17.07.2017

Hl. Johannes Chrysostomus (345 — 407), Kirchenlehrer zum Evangelium vom 17.07.2017

„Wer euch aufnimmt, der nimmt mich auf“

„Wer diesen Kleinen um meinetwillen aufnimmt, der nimmt mich auf“, sagt der Herr (Lk 9,48). Je geringer geachtet dieser Bruder ist, desto mehr ist Christus gegenwärtig. Denn wenn man einen berühmten Mann aufnimmt, tut man es oft aus reiner Geltungssucht; doch wer einen gering Geachteten aufnimmt, der tut dies aus reiner Gesinnung und für Christus. „Ich war fremd und obdachlos und ihr habt mich aufgenommen“, sagt er und dann: „alles, was ihr für einen meinen geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.“(Mt 25, 35.40). Da es sich um einen Gläubigen und einen Bruder handelt, und sei es der geringste von allen, tritt Christus mit ihm bei dir ein. Öffne ihm dein Haus, nimm ihn auf.

„Wer einen Propheten aufnimmt, weil er ein Prophet ist, wird den Lohn eines Propheten erhalten“. Also wird derjenige, der Christus aufnimmt, als Lohn die Gastfreundschaft Christi erhalten. Zweifele nicht an seinen Worten, schenke ihnen dein Vertrauen. Er selbst hat uns gesagt: „In ihnen bin ich es, der sich kundtut.“ Und damit du nicht daran zweifelst, benennt er die Bestrafung all jener, die ihn nicht aufnehmen und die Ehrung all jener, die ihn aufnehmen (Mt 25, 31ff). Er würde dies nicht tun, wenn er nicht persönlich durch das Wohlwollen oder die Verachtung betroffen wäre. „Du hast mich bei Dir aufgenommen; Ich werde dich im Reich meines Vaters aufnehmen. Du hast mich von meinem Hunger befreit; Ich werde dich von deinen Sünden befreien. Du hast mich in Fesseln gesehen; Ich werde dich deine Befreiung sehen lassen. Du hast mich im Fremden gesehen; Ich werde dich zum Bürger des Himmelreichs machen. Du hast mir Brot gegeben; Ich werde dir das Himmelreich als Erbe und als ganzen Besitz schenken. Du hast mir im Verborgenen geholfen; Ich werde dich aller Welt vorstellen und sagen, dass du mein Wohltäter bist und ich dein Schuldner.“