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01.07.2018

Fest des kostbaren Blutes

Ihr wisst, dass ihr nicht mit vergänglichen Werten, mit Gold und Silber, losgekauft seid,

sondern durch das kostbare Blut Christi als des Lammes ohne Fehl und Makel.

(1 Petr 18-20)

Das Blut Jesu Christi wird von den Christen verehrt, weil es Jesus Christus für die Erlösung der Menschheit am Kreuz vergossen hat. Es ist das Blut, das aus dem Herzen Jesu am Kreuz geflossen ist. Darin wird die Stiftung der Kirche gesehen.

Beim letzten Abendmahl mit seinen Jüngern am Abend vor seiner Hinrichtung am Kreuz bestimmte Jesus Brot und Wein zu bleibenden Zeichen seiner Gegenwart in der christlichen Gemeinde, und er deutete das Brot als seinen Leib und den Wein als sein Blut: „Er nahm den Kelch, sprach das Dankgebet und reichte ihn den Jüngern mit den Worten: Trinkt alle daraus; das ist mein Blut, das Blut des Bundes, das für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden.“ (Mt 27,25-26 EU) Die Verwandlung (Transsubstantiation) des Weines in das Blut Christi ist seitdem das zentrale Geheimnis der Eucharistie.

Das Blut Jesu Christi ist der göttliche Lösepreis, den Gott Vater in seiner Gerechtigkeit fordert, um dem Menschen nach dem Falle Adams das Himmelreich zu öffnen. Durch die Teilhabe an diesem Blut wird der Mensch von der Ursprungsünde (Erbsünde) befreit, um mit Gott wieder Umgang haben zu können. Die Anteilhabe am Blut Christi ist reines Geschenk, jedoch hat der so geheiligte Mensch nun ein Recht in den Himmel zu gelangen.

Das Blut Christi „ist das höchste Zeugnis des Erlösungsopfers Christi, das sich mystisch und wirklich in der heiligen Messe erneuert und das dem christlichen Leben Sinn und Richtung verleiht“.[

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Johannes

In der Darstellung des Johannesevangelikums flossen aus der Seite Christi, die von der Lanze durchstochen wurde, Wasser und Blut (Joh 19,31-37 EU) als doppeltes Zeugnis der Liebe Gottes, das das Zeugnis des Geistes bekräftigt (1 Joh 5,6-8 EU). Nun aber erweisen dieses Wasser und dieses Blut in der Kirche nach wie vor ihre belebende Macht. Das Wasser ist das Zeichen des Geistes, der die Wiedergeburt bewirkt und den Durst stillt (Joh 3,5 EU; 4,13-14 EU). Das Blut wird den Menschen in der eucharistischen Feier dargereicht: „Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt. der hat das ewige Leben ... der bleibt in mir und ich in ihm“ (Joh 6,53-56 EU).

Paulus

Der heilige Paulus bringt den Sinn des Kreuzes Christi gern durch den Hinweis auf sein Erlöserblut zum Ausdruck. Der mit seinem eigenen Blute bedeckte Jesus spielt fortan für alle Menschen jene Rolle, die der Sühnedeckel von einst in der Sühne-Zeremonie nur angedeutet hatte (Röm 3, 25); er ist der Ort der göttlichen Gegenwart und verbürgt die Vergebung der Sünden. Denn sein Blut hat eine heilbringende (Heil) Kraft; durch es sind wir gerechtfertigt (Röm 5. 9), erlöst (Eph 1,7), zum Eigentum Gottes geworden (Apg 20,28); durch es wird die Einheit zwischen den Juden und den Heiden (Eph 2, 13), zwischen den Menschen und den himmlischen Mächten hergestellt (Kol 1.20). Die Menschen aber können mit diesem Blute des Neuen Bundes in Gemeinschaft treten. wenn sie aus dem eucharistischen Kelche trinken (I Kor 10, I6f; 11.25-28). Dabei kommt zwischen ihnen und dem Herrn eine tiefe Einheit eschatologischen Charakters zustande: Es ist eine Erinnerung an den Tod des Herrn und eine Ankündigung seiner Wiederkunft (11, 26).

