22.02.2017

Fest der Kathedra Petri

1. Heute, am 22. Februar, begehen wir das liturgische Fest der Kathedra Petri. Es beleuchtet das einzigartige Amt der Stärkung und Leitung der Kirche in der Einheit des Glaubens, das Christus dem Apostelfürsten übertragen hat. Darin besteht das »ministerium petrinum«, jener besondere Dienst, den der Bischof von Rom für das gesamte christliche Volk zu leisten berufen ist. Dieser unentbehrliche Sendungsauftrag beruht nicht auf menschlichen Vorrechten, sondern auf Christus selbst als Eckstein der kirchlichen Gemeinschaft.

Beten wir dafür, dass die Kirche in der Vielfalt der Kulturen, Sprachen und Traditionen einmütig sei im Glauben und im Bekenntnis jener Wahrheiten in Glaubens- und Sittenfragen, die uns von den Aposteln überliefert worden sind.

2. Liebe Brüder und Schwestern, um uns der Kirche als Geheimnis der Einheit bewusst zu werden, müssen wir unseren Blick auf Christus richten. Die Fastenzeit, die wir am kommenden Mittwoch mit dem schlichten und bedeutungsvollen Ritus der Aschenauflegung beginnen, ist eine bevorzugte Zeit für ein intensiveres Streben nach Bekehrung zu Christus. Der Weg der Fastenzeit wird auf diese Weise zu einer günstigen Gelegenheit, um sich selbst aufrichtig und in Wahrheit zu erforschen und um das eigene Leben sowie die Beziehungen zu den Mitmenschen und zu Gott in Ordnung zu bringen. »Kehrt um, und glaubt an das Evangelium!« (Mk 1,15). Diese Aufforderung der Liturgie wird uns während der nächsten Wochen bis zu den Osterfeierlichkeiten begleiten.

3. Auf diesem anspruchsvollen geistlichen Weg stehe uns die Jungfrau und Gottesmutter Maria zur Seite. Sie mache uns zu fügsamen Hörern des Wortes Gottes, das uns zur persönlichen Umkehr und zur brüderlichen Versöhnung anspornt. Maria führe uns zur Begegnung mit Christus im österlichen Geheimnis seines Todes und seiner Auferstehung.

Angelus, 22.02.2004