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6.10.2013

Wie Sie wissen, wird die Warnung gemäß einer Botschaft des Heilandes im Jahr 2012 durch eine 7 Tage und 7 Nächte dauernde große, von einem Kometen verursachte Helligkeit, welche die ganze Erde erhellt, angekündigt. Ob die Warnung direkt am Ende dieser 7tägigen Spezialerhellung eintrifft oder erst etwas später, wurde nicht gesagt.

Die größte Annäherung an unsere Erde ist am 27. Dezember 2013, das müsste theoretisch in der Mitte der sieben Tage liegen. Da die Warnung und das eucharistische Wunder in Garabandal im gleichen Jahr sind, einige Wochen oder Monate werden dazwischen liegen, so kann die Warnung frühestens im Januar 2014 erfolgen. Wir dürfen gespannt sein, aber zusätzlich noch aus einem anderen Grund als die Wissenschaftler.

ISON bei Mars: Der große Komet kommt!

Andreas von Rétyi

Um den »Jahrhundertkometen« ISON wird es nun immer spannender. Kürzlich raste er recht knapp an unserem äußeren Nachbarplaneten Mars vorbei und nähert sich nun Erde und Sonne. Und selbst in der jetzt noch großen Entfernung zeigt er bereits einen ausgeprägten Schweif. Im Dezember könnten wir den hellsten Kometen des Jahrhunderts erwarten. Prognosen sprechen sogar von Vollmondhelligkeit!

Unter Astronomen steigt derzeit die Spannung, wenn es um den Kometen ISON geht, der am 21. September 2012 von russischen Beobachtern mit einem 0,4-Meter-Teleskop im Rahmen einer Himmelsüberwachung des International Scientific Optical Network (ISON) entdeckt und entsprechend benannt wurde. Offiziell nüchtern als »C/2012 S1« bezeichnet, erwies sich der Komet bald als Objekt der absoluten Sonderklasse. Die Bahn gleicht einem berühmten »Schweifstern«, der zu Weihnachten 1680 strahlend hell am Himmel stand, ein »Weihnachtsstern«, der vielen Menschen damals allerdings Angst und Schrecken einjagte.

Jener Komet Kirch besaß eine ähnliche Bahn wie ISON und lief extrem nahe an der Sonne vorbei. Auch ISON wird unseren Stern in riskant geringer Distanz passieren: Lediglich 1,8 Millionen Kilometer trennen ihn dann von dessen brodelnder Oberfläche. Eine echte Zerreißprobe, auch wegen der enormen Gezeitenkräfte, die dort herrschen. Tatsächlich können diese Extrembedingungen zu viel für ISON werden. Gegenwärtig weiß niemand, was geschieht und ob der Komet die enge Passage überstehen wird. Wenn ja, dürfte er wirklich extrem hell werden, vielleicht sogar am Taghimmel zu sehen sein, sofern die optimistischsten Prognosen zutreffen.

Wird er in Stücke zerrissen, kommt es ganz darauf an, wie groß sie sind. Werden im »Falle des Zerfalls« vielleicht sogar zwei oder drei hellere Kometen am Himmel stehen? Laut Berechnungen des amerikanischen Astronomen Carey M. Lisse von der Johns-Hopkins-Universität dürfte ISON »überleben«, sofern er einen Durchmesser von über 500 Metern besitzt. Die Kerngröße ist bislang leider unbekannt. Mithilfe des Hubble-Weltraumteleskops versuchen Astronomen, den Durchmesser zu ermitteln. Die Abschätzungen ergeben, dass er unterhalb von vier Kilometern liegen dürfte. Eine andere Möglichkeit bietet sich durch einen Vergleich von ISONs Gas- und Staubproduktion mit derjenigen von Kometen bekannter Größe. ISON stößt jede Minute rund 60 Kilogramm Wasser und 51 000 Kilogramm Staub ab. Daraus folgt grob ein Durchmesser von fünf Kilometern, ziemlich ähnlich also dem, wie er aus den Hubble-Messungen resultiert. Wenn Lisse Recht behält, wird ISON also die Sonnenpassage überleben. Wie auch immer, jetzt endlich beginnt die heiße Phase bis zur engsten Sonnenannäherung, die am 28. November 2013 stattfindet.

Gerade in diesen Tagen nimmt ISON eine wichtige Hürde, die einiges über ihn aussagen kann: Am 1. Oktober rauschte der Komet am roten Planeten Mars vorbei. Rund zehn Millionen Kilometer trennten die beiden voneinander. Astronomisch gesehen nicht viel – wobei es in einem Jahr noch extremer wird, wenn Komet Siding Spring in nur 37 000 Kilometern Abstand an der Marskugel vorbeifliegen wird. Eine dramatisch enge Begegnung!

ISON befindet sich jetzt in einer kritischen Zone, der »Eisgrenze«, wo die Aktivität infolge der bereits größeren Sonnennähe und entsprechend höherer Temperaturen deutlich zunehmen wird. Materie geht vom gefrorenen Zustand direkt in den gasförmigen über. Die Gas-Staub-Hülle entwickelt sich dann zusehends. Bei ISON hat sich nun sogar schon ein ausgeprägter Schweif gebildet. So wie es aussieht, dürfte dieser kosmische Eindringling wirklich halten, was er verspricht, auch wenn Kometen selbst heute noch in mancherlei Hinsicht unberechenbar sind.