Der Hebräerbrief

Im Hebräerbrief wird das Betreten des Allerheiligsten durch den Hohenpriester mit dem Sühneblut als die prophetische Vorausdarstellung (Typos) des Eingehens Christi in den Himmel mit seinem eigenen Blute betrachtet, das unsere Erlösung bewirkt (Hebr 9. 1-14). Dieses Bild verbindet sich mit dem von jenem Opfer des Bundes, das Moses auf dem Sinai dargebracht hat: Das Blut Jesu, das Blut des Neuen Bundes, ist zur Vergebung der Sünden der Menschen vergossen worden (Hebr 9, 18-28). Durch es erlangen die Sünder Zutritt zu Gott (10. 19); dieses Blut. das lauter ruft als das Abels (12. 24). bewirkt ihre Heiligung (10,29; 13, 12) und ihre Aufnahme in die Herde des guten Hirten (13, 20).

Offenbarung des Johannes

Die Apokalypse gibt nur die traditionelle Lehre wieder, wenn sie vom Blute des Lammes spricht. Dieses Blut hat uns von unseren Sünden reingewaschen (Apk 1.5; vgl. 7. 14). Hat uns für Gott losgekauft und zu einem Königreich von Priestern gemacht (5. 9). Eine Lehre. der um so größere Bedeutung zukommt, als Babylon die Stadt des Bösen, in dem Augenblick, da der Seher geschrieben hat, das Blut der Martyrer in Strömen vergoss (18. 24). Die Martyrer haben dank dem Blute des Lammes den Satan besiegt (12. 11), doch schreit ihr vergossenes Blut deshalb nicht weniger nach Gerechtigkeit. Gott wird es rächen. indem er jenen Menschen, die es vergossen haben, Blut zu trinken gibt (16. 3-7), bis ihr eigenes Blut vergossen und zum Siegesgepränge des Wortes wird, wenn es kommt, um Gericht zu halten (19. 13; vgl. Is 63.3).

In den Eucharistischen Wundern wird vom Eucharistischen Leib oder dem Kostbaren Blut Jesu Christi berichtet, so z.B. in Lanciano oder Walldürn.

 

 

Das Hostienwunder von Lanciano bei Chieti, Italien, 8. Jahrh.

   

 In Lanciano bei Chieti ereignete sich das wohl bekannteste und am längsten andauernde eucharistische Wunder.

In der ehemaligen Klosterkirche des hl. Longinus in Lanciano feierte im 8. Jahrhundert eines Tages ein Basilianermönch, wie gewohnt, die hl. Messe. Nachdem er die Hostie in den hochheiligen Leib Christi und den Wein in das kostbare Blut Christi verwandelt hatte, hielt er einige Augenblicke inne. Mag sein, dass er von einem Zweifel an der wirklichen Gegenwart Jesu Christi im heiligsten Altarssakrament geplagt wurde. Im selben Augenblicke wurde er von einem außerordentlichen Wunder überrascht. Ein Teil der geweihten Hostie verwandelte sich nämlich vor seinen entsetzten Augen in blutendes Fleisch, während der übrige Teil weiterhin wie Brot aussah; der verwandelte Wein nahm gleichzeitig die Gestalt frischen Blutes an, das nach und nach zu fünf Blutkörperchen gerann, die in Form und Gestalt verschieden waren.

Der erschrockene Priester suchte zuerst das unerklärliche Vorkommnis zu verheimlichen, doch eine grosse innere Erschütterung nötigte ihn, das wunderbare Ereignis den anwesenden Gläubigen mitzuteilen und alsbald wurde es stadtbekannt.

Seit zwölf Jahrhunderten schon dauert dieses grandiose Verwandlungswunder der Gestalt des Brotes in wirkliches Fleisch und der Gestalt des Weines in wirkliches Blut an und kann heute noch betrachtet und untersucht werden.

