06.12.2017

Hl. Beda Venerabilis (um 673-735), Mönch und Kirchenlehrer zum Evangelium vom 06.12.2017

„Ich will sie in die Wüste hinausführen und sie umwerben“ (Hos 2,16)

Matthäus gibt mehr Erklärungen als Markus über die Art und Weise ab, wie Jesus von Mitleid mit der Menge ergriffen wurde, wenn er sagt: „er hatte Mitleid mit ihnen und heilte die Kranken“. Denn Mitleid mit den Armen und denjenigen zu haben, die keinen Hirten besitzen, heißt im Grunde, ihnen den Weg der Wahrheit zu eröffnen, indem man sie lehrt; heißt ihre physischen Krankheiten zu heilen, indem man sie pflegt, aber es bedeutet auch, ihnen zu essen zu geben, wenn sie Hunger haben und sie dadurch zu ermuntern, die Großzügigkeit Gottes zu rühmen. Das ist es, was Jesus getan hat...

Doch hat er auch den Glauben der Menge auf die Probe gestellt, und als er ihn geprüft hatte, gab er die ihm entsprechende Belohnung. Denn er hatte sich ja an einen einsamen Ort begeben, um festzustellen, ob die Leute ihm folgen würden. Und sie sind ihm gefolgt. Sie haben in großer Eile den Weg in die Wüste angetreten, nicht etwa indem sie auf Esel ritten oder auf Karren saßen, sondern zu Fuß, und mit diesem persönlichen Bemühen haben sie gezeigt, wie sehr sie um ihr Heil besorgt waren.

Im Gegenzug nahm Jesus diese erschöpften Menschen bei sich auf. Als Heiland und Arzt voller Macht und Güte lehrte er die Unwissenden, heilte die Kranken und speiste die Hungernden und zeigte dadurch, wie glücklich er über diese vertrauensvolle Liebe der Gläubigen ist.