07.10.2017

Hl. Ignatius von Antiochien (?-um 110), Bischof und Märtyrer zum Evangelium vom 07.10.2017

Brief an die Epheser, 2−4

„Alle sollen eins sein, wie Du, Vater, in mir bist und ich in Dir bin“

Ihr seid von Jesus verherrlicht und sollt ihn auf jegliche Art und Weise verherrlichen, damit ihr, vereint im gleichen Gehorsam, dem Bischof und den Priestern unterstellt, ganz geheiligt werdet. Ich gebe euch keine Befehle, so als ob ich eine bedeutende Persönlichkeit wäre. Ich trage zwar Ketten, weil ich mich als Christ bezeichne, aber ich habe die Vollkommenheit in Jesus Christus noch nicht erreicht. Ich bin nur Anfänger in seiner Schule und wende mich an euch als meine Mitjünger. Ich hätte es vielmehr nötig gehabt, durch euren Glauben, eure Ermutigungen, eure Geduld und Langmut auf den Kampf vorbereitet zu werden. Aber weil die Liebe mich nicht schweigen lässt, ergreife ich das Wort und ermahne euch, im Einklang mit dem Geist Gottes voranzuschreiten. Denn wie Christus, unser unveräußerliches Lebensprinzip, eins ist mit dem Denken des Vaters, so sind die Bischöfe, die überall bis an die Enden der Erde eingesetzt sind, eins mit dem Geist Jesu Christi.

Ihr sollt also mit eurem Bischof eines Sinnes sein, und diese Haltung ist euch ja auch zu eigen. Eure Priester, die Gottes wahrhaft würdig sind, sind mit dem Bischof verbunden wie die Saiten einer Lyra; so kann durch den vollkommenen Akkord eurer Hingabe und eurer Liebe zu Jesus ein Konzert des Lobes aufsteigen. Jeder von euch möge in den Chor einstimmen. In der Harmonie des Gleichklangs werdet ihr durch eure Einheit den Ton Gottes aufnehmen und mit einer Stimme durch den Mund Christi das Lob des ewigen Vaters singen [...] Es ist also zu eurem Vorteil, in einer untadeligen Einheit zu verbleiben; dadurch könnt ihr euch einer ständigen Einheit mit Gott erfreuen.