16.04.2017

Hl. Papst Johannes Paul II. Osterbotschaft

Resurrexit, alleluia! — Er ist auferstanden, Halleluja!

Auch dieses Jahr ergeht die freudige Osterbotschaft,

die heute Nacht in der Vigil machtvoll erklungen ist,

um unsere Hoffnung zu festigen.

„Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten?

Er ist nicht hier, sondern er ist auferstanden“ (Lk 24, 5-6).

So ermutigt der Engel die zum Grab herbeigeeilten Frauen.

So wiederholt es die österliche Liturgie für uns,

Männer und Frauen des Dritten Jahrtausends:

Christus ist auferstanden, Christus lebt unter uns!

Sein Name ist nun „der Lebende“,

der Tod hat keine Macht mehr über ihn (vgl. Röm 6, 9).

 

Resurrexit! Heute, Erlöser des Menschen,

steigst Du siegreich aus dem Grab empor, um auch uns,

die wir von vielen drohenden Schatten beunruhigt sind,

deinen Wunsch der Freude und des Friedens zu entbieten.

Zu Dir, o Christus, unser Leben und unser Führer,

wende sich, wer von Verzagtheit und Verzweiflung versucht wird,

um die Botschaft der Hoffnung zu hören, die nicht zugrunde gehen läßt.

An diesem Tag deines Triumphes über den Tod,

finde die Menschheit in Dir, o Herr, den Mut,

sich solidarisch den vielen Übeln, die sie plagen, zu widersetzen.

Insbesondere finde sie die Kraft, dem unmenschlichen

und leider um sich greifenden Phänomen des Terrorismus entgegenzutreten,

der das Leben leugnet und den Alltag

vieler fleißiger und friedlicher Menschen beeinträchtigt und unsicher macht.

Deine Weisheit erleuchte die Menschen guten Willens

im gebotenen Einsatz gegen diese Geißel.

...

„Herr, zu wem sollen wir gehen?“

Der Du den Tod besiegt hast, Du allein

„hast Worte des ewigen Lebens“ (Joh 6, 68).

Zu Dir erheben wir voll Vertrauen unser Gebet,

das zu einem Flehen um Trost

für die Familienangehörigen der gar so vielen Opfer von Gewalt wird.

Hilf uns, unaufhörlich

für den Anbruch jener gerechteren und solidarischeren Welt zu arbeiten,

deren Anfang Du durch deine Auferstehung gesetzt hast.

In dieser Aufgabe steht diejenige an unserer Seite,

„die geglaubt hat, dass sich erfüllt,

was der Herr ihr sagen ließ“ (Lk 1, 45).

Selig bist Du, Maria, stille Zeugin des Ostergeschehens!

Du Mutter des auferstandenen Gekreuzigten,

die Du in der Stundes des Schmerzes und des Todes

die Flamme der Hoffnung am Leben erhalten hast,

lehre auch uns,

in den Gegensätzen dieser Zeit, die vorübergeht,

bewußte und freudige Zeugen

der bleibenden Botschaft des Lebens und der Liebe zu sein,

die der auferstandene Erlöser in die Welt getragen hat.

Botschaft, Ostersonntag, 11. April 2004