27.12.2017

Hl. Papst Johannes Paul II. zum Mysterium Gottes mitten unter uns

Am Ende dieser Messe lade ich euch ein, mit mir das vertraute Mariengebet zu sprechen, das wir Angelus nennen. Unsere Gemeinschaft im Gebet mit der Mutter Gottes schließt nicht nur die ein, die hier in Nairobi versammelt sind, sondern es umfaßt die ganze Welt. Gemeinsam mit der Mutter unseres Heilands erheben wir unseren Geist und unsere Herzen zu Gott — in Lob- und Danksagung und in liebevoller Betrachtung des Mysteriums der göttlichen Vorsehung.

Als Maria zum ersten Mal darin einstimmte, die Mutter Gottes zu sein, als sie sagte: „Mir geschehe, wie du es gesagt hast“ (Lk 1, 38), wurde das Wort Gottes Fleisch, das erhabene und ewige Wort Gottes wurde Mensch in ihrem Schoß. Und die Geschichte der Menschheit änderte sich ganz und gar. Die Welt konnte nie wieder die sein, die sie gewesen war. Gott lebte von nun an in menschlichem Fleisch.

Das Mysterium der Menschwerdung, das Mysterium Gottes, der Mensch wird, hilft uns, das Mysterium der Eucharistie zu verstehen. Denn das, was in der Stadt Nazareth durch den Edelmut der heiligen Jungfrau begann, endete nicht mit dem Tod und der Auferstehung Christi.

Nein, Christus ist weiterhin auf der Welt — durch die Kirche und im besonderen durch die heilige Liturgie. ...

Wie wundervoll ist das Mysterium Gottes mitten unter uns! Das Mysterium der Menschwerdung, das Mysterium der Eucharistie! Das Mysterium Christi unter uns macht uns bereit, Gottes Namen zu verherrlichen. Mit Freude stimmen wir in den Lobgesang der Jungfrau Maria ein: „Meine Seele preist die Größe des Herrn, und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter“ (Lk 1, 46-47). Gemeinsam mit Maria und allen Engeln und Heiligen danken wir Gott für die heilige Eucharistie.