Johannes Paul II. lobt den "unschätzbaren Wert" des priesterlichen Zölibats

Ruft zur Wachsamkeit gegen die Verführungen dieser Welt auf

VATIKAN, 27. Januar 2004 (ZENIT.org).- Johannes Paul II. ordnet dem priesterlichen Zölibat einen "unschätzbaren Wert" zu und bat darum, Priestern die nötige Unterstützung zu geben, damit sie Zeugnis dafür ablegen können, dass Jesus Christus ihrem Leben vollen Sinn und Erfüllung schenkt.

"In der heutigen Welt ist die Frage des kirchlichen Zölibates und ihre natürliche Konsequenz, die Keuschheit, für Jugendliche und andere Gläubige ein Stolperstein und Ursache vieler Missverständnisse in der öffentlichen Meinung", sagte der Papst am Samstag bei der Audienz für französische Bischöfe aus den Kirchenprovinzen von Montpellier und Toulouse. Die Bischöfe beendeten damit ihre alle fünf Jahre stattfindenden Besuch im Vatikan.

Der Papst begann die Audienz damit, die Treue so vieler Priester zu würdigen, "die auf diesem Wege zeigen, dass Christus und ihre Mission ein Leben erfüllen können".

Diese Leben, sind "ein Zeugnis der Absolutheit Gottes und eine besonders fruchtbringender Beitrag und Teilnahme am Aufbau der Kirche."

Tatsächlich, sagte Johannes Paul II., "haben Keuschheit und Zölibat einen unschätzbaren Wert. Sie sind ein wichtiger Schlüssel für das geistige Leben der Priester, für ihre Hingabe an ihre Aufgabe und für ihre angemessenen Beziehungen zu den Gläubigen, die nicht auf emotionalen Aspekten basieren sollen, sondern auf der Verantwortung, die mit ihrem Dienstamt verbunden ist.

Aus diesen Gründen lud der Heilige Vater die Priester ein, "angesichts der Verführungen der Welt wachsam zu sein und regelmäßige eine Gewissenserforschung durchzuführen, um so in immer eifrigerer Treue zu ihrer Verpflichtung zu leben".

"Jede Haltung, die gegen diese Lehre geht, ist ein Anti-Zeugnis für die christliche Gemeinschaft und für alle Menschen", sagte er.

Der Heilige Vater bat die Bischöfe, besonders die jüngeren Priester zu unterstützen, die wie ihre Mitmenschen "von dem besonderen Enthusiasmus, aber auch der Zerbrechlichkeit unserer Zeit gezeichnet sind."

"Angebrachte psychologische und geistige Unterstützung kann sich auch als notwendig erweisen, damit Situationen, die über die Zeit gefährlich werden können, nicht bestehen bleiben", sagte er.

"Gleichzeitig", fügte der Papst hinzu, "ist es notwendig, Priester, die nicht ihrem Stand gemäß leben, ausdrücklich zur Umkehr aufzufordern."