07.05.2017

Hl. Augustinus. (354 — 430), Kirchenlehrer zum heutigen Evangelium

„So spricht der Herr: Ich selber komme“… Das hat er ohne jeden Zweifel auch getan, und er wird es wieder tun: „Seht, ich komme selber; ich suche meine Lämmer, ich sorge für sie, wie ein Hirt sich um seine Herde kümmert.“ Die schlechten Hirten haben sich nicht um ihre Lämmer gekümmert, denn sie haben sie nicht mit ihrem eigenen Blut losgekauft… „Meine Schafe hören auf meine Stimme. Ich suche meine Schafe mitten unter den zerstreuten Schafen, und ich hole sie zurück von all den Orten, wohin sie sich am dunklen, düsteren Tag zerstreut haben. So schwer es auch sein mag sie zu finden, ich werde sie finden… Ich hole meine Lämmer aus fremden Ländern zusammen, ich sammle sie und bringe sie in ihr Land; ich lasse sie im Bergland Israels weiden.“

Dieses „Bergland Israels“ sind die Verfasser der heiligen Schriften. Das sind die Weiden, auf denen ihr in Sicherheit grasen könnt. Genießt in Ruhe alles, was euch da mitgeteilt wird, und verweigert euch allem, was von anderswo kommt. Verlauft euch nicht im Nebel, horcht auf die Stimme des Hirten. Sammelt euch auf den Bergen der heiligen Schrift. Dort findet ihr wahre Wonnen für euer Herz. Nichts Giftiges, nichts Gefährliches gibt es dort; es sind saftige Weiden… „Ich führe sie, an Wasserläufen entlang, zu den besten Weideplätzen.“ Von den besagten Bergen sind die Ströme der Verkündigung der Frohen Botschaft herabgeflossen, da das Wort (der Apostel) bis an die Enden der Erde zu hören ist und alle Enden der Erde den Lämmern willkommene, üppige Weiden bieten.

„Auf gute Weide will ich sie führen… und dort wird auch ihr Stall sein“; da werden sie ruhen und sagen können: „Es ist gut, hier zu sein. Es ist völlig unbestritten: Wir haben die Wahrheit gefunden.“ Sie werden in der Herrlichkeit Gottes ruhen wie in ihrem Stall.