16.07.2017

Hl. Papst Johannes Paul II. zum Evangelium vom 16.07.2017

»Hört! Ein Sämann ging aufs Feld, um zu säen« (Mk 4,3)

Dieses Gleichnis ist eine Inspirationsquelle für die Evangelisierung. »Der Samen ist das Wort Gottes« (Lk 8,11). Der Sämann ist Jesus Christus. Er verkündigte vor zweitausend Jahren das Evangelium in Palästina und sandte seine Jünger, es in der Welt auszusäen. Jesus Christus, der heute durch seinen Geist in der Kirche zugegen ist, streut das Wort des Vaters weiterhin mit freigebigen Händen auf das Saatfeld der Welt.

Der Boden ist stets sehr verschiedenartig beschaffen. Das Evangelium fällt »auf den Weg« (Mk 4,4), wenn man nicht wirklich auf es hört; es fällt »auf felsigen Boden« (Mk 4,5) und dringt nicht tief in die Erde ein; oder es fällt »in die Dornen« (Mk 4,7) und wird im Herzen der Menschen, die von vielen Sorgen abgelenkt werden, sogleich erstickt. Ein Teil aber fällt »auf guten Boden« (Mk 4,8), das heißt in Männer und Frauen, die für die persönliche Beziehung zu Gott aufgeschlossen und mit dem Nächsten solidarisch sind, und bringt reiche Frucht.

Jesus teilt im Gleichnis die gute Nachricht mit, dass ungeachtet der ungünstigen Beschaffenheit des Bodens, der Spannungen, Konflikte und Probleme der Welt das Gottesreich kommen wird. Der Samen des Evangeliums befruchtet die Geschichte der Menschen und kündigt eine reiche Ernte an. Jesus gibt auch eine Mahnung: nur in einem bereitwilligen Herzen keimt das Wort Gottes.