30.03.2017

Hl. Papst Johannes Paul II. zum Durchgang zum Vater

Christus, »das Alpha und das Omega ... der ist und der war und der kommt« (Offb 1, 8), hat dem Gang des Menschen durch die Zeit Ausrichtung und Sinn verliehen. Er hat von sich selbst gesagt: »Vom Vater bin ich ausgegangen und in die Welt gekommen; ich verlasse die Welt wieder und gehe zum Vater« (Joh 16, 28). Und so ist unser »Durchgang« vom Christusereignis durchwoben. Unser Weg ist ein »Durchgang« mit Ihm; dabei gehen wir in dieselbe Richtung, die Er gegangen ist: zum Vater.

Das wird während des Heiligen Triduums noch deutlicher, in den heiligen Tagen, in denen wir durch das Geheimnis seines Leidens, Sterbens und seiner Auferstehung an der Rückkehr Christi zum Vater teilhaben. Denn der Glaube versichert uns, dass dieser Durchgang Christi zum Vater hin, das heißt sein Ostern, kein Ereignis ist, das nur Ihn betrifft. Auch wir sind gerufen, daran teilzuhaben. Sein Ostern ist unser Ostern.

So gehen wir mit Christus zum Vater. Wir tun es durch das Paschamysterium, wenn wir die Stunde seines Leidens neu erleben, in der er am Kreuz sterbend ausrief: »Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?« (Mk 15, 34), und dann fügte er hinzu: »Es ist vollbracht!« (Joh 19, 30), »Vater, in deine Hände lege ich meinen Geist« (Lk 23, 46). Diese Worte aus dem Evangelium sind jedem Christen und besonders jedem Priester vertraut. Sie geben Zeugnis von unserem Leben und unserem Sterben. Am Ende eines jeden Tages wiederholen wir im Stundengebet: »In manus tuas, Domine, commendo spiritum meum«. Damit wollen wir uns auf das grobe Geheimnis des Durchgangs vorbereiten: das existentielle Ostern, wenn Christus durch seinen Tod und seine Auferstehung uns empfangen wird, um uns dem himmlischen Vater zu übergeben.

Schreiben an die Priester, 14. März 1999