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04.09.2016

Gebete von der Heiligen Mutter Teresa und die Muttergottes im Leben der M.T.

zu ihrer Heiligsprechung am 04.09.2016 und zu ihrem Todestag am 05.09.2016

 

Gebet zur Heiligen Mutter Teresa

Heilige Teresa von Kalkutta, du hast dich immer danach gesehnt, Jesus zu lieben, wie er vorher nie geliebt worden ist.

Du hast Ihm dich selbst ganz hingegeben und hast Ihm nichst verweigert. In Vereinigung mit dem Unbefleckten Herzen Mariens, hast du Seinen Ruf gehört, Seinen unendlichen Durst nach Liebe und Seelen zu stillen und dadurch eine Botin Seiner Liebe zu den Ärmsten der Armen zu werden. Mit liebendem Vertrauen und ganzer Hingabe hast du Seinen Willen erfüllt und so die Freude Ihm zu gehören, bezeugt. Du warst so ganz mit Jesus Deinem gekreuzigtem Herrn vereinigt, dass Er dich gewürdigt hat, die Todesnot seines Herzens, als er am Kreuze hing, mit Dir zu teilen.

Heilige Teresa, du hast versprochen, das Licht der Liebe zu uns auf Erden zu bringen. Bitte für uns, dass auch wir uns danach sehnen, brennenden Durst Jesu zu stillen, indem wir ihn zutiefst lieben, gern an seinen Leiden teilbaben, um ihm von ganzem Herzen in unsere Brüdern und Schwestern zu dienen, besonders in denen, die ungeliebt und unerwünscht sind.

Amen.

 

Gebet der Heiligen Mutter Teresa

O Herr, du hast uns gesagt,

dass unser Vater im Himmel für uns sorgen wird,

so wie er für die Lilien auf dem Felde

und die Vögel unter dem Himmel sorgt.

Du, der nicht einmal einen Platz hatte, wohin er sein müdes

Haupt legen konnte, sei unser Lehrer.

Lehre uns, auf Gottes Vorsehung zu vertrauen

und hilf uns, unsere menschliche Habgier zu überwinden.

Habgier hat nie jemanden glücklich gemacht.

Gib uns die Kraft, uns dir ganz zu ergeben, damit wir ein

Werkzeug sein können, deinen Willen zu erfüllen.

Segne den Gebrauch des Geldes in der Welt, damit die

Hungernden gespeist, die Nackten gekleidet, die Armen

beherbergt und die Kranken gepflegt werden können.

Und Herr, gib uns deinen Heiligen Geist,

damit wir durch den Glauben,

den du uns verleihst, klar erkennen,

dass wir alle vor dir mehr gelten als jede schöne Lilie

oder jede singende Lerche in der Luft.

Lieber Herr, Du hast mir Mut gegeben aus dem Vertrauen,

dass Du mich annimmst.

Laß mich alle Unerwünschten so lieben, wie Du mich liebst.

Gib uns Anteil am Reichtum Deiner Liebe,

dann werden wir auch einander annehmen.

Liebster Herr. werde ich dich, verkörpert in deinen Kranken,

heute und jeden Tag sehen, und,

während ich sie pflege, deine Schmerzen lindern.

Wenn du dich auch verbirgst unter dem abstoßenden Mantel

des Gereizten, des Fordernden, des Unvernünftigen,

darf ich dich doch erkennen und sagen:

„Jesus, mein Patient, wie süß ist's dir zu dienen.“

Herr, gib mir einen sehenden Glauben,

dann wird meine Arbeit nie zur Plage,

und ich werde neue Freude finden, im Eingehen auf Launen,

im Erfüllen der Wünsche aller armen Leidenden.

Ihr geliebten Kranken, wie seid ihr mir doppelt teuer,

da ihr Christus mir verkörpert;

und welch große Gnade ist es mir, euch pflegen zu dürfen.

