09.07.2017

Hl. Papst Johannes Paul II. zum Evangelium vom 09.07.2017

Gott hat uns in Jesus Christus auf unüberbietbare Weise gezeigt, wie er jeden einzelnen Menschen liebt und ihm dadurch unendliche Würde verleiht. Gerade jene, deren Leib oder Seele von Behinderungen belastet sind, dürfen sich als Freunde Jesu, als besonders von ihm geliebt wissen. Er selbst sagt: ”Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt. Ich werde euch Ruhe verschaffen.

Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir; denn ich bin gütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen. Denn mein Joch drückt nicht, und meine Last ist leicht“ (Mt 11, 28-30). Was den Menschen als Schwäche und Gebrechen erscheint, ist für Gott ein Grund besonderer Liebe und Zuwendung. Und dieses Urteil Gottes ist dann auch für die Kirche und jeden einzelnen Christen Auftrag und Verpflichtung. Für uns Christen zählt weniger, ob jemand krank oder gesund ist; was letztlich zählt, ist dies: Bist du bereit, deine dir von Gott geschenkte Würde bewusst und gläubig in all deinen Lebenslagen und in deinem Verhalten als wahrer Christ zu verwirklichen — oder willst du diese Würde in einem oberflächlichen, verantwortungslosen Leben, in Sünde und Schuld vor Gott verspielen? Auch als Behinderte könnt ihr heilig werden, könnt ihr alle das eine hohe Ziel erreichen, das Gott jedem Menschen als seinem geliebten Geschöpf zugedacht hat.

Jeder Mensch erhält von Gott seine ganz persönliche Berufung, seinen besonderen Heilsauftrag.