 

 

Die Heiligen über das kostbare Blut Jesu mit Aufopferungen und Verheißungen

„Nur das kostbare Blut meines göttlichen Sohnes kann die Welt noch retten. Opfere es unausgesetzt durch meine Hände dem himmlischen Vater auf.“ (Muttergottes zu Mutter Vogl, 13.8.1954)

„Nehmt beständig eure Zuflucht zu meinem kostbaren Blut! Vertraut rückhaltlos auf mein Herz. Wenige verstehen dieses Geheimnis. Versucht wenigstens ihr, es zu erfassen und zu verwerten!“ (Jesus zu Sr. Josefa - 15.10.1923)

Unter Tränen ermahnte der heilige Caspar del Bufalo, Gründer der „Missionare vom Kostbaren Blut“, seine Mitbrüder, doch immer wieder das kostbare Blut Jesu Christi dem himmlischen Vater zur Abwehr der drohenden Strafgerichte aufzuopfern. Er versicherte öfters, wenn die Sühne nicht ausreicht und die göttlichen Heimsuchungen begonnen haben, werden jene Barmherzigkeit finden, die das kostbare Blut in besonderer Weise verehren. („Die Liebe ruft.“ - Kanisius-Verlag, Konstanz)

Pius IX. erklärte im Dekret zur Einsetzung des Festes vom kostbaren Blut:

„So wie Gott jene Häuser in Ägypten, die mit dem Blut des Lammes bestrichen waren, vor seinem Zorn bewahrte, so werden noch mehr jene dem göttlichen Zorn entgehen, die mit besonderer Andacht das heilige Blut des Erlösers verehren.“

„O möchten doch alle Priester die Gläubigen über das kostbare Blut meines Sohnes belehren und diese darauf hinweisen; sein Blut allein ist im Stande, die vielen Beleidigungen zu sühnen, die in der jetzigen Zeit begangen werden.“ (Gottesmutter zu Mutter Vogl - 22. 7.1939)

„Unaufhörlich soll mein kostbares Blut aufgeopfert werden, das ich mit so großer

Liebe vergossen habe. Das wird viel zu wenig ausgenützt.“

(Jesus zu Mutter Vogl - 9.7.1931)

Die heilige Magdalena von Pazzis rief in einer Vision aus:

„Jedes Mal, wenn eine Seele dieses Blut, durch das sie erkauft wurde, aufopfert, bringt sie eine Gabe von unendlichem Wert dar, den niemand ersetzen kann.“

„Mein göttlicher Sohn hat euch eine Waffe in die Hand gegeben, die nach menschlicher Berechnung nicht zu fassen ist, die große gute Meinung und die kostbaren Aufopferungen im Namen aller und für alle!“

(Maria zu Mutter Vogl - 11.10.1930)

„Könntest du sehen und wissen, was mit den kostbaren Aufopferungen und der großen Meinung im Namen aller und für alle gewirkt wird, du würdest keinen Augenblick vorübergehen lassen.“

(Jesus zu Mutter Vogl - 17.12.1930)

Opfere das kostbare Blut unausgesetzt durch meine Hände dem himmlischen

Vater auf!“

(Die Gottesmutter zu Mutter Vogl - 13.8.1954)

Auch der heilige Pfarrer von Ars empfahl seinen Gläubigen:

„Meine Kinder, merkt euch dies gut: Jedes Mal, wenn ich eine Gnade erhalten habe, so bekam ich sie dadurch, dass ich die allerseligste Jungfrau bat, an meiner Stelle das kostbare Blut Jesu aufzuopfern.

 

 

GEBETE

Verehrung des kostbaren Blutes

Kostbares Blut Jesu, Du bist der unendlich wertvolle Lösepreis für die sündige

Menschheit. Du bist ein Trank des Heiles und ein Bad der Reinigung für unsere Seelen.

Ohne Unterlass trittst Du für die Menschen ein am Throne der höchsten Erbarmung. In tiefer Demut bete ich Dich an.

So gut ich kann, will ich das Unrecht und die Beleidigungen wieder gutmachen, die fortwährend von den Menschen Dir angetan werden, besonders von jenen, die in ihrer Vermessenheit so weit gehen, dass sie gegen Dich lästern.

Wer wollte Dich, o göttliches Blut, nicht preisen! Du bist unendlich kostbar. Wer wollte Dich, o Jesus, der Du es vergossen, nicht innig lieben! Was wäre aus mir geworden, wäre ich nicht erlöst durch Dein kostbares Blut? Wer ließ es bis zum letzten Tropfen aus Deinen Adern fließen? - Nur Deine Liebe! Ja grenzenlos ist Deine Liebe, die uns diesen Balsam des Heiles schenkte. Gib, dass alle Herzen, alle Zungen Dich loben und preisen und Dir danken jetzt und in alle Ewigkeit.

(Imprimatur: Friburgi Helv., die 19 januarii 1960)

Gelobt sei das Blut Jesu, jetzt und in Ewigkeit!

