21.06.2017

Hl. Papst Johannes Paul II. zum Evangelium vom 21.06.2017

Das Evangelium unterstreicht, dass der Herr »das Verborgene sieht«, das heißt, dass er das Herz erforscht. Die äußeren Bußgesten haben nur einen Wert, wenn sie Ausdruck einer inneren Haltung sind, wenn sie den festen Willen bekunden, das Böse hinter sich zu lassen und den Weg des Guten zu gehen. Das ist der tiefe Sinn der christlichen Askese.

»Askese«: Dieses Wort erinnert bildlich an den Aufstieg zu hochgesteckten Zielen. Das bringt notwendigerweise Opfer und Verzicht mit sich. Denn man muss die Ausrüstung auf das Wesentliche beschränken, um den Weg nicht zu erschweren; man muss bereit sein, jede Schwierigkeit in Angriff zu nehmen und alle Hindernisse zu überwinden, um das festgesetzte Ziel zu erreichen. Um echte Jünger Christi zu werden, ist es notwendig, sich selbst zu entsagen, das eigene Kreuz jeden Tag auf sich zu nehmen und Ihm zu folgen (vgl. Lk 9,23). Es ist der schwierige Weg der Heiligkeit, den jeder Getaufte zu gehen berufen ist.

Seit jeher gibt die Kirche einige nützliche Anweisungen für diesen Weg. Da ist vor allem die demütige und fügsame Zustimmung zum Willen Gottes, begleitet von inständigem Gebet; da sind die typischen Formen der Buße nach der christlichen Tradition wie die Enthaltsamkeit, das Fasten, die Abtötung und der Verzicht auf an sich rechtmäßige Güter; da sind die konkreten Gesten der Aufnahme gegenüber dem Nächsten, die der heutige Abschnitt des Evangeliums mit dem Wort »Almosen« bezeichnet.