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16.08.2016

Liebe Gläubige, liebe Wallfahrer,

anbei wieder meine Predigten, gehalten in Montichiari-Fontanelle.

Die Wallfahrt für Anfang September ist leider mangels Beteiligung schon abgesagt. Das ist sehr traurig, denn es liegt eben nicht daran, dass die Alten wegsterben. Der Grund ist, dass die Machenschaften der Neuen Kirche Erfolg haben. Die Botschaft der Gottesmutter „Gebet, Opfer und Buße“ wollen die Neuerer nicht mehr verkünden. Die Verehrung des Kostbaren Blutes ist aus Theologie und Pastoral gezielt ausgelöscht worden. So kommt es, dass sich zu dieser bekannten Wallfahrt zur Rosa Mystica von über 20 Millionen Katholiken in Deutschland nicht mal mehr eine Handvoll finden lässt.

Bewahren wir dennoch ein frohes Herz. Legen wir alles in Gottes Hände. Sein Wille geschehe, wie im Himmel also auch auf Erden!

In Christus und Maria verbunden, Ihr Th. H., Kaplan

MRM8_16.08.2016.docx

 

MARIA ROSA MYSTICA

Hochfest des Kostbaren Blutes unseres Herrn Jesus Christus

Montichiari-Fontanelle, 1. Juli 2016 

Liebe Wallfahrer,

wir sind dankbar, dass wir das Hochfest des Kostbaren Blutes unseres Herrn Jesus Christus hier in Fontanelle feiern dürfen. Die Verehrung und Aufopferung des Kostbaren Blutes gehört neben der Verehrung der Maria, Rosa Mystica, zu den Fundamenten unserer Wallfahrt. Schon auf der ersten Seite unseres Gebetsheftes „Gebet, Opfer, Buße“ werden die siegreichen blutenden Wunden Jesu aufgeopfert. Nach der Prozession werden am Gnadenkreuz die Wunden Jesu angebetet. Den Höhepunkt der Kostbar Blut Verehrung bildet natürlich unser Besuch beim Blutwunder in Cannobio. Die Verehrung der Santissima Pieta ist die Zusammenfassung der gesamten katholischen Theologie. Das Blutwunder ist ein eindrückliches Zeugnis für die katholische Lehre über das Hl. Messopfer.

In der Lesung haben wir die Worte aus dem Hebräerbrief gehört. Das Blut des Hohepriesters Jesus Christus hat ewige Erlösung bewirkt. Gott Vater nimmt das Leiden und Sterben seines Sohnes an. Auch das blutende Antlitz, seinen zerfetzten Leib, sein Kostbares Blut als vollkommene Entschuldigung. Der Sohn ist das „Schmerzensgeld“ für den Vater, der von uns Menschen so beleidigt und verhöhnt wird. Der Vater nimmt die Sühne des Sohnes an ohne zu zögern, so unermeßlich wertvoll es. Gott Vater sieht im Blut seines Sohnes die unendliche Liebe seines Sohnes zu ihm selbst und zu uns Menschen. Das Vergießen des Kostbaren Blutes Jesu ist vollkommene Gerechtigkeit gegenüber Gott und dem Nächsten. Es ist die vollkommene Nächstenliebe – es gibt keine größere Nächstenliebe.

Doch diese Gedanken sollten bald aus den Herzen der Gläubigen verschwinden. Die Verehrung des Kostbaren Blutes kam unter die Räder, als sich immer mehr der Gedanke der Hl. Messe als einer Mahlfeier verbreitete. Bei einem Mahl empfängt man nicht Leib und Blut Jesu Christi, sondern isst Brot und trinkt Wein. Vordergründig hält der Neue Messritus an der Wandlung von Brot und Wein in Leib und Blut Jesu Christi fest. Doch der Charakter der Mahlfeier soll das Entscheidende sein. Die Mahlfeier mit dem auferstandenen Christus soll im Mittelpunkt stehen und nicht die unblutige Erneuerung und Vergegenwärtigung des Kreuzesopfers von Golgotha. Man begann auch die Kommunion unter einer Gestalt zu kritisieren, sogar mit protestantischen Argumenten zu bekämpfen: bei einem Mahl solle doch beides gegessen und getrunken werden, Brot und Wein. In meiner Zeit als Kaplan in einer modern-katholischen Gemeinde hatte ich die Kommunion unter beiderlei Gestalt auszuteilen. Die Gläubigen wurden aufgefordert den Leib Christi in die Hand zu nehmen und selbst in das Kostbare Blut Christi einzutunken. Es war immer unwürdig. Widerlich! Als ich mich dieser Praxis verweigerte, fiel das natürlich auf. Ein Messdiener, schon in jugendlichem Alter, sagte mir nach der Hl. Messe: „Wir haben heute den Wein nicht bekommen“. Verbunden mit dem Vorwurf etwas vorenthalten bekommen zu haben! Und so dachten auch viele erwachsene Gläubige der Gemeinde. Dabei richtet sich das Wort „Nehmet und esset und nehmet und trinket“ allein an die Apostel des Herrn, seine ersten Priester, die mit ihm drei Jahre durch Entbehrung, Anfeindung und Opfer gegangen sind. Es ist daher ein Privileg des Priesters, das Kostbare Blut zu konsumieren. In Johannesevangelium Kapitel 6,53ff. heißt es: „Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der hat das ewige Leben“. Hier wird allerdings nicht vom Herrn gesagt, in welcher Form. Denn dass unter Gestalt des Brotes, der konsekrierten Hostie die ganze Totalität Christi enthalten ist, ist selbst bei modernistischen Theologen unstrittig. Niemand kann behaupten, dass unter einer Gestalt fehle etwas. Aber durch die gezielte Desinformation in wichtigen Dingen des Glaubens, meinen viele heute, dass in der alten überlieferten Hl. Messe etwas zum Heile Wichtiges vorenthalten wird – das ist unerhört!

