22.04.2017

Hl. Johannes vom Kreuz (1542 — 1591), Karmelit, Kirchenlehrer

Wo die Zeichen und Zeugen sich mehren, wird der Glaube weniger verdienstvoll [...] Gott wirkt solche Wunder nur, wenn sie zugunsten des Glaubens notwendig sind. Damit seine Jünger als Zeugen seiner Auferstehung nicht des Verdienstes entbehrten, unternahm Er vielerlei, ehe Er sich ihnen zeigte, weil sie glauben sollten, ohne Ihn zu sehen.

Maria Magdalena zeigte Er zuerst das leere Grab; dann hörte sie, was die Engel ihr sagten − der Glaube kommt vom Hören, sagt der hl. Paulus (Röm 10,17) −, und sie glaubte, ehe sie Ihn sah. Und als sie Ihn dann sah, erschien Er wie ein gewöhnlicher Mann. So vollendete Er ihre Befestigung im Glauben besser als durch die Glut seiner Gegenwart.

Den Jüngern sandte Er zuerst die Frauen, dann gingen sie, das Grab zu sehen. Und denen, die nach Emmaus wanderten, entflammte Er zuerst das Herz im Glauben, indem Er als Fremdling mit ihnen ging (Lk 24,15). Und schließlich tadelte Er alle, weil sie den Kündern seiner Auferstehung nicht geglaubt hatten, und den hl. Thomas, weil er seine Wunden berühren wollte. Dabei pries Er jene selig, die an Ihn glauben, obwohl sie Ihn nicht sehen (Joh 20,29).