07.12.2017

Hl. Papst Johannes Paul II.: Der Fels ist Christus

Die Kirchenväter verwandten zwei Symbole. Vor allem das der »Tore zur Gerechtigkeit«, das Klemens von Rom in seinem Brief an die Korinther wie folgt kommentiert hat: »Obgleich nun viele Tore offen stehen, so ist das Tor der Gerechtigkeit das Tor Christi; selig sind alle, die durch dieses eingehen und die geraden Weges wandeln ›in Heiligkeit und Gerechtigkeit‹ (Lk 1, 75), indem sie unbeirrt alles vollbringen« (48, 4: Bibliothek der Kirchenväter, Band 35, Kempten & München 1918, S. 57–58).

Das andere Symbol, das zum vorhergehenden hinzukommt, ist das des Felsen. Lassen wir uns also bei unserer Meditation vom hl. Ambrosius in seinem Lukaskommentar führen. Während er das Messiasbekenntnis des Petrus in Cäsarea Philippi kommentiert, betont er: »Der Fels ist Christus … auch seinem Jünger enthielt er diesen Ehrennamen nicht vor, auf dass auch er ein ›Petrus‹ (Fels) wäre, indem er vom Fels (Christus) die Festigkeit der Standhaftigkeit und die Kraft des Glaubens haben sollte.«

Ambrosius beginnt dann seine Ermahnung: »Setze denn alle Kraft ein, dass auch du ein Fels seiest! Nicht außer dir, sondern in dir suche den Fels! Dein Fels ist die Tatkraft, dein Fels ist der Geist. Über diesem Felsen läßt sich dein Haus aufbauen, dass es durch keine Stürme der Geister der Bosheit erschüttert werden kann. Bist du Fels, wirst du der Kirche angehören; denn auf Felsengrund ruht die Kirche. Gehörst du der Kirche an, werden die Pforten der Unterwelt dich nicht überwältigen« (VI, 97–99: Bibliothek der Kirchenväter, Kempten & München, Bd. 21, S. 320).

Der Rechtschaffene hat es oft schwer in der Welt. Er erfährt Gegnerschaft und Mißachtung wie der „Stein, den die Bauleute verwarfen“ (Ps 118, 22). Und doch ist der gute und gottesfürchtige Mensch der Eckstein einer neuen Ordnung. Das Wissen um die Huld des Herrn, die ihn auch durch Zeiten der Prüfung trägt und erhält, erfüllt den Gläubigen mit Hoffnung und Zuversicht. Daher jubelt der alttestamentliche Beter in Psalm 118: „Danket dem Herrn, denn er ist gütig“ (V. 1). Wir Christen, die wir im Antlitz Jesu die Güte und Menschenfreundlichkeit Gottes erkennen, stimmen gerne in diesen Lobpreis ein. Im Gebet bringen wir beständig unseren Dank vor Gott.