13.12.2017

Hl. Papst Johannes Paul II. zum Evangelium vom 13.12.2017

Das Evangelium offenbart uns die unergründlichen Reichtümer des Herzens Christi in seiner inneren Haltung der Vergebung und des Erbarmens gegenüber allen Menschen und in seiner tiefen Liebe zum Vater und zur ganzen Menschheit. Zugleich zeigt uns Jesus den Weg eines neuen Lebens: »Lernt von mir; denn ich bin gütig und von Herzen demütig« (Mt 11, 29). Aus diesem Herzen, einem besonders aussagekräftigen Symbol der Liebe Gottes, von der Lanze eines Soldaten durchbohrt (vgl. Joh 19, 33–34), entspringen überreiche Gaben für das Leben der Welt. »Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben« (Joh 10, 10). Dies sind die Gaben, die Papst Pius XII. in seiner Enzyklika Haurietis aquas angeführt hatte: sein eigenes Leben, der Heilige Geist, die Eucharistie und das Priestertum, die Kirche, seine Mutter, sein unablässiges Gebet für uns (vgl. Nr. 36–44).

Nun, da die katholischen Gläubigen Kolumbiens unter der Leitung ihrer Hirten und führenden Persönlichkeiten sich auf die Erneuerung dieser vor 100 Jahren vollzogenen Weihe ihrer Heimat an das Herz Jesu vorbereiten, möchte ich auch ihnen gegenüber den Aufruf wiederholen, den ich zu Beginn meiner Sendung als Nachfolger Petri aussprach: »Reißt die Tor weit auf für Christus!« (Predigt am 22. Oktober 1978, Nr. 5). Hört, liebe Brüder, auf die Stimme Christi, der auch weiterhin zu den Menschen von heute spricht. Zu einem anderen Anlaß schrieb ich: »Beim Herzen Christi lernt das Herz des Menschen, den wahren und einzigartigen Sinn seines Lebens und seiner Bestimmung zu erkennen, den Wert eines wahrhaft christlichen Lebens begreifen, sich vor gewissen Entartungen des menschlichen Herzens schützen und die Liebe eines Kindes zu Gott mit der Liebe zum Nächsten vereinen. So wird auf den Trümmern, die von Haß und Gewalt aufgehäuft wurden, die so sehr erhoffte Zivilisation der Liebe, das Reich des Herzens Christi errichtet werden« (vgl. Brief an den Generaloberen der Gesellschaft Jesu, 5. Oktober 1986; in: O.R. dt., Nr. 42, 17.10.1986).