17.12.2017

Hl. Papst Johannes Paul II. zum Evangelium vom 17.12.2017

”Er (das Wort) war in der Welt, und die Welt ist durch ihn geworden, aber die Welt erkannte ihn nicht. Er kam in sein Eigentum, aber die Seinen nahmen ihn nicht auf“. Mit diesen Worten faßt der Evangelist das Leben und Schicksal Jesu Christi, des von Gott in die Welt gesandten Messias und Erlösers, zusammen. Er selbst hat ihn ja mit eigenen Augen gesehen und mit eigenen Ohren gehört; mit seinen Händen hat er das göttliche Wort, das Fleisch geworden ist, berührt.

Gott kam als Mensch zu den Menschen – das menschgewordene Wort, durch das alles erschaffen ist –, aber seine Geschöpfe nahmen ihn nicht auf. ”Das Licht leuchtet in der Finsternis, aber die Finsternis hat es nicht erfaßt“. Die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht.

In diese zusammenfassende Darstellung der Geheimnisse Gottes in Jesus Christus wird sodann – schon im Prolog – ein Mann eingeführt, von dem es heißt: ”Es trat ein Mensch auf, der von Gott gesandt war; sein Name war Johannes.

Er ist gesandt als Zeuge, um ”Zeugnis abzulegen für das Licht“; und zwar nicht erst am Ende des Lebens und Wirkens Jesu, sondern gleich am Anfang; sofort als das göttliche Wort die Schwelle des ewigen Geheimnisses überschritten hat, als Christus in die Welt kam in der Nacht von Betlehem, als er aus dem Schoß der Jungfrau geboren wurde.

Und ebenso gleich am Anfang, als der inzwischen dreißigjährige Jesus von Nazaret am Jordan auftrat, um in Israel seine messianische Sendung zu beginnen.

Wer ist dieser Johannes? Schon im Prolog des vierten Evangeliums sehen wir ihn – wie auch bei den Synoptikern – am Jordan. Und wir hören sogar seine Stimme: ”Er, der nach mir kommt, ist mir voraus, weil er vor mir war“.

Johannes ist der Bote, der – gleichaltrig mit Christus – dessen Kommen vorbereitet. Er ragt aus dem ganzen Alten Bund heraus ähnlich wie die Propheten, die das Kommen des Messias vorhergekündigt haben, und ist zugleich ”der größte“ unter ihnen.

Der Prolog des vierten Evangeliums nennt ihn nicht einen Propheten, sondern sagt, dass ”er als Zeuge kam“. Er ist der erste von denjenigen, die Christus zu seinen Zeugen beruft mit den Worten: ”Und auch ihr sollt Zeugnis ablegen, weil ihr von Anfang an bei mir seid“.