass man im Stand der heiligmachenden Gnade sein muss, sonst nützt die ganze Sühne nichts. Wer Gott schwer beleidigt hat, muss sich erst mit ihm versöhnen. Er kann nicht so tun, als wäre nichts gewesen.

Mit Jesus Christus im Herzen sollen wir uns der Gottesmutter Maria zuwenden, der Rosa Mystica. Wir tun dies in einer Zeit des großen Glaubensabfalls; einer Zeit der Rebellion gegen Gott, die nun ihren Höhepunkt erreicht. Wir nennen das Endzeit. Der Aufstand richtet sich auch gegen die Gottesmutter und kommt hauptsächlich aus dem Innern der Kirche. Maria spricht in Botschaften und Erscheinungen zu ihren geistigen Kindern. Aber die Hirten lehnen größtenteils ihre Wünsche und Mahnungen ab und hindern die Herde daran, diesen Mahnungen zu folgen. Gemeinsam mit den modernistischen Theologen führen sie den Aufstand gegen die Gottesmutter an. Erscheinen darf die Gottesmutter bestenfalls noch, aber sagen soll sie nichts mehr. Was sind das für Hirten, die die Gottesmutter nicht mehr sprechen lassen? Die Heilige Schrift gibt eine klare Antwort. Die Hirten in der Endzeit „sind blind, sie merken allesamt nichts. Es sind lauter stumme Hunde, sie können nicht bellen. Träumend liegen sie da und haben gern ihre Ruhe. Aber gierig sind diese Hunde, sie sind unersättlich“ (Jesaja 56,10ff). Oder bei Jeremia (23,1f) lesen wir: „Weh den Hirten, die die Schafe meiner Weide zugrunde richten und zerstreuen“. Oder bei Ezechiel (vgl. 34, 1-10): „Ich komme über die Hirten und werde meine Schafe aus ihrer Hand fordern, ich werde ihrem Hirtenamt ein Ende machen. Ich will selbst meine Schafe weiden, und ich selbst will sie lagern lassen, spricht Gott, der Herr“. Jesus Christus spricht vom falschen Messias und von den falschen Propheten, im 24. Kapitel bei Matthäus. Das ist das Endzeitkapitel, dass sollten Sie alle kennen. Auch der hl. Paulus weiß ein Lied von den Lügenaposteln zu singen. Das sind „unehrliche Arbeiter, sie tarnen sich freilich als Apostel Christi. Ihr Ende wird ihren Taten entsprechen“ (vgl. 2 Kor 11).

Liebe Gläubige, dass ist der Stand der Dinge. Ich wünschte mir, dass ich Ihnen etwas Schöneres sagen könnte. Aber die Zeit ist jetzt da, dass die Gläubigen weitgehend ohne Hirten sein werden. Die Priesterseminare schließen und werden zusammengelegt. Trier, so habe ich gehört, schickt seine sieben Seminaristen jetzt nach Frankfurt St. Georgen. Trier — die hatten früher über dreihundert Seminaristen! Gott macht dem Hirtenamt nun ein Ende und er selbst wird die Herde führen. Christus und Maria, ihnen müssen wir folgen auf Grundlage des überlieferten katholischen Glaubens. Stellen Sie sich darauf ein, dass es nur noch sehr wenige würdige und gültig gefeierte heilige Messen geben wird. Die Beleidigungen gegen das Heiligste Herz Jesu und gegen das Unbefleckte Herz Mariens schreien zum Himmel. Das Strafgericht Gottes bricht nun über unser Vaterland herein.

So rufen wir: Nur Du, Maria Rosa Mystica, Du geheimnisvolle Rose, kannst uns in der Endzeit führen und lehren. Die Geheimnisse Deines Sohnes Jesus Christus sind Deine Natur, schenke sie uns rein und unverfälscht. Lass uns daran teilhaben. Und damit wir Dir gefallen können, wollen wir uns heute in der heiligen Kommunion mit Deinem Sohn vereinen. Deinem Unbefleckten Herzen wollen wir Sühne leisten. Jetzt gleich mit dieser heiligen Messe und der anschließenden Bußprozession.

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.