23.11.2017

Hl. Clemens von Alexandrien (150-um 215): „Würdet ihr doch heute auf meine Stimme hören!“

„Höre, mein Volk... ich klage dich an, ich, der ich dein Gott bin“ (Ps 50,7)

„Würdet ihr doch heute auf meine Stimme hören! Verhärtet euer Herz nicht wie in der Wüste. Dort haben mich eure Väter versucht... Sie sollen nicht kommen in das Land meiner Ruhe“ (Ps 95, 7-11).Die Gnade der Verheißung Gottes ist überreich, wenn wir heute seine Stimme hören; denn dieses Heute erstreckt sich, solange man „heute“ sagt, auf jeden neuen Tag. Dieses Heute bleibt bis zum Ende der Zeiten, ebenso wie die Möglichkeit des Hörens. Dann wird das wahre Heute, der endlose Tag Gottes, verschmelzen mit der Ewigkeit. Lasst uns also m immer der Stimme des göttlichen Wortes, des Fleisch gewordenen göttlichen Wortes gehorchen; denn das Heute aller Tage ist das Abbild der Ewigkeit, und der Tag ist das Symbol des Lichts; das Wort ist also das Licht der Menschen (Joh 1,9), worin wir Gott sehen.

Es ist also ganz natürlich, dass bei denen, die geglaubt und gehorcht haben, die Gnade in überreichem Maß vorhanden ist; gegen diejenigen aber, die nicht geglaubt haben... die die Wege des Herrn nicht erkannt haben – gegen sie entbrennt natürlicherweise der Zorn Gottes und droht ihnen... Deshalb irrten die Juden in der Wüste umher und konnten, wegen ihres Unglaubens, nicht an den Ort der Ruhe gelangen.

Weil der Herr die Menschen liebt, lädt er sie alle dazu ein, zur „Erkenntnis der Wahrheit“ (1Tim 2,4) zu gelangen, und sendet ihnen den Heiligen Geist, den Paraklet... Hört also, ihr in der Ferne und ihr in der Nähe(Eph 2,17). Das Wort verbirgt sich vor keinem; es ist unser gemeinsames Licht und scheint allen. Eilen wir also dem Heil entgegen, einer neuen Geburt. Vereinen wir uns eilends und in großer Zahl mit seiner Herde, in der Einheit der Liebe. Und die Vielfalt der Stimmen... die dem einzigen Herrn ,dem Wort, gehorcht, wird in der Wahrheit selbst seine Ruhe finden und sagen können: „Abba, Vater“(Röm 8,15).