11.11.2017

Hl. Theresia vom Kinde Jesu (1873-1897), Karmelitin, Kirchenlehrerin zum Evangelium vom 11.12.2017

Der rechte Umgang mit dem Reichtum

O Jesus, ich weiß, dass Liebe nur mit Liebe bezahlt werden kann. Daher habe ich eine Möglichkeit gesucht und gefunden, dir Liebe für Liebe zu geben und so mein Herz zu erleichtern. „Macht euch Freunde mit Hilfe des ungerechten Mammons, damit ihr in die ewigen Wohnungen aufgenommen werdet“ (Lk 16,9). Diesen Rat, Herr, gibst du deinen Jüngern, nachdem du zu ihnen gesagt hast: „Die Kinder dieser Welt sind im Umgang mit ihresgleichen klüger als die Kinder des Lichtes“. Als Kind des Lichts habe ich erkannt, dass mein Begehren, alles zu sein, jeder Begabung nachzugehen, Reichtümer sind, die mir sehr wohl schaden könnten: also habe ich sie genutzt, um mir Freunde zu machen.

Ich habe mich an die Bitte erinnert, die Elischa an seinen Vater Elija gerichtet hat: dass ihm doch „ zwei Anteile“ seines Geistes zufallen (2 Kön 2,9). Ich bin vor das Angesicht der Engel und Heiligen getreten und habe zu ihnen gesagt: „Ich bin das kleinste der Geschöpfe, und ich weiß sehr wohl um meine Schwachheit und mein Elend; aber ich weiß auch, wie gerne edle und großzügige Herzen Gutes tun. So bitte ich euch, ihr seligen Himmelsbewohner, mich als euer Kind anzunehmen. Ich bitte euch inständig, mein Gebet zu erhören. Euch allein fällt der Ruhm zu, den zu erwerben ihr mich ermuntern wollt. Ich weiß, dass meine Bitte kühn ist, und doch wage ich euch darum zu bitten, dass ihr für mich zwei Anteile eurer Liebe erwirkt.“