25.05.2017

Hl. Augustinus (354-430), Bischof von Hippo und Kirchenlehrer zum Evangelium vom 25.05.17 — Christi Himmelfahrt

Heute ist unser Herr Jesus Christus in den Himmel aufgefahren. Auch unser Herz soll mit Ihm dorthin aufsteigen. Hören wir, was uns der Apostel Paulus sagt: „Ihr seid mit Christus auferweckt; darum strebt nach dem, was im Himmel ist, wo Christus zur Rechten Gottes sitzt.“ (Kol 3,1).

So wie Jesus aufgestiegen ist, ohne sich von uns zu entfernen, so sind wir schon jetzt mit Ihm dort, selbst wenn das, was uns verheißen ist, noch nicht in unserem Fleisch Wirklichkeit wird. Er ist schon über den Himmeln erhoben; und doch durchlebt er auf Erden alle Leiden mit uns, die wir, seine Glieder, erleiden. Davon gab er Zeugnis, als Er von oben her rief: „Saul, Saul, warum verfolgst du mich?“ (Apg 9,4), und weiter: „Ich war hungrig und ihr habt mir zu essen gegeben.“ (Mt 25,35). Warum also arbeiten wir auf dieser Erde nicht darauf hin, dass durch den Glauben, die Hoffnung und die Liebe, die uns mit Ihm verbinden, wir schon von jetzt an mit Ihm im Himmel ausruhen dürfen?

Er, der dort ist, ist auch mit uns; und wir, die wir hier sind, sind auch mit Ihm. Er vermag es durch Seine Göttlichkeit, Seine Macht, Seine Liebe; und wenn wir es nicht wie Er durch die Göttlichkeit können, so doch in Ihm durch die Liebe. Er hat den Himmel nicht verlassen, als Er herabstieg zu uns, und Er hat uns nicht verlassen, als Er in den Himmel aufstieg... Dass Er bei uns bleiben wird, selbst wenn er dort oben ist, hat Er versprochen vor Seiner Himmelfahrt, als er sagte: „Ich bin bei euch bis zum Ende der Welt“ (vgl. Mt 28,20).