25.07.2017

Hl. Basilius (um 330-379), Mönch und Bischof von Caesarea in Kappadozien, Kirchenlehrer zum Evangelium

„Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinken werde?“

„Wie kann ich dem Herrn all das vergelten?“ (Ps 116,12). Nicht durch ein Dankopfer oder Brandopfer, nicht durch Befolgung des vorgeschriebenen Kultes, sondern ganz und gar durch mein Leben. Deshalb, so schreibt der Psalmist „will ich den Kelch des Heils erheben“ (V. 13). Der Psalmist bezeichnet als Kelch die Mühsale und Kämpfe, die der Sohn in seiner Hingabe an den Vater ertrug, und die Beharrlichkeit, mit der er bis in den Tod der Sünde Widerstand leistete.

Von diesem Kelch spricht der Herr selber in den Evangelien: „Mein Vater, wenn es möglich ist, gehe dieser Kelch an mir vorüber“ (Mt 26,39). Und zu den Jüngern sagt er: „Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinken werde?“ Damit meinte er den Tod, den er für das Heil der Welt erleiden wollte. Deshalb sagt er: „Ich erhebe den Kelch des Heils“, d.h. ich bin durstig, ich strecke mich mit meinem ganzen Sein so aus nach der Vollendung des Martyriums, dass ich sogar die Qualen, die ich in den Kämpfen meiner Liebe als Sohn erduldet habe, für eine Erholung der Seele und des Leibes halte und nicht für ein Leiden. Ich selbst, so sagt er, biete mich dem Herrn als Opfergabe dar… Und ich bin bereit, die Verheißungen vor dem ganzen Volk zu bezeugen, denn „ich will dem Herrn meine Gelübde erfüllen offen vor seinem ganzen Volk!“ (Ps 116,18)