10.06.2018

Sel. Eustachius Kugler

Ordensprovinzial

* 15. Januar 1867 in Neuhaus in der Oberpfalz in Bayern

† 10. Juni 1946 in Regensburg in Bayern

Joseph Kugler war der Sohn des Kleinbauern und Schmieds Michael Kugler und seiner Frau Anna. Durch einen Arbeitsunfall während seiner Lehrzeit als Bauschlosser wurde er gehbehindert. 1889 zog er zu seiner Schwester nach Reichenbach in der Oberpfalz, wo er in der Schmiede seines Schwagers in seinem Beruf arbeiten konnte. In einer wenig genutzen Kirche des Ortes pflegte er damals sonntagnachmittags den Rosenkranz vorzubeten. Als die Barmherzigen Brüder des hl. Johannes von Gott 1890/91 eine Pflegeanstalt errichteten und er mit seinem Schwager an diesem Bau beschäftigt war, beeindruckten ihn die Brüder so tief, dass er dem Orden beitrat und den Ordensnamen Eustachius erhielt. Seine ewige Profess — sie war ihm zuerst wegen seiner Behinderung verweigert worden — konnte er 1998 ablegen. 1914 wurde er zum Prior der Pflegenstalt Straubing, 1922 der Pflegeanstalt Gemsdorf, 1925 zum Ordensprovinzial für Bayern ernannt; diesen Posten hatte er fünf Amtsperioden, 21 Jahre, inne. Überall und in jeder Position konnte er mit seinem Organisationstalent und seinem Gottvertrauen viel aufbauen und bewirken. 1930 konnte er den Bau des großen Krankenhauses in Regensburg fetigstellen, obwohl das Projekt finanziell nicht gesichert und ihm vorher abgeraten worden war, aber sein Vertrauen auf die Hilfe Gottes wurde nicht enttäuscht.

Von 1937 an wurde der Orden von der Gestapo überwacht, einige Brüder wurden verhaftet, Eustachius Kugler wurde 30mal jeweils mehrere Stunden von der Gstapo verhört und brach schließlich zusammen, aber wie durch ein Wunder wurde er nicht verhaftet. Ebenfalls wie durch ein Wunder blieb das Krankenhaus von den Bomben verschont, als ein schwerer Bombenangriff das in unmittelbarer Nähe gelegene Flugzeugwerk Messerschmitt traf.

Eustachius Kugler starb im Ruf der Heiligkeit. Er wurde am 4.10.2009 durch Papst Benedikt XVI. seliggesprochen.

Von Eustachius Kugler stammen die Worte: „Ich muss Christus in jedem Menschen und jedem Kranken vor Augen haben.“ „Alles aus Liebe zu Gott.“