Liebster Herr, lass mich die Würde

meiner hohen Berufung einsehen, mit all ihren Verpflichtungen.

Lass nie zu, dass ich ihrer unwürdig werde,

indem ich in Kälte verfalle, in Unfreundlichkeit oder in Ungeduld.

Und, oh Herr, da du Jesus bist, mein Patient,

sei gnädig auch mein geduldiger Jesus,

verzeih mir meine Fehler und schau nur auf meinen Willen,

der sich darauf richtet, dich zu lieben, dir zu dienen,

in der Person eines jeden Kranken.

Herr, stärke meinen Glauben,

segne mein Tun und meine Arbeit, jetzt und immer.

Gepriesen seist du, Herr,

der meinem Leben so viel Freude gebracht hat.

Ich lächle, wenn ich den Reichtum deiner Segnungen sehe.

Meine Augen lächeln, wenn ich sehe,

wie hungernde Kinder gesättigt werden.

Mein alter Mund lächelt, wenn ich sehe,

wie Menschen begreifen, dass sie von dir gebraucht werden.

Oft, Herr, lache ich aus vollem Herzen gemeinsam

mit den Schwestern, wenn wir sehen, was du wirklich bist.

Und täglich lachen wir mit der Freude, die du uns gibst,

wenn wir dir unser Loblied singen.

Dank dir für dieses wunderbare, fröhliche Lachen, Herr.

Amen.

 

Die Muttergottes im Leben der Heiligen Mutter Teresa

Die Mission der hl. Mutter Teresa, Licht Christi zu sein und dieses Licht zu den Ärmsten der Armen zu tragen, ist undenkbar ohne die Muttergottes. Nun wollen wir betrachten welch eminent wichtige Rolle die Muttergottes im Leben der sel. MT hat. Wir sehen das in der Berufungsgnade. Die Muttergottes wurde zu einer Brücke zwischen MT und den Armen, die nach ihr schrien und zwischen den Armen und dem gekreuzigten Jesus, der nach ihnen dürstet, sich danach sehnt von ihnen geliebt zu werden. Die Muttergottes sagte von den Armen: Sie gehören mir. Für MT war die Berufung klar: Unter dem Kreuz zu stehen mit der Muttergottes. Auch war ich klar und sie betonte das immer wieder, dass die eigentliche Gründerin der Missionarinnen der Nächstenliebe die Muttergottes war, die Mutter der Armen. Sie, die Mutter Gottes war es, die den Wunsch äußerte, den Liebesdurst Jesu nach Seelen und Liebe zu stillen. MT’s Berufung und ihr Leben ist, die Eucharistie, das sind die Armen und die Muttergottes.

In den Visionen der Berufungsgnade von 1946/47 sagte Jesus zu MT: „Dein Herz war nie so in Kummer getränkt wie das meiner Mutter. Wir beide gaben alles für die Seelen – und du? …Deine Berufung ist es, zu lieben und zu leiden und Seelen zu retten…. Du wirst einfache indische Kleidung tragen und wie meine Mutter gekleidet sein, einfach und arm.“

Ihre Berufung wird deutlich durch dieses Aussagen. Sie soll das Leben der Muttergottes nachahmen und sich wie sie ganz dem Willen Gottes hingeben. Ihre Berufung ist lieben, leiden und Seelen retten. Auf vollkommenste Weise hat das die Muttergottes gelebt. Weiter sagte ihr Jesus: „Ich möchte indische Schwestern, Sühneseelen meiner Liebe, die wie Maria und Martha sein würden. Die mit mir so vereint sein würden, dass sie meine Liebe auf andere Seelen ausstrahlen! Ich möchte freie Schwestern, die bekleidet sind mit meiner Armut des Kreuzes.“

