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17.10.2014

Liebe Glaubensgeschwister im Herrn,

es war der 31. JANUAR 2013. Es sollte ein außergewöhnlicher Tag werden. Ein trauriger und zu gleich ein sehr verheißender Tag. Mein einziger Bürotag in diesem Jahr im Familienunternehmen.

Da meine Tätigkeit hauptsächlich mit Hilfe des Autos geprägt ist, habe ich mein „ Büro „ im Auto, dass heißt Computer, Drucker und Telefon.

Doch an diesem Tag sollte ein extra Bürotag in unserem Unternehmen stattfinden. Normalerweise bin ich irgendwo in Deutschland unterwegs zu unseren Kunden.

An diesem Tag kam meine Mutter zu uns hoch in das Büro, meine Eltern wohnen eine Etage tiefer, und sagte mir und meinem Bruder, unsere Oma

(inzwischen über 90 Jahre) würde nicht mehr lange leben und sie würde den Rücktransport vom Pflegeheim am Bodensee, ca. 120 km von unserem Wohnort entfernt, organisieren..

Ich sagt ihr noch, dass das wahrscheinlich zu anstrengend werden würde für unsere Oma bzw. dass sie wahrscheinlich gar nicht mehr transportfähig sein würde. Unsere Mutter meinte jedoch, dass das gehen würde und ging wieder.

Am Nachmittag kam sie wieder und sagte zu uns, dass sie doch nicht mehr transportfähig wäre und wir sollten sie in der nächsten Zeit besuchen, wenn wir sie noch einmal sehen wollten.

Ich war ca. um 16 Uhr fertig mit meiner Arbeit und verspürte ein großen Drang, zu meiner Oma an den Bodensee zu fahren und verließ fast panikartig das Büro und fuhr los.

Ich kam um 18 Uhr an im Pflegeheim und musste warten, weil meine Oma noch versorgt werden musste. Als sie fertig waren, sagten sie mir, dass ich mit meiner Oma auch gerne alleine sein dürfte. Sie atmete sehr schwer und war nicht bei Bewusstsein. Ihr ging es nicht gut.

Ich fing an zu beten. Zuerst das „ Vater Unser „, dann ein Sterbegebet, welches ich im Internet mit meinem Handy „gegoogelt“ habe und zum Schluss den Barmherzigkeitsrosenkranz. Vorher legte ich den Rosenkranz über ihre Hände. Meine Oma war evangelisch wie auch meine Mutter. Wir Kinder und unser Vater sind katholisch.

Plötzlich kam jemand vom Pflegepersonal herein, es war 18.30 Uhr und sagte mir, dass ich spätestens um 19 Uhr gehen müsse. Sie verließ wieder das Zimmer meiner Oma.

Ich schaute an die Decke und machte ein Stoßgebet und bat Gott, er möge meine Oma in meinem Beisein „ gehen „ lassen. Eigentlich war es schon eher ein Flehen.

Um ca. 18.45 machte meine Oma noch einmal einen tiefen Seufzer. Es war ihr Letzter. Sie hörte einfach auf zu atmen und starb.

Ich war sehr ergriffen. Mein Stoßgebet wurde erhört. Für dieses Geschenk von Gott bin ich bis zum heutigen Tag sehr dankbar, zumal ich nie ein sehr inniges Verhältnis zu ihr hatte, was sich durch diese Gnade in den letzten Minuten ihres Lebens zum Positiven hin änderte und sie dadurch mir immer besonders in meinem Herzen in Erinnerung bleiben wird.

Meine Mutter war froh, dass ich bei ihrer Mutter gewesen war und nicht alleine sterben musste.

Im Gebet und in Jesus Christus verbunden, Nicolas