Stattdessen, liebe Gläubige: Klammert euch an das „Schmerzensgeld“, an das Opferleben Jesu und sein Kostbares Blut, das in jeder Hl. Messe vergossen wird. Das Kostbare Blut sei euer Sühnopfer. Erfüllen wir auch den besonderen Wunsch der Gottesmutter Maria, Rosa Mystica, den sie immer wieder der begnadeten Pierina Gilli aufgetragen hat, für die Priester zu beten. Die Priester müssen den Sinn des Kostbaren Blutes immer tiefer erkennen und davon sprechen. Viele Priester kennen die katholische Opfertheologie nicht. Dann können sie auch nicht davon sprechen. Dabei können durch das Kostbare Blut drohende Strafgerichte abgewendet werden. Und dass erste Wellen der Strafgerichte angekommen sind, kann man an dem derzeitigen Zustand Deutschlands erkennen. Papst Pius IX. bestätigt, dass wir etwas gegen den Zorn Gottes tun können. Er schreibt: „So wie Gott jene Häuser in Ägypten, die mit dem Blut des Lammes bestrichen waren, vor seinem Zorn bewahrte, so werden noch mehr jene dem göttlichen Zorn entgehen, die mit besonderer Andacht das hl. Blut des Erlösers verehren“. Wir müssen hier ganz klar sehen: Wenn Priester und Gläubige mit inniger Hingabe das Kostbare Blut Christi dem Vater aufopfern, ruft es mächtiger zum Himmel als alles andere. Selbst wenn 80000 Jugendliche in einem Stadion Halleluja rufen, ist das nichts, gegen eine einzige hl. Tridentinische Opfermesse, in einer kleinen Dorfkirche, an einem bescheidenen Seitenaltar gefeiert.

Bitten wir also die allerseligste Jungfrau Maria, Rosa Mystica, uns die Gnaden zu erflehen, dem Opfer ihres Sohnes und ihren Bluttränen immer tiefer verbunden zu sein. Möge das Kostbare Blut Jesu nicht vergeblich für uns vergossen sein. Maria, Rosa Mystica – bitte für uns.

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

 

 

MARIA ROSA MYSTICA

Mariä Heimsuchung, Montichiari-Fontanelle, 2. Juli 2016

 

Liebe Wallfahrer,

die heilige katholische Kirche hat über Maria, die Mutter Gottes beständig gelehrt: Maria ist voll der Gnade, der Herr ist mit ihr. Sie ist gebenedeit unter den Frauen. Selig werden sie preisen alle Geschlechter. Mit Maria ist das neue Paradies entstanden. Drüber haben wir schon auf der Wallfahrt im Mai nachgedacht. Maria ist die Braut des Heiligen Geistes geworden. Sie darf als unbefleckte Empfängnis und mit ihrem reinen Ja-Wort das ewige Wort, den Sohn, die zweite Person der Allerheiligsten Dreifaltigkeit in sich aufnehmen. Nicht Menschen haben sich vermählt, sondern die Jungfrau Maria und Gott haben sich im Heiligen Geist vermählt.