MT sagte: „Wenn die Muttergottes nicht an jenem Tag dort gewesen wäre, hätte ich nie verstanden, was Jesus gemeint hat, als er sagte: „Mich dürstet!“ MT lernte ihre Schwestern und Mitarbeiter, dass die Muttergottes eine Präsenz ist, die uns hilft durch die Dunkelheit zu sehen, eine Präsenz, die tröstet und stärkt, wenn wir schwach sind, eine Präsenz, die uns erinnert an den Schrei ihres Sohnes, wenn wir ihn vergessen oder der Stimme unseres Egos folgen. Deshalb das zentralste wichtigste Gebet von MT. „Keep us in your most pure heart..“ „Halte uns in deinem Allerreinsten Herzen.“ Sie war überzeugt, dass in diesem geheiligten Ort, sich alles realisieren würde, was Gott für sie und von ihr wünschte.

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Das Bild der Muttergottes von Fatima mit ihrem unbefleckten Herzen hängt in allen Kapellen der Missionarinnen der Nächstenliebe an der Rückwand.

Dieses abgebildete Foto hängt in einem Gang der Loretoschule, wo MT als Lehrerin unterrichtete.

 

Mutter Teresa sah das Herz der Muttergottes als Modell aller Tugenden: Armut des Geists, Demut, Stille, Dienst in Eile… Oft sprach MT von der ungeteilten Liebe gegenüber Gott und dem Nächsten. Die einzige, die das vollständig lebt, ist die Muttergottes. Sie wählte das Fest des Unbefleckten Herzens zum Fest für den Orden, das nach dem alten liturgischen Kalender, alljährlich am 22. August begangen wird.

Das Herz Mariens wurde für MT zu einem Weg und Portal in das Geheimnis von Jesu Liebe für uns. Das Herz Mariens ist das leerste von allen. Leer von Stolz, von sich selbst, und somit das bereiteste Herz, das Aufnahme geben kann, denen, die ohne Obdach sind. So können wir auch verstehen, das sie das erste Sterbehaus in Kaligat „Nirmal Hriday“ nannte, was auf Bengali „Platz des reinen Herzens“ heisst.

Fr. Henry, ihr damaliger geistlicher Begleiter schrieb in sein Tagebuch: „Heute, 19.8.49: Mutter Teresa verlässt Saint Mary’s Entally, um in den Slums von Kalkutta für die Armen zu arbeiten. Für diese so schwierige Aufgabe legt sie ihr ganzes Vertrauen in das Unbefleckte Herz Mariens.“

Da Vertrauen in die Muttergottes in allem ist der erste Schritt. Der zweite Schritt ist sie zu bitten: „Leih mir dein Herz!“ Dies hat MT oft gebetet: „Lend me your heart!“ Was heisst das? Wie kann uns die Mutter Gottes ihr Herz leihen? Wenn MT dies sagte, dann war das für sie nicht ein frommer Spruch, sondern eine ernst gemeinte und gelebte Realität. Der hl. Ephräm der Syrer schrieb: „Möge der Geist von Maria in jeder Seele sein, um Gott zu verherrlichen.“ Die Beziehung der Muttergottes mit ihrem Sohn Jesus ist nicht etwas, das sie für sich behält. Das ist für ihre Kinder, und sie ist in der Lage, dieses Geschenk zu verteilen. Ob es MT bewusst oder nicht bewusst war, dieser Ausdruck „Leih mir das Herz!“ hat biblische Wuzeln und erinnert uns an den Propheten Elischa, der vor der Entrückung des Elja bat, er möge ihm doch zwei Anteile seines Geistes geben. (2 Kön 2,9) MT fragt die Muttergottes eine „doppelte Portion“ ihres Geistes und um innere Gnade.

Die Muttergottes wurde die spirituelle Atmosphäre, in welcher MT lebte, arbeitete, betete und liebte. Diese verborgene aber so kraftvolle innere Einheit machte MT zu einer „Ausdehnung“ (extension) der Präsenz der Muttergottes.

