07.07.2017

Hl. Beda Venerabilis (673 — 735), Mönch und Kirchenlehrer zum Evangelium vom 07.07.2017

„Jesus sah einen Mann namens Matthäus am Zoll sitzen und sagte zu ihm: Folge mir nach!“ Er sah ihn nicht so sehr mit seinen leiblichen Augen als vielmehr mit dem inneren Blick seines Erbarmens… Er sah den Zöllner, und da er ihn mit einem mitleidvollen Blick sah, mit einem Blick, der auserwählt, „sagte er zu ihm: Folge mir nach!“, also: Ahme mich nach. Als er ihn aufforderte, ihm zu folgen, lud er ihn weniger ein, hinter ihm herzugehen, als dazu, zu leben wie er; denn „wer sagt, dass er in Christus bleibt, muss auch leben wie er gelebt hat“ (1 Joh 2,6)…

Matthäus „stand auf und folgte ihm“. Es ist nicht erstaunlich, dass der Zöllner beim ersten Zuruf des Herrn, in dem so viel Autorität mitschwang, seine Jagd nach irdischem Gewinn aufgab, auf die Güter dieser Welt verzichtete und den erwählte, von dem er wusste, dass er nichts besaß. Der Herr rührte ihn nämlich mit seinem Zuruf zutiefst in seiner Seele an und tauchte sie in das Licht der Gnade. Dieses Licht ließ Matthäus verstehen, dass der Mann, der ihn mahnte, die materiellen Güter auf Erden hinter sich zu lassen, ihm einen unvergänglichen Schatz im Himmel geben konnte (vgl. Mt 6.20)…

„Als Jesus im Haus des Zöllners beim Essen war, kamen viele Zöllner und Sünder und aßen zusammen mit ihm und seinen Jüngern“: Die Umkehr eines einzigen Zöllners hat den Weg zur Buße und Vergebung vieler Zöllner und Sünder freigemacht… Was für ein schönes Vorzeichen! Im Augenblick seiner Bekehrung zieht einer, der später Apostel und Lehrer bei den Heiden werden sollte, eine ganze Schar Sünder mit sich auf den Weg des Heils.