01.01.2018

Heiliger Fulgentius

Bischof von Ruspe

* 467 in Telepte, dem heutigen Tipasa in Algerien

† 1. Januar 532 in Ruspe — beim heutigen Chebba (?) in Tunesien

Fulgentius (Fabius Claudius Gordianus Fulgentius) wurde in eine römische Senatorenfamilie geboren. Nach dem frühen Tod seines Vaters, eines eifrigen Katholiken, wurde er von seiner frommen Mutter erzogen. Obwohl er nach einer hervorragenden Ausbildung zunächst einen hohen Beamtenposten in seiner Vaterstadt innehatte, sehnte er sich danach, die Welt zu verlassen und sich Gott zu weihen. Den letzten Anstoß gab wohl die Lektüre einer Predigt des hl. Augustinus. Mit 23 trat er in ein Kloster in Byzacena ein, aus dem ihn seine Mutter — hier hatte ihre Frömmigkeit ihre Grenzen — zurückholen wollte, aber er blieb. Als der Bischof von Byzacena von den Arianern vertrieben wurde, veranlasste er, dass Fulgentius in ein Nachbarkloster eintrat, wo er gegen seinen Widerstand Abt wurde, wobei er aber darauf bestand, das Amt mit seinem Vorgänger Felix gemeinsam auszuüben. Schließlich muss Fulgentius auch selbst fliehen und gerät nach Sizilien. Nach Abklingen der Verfolgungen kehrte er nach Afrika zurück und gründete ein Kloster, wollte aber selbst allein in der Einsamkeit wohnen. Wiederum gegen sein Widerstreben wurde er aber zum Priester geweiht und in seinem Kloster als Abt eingesetzt. Als wegen der arianischen Verfolgung mehrere afrikanische Bischofssitze vakant waren, hielt sich Fulgentius lange Zeit versteckt, doch um 508 wurde er zum Bischof von Ruspe, einer Stadt am Mittelmeer (vielleicht beim heutigen Chebba) ernannt. Von dort wurde er vom Vandalenkönig Thrasamund (die Vandalen waren Arianer) mit 60 anderen Bischöfen nach Sardinien verbannt, wo er wie in seiner Heimat ein asketisches Mönchsleben führte. Von Thrasamund selbst nach Karthago gerufen, sollte er vor dem König die katholische Lehre gegen die Arianer verteidigen. Dies gelang ihm so überzeugend, dass der König ihn zunächst in Karthago beließ, wo Fulgentius viel Gutes wirken konnte. Doch die Arianer erwirkten schließlich wieder seinen Verbannung nach Sardinien. 523 kehrte er nach Afrika an seinen Bischofssitz zurück, wo er viele Missstände beseitigen musste. Nach neun Jahren ist seine Lebenskraft erschöpft, er stirbt mit 65 Jahren.

Fulgentius war einer der bedeutendsten Theologen seiner Zeit und ein kraftvoller Kämpfer gegen die arianische Irrlehre, die die Gottheit Jesu Christi leugnete. So finden sich unter seinen Werken zahlreiche Schriften gegen die Arianer, aber auch gegen den Semipelagianismus (die Lehre, dass der Mensch aus eigener Kraft zum Glauben und zum Heil gelangen könne und die Gnade Gottes ihn nur stütze) schrieb er. Auch Predigten und Briefe von ihm sind überliefert. Über sein Leben sind wir aus der Vita seines Schülers Ferrandus, eines karthagischen Diakons, unterrichtet, die bald nach Fulgentius` Tod entstand.