13.06.2017

Hl. Johannes Paul II. zum Evangelium vom.13.06.2017

Ihr seid das Salz der Erde...“. Eine der Haupteigenschaften des Salzes besteht bekanntlich darin, die Nahrungsmittel zu würzen, ihnen Wohlgeschmack zu verleihen. Dieses Bild erinnert uns daran, dass durch die Taufe unser ganzes Sein tiefgreifend verändert worden ist, weil es mit dem neuen Leben, das von Christus kommt, „gewürzt“ wurde (vgl. Röm 6,4). Das Salz, dank dem die christliche Identität auch in einer stark säkularisierten Umgebung nicht entartet, ist die Gnade der Taufe. Diese hat uns zu neuem Leben erweckt, indem sie uns in Christus leben läßt und uns dazu fähig macht, auf seinen Anruf zu antworten und uns „selbst als lebendiges und heiliges Opfer darzubringen“ (Röm 12,1). Der heilige Paulus schreibt an die Christen in Rom und ermahnt sie, ihre Denk- und Lebensweise, die sich von jener ihrer Zeitgenossen merklich unterscheidet, mit aller Klarheit herauszustellen: „Gleicht euch nicht dieser Welt an, sondern wandelt euch und erneuert euer Denken, damit ihr prüfen und erkennen könnt, was der Wille Gottes ist: was ihm gefällt, was gut und vollkommen ist“ (Röm 12,2).

Lange Zeit ist das Salz auch das gebräuchlichste Mittel zur Konservierung der Nahrungsmittel gewesen. Als Salz der Erde seid ihr aufgerufen, den Glauben, den ihr empfangen habt, zu bewahren und unversehrt an die anderen weiterzugeben. Eure Generation wird besonders nachdrücklich mit der Herausforderung konfrontiert, das Glaubensgut unversehrt zu erhalten (vgl. 2 Thess 2,15; 1 Tim 6,20; 2 Tim 1,14).

Entdeckt eure christlichen Wurzeln, lernt die Geschichte der Kirche, vertieft die Kenntnis des geistlichen Erbes, das an euch weitergegeben wurde, folgt den Zeugen und Lehrern, die euch vorausgegangen sind! Nur wenn ihr den Geboten Gottes, dem Bund, den Christus mit seinem am Kreuz vergossenen Blut besiegelt hat, treu bleibt, werdet ihr die Apostel und Zeugen des neuen Jahrtausends sein können.

Dem Menschen und in besonderer Weise der Jugend ist es eigen, nach dem Absoluten, nach dem Sinn und der Fülle des Daseins zu suchen. Liebe Jugendliche, möge euch nichts zufriedenstellen, was hinter den höchsten Idealen zurückbleibt! Laßt euch nicht von denen entmutigen, die, vom Leben enttäuscht, taub geworden sind für die tiefsten und echten Sehnsüchte ihres Herzens! Ihr tut gut daran, euch nicht mit geistlosen Vergnügungen, vorübergehenden Modeerscheinungen und einseitigen Plänen abzufinden. Wenn ihr euch die große Sehnsucht nach dem Herrn bewahrt, werdet ihr die Mittelmäßigkeit und den Konformismus, die in unserer Gesellschaft so verbreitet sind, vermeiden können.