- Denke oft daran,

- dass der göttliche Erlöser sein kostbares Blut mit unendlicher Liebe für dich vergossen hat.

- dass er dich in seinem Blut erlöst, gereinigt und geheiligt hat.

- dass er immer wieder sein teures Blut im heiligen Messopfer dem himmlischen Vater zur Versöhnung darbringt.

 

Kostbares Blut Jesu Christi, des Sohnes Gottes und Welterlösers, ich verehre Dich.

Göttliches Blut, unendlich erhaben, für das Heil der Menschen vergossen, auf dem Altar gegenwärtig, ich bete Dich an und preise Dich.

Heiliges Blut Jesu, Du Schatz der Gerechten und Zuflucht der Sünder, Du Trost der Sterbenden und der Armen Seelen, ich liebe Dich.

O heiliges Blut, Strom des Lebens, Strom der Kraft, Strom der Liebe, heile mich, heilige mich, rette mich!

 

 

Befreiungsgebet zum Kostbaren Blut Christi

B e f r e i u n g s g e b e t

Herr Jesus Christus versiegle mich mit Deinem Kostbaren Blut und durch Dein Kostbares Blut. 

Befreie mich von allem Bösen, versiegle mich gegen das Böse, und beschütze mich vor allem Bösen. Von ganzem Herzen bereue ich meine Sünden. Ich bitte Dich, verbanne aus mir all das, was die Ursache zu Bösem sein könnte; zerreiße auch alle Ketten, die mich immer noch fesseln und reinige mich innerlich und äußerlich

mit Deinem Kostbaren Blut.

 

Herr Jesus Christus

Versiegle mit Deinem Kostbaren Blut

auch meinen Geist, meine Seele, mein Herz, meinen Verstand, meinen Körper, ja mein ganzes Sein.

 

Versiegle mit Deinem Kostbaren Blut

auch meine Familie, jeden Einzelnen von uns. Schütze uns vor den Machenschaften des bösen Feindes, vor denen seiner Helfer und Helfershelfer und selbst vor all jenen Personen, die uns Schaden zufügen können oder Schaden zufügen wollen.

 

Versiegle mit Deinem Kostbaren Blut

all unsere Unternehmungen des heutigen Tages und alle Menschen, mit denen wir zu tun haben oder die uns heute begegnen werden.

 

Versiegle mit Deinem Kostbaren Blut

auch unsere Geschwister und ihre Familien, unsere Freunde, unsere Feinde und alle, die uns besonders nahe stehen, alle, an die wir denken, alle, über die wir reden, auch alle, denen wir unser Gebet versprochen haben, besonders jene, die vom rechten Wege abgeirrt sind.

 

Versiegle mit Deinem Kostbaren Blut

ganz innig unsere Kranken und Leidenden.

 

Versiegle mit Deinem Kostbaren Blut unser Haus

- von innen und außen, jedes Zimmer und alle Dinge, die sich darin befinden, auch alle unsere Mitbewohner und alle, die unser Haus heute betreten oder uns besuchen werden, auch unsere Nachbarn.

 

Versiegle mit Deinem Kostbaren Blut

unsere Beichtväter, Seelsorger und Priester, damit sie von Deinem Geist beseelt - uns den wahren Geist vermitteln, der uns die unverfälschten Werte des Lebens erkennen lässt.

 

Versiegle mit Deinem Kostbaren Blut

die Ordensleute und alle, die in Deinem Dienste stehen.

AMEN 

Entnommen aus dem Buch Rosenkranz zum Kostbaren Blut

 

Der Rosenkranz vom Kostbaren Blute

Diese Andacht besteht aus sieben Geheimnissen, wobei wir je eines von den sieben hauptsächlichsten Vergiessungen des Kostbaren Blutes Jesu betrachten. Bei jedem Geheimnis werden fünf Vater unser ohne Gegrüsset seist du, Maria gebetet, mit Ausnahme des letzten Geheimnisses, bei welchem nur drei Vater unser gebetet werden, um so auf die Zahl 33 zu kommen, in Verehrung der 33 Lebensjahre Jesu. 

