6.

28.04.2014

Liebe Geschwister im Glauben,

ich möchte mir heute etwas über meinen gestrigen Tag von der Seele schreiben das mich seitdem beschäftigt und mich nicht zur Ruhe kommen lässt. Wieder hatte ich ein trauriges Erlebnis, gestern am Barmherzigkeitssonntag, das mich den ganzen restlichen Tag und auch über Nacht immer wieder beschäftigte. Dieser große Gnadentag wird bei mir in der Nähe, nur ein paar Kilometer entfernt, sehr schön gefeiert. Viele Priester sind anwesend, um das Sakrament der Versöhnung zu spenden und viele Menschen kommen, um daran teilzunehmen. Dies war für mich ein Grund das Siegelgebet mehrmals zu vervielfältigen zur Auslage oder zur Aushändigung an die Kirchenbesucher. Als ich dort ankam - es war noch recht früh - doch vereinzelt waren auch schon Glaubensgeschwister anwesend, las ich einen großen Zettel der auf der hintersten Bank befestigt war, auf dem sinngemäß folgendes stand:

Bitte keine Medaillen, Gebete oder ähnliches auslegen bzw. aushändigen. Vorher bitte zuerst um Erlaubnis bei Herrn Pfarrer… einholen. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Ich ging also in eine Kirchenbank, um zu beten als ich nach einer Weile hinter mir die Stimme des Pfarrers vernahm. Da ich der Aufforderung nachkommen wollte bin ich zu ihm hingegangen und habe ihm das Siegelgebet gezeigt und gefragt ob ich dieses auslegen dürfe? Er weiß, dass ich an die Botschaften glaube und er weiß, dass ich diejenige bin, die ihm immer wieder die Botschaften maile und es kam genauso wie ich es leider vermutet habe: Die Antwort war NEIN. Nicht mehr und nicht weniger. Einfach ein NEIN. Es war kein böses nein, es war kein aggressives nein, aber es war ein NEIN. Obwohl ich damit fast gerechnet hatte, wurde ich sehr traurig. Meine Reaktion, die mir allerdings erst kurz danach so richtig bewusst wurde war folgende: Ich legte ganz spontan kurz meine Hand auf seinen Handrücken, schaute ihn an und bedankte mich. Warum ich genauso reagierte kann ich mir nicht erklären. Ein einfaches „Ok“ oder „Ja“ hätte auch gereicht. Dann ging ich wieder auf meinen Platz zurück und war mit vielen Menschen, die mittlerweile gekommen waren, doch mit unserem Herrgott allein. Ich rang mit den Tränen, die Traurigkeit machte sich in mir breit und dann dachte ich mir: Wie muss sich wohl Jesus und all seine Jünger erst gefühlt haben, als diese von den Menschen abgelehnt wurden. Es war mir klar, dass diese Ablehnung nicht gegen mich ging, sondern gegen unseren Herrgott, gegen Seine Gebete und Seine Bitten. Jesus sagte ja sinngemäß: Bevor ihr verstoßen wurdet, wurde ich vor euch verstoßen…. Ich bin nicht ganz so bibelfest, aber genau dieser Satz fiel mir ein. Ich opferte Jesus meine Traurigkeit auf und ging zur Beichte. Es war ein schöner Barmherzigkeitssonntag den ich allerdings mit viel Traurigkeit im Herzen bei unserem Herrgott verbracht hatte.

Im Gebet mit euch allen verbunden, Silvie