04.10.2017

Hl. Johannes Paul II. zum Evangelium vom 04.10.2017

Jetzt müssen wir nach vorn blicken, »hinausfahren auf den See«, getreu dem Wort Christi: Duc in altum! Was wir in diesem Jahr getan haben, darf nicht als Rechtfertigung für ein Gefühl der Selbstzufriedenheit dienen. Noch weniger darf es uns uns dazu verleiten, die Hände in den Schoß zu legen. Im Gegenteil: Die Erfahrungen, die wir machen durften, sollen in uns einen neuen Dynamismus wecken, indem sie uns dazu anspornen, den erlebten Enthusiasmus in konkrete Initiativen einzubringen. Jesus selbst ermahnt uns: »Keiner, der die Hand an den Pflug gelegt hat und nochmals zurückblickt, taugt für das Reich Gottes« (Lk 9,62). Wenn es um das Himmelreich geht, ist keine Zeit dafür, zurückzublicken und noch weniger sich in Faulheit zu betten. Vieles wartet auf uns, und deshalb müssen wir anfangen, ein wirksames seelsorgliches Programm für die Zeit nach dem Jubiläum aufzubauen.

Wichtig ist jedoch, dass alles, was wir uns mit Gottes Hilfe vornehmen, tief in der Betrachtung und im Gebet verwurzelt ist. Unsere Zeit ist in ständiger Bewegung, die oft den Zustand der Ruhelosigkeit erreicht, mit der Gefahr des »Machens um des Machens willen«. Dieser Versuchung müssen wir dadurch widerstehen, dass wir versuchen zu »sein«, bevor wir uns um das »Machen« mühen. Wir denken in diesem Zusammenhang an den Vorwurf Jesu gegenüber Marta: »Du machst dir viele Sorgen und Mühen. Aber nur eines ist notwendig« (Lk 10,41-42)