In der bereits weit vorgerückten Nacht zum 1. Oktober entschloss ich mich zu einem »Besuch« bei ISON und begab mich zu diesem Zweck ins Observatorium, um einige Aufnahmen zu machen. Der geringe Horizontabstand und die bald beginnende Morgendämmerung engen das Sichtbarkeitsfenster für den Kometen deutlich ein. Außerdem kann das Hauptteleskop derzeit wegen Wartungsarbeiten nicht eingesetzt werden, beinahe schon typisch – Kometen sind ja bekannt dafür, angeblich für Probleme zu sorgen. Auch ISON »wollte« offenbar nicht porträtiert werden. Trotzdem, dass zweite stationäre Gerät ließ sich erfolgreich einsetzen. Die Koordinaten des Kometen sind bekannt, dass Teleskop fährt in die entsprechende Position. Im konkreten Falle zum betreffenden Zeitpunkt: RA = 09 36 43.1 / + 17 25 01. So weit, so gut. Nachdem die astronomische Kamera in den nötigen Tiefkühlmodus versetzt und die Nachführkontrolle aktiviert war, konnte es eigentlich losgehen. Und es ging auch los, allerdings mit Problemen: Um die Geschichte nun ganz à la Komet besonders spannend zu machen, kamen nämlich just zu dieser Morgenstunde orkanartige Böen auf. Abgesehen von möglichen Gefahren für die Optik überträgt sich jeder kräftigere Windstoß aufs Instrument und versetzt es in zwar leichte, aber störende Schwingungen, die von der empfindlichen Kamera natürlich sofort registriert werden und das Bild verderben. Wer möchte schon einen Kometen, der wie eine verdrehte Spaghetti aussieht? Glücklicherweise gibt es Gegenmaßnahmen: die Korrekturfrequenz der Aktiven Optik auf zwölf Hertz hochfahren, was aber einen helleren Leitstern erforderlich macht – Ergebnis: Das Instrument korrigiert relativ hochfrequent vollautomatisch gegen jede Windböe. Das funktioniert auch einwandfrei. Nur ist mittlerweile wertvolle Zeit dahin, die Dämmerung kommt unerbittlich näher. Eile ist geboten – »ISON-Sport« sozusagen. Und Ende der Sitzung. Immerhin, ein paar Daten sind da.

Die kommenden Nächte brachten dann mit zwei Geräten ein besseres Ergebnis. Natürlich ist ISON noch sehr lichtschwach, rund tausendmal schwächer als die schwächsten Sterne, die unter besten Bedingungen noch mit bloßem Auge erkennbar sind. Er wandert momentan vor einem Feld ferner Galaxien im Sternbild Löwe vorüber. ISONs Schweif ist wirklich schon perfekt zu erkennen. Gute Beobachtungsbedingungen für den Kometen herrschen zurzeit natürlich auf dem Mars. Für die meisten Astronomen allerdings ein leider etwas abgelegener Beobachtungsort. Die NASA beabsichtigte, ISON direkt von dort aus ins Visier zu nehmen, mit den Mars-Rovern Opportunity und Curiosity sowie den Sonden Mars Reconnaissance Orbiter und Mars Odyssey. Außerdem wird auch die europäische Sonde Mars Express auf den Kometen gerichtet. Wie weit der momentane »Government Shutdown« der US-Regierung, durch den jetzt über 800 000 Staatsbedienstete in den Zwangsurlaub geschickt wurden, die Überwachung beeinträchtigt, sei dahingestellt. Sicherlich gibt es derzeit faktisch Wichtigeres zu tun. Übrigens gab es schon in den 1990er Jahren einen solchen Government Shutdown, der damals über vier Wochen währte.

Aufgrund der Ausnahmesituation bleibt derzeit auch die Internetpräsenz der NASA eingefroren wie ein sonnenferner Kometenkern, während die meisten Missionen nicht unmittelbar vom politischen Chaos bedroht sind. Beim Jet Propulsion Laboratory, dass für die unbemannte Raumfahrt zuständig ist, geht die Arbeit großteils weiter, vor allem auch, weil das California Institute of Technology als Betreiber nicht der US-Regierung angehört. Auch hier werden derzeit jedoch keine Pressemitteilungen veröffentlicht. Der Informationsfluss stagniert insgesamt, auch zur ISON-Kometenüberwachung durch Marsmissionen. Andererseits wurde bereits bekannt gegeben, dass die erdgebundene Suche nach potenziell erdgefährdenden Asteroiden auch in dieser Ausnahmesituation fortgesetzt wird. Diese Bedrohung, über die ich auch im Jahrbuch Unzensiert 2013 berichtet habe, wird mittlerweile ernster genommen.

Von ISON selbst geht für die Erde allerdings keinerlei Gefahr aus. Seine Bahn ist bereits gut bekannt, seine größte Annäherung an unseren Planeten erfolgt mit respektvollen 60 Millionen Kilometern am 27. Dezember 2013 und somit nach der Sonnenpassage. Dann sollte er als Riesenkomet mit gigantischem Schweif am Himmel stehen. Wenn nicht doch noch alles anders kommt.