20.11.2017

Hl. Papst Johannes Paul II. zum Evangelium vom 20.11.2017

Der Text des heutigen Evangeliums nach Markus erinnert uns an die Heilung des Blinden. Das Evangelium enthüllt seinen Namen: Bartimäus. Es ruft seinen Hilfeschrei ins Gedächtnis, der voller Verzweiflung und gleichzeitig voller Hoffnung ist: „Sohn Davids, Jesus, hab Erbarmen mit mir“ (Mk 10,47). Und schließlich seine ergreifende Bitte: „Rabbuni, ich möchte wieder sehen können“ (Mk 10,51). Und Jesu Antwort: „Geh! Dein Glaube hat dir geholfen“ (Mk 10,52)

Dies ist eines jener Zeichen, die Jesus von Nazareth gesetzt hat. Durch das besonders beredte Zeichen des Wiedererwerbs der Sehkraft für den Blinden wirft Jesus das Licht auf sein Leben. Die gesamte Sendung Christi ist erfüllt von diesem Eindruck: Er wirft durch das Evangelium göttliches Licht auf das menschliche Leben. Im Licht der Worte Christi erwirbt das menschliche Leben seinen tiefsten Sinn. Auch die verschiedenen Sphären dieses Lebens werden erleuchtet.

Wir nehmen an der Eucharistiefeier teil, die das Sakrament des Sieges Christi ist, der den Tod überwunden hat, indem er ihn als Opfer für die Sünden der Welt angenommen hat.

Dadurch hat er Licht auf unser menschliches Leben und auf den Tod geworfen: das entscheidende und gründlichste Licht.

Die Auferstehung Christ ist auch das letzte Wort des Evangeliums, das uns — wie dem Blinden in der heutigen Liturgie — die Augen öffnet für so viele Bereiche des menschlichen Lebens.