10.07.2017

Hl. Ambrosius (340 — 397), Bischof von Mailand und Kirchenlehrer zum Evangelium vom 10.07.2017

„Wenn ich auch nur sein Gewand berühre, werde ich geheilt“

Es ist der Glauben, der Christus berührt; es ist der Glauben, der ihn erkennt. Nicht unser Körper berührt ihn, unsere leiblichen Augen können ihn nicht erfassen. Denn zu sehen ohne zu erkennen, ist kein Sehen; zu hören ohne zu verstehen, kein Hören — und keine Berührung, wenn man es nicht glaubend tut...

Wenn wir die Größe unseres Glaubens in Augenschein nehmen und die Größe des Sohnes erkannt haben, dann entdecken wir, dass wir in Bezug auf sie nur den Saum berühren; den oberen Teil seines Gewandes können wir nicht erreichen. Wenn wir also ebenso geheilt werden wollen, dann lasst uns ebenfalls den Saum des Gewandes Christi berühren. Er übersieht niemand von allen, die seinen Saum berühren, die ihn von hinten berühren. Denn Gott benötigt keine Augen, um zu sehen; er besitzt zwar keine körperlichen Sinne, aber in ihm ist das Wissen um alles. Somit ist jeder selig, der zumindest den Saum des fleischgewordenen Wortes berührt, denn wer könnte es ganz und gar begreifen?