4. Vorteil: Der innere Frieden.

An vierter Stelle genießt die Seele, die Gott hingegeben ist, einen tiefen unveränderlichen Frieden, nicht nur im Anfang, da Gott sie mit Wonnen berauscht, sondern auch in der Folge, wenn Er sie prüft und kreuzigt. Es ist wahr, dann ist ihr Frieden weniger fühlbar; aber er ist um so inniger und beständiger. Wenn sie leidet, so leidet sie gerne und weit entfernt, getröstet sein zu wollen, wünscht sie noch mehr zu leiden. Das ist ganz wahr. Die gewöhnlichen Christen glauben das nicht; sie haben keinen Begriff von der unüberwindlichen Stärke der göttlichen Liebe. So lang sich die Seele nicht zurückzieht vom Schoße Gottes, „schläft und ruht sie in Frieden,“ nach dem Ausspruch Davids, „weil Gott sie besonders gefestigt hat in einer Hoffnung, die nicht erschüttert werden kann.“ (Ps. 4,9-13) Was könnte sie erschüttern? Die menschlichen Ereignisse? Sie hat sich erhoben über die irdischen Dinge, indem sie ihr Herz auf Gott gerichtet. Ihre begangenen Sünden? Das erste, was Gott getan hat, da sie sich Ihm hingegeben, ist gewesen, daß Er sie ihr verziehen hat und daß Er ihr hierüber keine betrübenden Zweifel gelassen hat. Ihre täglichen Schwachheiten? Sie demütigt sich darüber, aber verwirrt sich nicht. Ihr geringer Fortschritt in der Tugend? Sie überläßt hierin das Urteil und die Wertung Gott und begnügt sich damit, immer fortzuschreiten ohne neugierig zu untersuchen, ob sie fortschreite. Die Einflüsterungen Satans? Sie können wohl ihre Einbildungskraft beeinflussen, aber sie können nicht eindringen bis in den Grund der Seele, wo der Friede wohnt. Die Furcht, daß Gott sie verlassen werde? Sie weiß, daß Er sie nie zuerst verläßt. Die Furcht nicht auszuharren? Sie hofft alles von der Treue Gottes und erwartet nichts von sich selber.

Das ist der Zustand einer heiligen Sicherheit, in welcher sie ihre Tage verlebt und die zunimmt beim Herannahen des Todes.