22.08.2017

Hl. Papst Johannes Paul II. zum Evangelium vom 22.08.2017

»Du weißt, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt« (Mk 10,28). Diese Worte des Petrus bringen die Radikalität jener Entscheidung zum Ausdruck, die vom Apostel abverlangt wird. Eine Radikalität, die im Lichte jenes anspruchsvollen Dialogs erhellt wird, den Jesus mit dem reichen Jüngling führt. Als Bedingung für das ewige Leben hatte ihm der Meister die Befolgung der Gebote genannt. In Anbetracht seines Wunsches nach noch größerer Vollkommenheit hatte er mit einem liebevollen Blick geantwortet und mit einem radikalen Vorschlag: »Geh, verkaufe, was du hast, gib das Geld den Armen, und du wirst einen bleibenden Schatz im Himmel haben; dann komm und folge mir nach!« (Mk 10,21). Angesichts dieses Wortes überkommt ihn, so als würde sich plötzlich der Himmel verdunkeln, das traurige Gefühl der Ablehnung. Damals vernahmen wir von Jesus eine seiner strengsten Aussagen: »… wie schwer ist es, in das Reich Gottes zu kommen!« (Mk 10,24). Ein Satz, den er angesichts der Bestürzung der Apostel im Vertrauen auf die Macht Gottes abschwächte: »… denn für Gott ist alles möglich« (Mk 10,28).

Die Worte des Petrus bringen die Gnade zum Ausdruck, mit der Gott den Menschen verwandelt und ihn zu einer vollkommene Hingabe befähigt: »…wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt (Mk 10,28). Auf diese Weise wird man Apostel. Und auf diese Weise erfährt man, wie die Verheißung Christi hinsichtlich des »Hundertfachen « Wirklichkeit wird: Der Apostel, der alles verlassen hat, um Christus nachzufolgen, erlebt bereits hier auf Erden, trotz der unausbleiblichen Prüfungen, ein erfülltes und freudvolles Leben.