15.11.2017

Hl. Johanhes Paul II. zur Buße = Umkehr des Herzens

Der Ausdruck und der Begriff der Buße selbst sind sehr vielschichtig. Sehen wir sie mit der Metánoia verbunden, wie die Synoptiker sie darstellen, so bezeichnet Buße die innere Umkehr des Herzens unter dem Einfluß des Wortes Gottes und mit dem Blick auf das Reich Gottes. Buße bedeutet aber auch, das Leben zu ändern in Übereinstimmung mit der Umkehr des Herzens; in diesem Sinne wird das »Buße tun« dadurch ergänzt, dass »würdige Früchte der Buße« hervorgebracht werden: Die ganze Existenz wird in die Buße einbezogen, das heißt, sie ist bereit, beständig zum Besseren voranzuschreiten.

Buße tun ist allerdings nur dann echt und wirksam, wenn es sich in Akten und Taten der Buße konkretisiert. In diesem Sinne bedeutet Buße im theologischen und geistlichen christlichen Sprachgebrauch Aszese, das heißt die konkrete und tägliche Anstrengung des Menschen, mit Hilfe der Gnade Gottes sein Leben um Christi willen zu verlieren, als einzige Weise, es wirklich zu gewinnen; den alten Menschen abzulegen und den neuen Menschen anzuziehen; alles in sich zu überwinden, was »fleischlich« ist, damit das »Geistliche« sich durchsetze; beständig von den irdischen Dingen hinaufzustreben zu den himmlischen, wo Christus ist. Buße ist also eine Umkehr, die vom Herzen hin zu den Taten geht und daher das gesamte Leben des Christen erfaßt.

In allen diesen Bedeutungen ist Buße eng mit Versöhnung verbunden; denn sich mit Gott, mit sich selbst und mit den anderen zu versöhnen, setzt voraus, dass man jenen radikalen Bruch überwindet, den die Sünde darstellt. Dies geschieht nur durch eine innere Wandlung oder Umkehr, die sich durch Bußakte im täglichen Leben auswirkt.