Jedes dieser sieben Geheimnisse des Rosenkranzes vom Kostbaren Blute enthält einen Schatz von Gedanken und fordert uns auf, unsere Fehler, besonders diejenigen abzulegen, wodurch wir anderen böses Beispiel oder Ärgernis geben. Wer könnte diesen Rosenkranz beten, ohne im Innersten des Herzens gerührt und mit festen Entschlüssen zur Besserung erfüllt zu werden? 

V. O Gott, merke auf meine Hilfe.

R. Herr, eile, mir zu helfen.

Ehre sei dem Vater...

 

Erstes Geheimnis. Der Herr vergoss Blut bei der Beschneidung

Das erste Mal vergoss unser liebenswürdigster Erlöser sein Kostbares Blut, als er am achten Tage nach seiner Geburt, um das Gesetz Moses zu erfüllen, beschnitten wurde. Betrachte, dass Jesus dies zuließ, um der göttlichen Gerechtigkeit für deine Ausgelassenheiten genugzutun, und erwecke eine aufrichtige Reue über dieselben, zugleich mit dem Versprechen, künftig mit dem Beistande seiner alles vermögenden Gnade die Reinheit des Leibes und der Seele zu bewahren. 

Fünf Vater unser (ohne Ave Maria) und ein Ehre sei dem Vater...

Wir bitten Dich also, komme Deinen Dienern zu Hilfe, die Du mit Deinem Kostbaren Blute erlöst hast.

 

Zweites Geheimnis. Der Herr vergoss Blut beim Gebete am Ölberg. 

Jesus vergoss Blut auf dem Ölberg, und zwar in solchem Übermass und solcher Menge, dass das Erdreich um Ihn her getränkt wurde, und dies in der Voraussicht der Undankbarkeit, mit der die Menschen Ihm seine Liebe vergelten würden. Bereue, dass du bis dahin den unzähligen Guttaten des Herrn, so schlecht entsprochen hast, und nimm dir vor, von den himmlischen Gnaden und guten Einsprechungen besseren Gebrauch zu machen. 

Fünf Vater unser und ein Ehre sei dem Vater...

Wir bitten Dich also, komme Deinen Dienern zu Hilfe, die Du mit Deinem Kostbaren Blute erlöst hast.

 

Drittes Geheimnis. Der Herr vergoss Blut bei der Geisselung. 

Der Herr vergoss Blut in seiner grausamen Geisselung, als es aus dem zerschlagenen und verwundeten hl. Leib stromweise hervordrang, während Er dasselbe dem Ewigen Vater aufopferte zum Ersatz für deine Ungeduld und Weichlichkeit. Und warum tötest du nicht deinen Zorn und deine Eigenliebe ab? Ach, trachte in Zukunft geduldiger zu sein im Leiden, dich selbst zu verachten und alle dir zugefügten Unbilden in Sanftmut zu ertragen.

 Fünf Vater unser und ein Ehre sei dem Vater...

Wir bitten Dich also, komme Deinen Dienern zu Hilfe, die Du mit Deinem Kostbaren Blut erlöst hast.

 

Viertes Geheimnis. Der Herr vergoss Blut bei der Dornenkrönung

Das Blut brach hervor aus dem allerheiligsten Haupte Jesu, als Er sich mit Dornen krönen ließ, um deine Hoffart und deine bösen Gedanken abzubüssen. Und du willst noch fortfahren, dir in deinem Hochmute zu gefallen, unreine Vorstellungen in dir zu unterhalten und in deinem Herzen etwas zu denken, wodurch Gott beleidigt wird? Ach, hab in Zukunft allzeit dein eigenes Nichts vor Augen, dein Elend, deine Gebrechlichkeit, und widerstehe tapfer allen Versuchungen des Satans.

 Fünf Vater unser und ein Ehre sei dem Vater...

Wir bitten Dich also, komme Deinen Dienern zu Hilfe, die Du mit Deinem Kostbaren Blute erlöst hast.

 

Fünftes Geheimnis. Der Herr vergoss Blut bei der Kreuztragung. 