So ist das also kein gewöhnlicher Besuch den Elisabeth empfängt. Man hört immer, dass Maria Elisabeth in ihrer Schwangerschaft helfen möchte. Mag sein. Aber die Betrachtungstiefe dieses Rosenkranzgeheimnisses sollte weit darüber hinausgehen. Das neue Paradies, die neue Erde wird sichtbar. Wie an Weihnachten begegnen sich Himmel und Erde, Gott und Menschen. Werfen wir deshalb einen Blick auf das, was Elisabeth antwortet. Und die Kirche hat sich immer dieser Antwort angeschlossen: Wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt? Wie habe ich das verdient, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt? Elisabeth empfing Maria in demütiger Haltung. Dann fügt sie an: Ich habe gerade ein Wunder erlebt! Als du, Maria, mich gegrüßt hast, hüpfte mein Kind vor Freude in meinem Schoß. Liebe Gläubige, Maria wird zur Mittlerin aller Gnaden. Durch ihren Gruß an Elisabeth überbringt sie den Gruß des Herrn. Johannes der Täufer hört den übermittelten Gruß und wird im Schoß mit dem Heiligen Geist erfüllt. So hat es die Auslegung der Tradition immer verstanden. Die Prophezeiung des Engels an Zacharias, dem Mann der Elisabeth (Lk 1,15ff.) erfüllt sich: „Denn er wird groß sein vor dem Herrn; Wein und starkes Getränk wird er nicht trinken, und er wird mit dem Heiligen Geist erfüllt werden schon vom Mutterleibe an, und viele von den Kindern Israels wird er zu dem Herrn, ihrem Gott, bekehren. Und er wird vor ihm hergehen im Geiste und in der Kraft des Elias, um das Herz der Väter den Kindern zuzuwenden, die Ungläubigen zur Weisheit der Gerechten zu bringen, und dem Herrn ein vollkommenes Volk zu bereiten.“ Maria überbringt also den Heiligen Geist ihres Sohnes an Johannes. Das ist ein gnadenvolles Ereignis. Somit ist die Frage geziemend: Wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt? Wer bin ich?

Heute allerdings macht sich eine andere Haltung breit: Wer bin ich denn, dass ich mir so einen Besuch antue! Man will Maria und Jesus nicht haben. Man schüttet dazu abscheulichsten Unflat über die Gottesmutter aus. Beleidigungen ohne Zahl! Man will nicht Jesus in Maria begegnen, denn sonst liefe man Gefahr für eine besondere Aufgabe ausgewählt zu werden – wie Johannes der Täufer. Eine Aufgabe, die einen vor Freude hüpfen lässt aber auch so weit gehen kann, dass man zum Märtyrer für Christus wird. Die Welt und leider auch immer öfter Teile der Kirche wollen sich nicht durch Maria Jesus anbieten. Es bietet sich niemand mehr an, Empfänger des Heiligen Geistes zu werden. Und deshalb verfinstert sich die Kirche, ja die Welt ist schon verfinstert aber die Kirche auch! Es findet keine Vermählung mit dem Heiligen Geist mehr statt. Maria wird zusehends an den Rand gedrängt. Jesus wir nicht mehr als Christus verehrt, aus dem der Heilige Geist hervorgeht. Es kommt damit zu einer anderen Heimsuchung. Eine andere Vermählung findet statt: Die Vermählung mit dem Geist Satans. Zu diesem Geist gehört der politische Geist der Freimaurerei. Man vermählt sich mit dem Geist der Freiheit und der Gleichheit und Brüderlichkeit und merkt nicht, dass man Satan die Hand reicht. Man lässt sich von sogenannten Menschenrechten betören, denen keine Gottesrechte mehr zugrunde liegen. Was wir brauchen, ist nicht der pseudoreligiöse Geist der Einheitsreligion, sondern eindeutiges Bekenntnis zu Christus. Wir brauchen den Heiligen Geist, der die klare Antwort schafft: FIAT. Mir geschehe, wie DU Gott es gesagt hast. Das muss die Antwort des Menschen sein.

Bitten wir Maria, dass sie uns immer mit ihrem Sohn besucht. Bieten wir uns an, damit Jesus durch Maria uns mit dem Heiligen Geist beschenken kann. Lassen wir uns für Jesus Christus gewinnen. Danken wir besonders heute Gott für die Gnade, die Pierina Gilli erfahren durfte. Sie war bereit für den Besuch der Gottesmutter. Pierina Gilli hat die Türe für Maria und ihren Sohn aufgemacht und geantwortet: „Wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt? Siehe, ich möchte mich dir weihen und immer von deiner Gnade und der Heiligkeit deines Sohnes sprechen.“ Sie ließ sich als Botin senden durch alle Unwirtlichkeiten hindurch. Lassen wir uns von Maria und ihrem göttlichen Sohn besuchen. Lassen wir uns mit dem Heiligen Geist vermählen. Lassen auch wir uns senden.

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.