04.01.2018

Hl. Angela von Foligno

Mystikerin

* 1248 in Foligno in Italien

† 4. Januar 1309 daselbst

Angela, aus einer reichen Adelsfamilie stammend, heiratet früh und wurde Mutter mehrerer Kinder. Sie war intelligent, hochbegabt und auch von großer Innerlichkeit, trotzdem konnte sie ihrem Drang nach Vergnügungen und weltlicher Anerkennung nicht widerstehen. Mehrmals versuchte sie, ihr Leben zu ändern, doch aus Scham über ihre Sünden brachte sie es nicht über sich, eine vollständige Beichte abzulegen und empfing den Leib des Herrn, wie sie später selbst bekannt, obwohl sie ihre schweren Sünden nicht gebeichtet hatte. Das verursachte ihr schließlich immer mehr Gewissensqualen, sodass sie Gott anflehte, ihr einen guten Beichtvater zu schicken. Sie fand ihn in dem Franziskaner Arnaldo, einem weitläufigen Verwandten, bei dem sie 1285 eine Generalbeichte ablegte; dies war der Beginn ihrer vollständigen Hinwendung zu Gott.

Aber sie wurde einer schweren und schmerzhaften Prüfung unterzogen: Innerhalb weniger Jahre verlor sie alle ihre Angehörigen. 1291 verkaufte sie ihren gesamten Besitz, verteilte ihn an die Armen und wurde Franziskaner-Terziarin. Fortan lebte sie ein Leben in Armut und Buße und widmete sich der Krankenpflege, besonders der Pflege Aussätziger. Andererseits sammelte sie auch Menschen um sich, die wie sie ein vertieftes Glaubensleben führen wollten.

Angela Foligno, die ihre Krankheiten und Schmerzen geduldig ertrug, wurde mit vielen Schauungen und mystischen Erlebnissen begnadet, vor allem nach dem Empfang der hl. Kommunion. Sie wurde zu einer der größten Mystikerinnen ihrer Zeit. Ihr Beichtvater zeichnete ihre Visionen im „Buch über die Glaubenswahrheiten“ (Liber de vera fidelium experientia) auf.

Ihre Verehrung setzte schon bald nach ihrem Tod ein. 1693 wurde sie von Papst Innozenz XII. selig gesprochen. Papst Franziskus gestattete 2013 ihre weltweite Verehrung, was einer Heiligsprechung gleichkommt. Sie wird dargestellt mit dem Habit der Franziskanerinnen oder mit dem Satan an der Kette.