Ach, wieviel Blut vergoss aus seinen Adern unser liebenswürdigster Jesus auf dem schmerzvollen Wege nach dem Kalvarienberge, beladen mit dem schweren Kreuze, so dass von diesem Kostbaren Blute die Gassen von Jerusalem und die Orte, durch die Er zog, bezeichnet wurden. Und dies geschah zur Genugtuung für die Ärgernisse und bösen Beispiele, wodurch seine Geschöpfe andere auf die Wege des Verderbens hinziehen würden. Ach, wer weiss, ob nicht auch du unter die Zahl dieser Unglückseligen gehörst? Wer weiss, wie viele schon dein böses Beispiel zur Hölle geführt hat? Und doch in Zukunft zum ewigen Heile der Seelen dein möglichstes beizutragen, sie zu ermahnen, zu erbauen und ihnen durch gute, heilige Werke voranzuleuchten.

 

Fünf Vater unser und ein Ehre sei dem Vater...

Wir bitten Dich also, komme Deinen Dienern zu Hilfe, die Du mit Deinem Kostbaren Blute erlöst hast.

 

Sechstes Geheimnis. Der Herr vergoss Blut bei der Kreuzigung.

 

Noch reichlicher vergoss unser Erlöser sein Kostbares Blut bei seiner unmenschlichen Kreuzigung, als ihm die Adern zerrissen, die Blutgefässe zersprengt wurden und aus seinem heiligsten Leibe stromweise jener heilsame Balsam des ewigen Lebens hervorquoll, welcher für die Sünden und Laster der ganzen Welt genugtun sollte. Kann es noch jemanden geben, der in der Sünde fortfahren und so wieder das grausame Leiden des Sohnes Gottes erneuern will? Ach, beweine bitterlich deine begangenen Fehltritte; verabscheue sie zu den Füssen des Beichtvaters, bessere dich, fange von jetzt ein christliches Leben an; bedenke, dass deine Erlösung den Heiland soviel Blut gekostet hat.

 Fünf Vater unser und ein Ehre sei dem Vater...

Wir bitten Dich also, komme Deinen Dienern zu Hilfe, die Du mit Deinem Kostbaren Blute erlöst hast.

 

Siebentes Geheimnis. Der Herr vergoss Blut und Wasser beim Lanzenstich. 

Endlich vergoss Jesus Blut nach seinem Tode, als mit der Lanze seine heilige Seite geöffnet und sein liebenswürdigstes Herz durchbohrt wurde. Mit dem Blute floss auch Wasser, um uns zu zeigen, dass all sein Blut bis auf den letzten Tropfen für unser Heil vergossen sei. O unendliche Güte meines Erlösers; O mein Jesus! Wer wird Dich nicht lieben? Wer wird nicht von ganzem Herzen sich Dir hingeben, der Du so vieles für unsere Erlösung getan hast? Ach, weil ich mich nicht ausdrücken weiss, so lade ich alle Geschöpfe der Erde ein, alle Engel und Heiligen des Himmels, ich lade ein meine geliebteste Mutter Maria, um Dein Kostbares Blut zu preisen, zu loben und zu verherrlichen. Ehre sei dem Blute Jesu, jetzt und allezeit und in alle Ewigkeit! Amen.

 Hier betet man drei Vater unser, ein Ehre sei dem Vater...

 

Gebet zur Verehrung des Kostbaren Blutes

Kostbares Blut Jesu! Du warst der treue Lösepreis für die sündige Menschheit. Du bist ein Trank des Heils, ein Bad der Reinigung für unsere Seelen. Ohne Unterlass trittst Du für die Menschen ein am Throne Gottes. In Demut bete ich Dich an. So gut ich kann, will ich das Unrecht und die Beleidigungen wiedergutmachen, die immer wieder von den Menschen Dir angetan werden, vor allem von denen, die in ihrem Übermut so weit gehen, dass sie lästern gegen Dich. Wer wollte dieses Blut nicht preisen? Es ist unendlich kostbar. Wer wollte Jesus, der es vergoss, nicht innig lieben? Was wäre aus mir geworden, wäre ich nicht erlöst worden durch dieses göttliche Blut? Wer ließ es fliessen aus den Adern meines Herrn bis zum letzten Tropfen? Gewiss die Liebe. Ja, grenzenlos ist diese Liebe, die uns diesen Balsam des Heils geschenkt. Er ist so kostbar. Er ist geflossen aus einem nie versiegenden Quell der Liebe. Gib, dass alle Herzen, alle Zungen Dich loben, Dich preisen, Dir Dank sagen jetzt und in alle Ewigkeit. Amen.

(500 Tage Ablass. Pius VII. 18. Oktober 1815. S. Poen. 25. Juni 1932)

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