11.12.2017

Hl. Papst Johannes Paul II.: Unsere Seele muss Christus im Blick haben

»Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab.« Hier haben wir das Mysterium der Erlösung der Welt in seiner Bedeutung zusammenfassend ausgedrückt. Man muss sich des Wertes des großen Geschenks zutiefst bewusst werden, das der Vater uns in Jesus gemacht hat. Unsere Seele muss Christus im Blick haben: den Christus von Getsemani, den gegeißelten, den mit Dornen gekrönten, den das Kreuz tragenden und schließlich den gekreuzigten Christus. Christus hat die Last der Sünden aller Menschen auf sich genommen, die Last unserer Sünden, damit wir durch sein Erlösungsopfer mit Gott versöhnt würden.

Als Zeuge tritt heute Saulus von Tarsus vor uns, der zum Apostel Paulus wurde: Er hat auf der Straße nach Damaskus in einzigartiger Weise die Macht des Kreuzes erfahren. Der Auferstandene offenbarte sich ihm in seiner ganzen strahlenden Macht: »Saul, Saul, warum verfolgst du mich? […] Wer bist du, Herr? […] Ich bin Jesus, den du verfolgst« (Apg 9,4–5). Paulus, der auf so starke Weise die Macht des Kreuzes Christi erfuhr, wendet sich heute an uns mit einer dringenden Bitte: »Wir [ermahnen] euch, dass ihr seine Gnade nicht vergebens empfangt.« Und Paulus legt Wert darauf, dass diese Gnade uns durch Gott geschenkt wird, der heute zu uns sagt: »Zur Zeit der Gnade erhöre ich dich, am Tag der Rettung helfe ich dir« (2 Kor 6,1–2).