16.12.2017

Hl. Ambrosius (um 340-397), Bischof von Mailand und Kirchenlehrer zum Evangelium vom 16.12.2017 und zum Fasten

„Er wird mit dem Geist und der Kraft des Elija dem Herrn vorangehen“ (Lk 1,17)

Was stellt Fasten anderes dar als Wesen und Abbild des Himmels? Fasten ist Stärkung der Seele, Nahrung für den Geist. Fasten ist Leben der Engel, Tod der Sünde, Vernichtung der Fehler, Arznei zum Heil, Wurzel der Gnade, Grundlage der Keuschheit. Mit dem Fasten als Leiter kommt man schneller zu Gott. Elija stieg auf ihr empor, bevor er es in dem Wagen tat. Und während er zum Himmel fuhr, hinterließ er seinem Jünger das Erbe der Nüchternheit und Enthaltsamkeit (vgl. 2 Kön 2,11-15).

In dieser Kraft und dieser Gesinnung des Elija ist Johannes gekommen (Lk 1,17). In der Wüste fastete auch er, und Heuschrecken und wilder Honig waren seine Nahrung (Mt 3,4). Daher sah man in ihm, der durch seine Selbstbeherrschung über die Begrenztheit menschlicher Möglichkeiten hinausgewachsen war, nicht einen Menschen, sondern einen Engel. Über ihn lesen wir: „Ihr habt sogar mehr gesehen als einen Propheten. Er ist der, von dem es in der Schrift heißt: Ich sende meinen Boten vor dir her; er soll den Weg vor dir bahnen“ (Mt 11,9-10; Ex 23,20). Wer hätte durch menschliche Kraft auf einem feurigen Wagen mit feurigen Pferden im Wirbelsturm zum Himmel emporfahren können [so wie Elija], wenn nicht einer, der die Beschaffenheit des menschlichen Leibes durch die Kraft des Fastens so umgestaltet hat, dass sie unvergänglich wird?