29.08.2017

Hl. Papst Johannes Paul II. zum Gedenktag der Enthauptung Johannes des Täufers

Der hl. Paulus bezieht sich auf die Lehre Jesu, als er an die Christen Roms schreibt. Er fordert sie auf, sich nicht der Mentalität der Welt anzupassen, sondern vielmehr ihre ganze Existenz als lebendiges Opfer darzubringen, das Gott heilig und willkommen ist (vgl. Röm 12,1–2). Die Nachfolge Christi schließt einen Weg ein, der oft durch Unverständnis und Leiden gekennzeichnet ist. Niemand darf sich Illusionen machen: Heute wie gestern bedeutet Christ sein, bezüglich der Mentalität dieser Welt gegen den Strom zu schwimmen und nicht seine eigenen Interessen und den Beifall der Menschen zu suchen, sondern nur den Willen Gottes und das wirkliche Wohl des Nächsten.

Diesen bedingungslosen Glauben an Christus sehen wir im Martyrium des hl. Johannes des Täufers aufleuchten, dessen Fest heute gefeiert wird. Der Vorläufer Christi schlug den Weg der Folgerichtigkeit ein und gab ein vollendetes Zeugnis für das Lamm Gottes, dessen Weg er bereitete. Ohne jeden Kompromiß bezahlte er seine Liebe zur Wahrheit mit dem Tod.

Nach seinem Beispiel haben viele andere Jünger des Herrn den Glauben mit dem Opfer ihres Lebens bekannt. Denken wir vor allem an die Priester, an die Ordensbrüder, an die Ordensschwestern und an die Laien, die in totalitären und antichristlichen Regimen unseres Jahrhunderts still ihr Leben aus Liebe zu Christus geopfert haben. Auch in unserer Zeit sind viele in verschiedenen Gegenden der Welt wegen des Evangeliums unaufhörlichen Leiden ausgesetzt. Aus Anlaß des Großen Jubiläums im Jahre 2000 muss man an die Zeugen des Glaubens erinnern, die auch in unserer Zeit für ihn gelitten und ganz in der Wahrheit Christi gelebt haben. Bitten wir, ihrem Beispiel folgen zu können in dem bewusstsein, dass der, der sein eigenes Leben für das Evangelium verliert, es gewinnen wird (vgl. Mt 16,25).

Möge uns Maria, Königin der Bekenner des Glaubens und der Märtyrer, helfen, tapfer gegenüber den Leiden des Lebens zu sein und sie in Vereinigung mit Christus für das Heil der Welt zu ertragen.

An sie wenden wir uns vertrauensvoll in den Augenblicken der Prüfung. Sie, die treue Jungfrau, wird unserem Geist Mut einflößen und in uns einen immer selbstloseren Einsatz der Treue zum Evangelium erwecken.