29.11.2017

Hl. Cyprian (um 200-258), Bischof von Karthago und Märtyrer zum Evangelium vom 29.11.2017

„Und doch wird euch kein Haar gekrümmt werden“

Bleibt mutig und standhaft und bekennt euch zur himmlischen Herrlichkeit…; geht mit dem Mut vor, der euch eingegeben wird, um die Krone entgegenzunehmen. Der Herr führt und schützt euch, er, der gesagt hat: „Seid gewiss: Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt“ (Mt 28,20)… Wie vortrefflich ist ein Kerker, der die Kinder Gottes in den Himmel schickt!...

Jetzt möge es in euren Herzen und euren Seelen nichts anderes mehr geben als die göttlichen Unterweisungen und die Gebote des Herrn, derer sich der Heilige Geist bedient hat, um euch Mut zu machen, das Leiden zu ertragen. Keiner denke an den Tod; er denke an die Unsterblichkeit; auch nicht an das vorübergehende Leiden, sondern an die ewige Herrlichkeit. Es steht ja geschrieben: „Kostbar ist in den Augen des Herrn das Sterben seiner Frommen“ (Ps 115,15 Vulgata)… Und auch (an der Stelle, wo die Heilige Schrift von den Qualen spricht, durch die Märtyrer Gottes sich heiligen): „In den Augen der Menschen wurden sie gestraft, doch ihre Hoffnung ist voll Unsterblichkeit…

Sie werden Völker richten und über Nationen herrschen, und der Herr wird ihr König sein in Ewigkeit (Weish 3,4.8). Wenn ihr also daran denkt, dass ihr einst mit Christus zu Gericht sitzt und mit ihm herrscht, dann werdet ihr in der Vorfreude auf das kommende Glück jauchzen und die gegenwärtigen Qualen für nichtig erachten.

Außerdem hat der Herr sich selbst zum Beispiel gegeben; denn er verkündet, dass man nur auf die gleiche Weise wie er in sein Reich kommen kann: „Wer an seinem Leben hängt, verliert es; wer aber sein Leben in dieser Welt gering achtet, wird es bewahren bis ins ewige Leben“ (Joh 12,25)… Der hl. Paulus mahnt uns auf gleiche Weise; da wir das erreichen wollen, was der Herr uns versprochen hat, müssen wir dem Herrn in allem folgen: „Wir sind Kinder Gottes. Sind wir aber Kinder, dann auch Erben, Miterben Christi, wenn wir mit ihm leiden, um mit ihm auch verherrlicht zu werden“ (Röm 8,16f).