Als eine Präsenz der Muttergottes wurde sie von vielen wahrgenommen. In den Slums von Kalkutta, dort, wo MT ihre Arbeit unter den Slumkindern als Lehrerin begonnen hatte, lebt heute noch eine Frau, die MT damals auf ihren Gängen durch die Slums begleitete. Diese bezeugt, dass MT viel Licht und Freude verbreitet als sie in die Slums kam. „Sie war wie die Muttergottes, die unter uns weilte.“

Man sah MT ständig mit dem Rosenkranz in der Hand. Der Rosenkranz war ohne Zweifel das beliebteste Gebet MT’s, um die Einheit mit der Muttergottes zu leben. Der Rosenkranz kann das Herzensgebet von MT genannt werden. Indem MT den Rosenkranz immer in der Hand hielt, das war für sie der Mutter Gottes die Hand geben! Unterwegs zur Arbeit und zum Apostolat beten die Schwestern immer den Rosenkranz. Als sie einmal eine Schwester sah ohne den Rosenkranz, rügte sie MT, wie sie denn ohne die Muttergottes zur Arbeit gehen könne.

 

 

Mutter Teresa konnte ihre Mission und Berufung nur in engster Verbindung mit der Muttergottes erfüllen und leben. MT erfuhr eine schmerzliche andauernde dunkle Nacht in ihrer Seele. Inmitten ihres Schmerzes war sie in der Lage Gott zu finden durch ihren Glauben, nicht einfach durch den Glauben, dass Gott existiert, sondern indem sie ein totales Zutrauen und Vertrauen in Gott besass, ohne darauf zu bestehen, zu sehen oder zu verstehen. Das fand sie in der Muttergottes. Was tat die Muttergottes in den Momenten der Dunkelheit in ihrem Leben? Sie vertraute. Sie stellte keine Fragen oder beklagte sich nie. Sie rannte nicht davon. Sie akzeptierte jede Form von Nacht und Dunkelheit.

 

Muttergottes-Statue im Innenhof des Mutterhauses in Kalkutta.

 

Bevor die Schwestern an ihre Arbeit gehen, beten sie das folgende Gebet:

„Maria, meine liebste Mutter, gib mir Dein Herz — so schön, so rein, so unbefleckt ,so voll Liebe und Demut, damit ich Jesus im Brot des Lebens empfangen kann, Ihn lieben kann, wie Du Ihn geliebt hast und Ihm dienen kann, wie Du Ihm gedient hast, in der erschütternden Gestalt der Ärmsten der Armen. Amen“

(Hl. Mutter Teresa)

(Hauptquelle: Fr. Joseph Langford MC, „In the shadow of our Lady“, Our Sunday Visitor, 2007)

http://www.mutter-teresa.ch/cms/ihr-leben/spiritualitaet/die-muttergottes-im-leben-der-seligen-mutter-teresa/

 

Gebete von Mutter Teresa:

„Oh Gott, wir glauben, dass du da bist. Wir beten dich an und lieben dich mit unserem ganzen Herzen und unserer ganzen Seele, denn du bist all unserer Liebe am würdigsten. Wir wollen dich lieben, wie es die Seligen im Himmel tun. Flute unsere Seelen mit Deinem Geist und Leben. Durchdringe und nimm unsere ganze Existenz völlig in Besitz, so dass unser Leben nur noch ein Abglanz deines Lebens ist. Leuchte durch uns und sei so in uns, dass jede Seele der wir begegnen deine Gegenwart in unserer Seele fühlt. Lass sie aufschauen und nicht mehr uns sehen, sondern nur noch Jesus!”

Die Frucht der Stille ist das Gebet.

Die Frucht des Gebetes ist der Glaube.

Die Frucht des Glaubens ist die Liebe.

Die Frucht der Liebe ist das Dienen.

Die Frucht des Dienens ist der Friede.

 

 

Zitate von Mutter Teresa: