27.11.2017

Hl. Mutter Teresa von Kalkutta (1910-1997), Gründerin der Missionarinnen der Nächstenliebe zum Evangelium vom 27.11.2017

„Jene haben von ihrem Überfluss gegeben, sie aber ihren ganzen Lebensunterhalt“

Ihr müsste von dem geben, was euch etwas kostet. Es genügt nicht, einfach nur das weiterzugeben, was ihr sowieso nicht braucht, sondern gerade auch das, was ihr eigentlich nicht geben könntet oder nicht geben wolltet, etwas, an dem ihr hängt. Eure Gabe wird dadurch zu einem Opfer, das in den Augen Gottes wertvoll ist... So etwas nenne ich handelnde Liebe. Jeden Tag sehe ich, wie diese Liebe bei Kindern, Männern und Frauen wächst.

Eines Tages ging ich die Straße hinunter. Ein Bettler kam auf mich zu und sagte: „Mutter Teresa, alle schenken dir etwas; auch ich möchte dir eine Kleinigkeit schenken. Heute habe ich nur 29 Centimes an einem ganzen Tag bekommen und ich möchte sie dir schenken.“ Ich überlegte einen Augenblick; wenn ich diese 29 Centimes nehme (die fast nichts wert sind), wird er an diesem Abend wohl nichts zu essen bekommen, aber wenn ich sie nicht annehme, werde ich ihn traurig machen. Also habe ich die Hand ausgestreckt und das Geld genommen. Niemals habe ich auf einem Gesicht eine so große Freude gesehen wie bei diesem Mann, so froh war er, Mutter Teresa etwas schenken zu können! Es war ein großes Opfer für ihn, der den ganzen Tag über in der prallen Sonne diese lächerliche Summe erbettelt hatte, mit der man nichts anfangen konnte. Aber ebenso wunderbar war es, dass diese wenigen Münzen, auf die er verzichtet hatte, einem Reichtum gleichkamen – denn sie wurden mit einer so großen Liebe gegeben.